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von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

Kategorie: DORGONotizen

DORGON ist die größte Fanserie zur größten SF-Serie der Welt. Wenn ich hier weiter lese, lasse ich meinen Senf hier.

Dorgon im Taschenbuch

Willkommen in einer neuen Welt

Dorgon, die größte Fanserie zu größten Science Fiction Serie der Welt erscheint seit dem Jahr 1999 in elektronischer Form und verschiedenen Überarbeitungen. Im Sommer 2018 habe ich mich ja schon durch den ersten Zyklus gelesen und ein wenig berichtet. Bei der Lektüre bin ich oft über den Stil einer typischen Fanpublikation gestolpert. Mit Nils Hirseland, Gründer, Expokrat und Autor von DORGON habe ich daher über die Änderungen der Originaltexte für die Taschenbuchausgaben gesprochen und bin sehr neugierig geworden. Beim letzen ColoniaCon war es dann soweit, ich besorgte mir mit den Bänden 1 und 9 den Anfang der Serie und den Beginn des aktuellen Zyklus.

Schon rein optisch machen die Taschenbücher echt was her. Der Rücken in mattem Schwarz mit roten Titelschriftzug, dazu Cover, die von verschiedenen Zeichnern für die Serie geschaffen wurden. Band 9, lektoriert und gestaltet von Alexandra Trinley und René Spreer, kommt extra aufwändig daher, indem im Innenteil eine ganze Reihe von Farbabbildungen eingefügt sind. Das sieht extrem wertig aus, nicht nur für eine Fanpublikation.

Der Text, im ersten Band noch moderat überarbeitet, kommt im neunten Band in völlig neuem Gewand daher. Eine tolle Leistung von Autoren und Lektorin gleichermaßen. So macht DORGON richtig Spaß zu Lesen und sieht im Bücherregal auch noch verdammt gut aus. Es wird Zeit für den nächsten Con, um noch ein bisschen DORGON anzuschaffen. Wer so lange nicht warten will, darf sich gern im Onlineshop der PRFZ bedienen.

Unterwegs in DORGON – Hartes Brot auf der LONDON

Ich dringe weiter nach DORGON vor und stolpere über die Kreuzfahrtschiffe LONDON und LONDON II und die kosmischen Verwicklungen, die sie auslösen.

Was steht drin?

Die nächsten beiden Handlungsabschnitte, deren Romane in der Urfassung vor dem Prolog um den Sohn des Chaos entstanden sind, führen mich auf ein Kreuzfahrtschiff der Superlative. Die LONDON soll der Stolz der Flotte sein und könnte einer fünfstellige Anzahl von Passagieren wundervolle Wochen im Weltraum bescheren, wenn da nicht eine Sekte durchgeknallter Endzeitspinner und eine unbekannte Galaxie wären.

Folgende Romane schildern das tragische Schicksal des Kreuzfahrtschiffes, seiner Besatzung und seiner Passagiere:

Der Titel des letzten Heftes macht klar: Es nimmt kein gutes Ende mit dem Luxusliner. Entführt von fanatischen Glaubensbrüdern, gestrandet in einer fremden Galaxie wird das Schiff zum Spielball einer kosmischen Entität und einer seltsamen Geheimorganisation mit dem Namen Mordred, die auf irgendeine Weise mit dem Sohn des Chaos zusammenzuhängen scheint. Sehr mysteriös. Und der olle Sofortumschalter spielt auch mit. Selbstverständlich darf auf einem sinkenden Kreuzfahrtschiff ein Liebespaar nicht fehlen.

Der zweite Teil dieses Handlungsabschnittes umfasst folgende Hefte:

Die LONDON II ist das ergeizige Nachfolgeprojekt der ursprünglichen LONDON und soll medienwirksam und voller Gewinnabsicht die Absturzstelle des Vorgängerraumers besuchen. Das ist dem Nachkommen eines der Opfer ein mächtiger Dorn im Auge, sodass sich eine spannende Sabotagegeschichte entspinnt, der natürlich auch ein Liebespaar beiwohnen darf, die schon auf der ersten LONDON romantische Stunden verbracht hat. Ach ja, der unsterbliche Frauenheld ist mit von der Partie.

Wie hat es mir gefallen?

Die Lektüre dieser Hefte glich einer wahren Achterbahnfahrt. Die Geschichte selbst war durchaus nicht unspannend, allerdings stimmte gerade im Teil um die erste LONDON der Erzählrhythmus nicht immer. Wunderbar detaillierte Schilderungen, beispielsweise im Finalband, der einen bekannten Katasrtrophenfilm paraphrasierte, wechselten sich ab mit Romanen, die zu großen Teilen aus Infodump bestanden. Für mein Empfinden wurde im ersten Teil eine Menge Potential verschenkt. Vieles erschien mir zu gequetscht, zu passiv erzählt.

Die Geschichte um die zweite LONDON wurde dann recht fannisch. Neben Roi Scheider waren auch Ernst Vlcek, H.G. Francis und eine Menge Fans, die sich um die Fanserie verdient gemacht haben, mit an Bord. Kann man machen, DORGON wird an dieser Stelle seinem Ruf als Fanfiction sehr gerecht. Für rhodanistisch unbelastete Menschen dürfte sich die Lektüre hier etwas ziehen.

Und wo wir gerade bei “ziehen” sind: Wer jemals an Sinn und Zweck eines richtig guten Lektorats gezweifelt hat, möge die Geschichte um die LONDON II lesen. Wie oft hier “das totale Chaos” ausbricht geht auf keinen Decksplan. Aber gut, vielleicht erleichtern die stilistischen Änderungen der Printversion das Lesevergnügen hier etwas. Bald ist ja ColoniaCon, da sollten die Bücher rumliegen. Ich werde berichten.

Und sonst so?

Selbstredend geht meine Reise durch DORGON weiter. Schließlich will ich wissen, wer diese komische Mordred ist und was der Sohn des Chaos mit allem zu tun hat. Ach ja, der olle Barbar aus dem Schwarmzklus hat auch einen Auftritt. Da will ich ja auch wissen, wie es da weitergeht.

Unterwegs in DORGON – Cauthon Despair

Wohlan, die ersten Bände der größten Fanfictionserie zur größten SF-Serie der Menschheit sind gelesen. Wie die Perry-Rhodan-Heftserie selbst ist auch DORGON in Zyklen unterteilt. Den Anfang macht der Mordred-Zyklus mit 24 Heften.

Offenbar scheint der Zyklus aus mehreren gut voneinander abgesetzten Handlungssträngen zu bestehen, wenn ich mir dieses Urteil nach acht gelesenen Heften erlauben darf.

Den Auftakt machen drei Bände um einen Jungen namens Cauthon Despair.

Was steht drin?

Die ersten drei Bände scheinen eine Art Prolog zu bilden, in denen ein Junge, der Sohn des Chaos,  zum Silbernen Ritter  wird. Natürlich geschieht das in keinster Weise freiwillig, sondern ist ein abgekartetes Spiel zwischen kosmischen Bösewichten vom Feinsten.

Der Aufstieg des Silbernen Ritters ist in folgenden Heften nachzulesen:

Wie gefällt es mir?

Die Geschichte um den Sohn des Chaos bildet einen fulminanten Auftakt zur Serie. Glaubwürdige Charaktere, bunte Welten, schönes Weltraumfeeling und eine routiniert erzählte Geschichte haben mich feinst unterhalten. Jedes Heft hat auf meinem Reader so um die 100 Seiten. Nach der Geschichte, die sich in ihrer Gestaltung eng an das große Vorbild anlehnt (es gibt einen Teaser, einen Kasten mit Hauptpersonen und einen kleinen Abschlusstext), folgen ein Nachwort und ein Glossar.

Das Nachwort richtet sich in der Hauptsache wohl an DORGON-Altleser. Ich finde es zwar interessant, kann aber natürlich nicht nachvollziehen, wenn auf Änderungen zwischen Urtext und Special-Edition (Der DORGON-Expokrat hat den Begriff hier erklärt) hingewiesen wird.

Weitaus interessanter ist das Glossar, in dem die wichtigsten Serienbegriffe detailiertestens erklärt werden. Sehr großartig.

Und sonst so?

Ich hatte zuerst einige Bedenken, jetzt schon mit DORGON zu beginnen, da sie Serie nach Band 1800 der offiziellen Heftserie einsetzt, wo ich natürlich noch lange nicht bin. Begriffe wie Monos und Thoregon sind mir zumindest grob bekannt, fallen ab und zu mal, sind aber zum Verständnis der Handlung keinesfalls wichtig.

Sehr schön finde ich, dass die DORGON-Heftromane in vielen unterschiedlichen Formaten kostenlos herunterzuladen sind. Ich bevorzuge das epub-Format, wer mag, kann aber auch mobipocket-, pdf-oder HTML-Dateien erhalten. Wer nur mal reinschauen will, kann das ganze sogar online im Browser lesen.

Im nächsten Artikel werde ich über die fünf Folgebände berichten, in denen ein Kreuzfahrtschiff zum Spielball kosmischer Entitäten und religiöser Spinner wird.

Wer meinem Ausflug nach DORGON von Beginn an folgen mag, kann hier ein kleines Interview mit dem Erfinder, Hauptautor und Expokraten der Fanserie lesen.

Ausflug nach DORGON

Schon seit einiger Zeit wächst in mir der Wunsch nach einer Erstauflagenpause, ohne die Welt des Unsterblichen zu verlassen. Ausweichmöglichkeiten gibt es ja einige: Neben einem Sprung ins Neoversum böte sich Perry-Rhodan-Action an, Atlan-Blaubände wären ja auch schön und Planetenromane sind auch noch da.

Bis jetzt hat mich aber noch nichts wirklich angefixt – bis ich am GarchinCon mit Alexandra Trinley und Nils Hirseland zusammensaß und anfing, über DORGON zu quatschen.

Klar war mir die größte Fanserie zur größten SF-Serie der Menschheit ein Begriff, aber rangewagt hatte ich mich bis jetzt noch nicht. Nachdem ich das Interview gelesen hatte, das Roman Schleifer mit Nils einst geführt hat, lud ich mir das erste Heft herunter und war nicht ganz unbegeistert, oder besser, mein Zwischenprojekt war gefunden.

In der Folge werde ich ein wenig von meinen Eindrücken zu DORGON erzählen, und meinen Lesefortschritt dokumentieren. Vorab sind mir aber einige Fragen durch den Kopf gewandert, die Roman so nicht gestellt hat, mich als Nahezuneuleser jedoch interessieren. Vielleicht mag ja noch jemand Nils Hirselands Antworten auf meine Fragen lesen.

Martin (MI): Du bezeichnest DORGON als Spin-Off der Rhodan-Serie. Wieviel rhodanistisches Vorwissen ist deiner Meinung nach nötig, um der Handlung des Spin-Offs problemlos folgen zu können?

Nils (NH): Da die Serie im PERRY RHODAN Kosmos spielt, ist ein gewisses Vorwissen schon erforderlich. Die Handlung beginnt vor dem Thoregon-Zyklus (Band 1800). Perry Rhodan, Homer G. Adams und Julian Tifflor spielen in den ersten Zyklen eine wichtige Rolle. Wir nehmen Bezug auf die Haupthandlung. Zwar entwickelt sich DORGON auch weiter und hat ihre eigenständige Handlung und Schauplätze, doch auch hier ist ein Vorwissen zur PERRY RHODAN Geschichte, den Spezies und Figuren. Wir schildern neue Völker und Zivilisationen, führen jede Menge neue Figuren ein, aber immer im Hintergrund des Perryversums. So wird die Handlung der DORGON-Serie auch nach M87 und den estartischen Galaxien führen.

MI: Wenn ich DORGON lesen möchte, stolpere ich übe den Begriff Special Edition? Was erwartet mich da, und wo ist die “Standard Edition” hin?

Die Standard Edition ist weg. Wir haben konsequent alle Hefte von 1 an überarbeitet und auch aus dem Netz genommen. Als wir 1999 mit DORGON begonnen haben, haben wir drauf losgeschrieben und das Lektorat war eben sehr “fannisch”. Die Autoren entwickelten sich im Laufe der Jahre weiter und die einzelnen Geschichten wurden auch besser – wenngleich immer ein gutes Lektorat fehlte. Doch gerade die ersten Hefte gefielen mir im Nachhinein auch nicht mehr. So kam 2011 die Idee zur Special-Edition. Der erste Zyklus “Mordred” wurde komplett umgestellt. Viele Romane neu geschrieben. Jedes Heft überarbeitet und so hat sich das fortgesetzt. Ich denke, das Ergebnis ist auch deutlich besser. Im Grunde genommen ist die Special-Edition jetzt die aktuelle Version. Die Veränderungen bezogen sich auf Inhaltsfehler, Stil, Rechtschreibfehler, Logik usw. Einige alte Romane waren nicht mehr zu retten und so haben wir sie auch neu geschrieben.

MI: Neben dem kostenlosen Download gibt es DORGON auch in Buchform. Als Freund des gedruckten Heftromans fasziniert mich auf der einen Seite der Urtext, auf der anderen Seite bedrucktes Papier. Was erwartet mich, wenn ich DORGON als Buch erwerbe? Sind die Texte der Buchausgabe ähnlich stark bearbeitet, wie in den offiziellen Silberbänden?

NH: Die Bücher basieren auf der Special-Edition. Eine Überarbeitung wurde nur noch mal im Stil, aber nicht am Inhalt vorgenommen. Es sei denn, wir haben noch irgendwo einen Bock geschossen, der überarbeitet werden musste. Die Bücher sind also Printausgaben der Special-Edition.

MI: Im Interview mit Roman Schleifer hast du angekündigt, dass im Herbst 2018 die Special Edition soweit abgeschlossen wird. Kannst du verraten, woran du gerade (Sommer 2018) arbeitest, und wie es danach konkret mit DORGON weitergeht?

NH: Das war ein Missverständnis. Ich meinte 2019, oder? Leider zieht sich das noch hin. Wir arbeiten alle ehrentamtlich daran, haben also normale Jobs und selbst im Ehrenamt noch andere Aufgaben. Der aktuelle Stand der Special-Edition ist derzeit Band 102. Die Überarbeitung wird mit Heft 119 abgeschlossen sein. Aufgrund der Verzögerungen arbeite ich im Moment nochmal an den noch übrigen Heften der Special-Edition. Es fällt einem doch immer wieder was auf, was es zu verbessern gilt. Als nächstes werde ich mich an den Abschlussroman des aktuellen Rideryon-Zyklus setzen, welcher ja auch das Ende der Überarbeitung bildet. Das Grundkonzept für den darauffolgenden Zyklus ist vorhanden. Auch ist eine kleine Mini-Serie für Neuatoren / Altautoren geplant. Aber das ist noch ein wenig Zukunftsmusik. Erst einmal müssen wir schauen, dass wir die Überarbeitung fertig bekommen und veröffentlichen, bevor wir im nächsten Zyklus nach den Sternen greifen.

Ich bedanke mich bei Nils Hirseland für dieses Interview und seile mich mal nach M100 – DORGON ab und werde das ein oder andere Lebenszeichen funken.

Nils Hirseland auf dem WeltCon

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