Schon seit einiger Zeit wächst in mir der Wunsch nach einer Erstauflagenpause, ohne die Welt des Unsterblichen zu verlassen. Ausweichmöglichkeiten gibt es ja einige: Neben einem Sprung ins Neoversum böte sich Perry-Rhodan-Action an, Atlan-Blaubände wären ja auch schön und Planetenromane sind auch noch da.
Bis jetzt hat mich aber noch nichts wirklich angefixt – bis ich am GarchinCon mit Alexandra Trinley und Nils Hirseland zusammensaß und anfing, über DORGON zu quatschen.
Klar war mir die größte Fanserie zur größten SF-Serie der Menschheit ein Begriff, aber rangewagt hatte ich mich bis jetzt noch nicht. Nachdem ich das Interview gelesen hatte, das Roman Schleifer mit Nils einst geführt hat, lud ich mir das erste Heft herunter und war nicht ganz unbegeistert, oder besser, mein Zwischenprojekt war gefunden.
In der Folge werde ich ein wenig von meinen Eindrücken zu DORGON erzählen, und meinen Lesefortschritt dokumentieren. Vorab sind mir aber einige Fragen durch den Kopf gewandert, die Roman so nicht gestellt hat, mich als Nahezuneuleser jedoch interessieren. Vielleicht mag ja noch jemand Nils Hirselands Antworten auf meine Fragen lesen.
Martin (MI): Du bezeichnest DORGON als Spin-Off der Rhodan-Serie. Wieviel rhodanistisches Vorwissen ist deiner Meinung nach nötig, um der Handlung des Spin-Offs problemlos folgen zu können?
Nils (NH): Da die Serie im PERRY RHODAN Kosmos spielt, ist ein gewisses Vorwissen schon erforderlich. Die Handlung beginnt vor dem Thoregon-Zyklus (Band 1800). Perry Rhodan, Homer G. Adams und Julian Tifflor spielen in den ersten Zyklen eine wichtige Rolle. Wir nehmen Bezug auf die Haupthandlung. Zwar entwickelt sich DORGON auch weiter und hat ihre eigenständige Handlung und Schauplätze, doch auch hier ist ein Vorwissen zur PERRY RHODAN Geschichte, den Spezies und Figuren. Wir schildern neue Völker und Zivilisationen, führen jede Menge neue Figuren ein, aber immer im Hintergrund des Perryversums. So wird die Handlung der DORGON-Serie auch nach M87 und den estartischen Galaxien führen.
MI: Wenn ich DORGON lesen möchte, stolpere ich übe den Begriff Special Edition? Was erwartet mich da, und wo ist die “Standard Edition” hin?
Die Standard Edition ist weg. Wir haben konsequent alle Hefte von 1 an überarbeitet und auch aus dem Netz genommen. Als wir 1999 mit DORGON begonnen haben, haben wir drauf losgeschrieben und das Lektorat war eben sehr “fannisch”. Die Autoren entwickelten sich im Laufe der Jahre weiter und die einzelnen Geschichten wurden auch besser – wenngleich immer ein gutes Lektorat fehlte. Doch gerade die ersten Hefte gefielen mir im Nachhinein auch nicht mehr. So kam 2011 die Idee zur Special-Edition. Der erste Zyklus “Mordred” wurde komplett umgestellt. Viele Romane neu geschrieben. Jedes Heft überarbeitet und so hat sich das fortgesetzt. Ich denke, das Ergebnis ist auch deutlich besser. Im Grunde genommen ist die Special-Edition jetzt die aktuelle Version. Die Veränderungen bezogen sich auf Inhaltsfehler, Stil, Rechtschreibfehler, Logik usw. Einige alte Romane waren nicht mehr zu retten und so haben wir sie auch neu geschrieben.
MI: Neben dem kostenlosen Download gibt es DORGON auch in Buchform. Als Freund des gedruckten Heftromans fasziniert mich auf der einen Seite der Urtext, auf der anderen Seite bedrucktes Papier. Was erwartet mich, wenn ich DORGON als Buch erwerbe? Sind die Texte der Buchausgabe ähnlich stark bearbeitet, wie in den offiziellen Silberbänden?
NH: Die Bücher basieren auf der Special-Edition. Eine Überarbeitung wurde nur noch mal im Stil, aber nicht am Inhalt vorgenommen. Es sei denn, wir haben noch irgendwo einen Bock geschossen, der überarbeitet werden musste. Die Bücher sind also Printausgaben der Special-Edition.
MI: Im Interview mit Roman Schleifer hast du angekündigt, dass im Herbst 2018 die Special Edition soweit abgeschlossen wird. Kannst du verraten, woran du gerade (Sommer 2018) arbeitest, und wie es danach konkret mit DORGON weitergeht?
NH: Das war ein Missverständnis. Ich meinte 2019, oder? Leider zieht sich das noch hin. Wir arbeiten alle ehrentamtlich daran, haben also normale Jobs und selbst im Ehrenamt noch andere Aufgaben. Der aktuelle Stand der Special-Edition ist derzeit Band 102. Die Überarbeitung wird mit Heft 119 abgeschlossen sein. Aufgrund der Verzögerungen arbeite ich im Moment nochmal an den noch übrigen Heften der Special-Edition. Es fällt einem doch immer wieder was auf, was es zu verbessern gilt. Als nächstes werde ich mich an den Abschlussroman des aktuellen Rideryon-Zyklus setzen, welcher ja auch das Ende der Überarbeitung bildet. Das Grundkonzept für den darauffolgenden Zyklus ist vorhanden. Auch ist eine kleine Mini-Serie für Neuatoren / Altautoren geplant. Aber das ist noch ein wenig Zukunftsmusik. Erst einmal müssen wir schauen, dass wir die Überarbeitung fertig bekommen und veröffentlichen, bevor wir im nächsten Zyklus nach den Sternen greifen.
Ich bedanke mich bei Nils Hirseland für dieses Interview und seile mich mal nach M100 – DORGON ab und werde das ein oder andere Lebenszeichen funken.
Martin liest sich seit dem 1. Januar 2017 vom ersten Heft an durch die Perry-Rhodan-Heftserie und hat sich vorgenommen, mit dem Heftehaufen ein öffentliches Lesetagebuch zu führen.
Wenn er mit dem Kopf nicht im Weltraum steckt, stromert er mit seiner kleinen Familie durch die Eifel, das Universum und den ganzen Rest.
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