Die Leipziger Buchmesse ist eine tolle Möglichkeit, ganz viele Menschen zu treffen, die mit phantastischer Literatur zu tun haben. Als Blogger kann dort viel entdecken.
Nachdem ich 2018 zum ersten Mal als Blogger die Leipziger Buchmesse besucht habe, ist in den letzten Tagen die Akkreditierung für die diesjährige Messe hier eingetrudelt. Diesmal werde ich weniger im Expeditionsstil unterwegs sein, sondern ein echtes Zimmer bewohnen. Ich zelte zwar wahnsinnig gerne, aber Temperaturen von Minus zehn Grad, ein Umzug in die Wanderhütte und mögliche Schneeeinbrüche waren meinem diesjährigen Reisepartner nur schwer zu vermitteln.
Reisepartner? Reisepartner!
Tjaha, ich schrieb Reisepartner. In der Tat werden Volker Hoff und ich diesmal gemeinsam anreisen und nicht nur dem Herrn Rhodan einen Besuch abstatten. Vielmehr werden wir diesmal in Leipzig selbst wohnen und sicherlich auch den ein oder anderen Abendtermin im Rahmen des Programms “Leipzig liest” wahrnehmen. Das wird fein. Und nicht all zu kalt.
Martin liest sich seit dem 1. Januar 2017 vom ersten Heft an durch die Perry-Rhodan-Heftserie und hat sich vorgenommen, mit dem Heftehaufen ein öffentliches Lesetagebuch zu führen.
Wenn er mit dem Kopf nicht im Weltraum steckt, stromert er mit seiner kleinen Familie durch die Eifel, das Universum und den ganzen Rest.
So! Dann gehe ich mal Blogaufgabe zwei für diesen Monat an: Wie war das Jahr 2018 so aus der Sicht eines Heftehaufenbetreibers, was hat mir Spaß gemacht und was war vielleicht auch doof? Und werde ich mich überhaupt an alles erinnern können? Wir werden sehen. Lass mal anfangen.
Heftehaufen unterwegs
Im Rückblick auf das letzte Jahr freue ich mich über eine doch recht rege Reisetätigkeit. Drei Cons und eine Messe, dazu viele weitere kleinere Treffen haben mich durch das Jahr begleitet.
Den Conreigen eröffnete der GarchingCon, der in diesem Jahr im Exil stattfand, was der Stimmung für mich keinen Abbruch tat, da ich ohnehin keinen Vergleich hatte. Was die Münchner Fanbasis da regelmäßig und seit langer Zeit auf die Beine stellt, ist schon richtig großartig. Ein tolles Programm zu vielen Facetten des Raketenhefthobbys haben Volker und mich drei Tage lang erfreut. Hinzu kamen wunderbare Begegnungen mit Menschen, die ich bisher nur online kannte oder lange nicht mehr gesehen habe. Der GarchingCon ist eine Veranstaltung, die ich gerne regelmäßig besuche. Ein kleines Wiedersehen mit den Münchnern gibt es ja Anfang Februar.
Den Conreigen beschloss der ColoniaCon, eine ebenfalls aus dem Fandom nicht wegzudenkende Veranstaltung, wenn auch diesmal in etwas kleinerem Rahmen. Dies mag vielleicht an einem gewissen Besuch in Köln gelegen haben, aber die gemütliche Atmosphäre am Kölner Rheinufer hatte ein bisschen was von Familientreffen. Der Nachklang wurde leider von der traurigen Todesnachricht Achim Mehnerts überschattet. Ich kannte im Prinzip nur seine Romane, aber wenn so jemand aus dem Fandom geht, bleibt eine Lücke …
Kurz vor dem ColoniaCon ging unser eigener MiniCon in seine zweite Auflage. Das war ein Spaß, zumal ich dort Raphael und seinen Podcast kennengelernt habe.
Das aufwändigste Ding war sicherlich die Leipziger Buchmesse, bei der ich als Blogger akkreditiert war. Eine halbe Woche Bücher und Büchermenschen, eine ganz neue Welt und dazu ein kleines Outdoorabenteuer, bei dem ich eingeschneit bin. Ich vermute, da wird der Oppa auf der Ofenbank noch seinen Enkeln von erzählen …
Heftehaufen im Netz
Das dickste digitale Ding war wohl der Umzug von Blogger auf eine eigene WordPress-Installation. Anstoß dazu gab die berühmte DSGVO, nach der ein Blogger-Blog ja nicht ganz so astrein dasteht. Mit Volkers Hilfe und der paar anderer guter Geistern habe ich den Umzug leichter gemeistert, als befürchtet. Bei der Gelegenheit ergeht noch mal der Aufruf, eventuelle Lesezeichen zu ändern. (Die Umleitung funktioniert aber noch bis auf weiteres, also keine Sorge.)
In der ersten Jahreshälfte habe ich für mich Neuland betreten, indem ich über die Olymp-Miniserie eine Reihe von Videos auf YouTube hochgeladen hat. Das war ein Spaß, den ich bei den nächsten Miniserien wiederholen werde, auch wenn es dann bestimmt keinen venusischen Feuerwhisky mehr gibt.
In Sozialen Medien treibe ich mich ja seit 2011 rum. (Ich habe sogar letztens noch meinen allerersten Twitteraccount gefunden, den ich mir extra für den WeltCon in Mannheim angelegt hatte. Niedlich …(Und nein, fragt gar nicht erst!)) Natürlich findet der Heftehaufen auch da statt.
Ich bin immer noch kein Facebookmensch und bin heilfroh, dass Volker das für den BrühlCon alles erledigt. Volker, hiermit ergeht öffentlicher Dank an deine Adresse, für deine Arbeit mit den BrühlCon-Accounts!
Auf Twitter treiben sich dafür ein Haufen toller Perryfans rum, denen irgendjemand den Tarnnamen #Twitterbande verpasst hat. Danke, dass es euch gibt, ihr wisst, wer gemeint ist.
Heftehaufen liest
Durchschnittlich habe ich ein Raketenheft am Tag gelesen, wobei das in keinster Weise gleichmäßig geschehen ist. Es gab Phasen, wie etwa den Sommer, in denen ich zwei Monate nahezu nicht im Perryversum unterwegs war. Dann gab es wieder Zeiten, in denen mir fünf Hefte am Tag noch zu wenig waren. Da verlasse ich mich ganz auf mein Gefühl.
Wenn ich nicht im Perryversum unterwegs war, haben mich in diesem Jahr ein paar historische Romane und Sachliteratur rund um die gescheiterte Franklin-Expedition fasziniert. Dazu kamen ein paar nette Comics der Firmen Splitter und Cross Cult.
In ein paar wenige Planetenromane habe ich noch reingeschaut und vor allem habe ich eine Menge ziemlich feinen Lesestoff von der Messe mitgebracht.
Heftehaufen sammelt
2018 ist in der Sammlerrückschau für mich das Jahr der Erforschungen. Ohne wirklich festes Ziel habe ich mich ans Finden von Büchern gemacht. Ich habe einfach Spaß am Jagen und Sammeln, und mag keine Mondsummen ausgeben für eine bestimmte Ausgabe, obwohl das Internet voll davon ist. Das wäre für mich in gewisser Weise unsportlich. Ich bin kein Komplettist, ich mag die Entdeckung.
Eine tolle Entdeckung waren fast alle Planetenromane, die kurz vor dem BrühlCon auf unerklärliche Weise in meinen Kofferraum wanderten. Danke, dass du an mich gedacht hast, Uli.
Nach so fünf abstinenten Wochen war 2018 doch ein ziemlich großartiges Rhodanjahr für mich. Mit Sicherheit habe ich einiges vergessen, einiges habe ich verklärt (was wohl normal ist), einiges ist passiert, das ich noch nicht berichten möchte (auch das ist normal). Manche Sachen sind zu einer wohligen Routine geworden, vieles habe ich neu ausprobiert. Rhodan hat mich zum ersten Mal auf eine Buchmesse gebracht, hat mir jede Menge neuer toller Menschen beschert. Da soll noch einer was gegen diese komischen Groschenhefte sagen 😉
So, das ist das Stichwort. Ich geh mal wieder lesen. NEO Band 18 liegt aktuell auf dem Tisch. Bis demnächst.
Martin liest sich seit dem 1. Januar 2017 vom ersten Heft an durch die Perry-Rhodan-Heftserie und hat sich vorgenommen, mit dem Heftehaufen ein öffentliches Lesetagebuch zu führen.
Wenn er mit dem Kopf nicht im Weltraum steckt, stromert er mit seiner kleinen Familie durch die Eifel, das Universum und den ganzen Rest.
So, bevor ich mich hier wieder Herrn Rhodan und seinen Kumpanen widme, möchte ich mit ein paar Tagen Abstand noch ein paar Gedanken zur Leipziger Buchmesse festhalten. Vielleicht sind sie ja im nächsten Jahr jemand von Nutzen, eventuell sogar mir selbst.
Also los:
Leipziger Buchmesse – Wie hinkommen?
Die Leipziger Buchmesse ist ein fantastisches Literaturfest, das einen Besuch absolut wert ist.
Wenn du Blogger bist, lohnt es sich, wenn du dich auf der Seite der Buchmesse vorab akkreditierst. Das ist schnell erledigt, und wenn die Presseabteilung deinen Blog für buchartig genug hält, bekommst du kurze Zeit später eine hübsche Pressekarte, mit einem noch hübscheren B für Blogger, die dir an allen Tagen freien Eintritt gewährt.
Wenn du kein Blogger bist, kannst du zwischen verschiedenen Tickets wählen. Wenn es geht, vermeide den Samstag. Da ist es brechend voll.
Die Übernachtungskosten in Leipzig sind zu Messezeiten abartig hoch. Wenn du ein Auto hast, empfehle ich ein Quartier deutlich außerhalb. Für die Preisdifferenz kannst du im Rückwärtsgang mit Vollgas nach Leipzig fahren und bist immer noch billiger dran. (OK, das war übertrieben, aber Übertreibung macht anschaulich.)
Wenn du Blogger mit Auto bist, kannst du beruhigt den Presseparkplatz benutzen. Am ersten Tag fährst du einfach mit der Pressekarte rein und bekommst dann einen Parkschein.
Wenn du mit der Bahn kommst, solltest du Menschenmengen gegenüber resistent sein, besonders am Samstag.
Leipziger Buchmesse – Einmal drin, was nun?
You made it. Feine Sache! Mein wichtigster Tipp: Sei neugierig, schau über den Tellerrand, den Tellerrand deines Lieblingsgenres und den der großen Publikumsverlage. All das auf dem Teller bekommst du nämlich auch außerhalb. Auf der Messe tummeln sich unendlich viele Klein- und Kleinstverlage, die spannende Bücher dabei haben. Lass dich verzaubern, aber achte auf dein Budget 😉
Das Messeprogramm bekommst du auf Papier, oder noch besser, als laufend aktualisierte App.
“Leipzig liest” bietet hunderte, tausende wundervoller Lesungen. Vom unbekannten Selfpublisher bis zur absoluten Starautorin. Solltest du zu Lesungen aus zweiter Kategorie wollen, plane genügend Zeit ein. Komm früher, oder steh in der zehnten Reihe.
Sei mutig! Die Autoren und Autorinnen, die nach Leipzig kommen, wissen, dass sie hier im engen Kontakt mit Lesern stehen. Wenn du höflich fragst und neugierig bist, bekommst du interessante Antworten. Wenn du dich aber nicht traust, ist die Chance vorbei.
Hab ich schon geschrieben, dass du auf dein Bücherbudget achten sollst? In der Regel kannst du bequem mit deiner EC-Karte zahlen. Hierzu stehen an jeder Gangkreuzung in allen Hallen Menschen mit mobilen Kassensystemen, was problemlos funktioniert. Einige wenige Stände nehmen nur Bargeld, wenn du Pech hast, haben sie ein interessantes Buch da. Ein wenig Bargeld solltest du also dabei haben. Auf der Manga- und Comicmesse kannst du an einigen Ständen mit Mastercard zahlen.
Essen kannst du mitnehmen, oder dich dort verpflegen. Die Preise sind messeüblich, das Essen ist ok. Wenn du einen Presseausweis hast, bekommst du morgens im Presseclub gratis Kaffee, die Bloggerlounge bietet günstige Gerichte und Getränke. (und Strom für deine Geräte)
Leipziger Buchmesse – Bewegung!
Das Messegelände besteht aus fünf Hallen und einem Kongresszentrum, die über Glasbrücken an eine zentrale Halle angeschlossen sind. In der Halle ist besonders am Samstag der Teufel los. Je nach Veranstaltung können einige der Brücken zu Einbahnstraßen erklärt werden. Zu Stoßzeiten können die Wege deshalb recht lang werden. Kalkuliere genügend Zeit ein.
Jede Halle ist mit der nächsten nicht nur über die Glashalle verbunden, sondern auch über Hintereingänge. Wenn du die nutzt, bist du mitunter schneller und hast ein wenig frische Luft.
Die Ordner machen ihren Job freundlich aber bestimmt. Leg dich nicht mit ihnen an, sie halten das samstägliche Chaos in Grenzen.
Die Tage auf der Buchmesse sind lang, die Wege sind weit. Sport- oder Wanderschuhe sind dein Freund.
Die Temperaturen innerhalb der Messehallen schwanken stark. Zwiebellook ist super.
Und nimm kleines Gepäck für deine Ausrüstung mit. Hackenporsches nerven wie Sau.
Leipziger Buchmesse – Infrastruktur
Du bist auch Blogger, feine Sache. Im Pressezentrum erhältst du die Zugangsdaten zum gesonderten Presse-WLAN. Das ist zwar auch nicht das ganz Gelbe vom Ei, was Geschwindigkeit angeht, aber allemal besser, als das öffentliche WLAN, das in der Regel funktioniert, zu Stoßzeiten aber schon mal überlastet ist.
Wenn du Strom brauchst, mach eine Pause in der Bloggerlounge. Da gibts Sofas und Kaffee.
Lepiziger Buchmesse – Abreise
Wenn du es irgendwie schaffst, meide Stoßzeiten. Sowohl in der Bahn, als auch auf der Straße ist unmittelbar nach Messeschluss die Hölle in Tüten los. Geh früher, oder trink irgendwo noch einen Kaffee, es sei denn, du magst die Warterei in großen Menschenmengen.
Das sind nur meine 2 Cent. Mit Sicherheit habe ich etwas vergessen und sehe manches sehr subjektiv. Wenn du noch einen Tipp hast, schreib ihn einfach in die Kommentare. Wir sehen uns nächstes Jahr!
Martin liest sich seit dem 1. Januar 2017 vom ersten Heft an durch die Perry-Rhodan-Heftserie und hat sich vorgenommen, mit dem Heftehaufen ein öffentliches Lesetagebuch zu führen.
Wenn er mit dem Kopf nicht im Weltraum steckt, stromert er mit seiner kleinen Familie durch die Eifel, das Universum und den ganzen Rest.
Beinahe zumindest. Denn der Nachmittag bot noch kurzweiliges Überraschungsprogramm.
Zur Mittagspause lauschte ich einer Aufführung von “Amadeus – Ein Mitmachprogramm für Kinder”, dargeboten von Mitgliedern des mdr-Rundfunkchores und -orchesters. Eine tolle Abwechslung und ein wirklich schönes Musikstück, das die anwesenden Kinder begeisterte. Mich übrigens auch.
Und dann war da ja noch die Sache mit dem angestiegenen Meeresspiegel nach der Eiszeit. Von einem der Lektoren von Feder und Schwert erhielt ich eine zufriedenstellende Erklärung für die Verbindung zwischen Kaspischem und Schwarzem Meer: Der Spiegel dieser beiden Wassermassen ist aufgrund von Schmelzwasser stark angestiegen. Passt so, auch wenn das noch nicht alle Fragen klärt. Ich bin versucht, ins Regelwerk des Rollenspiels zu schauen.
Und dann stolperte ich tatsächlich in eine Lesung von Bernhard Hennen und Robert Corvus. Die beiden trugen sehr unterhaltsam aus dem 5. Band der Phileassonsaga vor, wobei Robert es sich nicht nehmen ließ, am Ende wieder einen Thorwalerchor zu dirigieren.
Der Thorwalerchor besteht aus allen Zuhörern, die vom Autor ein Textblatt erhalten und fortan mitzusingen angehalten sind. Fehlende Melodiesicherheit ist dabei unbedingt durch Lautstärke auszugleichen. Ein großer Spaß. Das Wohl!
Robert Corvus und Bernhard Hennen bereiten sich auf die Lesung vor.
Die Zeit war nun doch recht fortgeschritten, sodass ich beschloss, noch ein letzte Mal Messeflair zu spüren und eine abschließende Runde durch alle Hallen zu drehen. Ich bewunderte noch einmal Cosplayer, mit welcher Hingabe sie ihre Figuren darstellen, unterhielt mich sehr nett mit einem Ahmadiyya Muslim und lauschte dem Buchmessechor, der von Mitgliedern des mdr-Rundfunkchores und anderen Sängern gebildet wurde. Irgendwie surreal, wenn zwei Prinzessinnen Mononoke einer schwedischen Weise lauschen und dazu Thor, Spiderman und Bilbo durchs Bild huschen. (Bilbo war übrigens barfüßig.)
Für mich geht es jetzt zurück, voll mit Eindrücken, beladen mit Büchern und betankt mit Elan für die nächsten Vorhaben.
Ganz zum Schluss traf ich übrigens noch Martin. Schön, ein Gesicht zum Twitterhandle zu haben. Gute Reise. Man sieht sich wieder.
Martin liest sich seit dem 1. Januar 2017 vom ersten Heft an durch die Perry-Rhodan-Heftserie und hat sich vorgenommen, mit dem Heftehaufen ein öffentliches Lesetagebuch zu führen.
Wenn er mit dem Kopf nicht im Weltraum steckt, stromert er mit seiner kleinen Familie durch die Eifel, das Universum und den ganzen Rest.
Die Aufgabe des Tages gestaltete sich nicht gerade einfach. Das Messebuch des Tages sollte ein Buch werden, das mit gängigen Rollenklischees bricht. Inspiriert dazu hat mich eine Podiumsdiskussion des Nornennetzes, einer Vereinigung phantastischer Autorinnen. Da lag es nah, deren Stand als Ausgangspunkt meiner Suche zu nehmen.
Eine dort gerade stattfindende Lesung einer Vampirgeschichte ließ mich allerdings zurückschrecken. Vampirzeug ist jetzt nun wirklich nichts, was irgendwelchen Rollenklischees zuwiderläuft. Da hilft auch ein modernes Setting und teilweise rüde Wortwahl nichts. Also doch wieder nur Geschichten über Frauen, die nur dann erfolgreich sind, wenn sie typisch männliches Verhalten annehmen oder sich beißen lassen? Nicht wirklich. Ich ziehe weiter.
Ich frage an einem Stand der ausschließlich von Frauen bedient und belagert wird, nach Fantastic Romance, die ich auch als Mann lesen kann, und werde reichlich seltsam angeschaut. Schade, aber dann bleibt halt unter euch. Ich suche doch nur etwas, in dem Männer nicht immer kämpfen und Frauen sich befreien müssen.
Letztendlich fallen mir dann doch noch zwei Bücher auf, zwischen denen ich mich nicht entscheiden kann, weswegen ich einfach beide mitnehmen werde.
Jamil – Zerrissene Seele – (c) Fanowa Verlag 2017 (Das Cover ist mit Lentikularfolie bezogen und changiert zwischen blau und rot)
Laut Klappentext kämpft ein junger Mann um sein Überleben und Frieden zwischen Kulturen. Also doch wieder Kampf? Dabei ist, so Farina de Waard, Jamil derjenige, der nicht zum Schwert sondern zum Wort greift, ein Mann, der sich als Flüchtling inmitten einer fremden Kultur wiederfindet.
In einem interessanten Gespräch wird mir ein Buch vorgestellt, das sich mir als Mischung aus Entwicklungsroman und hochaktueller Parabel zur Füchtlingsthematik darstellt. Ich bin gespannt. Farina de Waard ist übrigens der reale Name der Autorin
Das zweite Buch finde ich wieder bei der Edition Roter Drache. Mit “Jinntöchter – K_ein orientalisches Märchen” erzählt Carmilla deWinter die Geschichte von Maya, die wegen des Geheimnisses, das sie in sich trägt, in eine Verschwörung gerät. Carmilla deWinter (es handelt sich um ein Pseudonym) erzählt mir von Maya, die sich nichts sehnlicher wünscht, als eine eigene Familie zu haben. Also doch wieder das Befreiungsdings? Frau deWinter verneint heftig. Befreiung ja, aber eben nicht durch Imitation männlichen Verhaltens. Politische und gesellschaftliche Wirren bringen sie dazu, diese Pläne gründlich über den Haufen zu werfen und sich den drohenden Intrigen zu stellen.
Ich fühle mich entfernt an Marion Zimmer Bradley erinnert und freue mich auf die Lektüre.
Jinntöchter – (c) Edition Roter Drache 2017
Heute werde ich vermutlich früher die Segel streichen, noch einmal beim unsterblichen Vorbeischauen und dann einfach in einer Lesung landen. Welche das sein wird, weiß ich nicht. Schließlich bin ich zum Entdecken hier.
Martin liest sich seit dem 1. Januar 2017 vom ersten Heft an durch die Perry-Rhodan-Heftserie und hat sich vorgenommen, mit dem Heftehaufen ein öffentliches Lesetagebuch zu führen.
Wenn er mit dem Kopf nicht im Weltraum steckt, stromert er mit seiner kleinen Familie durch die Eifel, das Universum und den ganzen Rest.
So, noch ein Tag Literaturzirkus. Mein Dank geht an all die, ohne die eine @buchmesse unmöglich wäre: Danke an alle Parkplatzeinweiser, Menschen an der Ticketkontrolle, Reinigungskräfte, Servicemitarbeiter, Ordner, Verpflegungsmenschen … für eure Arbeit und eure Freundlichkeit.
Es ist Sonntag, 9:00 – der letzte Tag der Buchmesse bricht an. Obwohl ich gestern echt platt war, habe ich mich dazu entschieden, noch einmal in den Trubel einzutauchen, denn noch ist so viel zu entdecken.
In manchen Augenblicken fühlt es sich an, als würden hier viele verschiedene Buchmessen in einem großen Rahmen stattfinden. Die Comichalle ist eine ganz andere Welt, als Halle 2, mit Phantastik und Jugendliteratur, oder gar die Hallen mit der sogenannten ernsten Literatur (Oh, wie ich diese Unterscheidung inbrünstig verabscheue …) In der zentralen glaskuppel treffen sich dann all diese Messebesucher, staunen über das Schaulaufen der Cosplayer oder lauschen Dominique Horwitz bei einem Interview. Klaus Frick schrieb in seinem Blog ganz treffend, dass die Messe einfach zu groß ist, um alles mitzubekommen. Scheiße passiert genug auf der Welt, ich berichte lieber über die Dinge, die mir Freude machen, und die die Welt ein winziges Bisschen besser zu machen versuchen.
Aber zurück zur Phantastik. Wetterbedingt suchte ich ja gestern nach dem Schneebuch und wurde bei Feder und Schwert fündig. Die Anthologie “Eis und Dampf” war abgesehen von zwei Comics mein erster literarischer Ausflug in die Welt des Steampunk – und sicherlich nicht mein letzter.
Eis und Dampf – (c) Feder und Schwert Verlag, 2013
Die Welt von Eis und Dampf spielt in einem 19. Jahrhundert, das mit den Auswirkungen einer 1000 Jahre zurückliegenden Eiszeit zu kämpfen hat. Ersonnen wurde diese Szenerie für das gleichnamige Rollenspiel und bietet nun den Hintergrund für 13 unterhaltsame Geschichten, von denen ich 4 bereits gestern Abend gelesen habe. (Meine Wanderhütte hat übrigens eine Heizung, habe ich das schon erwähnt?)
Die Geschichten, die ich bereits las, bieten kurzweilige Unterhaltung und halten für mich, als Steampunk-Neuling allerlei spannende Entdeckungen parat. Einzig die Welt scheint mir nicht ganz stimmig. Wenn es zu einer großräumigen Vergletscherung Nordeuropas kommt, müsste der Meeresspiegel nennenswert sinken. Stattdessen zeigt die im Buch enthaltene Karte sogar eine Verbindung zwischen Kaspischem und Schwarzem Meer. Vielleicht hat bei Feder und Schewrt heute jemand kurz Zeit, mir das zu erklären.
Insgesamt schließe ich mich aber den Rezensenten von “Übermorgenwelt” und “Literatopia” an: “Eine wunderbare Mischung. Macht einfach Spaß.”
Das Motto des heutigen Tages? Ich fand die Podiumsdiskussion des Nornennetzwerkes zu weiblicher Phantastik sehr interessant. Mal schauen, was das Schicksal dort für mich bereithält.
Martin liest sich seit dem 1. Januar 2017 vom ersten Heft an durch die Perry-Rhodan-Heftserie und hat sich vorgenommen, mit dem Heftehaufen ein öffentliches Lesetagebuch zu führen.
Wenn er mit dem Kopf nicht im Weltraum steckt, stromert er mit seiner kleinen Familie durch die Eifel, das Universum und den ganzen Rest.
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