Eine Rezension der dritten Staffel von Perry Rhodan NEO

Perry Rhodan NEO hat sich mittlerweile einen festen Platz auf meinem Heftehaufen erobert. Obschon ich die Taschenhefte nicht mit dem akribischen Eifer lese, welchen ich den Heftromanen der Erstausgabe zukommen lasse, bin ich doch mittlerweile am Ende der dritten Staffel angelangt – am Ende einer Staffel, die mich ratlos hinterlässt.

Was steht drin?

Perry Rhodan wird nicht zum Administrator gewählt und hat auch keinen Bock, unsterblich zu werden. Dazwischen liegt Horror mit Zeitmaschinen. Wer es objektiver möchte, konsultiere bitte die Perrypedia.

Was hat mir an dieser Staffel nicht gefallen?

Im Grunde schreibe ich ungern über Dinge, die ich doof finde; gemeckert wird schließlich genug. Das heißt im Gegenzug aber nicht, dass ich alles gut finde, was ich lese, und so ein Zyklusrückblick gehört ja schon auch zu den Heftehaufen-Routinen. In diesem Sinne, los gehts:

Der Anfangsband “Der Administrator” von Frank Borsch ließ sich noch ganz gut an. Der Kniff, dass der Titel sich eben nicht auf Rhodan bezieht, gefällt mir immer noch. Aha, dachte ich, hier bietet sich eine Chance, die Tücken des Originals hinter sich zu lassen, Rhodan nicht als Superhelden dastehen zu lassen, der alles macht, alles kann und total super toll ist. Rhodan darf in der Galaxis rumfliegen, ohne gleich mal nebenbei noch die ganze Erde retten zu müssen.

Weit gefehlt. Leider kann man auch Elfmeter ohne Torwart verschießen.

Denn was folgte, war eine nahezu exakte Kopie der Originalsuche nach Wanderer – nur noch schlimmer. Mithilfe eines Zeitmaschinchens, hier schlicht Transmitter genannt, eiern Rhodan und seine Getreuen durch Raum und Zeit. Und wer den Heftehaufen kennt, weiß, wie hochgradig allergisch der Heftehaufen auf Zeitreisen reagiert, ja wie hochgradig abgeneigt der Heftehaufen Geräten wie dem Nullzeitdeformator gegenüber ist. Da hilft auch ein neuer Name nichts. Vor allem war die Zeitodyssee im Falle der NEO-Wanderersuche komplett unnötig, Schlacht um Atlantis hin, Imperator da Gonozal her.

Und statt die Sache wenigstens halbwegs spannend zu gestalten, folgt die ganze Reise auch noch der Dramaturgie, die mir schon damals in den Ebenen der Hohlwelt Horror das Lesevergnügen ordentlich verleidet hat. Statt der Ebene der Woche oder dem Alien der Woche, serviert uns die dritte NEO-Staffel eben die Zeitepoche der Woche. Bäämmmm!

Der Kniff mit Tramp hat’s da auch nicht wirklich rausgerissen. Ach ich reg mich schon wieder viel zu sehr auf …

Was hat mir an dieser Staffel gut gefallen?

Keine Rezension ohne positive Eindrücke! Menschen, auf deren NEO-Urteil ich vertraue, haben mir glaubhaft versichert, dass der Tiefpunkt nun durchschritten sei. Das, und die Lektüre des Folgebandes aus der Staffel “Vorstoß nach Arkon” lassen mich hoffen.

Außerdem scheint es ja nun so, dass mein persönlicher NEO-Bann gebrochen ist, und ich wirklich dran bleibe. Das ist doch auch was Schönes.

Fazit

“Das galaktische Rätsel” ist mir zu sehr Kopie der Erstausgabe, als dass beim Lesen wirklich Freude aufgekommen wäre. Aber schließlich gab es auch in der Erstauflage schon Zyklen, mit denen ich so gar nicht warm geworden bin. Also: durchatmen, weiterlesen! Ad Astra.