Ein kleiner Ritt durch Kalkutta Nord und zurück
Am 4. März 2023 habe ich hier den letzten Zyklusrückblick hingepinselt, also mal knapp 13 Monate her. Oha, würde ein lieber Freund in norddeutscher Exstase sicher sagen. Aber Jammern gilt nicht! In diesem Sinne: Heureka, es geht weiter! Drehen wir also eine Runde durch die heliotischen Bollwerke.
Was steht drin?
Auf Terra landet ein riesiger Transporter, ein heliotisches Bollwerk und sorgt ordentlich für Chaos. Denn erstaunlicherweise beträgt das Fassungsvermögen dieses Transportteleporterswasauchimmerdings eher so ganze Stadteile – die Verwirrung ist dementsprechend groß. Und als es dann noch zu einer Invasion durch die Dscherro kommt, geht die Party erst richtig los, es wird zu einer wahren Freude für Freunde des gepflegten Action-SF-Heftromans. Gefiel mir echt gut!
Eine zweite Handlungsebene beleuchtet diejenigen, die den Transporter, das heliotische Bollwerk auf die Erde gestellt haben, verbindendes Element ist hier der von der Erde transportierte Stadtteil Kalkutta Nord. Ich fühlte mich bei der Lektüre massiv an Larry Nivens Ringwelt erinnert. Dazu ein guter Schluck aus der kosmischen Pulle mit ein paar Superintelligenzen. Schön!
Leicht verwirrend zu lesen war der Handlungsstrang um Shaogen Himmelreich. Aber hey, es ist Rhodan, da darf man auch mal verwirrt sein und nichts kapieren.
Außerdem taucht Norman der Klonelefant auf, das entschädigt für vieles.
Und es gibt Siganesen! Muss ich mehr sagen?
Was hat mir Freude bereitet?
Die heliotischen Bollwerke sind kurz; 25 Bände und die Sache ist erzählt. Da bleibt nicht viel Platz für Füllstoff und Dämmmaterial. Offenbar ist der ganze Thoregon-Großzyklus in kleinere Blöcke gegliedert, nur am Schluss erfolgt eine Rückkehr zu zwei “klassischen” Hunderterzyklen. Das erscheint mir gut strukturiert und ich hoffe, es bleibt bei relativ scharfen Zyklusgrenzen, irgendwie … Das war ja etwas, womit ich im Voltz’schen Werk echt zu kämpfen hatte. Warten wirs ab, Hoffnung machte ein letzter Band, der alle Fäden noch einmal zusammengebunden hat.
Meine Lieblingshefte in diesem Zyklus finden sich relativ zu Anfang: mit der Eroberung Terranias durch die Dscherro hatte ich großen Spaß. Das las sich echt gut und der Kniff mit der Fernsehstation gab diesen Heften das besondere Etwas. Sehr schön!
Wirklich bemerkenswert fand ich die Innenillustration zu Heft 1884 – Botschaft des KONT. Das dort abgebildete Gefecht hat doch eine gewisse Ähnlichkeit mit 359 anderen Raumschlachten, bei denen zwar kein Wolf, aber doch der ein oder andere Würfelraumer beteiligt war. Aber Perry Rhodan bewegt sich ja seit Band 1 schon nicht im luftleeren Raum.
Ach und noch etwas!
Gerade vor dem Hintergrund aktueller Miniserien entspinnt sich ja so ein wenig im Fandom die Diskussion, warum denn jetzt interessant sei, wer mit wem ins Bett gehe und wer sich zu welcher Geschlechtsidentität hingezogen fühle. Und dann gäbe es jetzt plötzlich nichtbinäre Wesen und was das denn alles solle und überhaupt … FRÜHER WAR ALLES BESSER!
Hüstel.
Man kann Siebenton ja auch wirklich leicht überlesen, den Mönch, der als Frau geboren wurde und in hohem Alter zum Mann wurde, weil das bei seiner Spezies einfach so ist.
Ach und bei den Dscherro gibt es drei Geschlechter: Männchen, Weibchen, Footen. Und zu unser aller Leidwesen wird das alles auch noch thematisiert und ist für den Fortgang der Handlung von Belang … also echt mal. So viel Schleicherotik hätte Scheer niemals zugelassen.
Martin liest sich seit dem 1. Januar 2017 vom ersten Heft an durch die Perry-Rhodan-Heftserie und hat sich vorgenommen, mit dem Heftehaufen ein öffentliches Lesetagebuch zu führen.
Wenn er mit dem Kopf nicht im Weltraum steckt, stromert er mit seiner kleinen Familie durch die Eifel, das Universum und den ganzen Rest.
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