So, nach einer kleinen Feiertagslesepause habe ich heute den Zyklus “Die Posbis” zu Ende gelesen. Ein Zufall wollte es, dass ich den letzten Band am Rheinufer in Andernach verschlungen habe, das ja in der Serie schon die ein oder andere Rolle gespielt hat.
Wie war es denn?
Rein gefühlsmäßig war dieser Zyklus irgendwie lang, weil ziemlich zerfasert. Vielleicht kam er mir auch deshalb so lang vor, weil ich die Hälfte der Zeit damit verbracht habe, auf die Posbis zu warten. Denn nach allem, was ich aus späteren Heften weiß, finde ich Posbis ausgesprochen großartig. Eine Lebensform die halb positronisch und halb biologisch daherkommt und wunderbar unaufgeräumte Raumschiffe baut. Das hat schon Potential.
Was hat mir gefallen?
Mattenwillys! Ganz eindeutig Mattenwillys. Mir war nicht klar, dass die schon so früh in der Serie auftauchen. Hätte man mich gefragt, hätte ich die irgendwo in den 800er-Bänden verortet. Aber nein, Mattenwillys tauchen schon irgendwo um Band 140 herum auf.
Für alle nicht PR-Leser: Mattenwillys sind so eine Art lebendige Putzlappen, die sich als Aufpasser der Posbis bezeichnen. Posbis wiederum sind Roboter, die eine biologische Komponente enthalten.
Posbis! Ganz eindeutig Posibs. Die Schilderung des Zentralplasmas, die Erklärung des Posbiverhaltens durch die Hassschaltung, der mehrfache Seitenwechsel der Posbis im Kampf gegen die Laurins. Das war alles sehr toll zu lesen.
Und der Technikwandel! Immer mal wieder taucht der Umbau der Flotte von Sprungschiffen auf Raumer mit Linearantrieb auf. Das hat immer mal wieder schöne technische Akzente gesetzt.
Und! Speckmoos! Allein das Wort Speckmoos ist so großartig, das es mehrere Preise verdient hätte.
Was hat mir nicht gefallen?
Wenn es eines Beweises bedarf, wie unsinnig die nachträgliche Einteilung der frühen Hefte in Zyklen ist, dann ist der Posbizyklus ein großartiges Beispiel. Schließlich tauchen die namensgebenden Positronisch-biologischen Roboter erst in der zweiten Zyklushälfte auf. Davor gibt es allerlei Gedaddel um Arkon, die Antis, die Akonen und Thomas Cardiff. Immer wieder Thomas Cardiff. Irgendwann war es auch mal gut mit Thomas Cardiff. Ich finde die Figur des Thomas Cardif, ihre Hintergründe und Entwicklung wirklich großartig und glaubhaft dargestellt (Verkorkste Vater-Sohn-Beziehung) – aber man kann so ein Thema auch totreiten. Und besonders spannend war der Abschnitt, in dem Cardiff selbst zum “Imperator” wird, nun wirklich nicht. Das würden heutige Autoren anders lösen.
Wie lautet mein persönliches Fazit?
Ich fand den Zyklus zerfahren. Deutliche Längen am Anfang wurden durch ein furioses Finale auf der Hundertsonnenwelt aber durchaus wieder wettgemacht. Gut gefallen haben mir die Geheimdiensteinschübe um die Abteilung III. Und ich mag die Romande von Kurt Brand. Die haben etwas ganz eigenes.

Martin liest sich seit dem 1. Januar 2017 vom ersten Heft an durch die Perry-Rhodan-Heftserie und hat sich vorgenommen, mit dem Heftehaufen ein öffentliches Lesetagebuch zu führen.
Wenn er mit dem Kopf nicht im Weltraum steckt, stromert er mit seiner kleinen Familie durch die Eifel, das Universum und den ganzen Rest.
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