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von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

Monat: November 2017 (Seite 1 von 3)

Eindrücke aus dem Turmzimmer der Perry Rhodan Redaktion

Als Volker und ich heute in der Perry Rhodan Redaktion eingeladen waren, hatten wir auch die Gelegenheit, das sagenumwobene Turmzimmer heimzusuchen. Mit Philine-Marie Rühmanns Hilfe habe ich ein kleines FB-Livevideo gesendet, dass ich später noch einmal auf Youtube veröffentlicht habe.

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Der Monat im Rückblick – November 2017

Der November ist rum. Ich mach nicht viele Worte:

Der Monat hatte einen Anfang,

und ein Ende.

Wenn ich wieder in dieser Galaxie angekommen bin, kommt auch noch mehr Material von unserem Besuch in Rastatt.

Zeitreise mit Hubert Haensel

Mit der Einführung der Leserkontaktseite in den Dreihunderterbänden, begann die Perry-Rhodan-Redaktion verstärkt, Adressen von Perry-Rhodan-Clubs zu veröffentlichen. Manche davon stehen mit ein paar netten Worten direkt auf der Leserkontaktseite (die damals noch am Beginn des Heftes zu finden war), andere finden sich auf Listen, die meist mitten im Heft abgedruckt waren.
Auf einer solchen Liste in Band 330 – Ein Mann wie Rhodan vom 29.12.1967 findet sich auch das Inserat eines gewissen Hubert Haensel, damals sechzehnjähriger Gymnasiast aus der Oberpfalz.

Copyright by Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt
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Hubert Haensel war so nett, mir einige Zeilen über seinen damaligen Perry-Rhodan-Club zukommen zu lassen:

Unser Perry Rhodan-Club Stardust war kein großer Club, wie man das heute hat. Der Kern waren vier bis fünf Gymnasiasten. Wir interessierten uns für Perry Rhodan und andere SF, aber auch für Raumfahrt und Astronomie. Immerhin hatten wir damals mit der NASA korrespondiert und auch viel Material von dort erhalten. Aus diesen Unterlagen hat einer von uns die Saturn V eigenständig nachgebaut. Im Maßstab 1 : 100 aus Karton und Papier.

Nein, das war kein dilettantisches Werk, sondern zur Gänze rechnerisch nach den Plänen umgesetzt und dann im Original lackiert (alle nötigen Rundungen usw selbst berechnet). Vor allem war die Rakete mit rund einem Meter Höhe sehr imposant. 

Eine Clubzeitschrift zu den Themen Astronomie und Raumfahrt wollten wir folglich auch rausgeben. Die erste Nummer hatten wir schon fertig. Gescheitert ist das Projekt leider letztlich daran, dass es noch keine Fotokopierer gab. Wir haben es im Spiritusumdruck versucht (kennt das heute noch jemand?), sind letztlich aber an der Handhabung und der Menge der Seite gescheitert.

Danke für diesen kleinen Einblick in das Fandom vergangener Tage. die Rakete hätte ich ja gerne mal gesehen. Und ja, Arbeitsblätter aus Spiritusumdruck kenne ich noch aus meiner Grundschulzeit …

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hubert_Haensel – This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.

Update (30.11.2017):

Mittlerweile habe ich weitergelesen und bin noch einmal über den Namen Hubert Haensel gestolpert.
Hubert hat ja von der geplanten, aber leider nicht realisierten Clubzeitschrift geschrieben. In Band 334 hat er diese sogar beworben. Sie sollte 60 Pfennig kosten:

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Die Phantome von Epsal – der Stoff für Band 4000?

Kurz vor Weihnachten hat die Redaktion noch mal einen rausgehauen, mit dem sicherlich viele Fans nicht mehr gerechnet haben: Die Serie Perry Rhodan Extra erwacht aus dem Winterschlaf.
Was als einmalige Publikation im Jahr 2004 gedacht war, eine Sonderpublikation zur laufenden Serie mit einer kleinen Dreingabe, schien im Jahr 2012 mit dem Plejadenspiel sein stilles Ende gefunden zu haben.
Nun, nach fünfjähriger Ruhepause durfte Michael Marcus Thurner die Serie mit dem Roman “Die Phantome von Epsal” wiederbeleben.

Was steht drin?

Es ist kaum zu glauben, dass über den Planeten Epsal so gut wie nichts bekannt ist. Schließlich gehören die etwas schrankförmigen Bewohner dieses Planeten seit Ewigkeiten fest ins Perryversum. Michael Marcus Thurner hatte also eine Menge Freiheiten beim Ausmalen ihrer Heimatwelt.
Zu Beginn zeigt der Autor uns den Unsterblichen von seiner staatsmännischen Seite, wie er sich auf einer Konferenz auf Epsal zwischen unterschiedlichsten Fraktionen zu langweilen droht.
Aber es dauert nicht lange, bis ein Attentäter auftaucht und die Konferenz ordentlich platzen lässt. Herr Rhodan, das ist mit Sicherheit kein Spoiler, überlebt die ganze Sache, taucht ab und macht sich an die Aufklärung der Hintergründe.
Hierzu unternimmt er mit einigen Verbündeten eine rasante Reise durch wilde epsalische Landschaften, kommt den Tätern immer näher, und am ende ist doch alles ganz anders.
Aufgelockert wird das Ganze immer wieder durch kleine Einsprengsel der planetarischen Chronik aus der Frühzeit der epsalischen Kolonisierung, die selbstverständlich ebenfalls eine Bedeutung für die Auflösung der Geschichte haben.
Wer mehr über den Inhalt wissen möchte, kann sich hier eine etwas längere Pressemitteilung durchlesen.

Insgesamt eine spannende, unterhaltsame und flüssig zu lesende Erzählung mit dem typischen Thurner-Humor.

Was ist drumherum?

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Perry Rhodan Extra Nr.16 umfasst 98 Seiten ohne Illustrationen, Extras oder Leserbriefe, geht also in seinem Umfang deutlich über ein gewöhnliches Romanheft hinaus.
Verpackt ist der Text in einem Hochglanzumschlag, wie er mittlerweile für Sonderpublikationen und Miniserien üblich zu sein scheint. Die Rückseite und die beiden inneren Umschläge ziert jeweils Verlagswerbung für die neue Website, die Erstauflage und eine Übersicht der laufenden Perry-Rhodan-Publikationen.
Das Covermotiv zeigt den Unsterblichen höchstselbst, in einer Umgebung, die mich an einen gewissen Sumpfplaneten aus einer weit entfernten Galaxis vor langer Zeit erinnert.
Der Perry-Rhodan-Schriftzug knüpft mit seinem roten Querbalken gestalterisch an die Miniserien Terminus und die kommende Olympserie an. Offenbar eine neue Designvorgabe, mit der Sonderpublikationen deutlich von der Erstauflage abgehoben werden sollen. Gefällt mir.

Ein schöner, hochwertig gestalteter Heftroman, leider ohne eine Extra-typische Beigabe.

Woran hatte ich beim Lesen meine Freude?

Michael Marcus Thurner bedauert in seinem Werkstattbericht zum Roman, dass er in der zweiten Hälfte einige Szenen kürzen musste, die ihm wichtig waren. Diese Kürzungen sind dem Roman zwar anzumerken, tragen für mich aber zum besonderen Charme dieser Geschichte bei. So lässt der Autor sich in der ersten Hälfte alle Zeit der Welt, die epsalische Gesellschaft gründlich auszuleuchten, und so den berühmten Planeten und seine noch berühmteren Bewohner greifbar zu machen.

Wunderbar sind die epsalische Dackelplage und die epsalischen Dampfschweine. Ich bin froh, dass jemand mit dem Humor eines Michael Marcus Thurner hier ans Werk durfte.
Außerdem lernt der Leser eine Menge über die epsalische Militärakademie und die Innenpolitik des Planeten. Faszinierend.

Die zweite Romanhälfte ist vom Tempo und vom Setting her deutlich abgesetzt. Rhodan verlässt den Staatsempfang und schlägt sich durch die epsalischen Sümpfe. Noch mehr Dackel, noch mehr Dampfschweine. Großartig, diese Schilderung einer Welt mit der doppelten Erdanziehungskraft.
Die erhöhte Gravitation ist es auch, die terranische Siedler einst zu dicken Schränken machte. Auf die Frage, wie sich Menschen so schnell an eine neue Umwelt anpassen können, bietet der Roman eine ebenso logische wie erschreckende Erklärung, die wichtiger Bestandteils des Plots ist, und deshalb hier nicht näher beleuchtet wird. (Kleiner Hinweis: Die Phantome spielen hier eine nicht ganz unbedeutende Rolle.)
Wer also wissen möchte, warum ich es witzig fand, dass ein Herr Namens Khan genau die Position auf Epsal einnimmt, die Thurner ihm zuweist, muss schon selber lesen. Es lohnt.

Perry Rhodan war und ist immer auch ein Spiegel seiner Zeit. Wäre die
Serie das nicht, übte sie sicherlich weit weniger Faszination auf mich
aus, als sie es tut. Dabei bezogen die Autoren in den seltensten Fällen
offen Stellung zu einem Thema. Um einmal einen berühmten Begriff von
K.H. Scheer abzuwandeln: Es gab meist nur “Schleichpolitik”.
“Die
Phantome von Epsal” knüpft an diese Tradition an, wird aber ungewohnt
deutlich. Schon lange war keine Perry-Rhodan-Szene mehr so politisch,
wie der Streit zwischen Galaktikern und epsalischen Nationalisten, die
ihren Planeten aus internationalen Verträgen und Staatenbünden
herauslösen wollen. Großes Kino, Herr Thurner. Und vielen Dank für ein klares Statement in Form eines ach so banalen Heftromans.

Michael Marcus Thurner lässt seiner überbordenden Phantasie freien Lauf und schafft einen faszinierenden Planeten, der lange bekannt aber doch unglaublich unbekannt ist. Dabei schreckt er auch vor heiklen Themen nicht zurück.

Sind “Die Phantome von Epsal” ein Einsteigerroman? 

Ich habe “Die Phantome von Epsal” unter der Prämisse gelesen, ob sich er der Roman zum anfixen von Neulesern eignet. Die sehr prominent platzierte Verlagswerbung lässt auf eine solche Zielgruppe schließen.

Die spannende Romanhandlung selbst ist absolut anfängerfreundlich und kommt ohne jeden kosmologischen Überbau aus. Der berühmte Sense of wonder ist zwar da, fiel aber wohl der Kürzung etwas zum Opfer. Aus Einsteigersicht ist das zu verschmerzen, schließlich gibt es ja dann noch die Erstauflage. Und da ist mit den Sprossen ja gerade genug Wunderbares unterwegs.
Ein bisschen unglücklich finde ich die Nummerierung als Band 16. Hier hat man vermutlich die Altfans im Auge gehabt, die sich über eine Fortsetzung des Extra-Serie freuen. Einen potentiellen Neuleser könnte die Nummerierung eher abhalten. Hier wäre ein zusätzlicher Hinweis, dass es sich um einen abgeschlossenen Einzelroman handelt, sicherlich hilfreich gewesen, denn das aktuelle Extra hat durchaus das Potential, Leser für Band 4000 zu gewinnen. Zusammen mit Trivid halte ich Epsal für den derzeit besten Einstiegspunkt ins Perryversum.

In den alten Heften, die ich gerade verschlinge, schiebt sich ja alle fünf Minuten ein Epsaler durch die Szene. Und vor diesem Hintergrund freue ich mich einfach, dass auch die Heimatwelt dieser faszinierenden Wesen endlich einmal beleuchtet wird.

Volker, der Zeitreisende, hat sein Heft auch schon gelesen. Natürlich trifft der Roman bei ihm auf einen ganz anderen, erfahreneren Hintergrund. Lest doch mal rein!

Der Heftroman wurde mir freundlicherweise von der Perry-Rhodan-Redaktion zur Verfügung gestellt.

BrühlCon im Bewegtbild

Der 1. BrühlCon wirkt in mir immer noch nach. Soeben ist das Video zu unserem galaktischen Treffen fertig geworden.

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M87 – was für ein hartes Stück Arbeit

Die letzte ausgewachsene Männergrippe hat mir ermöglicht, ein paar Hefte aufzuholen, sodass ich wieder bei einem Schnitt von einem Heft pro Tag bin.
Und die Männergrippe kam gerade zum rechten Zeitpunkt, da ich vermutlich sonst auf dem Weg nach Magellan stecken geblieben wäre. Aber wenn man ohnehin nicht viel Anderes tun kann …

Nee jetzt mal ohne Quatsch, dieses M 87-Dings ist in meinen Augen ein Drama allerersten Ranges. Wer bitte erzählt so eine Geschichte?

Da gibt es erst einmal die Freifahrer.
Das Zusammentreffen von Freifahrern und Solarem Imperium – was hätte man da für Geschichten erzählen können! Aber nein, Scheer verballert das Thema auf vier brunzlangweiligen Seiten in Band 300.

Dann taucht das Robotschiff OLD MAN auf.
Groß, gefährlich geheimnisvoll. Wow! Hammer, coole Geschichte. Aber nein, in Band 302 (oder 303, ich weiß es nicht mehr) erfährt der geneigte Leser, was es mit dem Ding auf sich hat. Laaangweilig! Karl Herbert, was ist los?

Na gut nächste Chance: Roi Danton.
Coole Sau, tragischer Charakter. Was hätte man den aufbauen können. Man stelle sich nur vor – ein Gegenspieler, der nicht der ollen Mirona gleich kurz vor Schluss wie der Gott aus der Maschine steigt (in Mironas Fall natürlich Göttin), sondern dem Leser seit 100 Heften bekannt ist. Und am Ende dann der “Ich-bin-dein-Vater-Effekt. Aber nein! Im Nebensatz fällt einen Band später, dass Roi der Sohn des Unsterblichen ist. Toll!

Aber OK, kann passieren. Kein Problem. Aber als wäre nicht schon genug dramatisches Potential den Bach runtergegangen, erfährt ungefähr jede Figur, die auch nur ansatzweise eine tragende Rolle spielt, wesssen Sohn der gute Roi nun ist. Ledigleich der Vater bleibt 25 Hefte lang ahnungslos. Unglaubwürdig hoch Siebzehn. Mann! Karl Herbert, was ist passiert?

Nee ehrlich, der Zyklusanfang ab Band 300 ist in meinen Augen echte Quadratgrütze und Herr Haufen befindet sich in seiner ersten echten Durchbeißphase. Voller Unverständnis darüber, was an diesem Zyklus auch nur annähernd gut sein soll. Vermutlich hat Ralf Recht, wenn er sagt, dass die Expokraten bei diesem Zyklus damals einfach zu viel wollten.

Wurst! Diese Phasen gehören dazu. Ich geh wieder lesen, wollte mir nur mal kurz Luft machen.

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