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von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

Autor: Martin (Seite 12 von 69)

Martin liest sich seit dem 1. Januar 2017 vom ersten Heft an durch die Perry-Rhodan-Heftserie und hat sich vorgenommen, mit dem Heftehaufen ein öffentliches Lesetagebuch zu führen.

Wenn er mit dem Kopf nicht im Weltraum steckt, stromert er mit seiner kleinen Familie durch die Eifel, das Universum und den ganzen Rest.

Komm, wir heben einen Schatz

Heftiger Zuwachs im Heftehaufen

Was ist eigentlich ein Schatz? Etwas materiell Wertvolles? Etwas emotional Wertvolles? Ideell wertvoll? Alles davon?

Nun, materiell wertvoll sind Heftromane in aller Regel heute nicht mehr (Es sei denn, man hat das allererste Rhodanheft in gutem Zustand und erster Auflage, Mythor Band 100 mit Poster, oder die späten Dragon-Hefte.) Insofern reden wir gleich nicht über Geld, sondern einfach über Freude. Über Freude und ein wenig Platzbedarf.

Ein unerwarteter Kontakt

Klar bekommt der Heftehaufen immer mal wieder das ein oder andere Buch oder Heft von mir spendiert. Aber das hielt sich in den letzten beiden Jahren alles im Rahmen einer Schuhkartonmenge. Über einen solchen Schukarton habe ich mich neulich sogar im Bewegtbild gefreut.

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Da ich aber im Moment neue Regale baue, bin ich auch nicht wirklich auf der Suche. Doch es gibt unmoralische Angebote, die ich keinesfalls ausschlagen kann.

So bekam ich vor einiger Zeit eine Mail, dass auch einem Dachboden jenseits der Eifel fünf Kartons mit Heften und Büchern ein neues Zuhause suchten. Viel Perry und Atlan und ein bisschen was anderes, hieß es.

Da ich Atlan ja lose auf der Liste habe, wenn ich Rhodan dann mal durch habe in einigen Jahren, und ich grundsätzlich immer gern vorhandene Hefte durch bessere Hefte tausche, bedurfte es keiner langen Entscheidung, sondern lediglich einer kleinen Terminfindung.

Das war schnell erledigt, und so konnte ich gestern, am 20.06.2020 gen Norden aufbrechen um der Dinge zu harren, die mich da erwarten sollten.

Kartons, Geschichten und große Augen

Mich erwartete zuerst einmal einer dieser typischen Dachbodenfunde: alles in Kartons, Staub von Jahrzehnten und zum Glück alles trocken. Dazu ein wahnsinnig netter Mensch mit einer spannenden Lebensgeschichte (Ihr wisst, wir im Rheinland können nicht ohne Reden.)

Erste Kartonöffnungen zeigten, dass es sich nur zu einem knappen Viertel um Rhodan handelte, dazu ein halber Karton Atlan, der Rest schienen Schätze aus den Verlagen Kelter, Zauberkreis oder Pabel zu sein. Spannend.

Spannend ist auch die unterschiedliche Rezeption von Serien. Mir war natürlich bekannt, dass meine geliebten Macabros-Hörspiele aus dem Hause EUROPA auf Heftromanen basieren. Nur hatte ich bis gestern noch keinen einzigen davon in Händen gehalten.

Im Bewusstsein, dass sich dies in kurzer Zeit ändern würde, bargen wir den Fund gemeinsam vom Dachboden und verfrachteten ihn so gut es ging in mein Auto (Pro-Tipp: Verwendet zum Lagern keine Umzugskartons. Die Dinger werden nach 40 Jahren doch eher spröde und rissig.)

Es ist spät, doch es gibt kein Halten

Zuhause angekommen stapelte ich die Sachen erst einmal in meinem Flur, um nachzuschauen, welche Schätze der Kühlschrank für mich aufbewahrte.

Sieht eigentlich nicht so viel aus, ist aber höllisch schwer.

Frisch gestärkt beschloss ich, die Sachen nicht über Nacht in den Kartons zu lassen, sondern mich direkt an die Ausgrabungen zu begeben. Also Esstisch freiräumen, Karton für Karton auspacken und grob vorsortieren!

Unsterbliche in meiner Küche

In Kiste eins verbargen sich die bereits erwähnten Rhodans und Atlans. Bei der Urserie konnte ich auf den ersten und zweiten Blick jede Menge Erstauflagen-Hefte aus den 900er und 1000er Zyklen finden, alles Material, das mir größtenteils in Nachauflagen vorliegt. Das ist doch schon mal fein. Der andere Unsterbliche ist vor allem als “König von Atlantis” vertreten und als Mitreisender auf der SOL. Von ersterem Zyklus kenne ich bisher nur Legenden, Schreckensmeldungen und einige sehr differenzierte Analysen aus der Perrypedia. Die Abenteuer der SOL habe ich nur in der Taschenheft-Neuauflage in ihren Anfängen verfolgt. Alles in allem schon mal ein sehr schöner Fund. Doch es sollte noch besser kommen.

Ein Stapel PR-Magazine

Denn da war ja noch die Papiertüte, die übrigens keine 40 Jahre auf dem Dachboden gelegen hat, sondern eine doch recht spröde Plastiktüte ersetzte, die einen ganzen Stapel Perry Rhodan-Magazine barg. Mit diesem Format hatte ich immerhin schon einmal lose Kontakt, da Christian mit mir im letzten Herbst ein paar Kindheitserinnerungen tauschte. Da tauchten auch zwei Exemplare dieser hübschen Zeitschrift auf. Es handelt sich um Exemplare aus den Jahren 1980 und 1981, genauere Begutachtungen stehen allerdings noch aus. Ich selbst habe bisher nur zwei Exemplare aus dem Jahr 1978.

Die Zeitschrift bietet einen vielseitigen Themenmix aus der damaligen SF-Szene, stellt Filme und Bücher vor, enthält Interviews und auch die ein oder andere Kurzgeschichte.

Als inhaltliche Nachfolger würde ich am ehesten die Magazine phantastisch! und Corona bezeichnen. Die SOL ist zwar auch toll, aber eben eine reine Rhodan-Zeitschrift.

Weg von Perry Rhodan

Die nächsten beiden Kisten führten mich dann inhaltlich und teils auch genremäßig sehr weit weg vom Perryversum. Mythor und Dragon sind zwar Fantasy haben aber über die Autorenschaft und den Verlag einen klaren Bezug zu Rhodan. Ebenfalls aus dem Hause VPM stammt Ronco, ein einst nicht ganz unerfolgreicher Western und Vorläufer von Lassiter. Interessant, aber so gar nicht mein Genre.

Zurück zur Phantastik brachte mich dann ein sehr großes Konvolut “Dämonenkiller”, ein ordentlicher Stapel “Macabros” und jede Menge “Terra Astra” Hefte. Das wird mit Sicherheit sehr interessant. Hochgradig erfreut bin ich auch über die kleinen Stapel mit “Zauberkreis SF”, “Zeitkugel” und “Raumschiff Promet”. Das sind alle Hefte, von denen mir Udo Mörsch erzählt und vorgeschwärmt hat, zu denen ich schon viel gelesen habe, aber noch nie welche in Händen halten konnte. Kurzum, gegen Mitternacht schwelgte ich in Glückseligkeit. Als ich dann noch eine große Menge “Dämonenkiller” bergen konnte, war die Nacht mehr oder weniger gelaufen. Dennoch sank ich einigermaßen erschöpft in meine Kissen.

Und was nun?

Der Morgen danach

Am nächsten Morgen erwartete mich ein etwas verändertes Wohnzimmer und eine Entscheidung. Über Nacht war der Heftehaufen von einer Perry-Rhodan-Sammlung zu einer ausgewachsenen und genreübergreifenden Romanheftsammlung geworden. (Die zwei Kisten mit Taschenbüchern habe ich noch nicht einmal ausgepackt. Das ist ein Thema für sich.)

Aber was mache ich jetzt damit? Auf meiner Liste stehen nach Rhodan immer noch Atlan, Mythor und Dragon. Und jetzt auch noch Dämonenkiller. Aber werde ich das auch vollständig lesen können? Mit Sicherheit nicht! Auszugsweise gern und immer mal zwischendurch, aber sicher nie mit der Konsequenz, mit der ich mich durch das Perryversum lese.

Auf der anderen Seite fasziniert mich dieser Heftromankosmos mehr und mehr. Ich liebe es, die Zusammenhänge zwischen den Serien aufzuspüren, herauszufinden, wer wo mitgeschrieben hat, welche Serie eine Antwort auf ein ähnliches Produkt eines Konkurrenzverlages war, welche Serie wann und wie aus einer anderen entstanden ist. Und immer öfter habe ich mir bei diesen Recherchen gewünscht, auch einmal das ein oder andere Heft in Händen halten zu können. Klar, Klassiker wie Ren Dhark, Dragon und Mythor und neuerdings auch Dämonenkiller (als Dorian Hunter) sind als ebook oder Buchbearbeitungen leicht zu bekommen. Aber so ein Originalheft, mit allen Zerfledderungen und all seiner Geschichte … das fasziniert mich.

Vielleicht sollte ich mich also einfach damit abfinden, dass der Heftehaufen aus einer kompletten Rhodan-Heftreihe und einigen anderen Publikationen aus der Hochzeit der Heftromane besteht. Komplett lesen werde ich, so ES will, Rhodan und Atlan. Der Rest ist faszinierend und interessant, wird bei Neugier und Interesse gelesen und bekommt einfach bei mir ein neues Zuhause.

Ich finde, es gibt schlechtere Wochenenderlebnisse.

Eskalation unter Freunden

Volker und ich allein zu Haus – mit Kamera

Endlich kann man sich wieder im kleinen Kreis treffen, was Volker Hoff uns ich auch gleich ausnutzten. Nach leckerem Essen und Getränk packte Volker die Kamera aus und meinte: “Wir müssen reden.”

Herausgekommen ist ein Gespräch über Rhodan, das Fandom, Science Fiction, Freundschaft, Feuerwhisky und noch viel mehr. Optisch passiert genau nicht, im Grund reicht auch die Tonspur. Aber wer zuschaut, sieht immerhin die Spiegelung des Scheinwerfers vor meinem Garten.

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Röck döts for Rhödan

Pimp my Perryheft

Die Cover der Rhodanhefte sind grandiose und phantastische Hingucker aus den Federn verschiedener Künstler. Aber manchmal braucht es auf einem Cover noch das gewisse Extra. So dachte auch Heike Neudeck und verzierte die aktuelle “Prinzessin in Not” kurzerhand mit ein paar Wackelaugen.

Da soll noch jemand sagen, Monkey sei keine coole Sau.

Übrigens zeigt Heike auf ihrem Twitteraccount @heikeontour immer mal wieder, dass sich nahezu alles durch #googlyeyes verschönern lässt.

Beutezug – Sarah L. R. Schneiter

Mal wieder ein Blick über den rhodanesischen Tellerrand

Zugegeben, die Phase der Perry-Rhodan-Serie, durch die ich mich gerade lese ist schon arg vergeistigt, böse Zungen würden von “verschwurbelt” sprechen. Höchste Zeit also für ein wenig handfeste Ausgleichsliteratur.

Gerade passend wechselte ich ein paar Zeilen mit der Autorin Sarah L. R. Schneiter, die mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar ihres Kurzromans “Beutezug” zukommen ließ. (Es gibt Menschen, die der Auffassung sind, ich müsse also folgendes Wort voranstellen: Werbung. Hat jeder gelesen, oder? Also weiter im Text.)

Sarah L. R. Schneiter

Sarah L. R. Schneiter

Sarah Schneiter schreibt auf ihrer Homepage über sich selber:

Ich schreibe, weil ich kann. Manchmal, weil ich muss (denn noch gibt es keine VR-Technologie, die mich genug überzeugt, um meine Ideen als erlebbare Abenteuer umzusetzen). Und, was sehr wichtig ist, weil ich dazu lernen und mich verbessern will.

Quelle: https://promise.cluewriting.de/autorin/

Mit dieser Selbstbeschreibung und einer ganzen Reihe von Kurzgeschichten, von denen viele frei zugänglich sind, hat mich die Autorin neugierig auf mehr gemacht. Zumal all diese Geschichten und auch ihr zweiter Roman “Promise” im selben Universum spielen, für das Sarah L. R. Schneiter eine faszinierende Dokumentation online gestellt hat.

Beutezug – ein Teaserlein

Beutezug – copyright Sarah L.R. Schneiter

Wir lernen Nani kennen, wie sie auf einem ziemlich heruntergekommenen Planeten nach einer unkomplizierten Passage sucht. Die Gaunerin wird schließlich beim Kapitän eines Superfrachters fündig, schifft ein und erwartet im Gegensatz zum Leser eine problemlose Passage. Zusammen mit einer kleinen Crew aus verschrobenen Einzelgängern und einigen weiteren Passagieren möchte sich unsere Heldin ein paar schöne Tage machen.

Doch Nani lernt schnell, dass auf diesem Schiff einiges sehr anders ist und beginnt, um ihr Leben zu kämpfen – unbewaffnet natürlich.

Das ganze entwickelt sich in der gebührenden Langsamkeit, wie sich das für solch ein Szenario gehört.

Was hat mir an Beutezug gefallen?

Obschon ich mit Star Trek – The next generation sozialisiert bin, erfreut nahezu jedes “used universe” der Film- und Literaturwelt mein Herz. So auch hier. Nani ist eine Schurkin mit Herz – jemand die Han Solo wunderbar Paroli bieten könnte, ein Planet, der so kaputt ist, wie Jakku in seinen besten Szenen und ein Frachter vom Schlage einer UCSS Nostromo. Schön. Sehr schön.

Ebenfalls sehr fein ist der Plot von “Beutezug”. Ich mag als Freund von “Btoom” und “Battle Royal” diese wundervoll kaputten Überlebensszenarien. Übersichtliches Personal in unübersichtlichem Setting, dazu schön langsam aufgebaute Spannung. Mag ich.

Worüber bin ich in Beutezug gestolpert?

Sarah L. R. Schneiters Sprache ist ausschweifend und mit vielen Adjektiven geschmückt. Ich lasse mir so etwas gern in einem Fantasy-Setting gefallen, in der technischen und beengten Welt eines Raumfrachters wirkt manch blumiger Satz auf mich doch ein wenig deplatziert.

Dazu kommen spürbar süddeutsch-schweiz-.österreichische Grammatikkonstruktion, die dem Lektorat eigentlich hätten auffallen müssen.

Fazit

Sarah L. R. Schneiter hat ein faszinierendes Universum geschaffen und weiß mit “Beutezug” eine spannende Geschichte um eine schön dreckige Heldin zu erzählen. Leider ist sprachlich noch Luft nach oben.

Monatsrückblick – Mai 2020

Der vergangene Monat war trotz allen Trubels und aller Unsicherheiten ein ausgesprochen rhodanistischer Monat. Neben der Leserei gab es eine Menge in die Finger und aufs Ohr. Doch der Reihe nach.

So lief die Leserei

Die Armada ist mal wieder starker Tobak. Die Handlung ist zwar gradliniger, als in den vorangegangenen Zyklen. Aber spätestens beim Klong! bin ich zu den Silberbänden gewechselt. Für mich ist das ok, schließlich dürfte das der letzte Zyklus auf meiner Reise sein, bei dem ich die Bände unvoreingenommen lesen kann.

Herr Rhodan auf die Ohren

Dieser Monat gehörte den Hörspielen. Neben den EUROPA-Klassikern führte ich mir auf allen Wegen, die ich mit dem Auto zurücklegen muss, die Plejaden zu Gemüte und tauche aktuell in den Sternenozean ein.

Natürlich habe ich den Nachwuchs auch schon angefixt. Kassettenkind bleibt halt Kassettenkind

Neuaufschüttung des Heftehaufens

In meinen Regalen hat sich ein wenig geändert. Zur Dokumentation habe ich kurz die Kamera draufgehalten:

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Strenggenommen auch in den Mai fällt der Start meines neuesten Experiments. Begleitend zu meiner akustischen Reise durch den Sternenozean erzähle ich, was mir beim Hören der einzelnen Folgen so in den Sinn kam. Im Prinzip also nichts anderes, als das, was ich bei den letzten Hörspielen bereits getan habe, nur eben nicht schriftlich und relativ zeitnah zu den gehörten Folgen. Ich habe das ganze mal Sternenozean – Vlog genannt und dem Experiment eine eigene Youtube-Playlist spendiert. Ich bin mal gespannt, wie sich das entwickelt. Folge eins gibts hier direkt mal:

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Treffen im Old Rocketman

Ein nicht ganz so ernstes Hörspiel

Auf meinem Weg zum Sternenozean bin ich über dieses hübsche kleine Schmankerl gestolpert: Mark Brandis und Perry Rhodan treffen sich in einer Kneipe, trinken einen und quatschen Zeug.

Für Nichtkenner zumindest einer der Serien vermutlich nicht lustig, für alle anderen einer kleiner achtminütiger Spaß, in dem auch Robert Vogel mitspielt.

Zum Hören gibts das ganze kostenlos bei Mark Brandis persönlich. Einfach dem Link hier folgen.

So, nun aber vom kürzesten zum längsten Perry-Rhodan-Hörspiel. Das wird wohl etwas dauern.

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