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von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

Schlagwort: Perry Rhodan (Seite 14 von 54)

Zyklusrückblick: Die kosmischen Burgen

Ein hartes Stück Arbeit im Perryversum

Tja, das war ein wilder Ritt über steiniges Gelände, den ich beinahe abgebrochen hätte. Doch was stört mich ein wenig Verwirrung auf einem Weg von über 3000 Heften? Vermutlich wird der folgende Zyklusrückblick aber noch ein wenig subjektiver als alle Rückblicke zuvor.

Das steht drin

Im ganzen Perryversum liegen lose Fäden herum, die aufgeräumt werden müssen, ständig sucht irgendjemand seine Schlüssel, die ein Margor-Schwall hinfort gespült hat, Rhodan wird ziemlich energiegeladen, Atlan verschwindet hinter den Materiequellen, kosmische Burgen spielen nur am Rande mit und am Ende bekommt das ganze so etwas wie eine Struktur. Ein wenig objektiver kann es die Perrypedia.

Das hat mir gut gefallen

Da ich ja gerne über Dinge schreibe, die ich mag, fange ich doch einfach mal hiermit an:

  • Die Handlungsebene um die Orbiter fand ich ganz gut zu lesen. Hat Spaß gemacht.
  • Die kosmischen Dimensionen, die sich auftun, finde ich ziemlich faszinierend. Sind sie doch immer noch die Grundlage für den Rhodan, mit dem ich 2011 in Perryversum eingestiegen bin. Die ersten Auftritte von Materiequellen und Kosmokraten zu lesen, das hat schon was.
  • Atlan wird auserwählt, den Blick hinter die Materiequelle zu tun, nicht Peregrin persönlich. Mal schauen, wie das die Beziehung der beiden beeinflusst.

Das hat mir überhaupt nicht gefallen

Diese Sache um die Zeitpolizei ist bisher immer noch unangefochtener Spitzenreiter meiner persönlichen Rhodan-Flop-Liste. Ob die kosmischen Burgen demnächst diesen Platz einnehmen, ist noch nicht entschieden, dazu später mehr.

Fangen wir mal mit dem offensichtlichen an: Warum musste sich Voltz damals mit seinen Rittern der Tiefe so sehr an Star Wars und den Jedi-Orden ranwanzen? Oder war das eine reine Marketingentscheidung? Rätselhaft. Denn eigentlich betritt in diesem Zyklus genügend faszinierendes Personal die Bühne. Da hätte es so eine Ritter-Kopie nicht gebraucht.

Und dann ist da die Sache mit den losen Fäden, die Meister Voltz vor Band 1000 sicherlich so weit wie möglich aufrollen wollte. Verständlich. Ist in NEO vor Band 200 ja auch passiert. Aber muss man das denn dergestalt machen, dass die gefühlt 57993 offenen Handlungsfäden im Wochenrhythmus durchgewechselt werden, dass einem spätestens nach 7 Heften schwindelig vor fehlendem Überblick wird? Nee, das war nix! Im letzten Viertel des Zyklus, wenn es richtig kosmisch wird, da kommt Struktur in die Sache. Aber vorher? Neee, geh weg!

Aber, bevor ich die Sache endgültig in Bausch und Bogen verdamme, bekommen die Burgen noch eine Chance. Denn vielleicht ist Hubert Haensel ja mein Burgen-Lieblingsautor. Vielleicht wird der Zyklus ja lesbarer durch die neue Anordnung der einzelnen Hefte in den Silberbänden. Mal abwarten. Ich werde einfach mal zwei, drei Silbereditionen hören und dann entscheiden.

Nachtrag:

Perry als Schwiegervater der griechischen Fruchtbarkeitsgöttin war mir dann doch ein bisschen zu sehr over the top.

Mein Lieblingsheft

Nach langer Zeit gab es mal wieder ein Heft, dass für meinen Geschmack aus der Masse herausstach. Band 982 – Der Auserwählte von William Voltz. Das Heft bietet nicht nur wieder eine feine Wettstreit-Geschichte zwischen Rhodan und Atlan (Wir erinnern uns an die Sache mit dem berühmten Wasservers beim ersten Aufeinandertreffen der beiden.), vielmehr nutzt der Expokrat hier auch die Gelegenheit, mal einige Zusammenhänge kosmischer Größe zu erläutern. Habe ich gern gelesen.

© Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

Wenn Johnny Bruck dann noch ein so starkes Titelbild der beiden wettstreitenden Heroen schafft, rundet das die ganze Sache sehr harmonisch ab. Gelbe Raumanzüge, grimmige Gesichter, im Hintergrund ein Technodings mit Weltraum. Schön!

Interessant wäre es zu erfahren, wie der Ausgang des Bandes auf die damaligen Leser gewirkt hat. Wie groß war die Überraschung, dass Atlan und nicht Herr Rhodan persönlich die Einladung der Kosmokraten erhalten hat? Ich war ja durch die Erlebnisse im atopischen Tribunal vorgewarnt, also wenig überrascht.

Fazit

Ralf, der Chefheftehaufenspoilerant, hat mich ja schon vorgewarnt, dass um Band 1000 herum die härteste Lesephase kommen wird. Hart fand ich in den kosmischen Burgen weniger das Kosmogeschwurbel, das ließ sich mit entsprechender Ausgleichsliteratur ganz gut ertragen. Hart fand ich die über weite Teile für mich nicht erkennbare Struktur, die ich einfach mal auf die Aufräumarbeiten vor Band 1000 schiebe. Besagter Jubiläumsband liegt gerade auf meinem Tisch, dafür nehme ich mir etwas Zeit. Danach werde ich mal schauen, was die kosmische Hanse für eine Organisation ist.

Monatsrückblick November 2019

Wohlan, so langsam aber sicher bin ich wohl wieder zurück im Ring. Die kosmischen Burgen bereiten mir Kopfzerbrechen, das Papier auf dem sie sich ausbreiten sorgt für Freude, Kontakte zu Fans werden wieder intensiver, das erfreut mein Herz.

So lief die Leserei

Roman um Roman geht es voran im Zyklus “Die kosmischen Burgen”, wobei die Burgen selbst ja relativ schnell abgeräumt sind, um Platz für all das zu machen, was bis Band 1000 noch aufgeräumt werden will. Seltsamer Zyklus, aber nun gut. 3000 Hefte sind 3000 Hefte, ich lass mich doch von ein bisschen Geschwurbel nicht abhalten.

Utopia Bestseller – (c) VPM

Zum Ausgleich darf es dann gern was Handfesteres sein, wie etwa Rico von Arndt Ellmer. Der Roman hat mich wirklich fasziniert. Außerdem weiß ich zu wenig über den ollen Arkoniden. Das gehört geändert. Und sollte auch das nicht reichen, liegen da seit Neuestem noch einige Werke von Karl Herbert Scheer auf meinem Heftehaufen. Wenn das nicht geradeaus erzählt ist, weiß ich es auch nicht. Wenn ich dann noch ein paar Terra-Hefte dazu nehme, sollte das schon klappen.

Herr Haufen unterwegs

Zwei rhodanistische Reisen haben mich im November 2019 erfreut. Die eine ging nach Brühl, wo diesmal nicht nur Volker mit einem Kaltgetränk wartete, sondern gleich ein waschechter Expokrat. Christoph Dittert las im Rahmen von Käpt’n Book. Volker und ich waren hier die Delegation des Perryversums und hatten viel Freude.

Die andere Reise war eher virtueller Natur. Mikhail MOcharov entführte mich in die russische Rhodanwelt, was in einem kleinen Interview mündete. Dieser Text ist nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Russisch nachzulesen.

Und im nächsten Jahr?

Im Jahr 2020 stehen mit dem ColoniaCon, dem GarchingCon und dem BrühlCon drei hübsche Veranstaltungen im Kalender. Zusätzlich versuche ich, wieder nach Leipzig zur Buchmesse zu kommen. Und hinter dem Mond wartet noch Norbert Fiks. Das nächste Jahr könnte also durchaus galaktisch werden, wie Volker sagen würde.

Eins noch

Wo Sie gerade sagen BrühlCon! Nach dem Con ist vor dem Con. Auch im nächsten Jahr werden wir wieder ein ConBuch rausbringen. Wer nicht zu einem der anderen Bücher beiträgt, oder gern mehfach publizieren möchte oder sowieso gerade im Schaffensrausch ist: meldet euch bei einem von uns per Mail, im Kommentar, per Twitter … Berichte, Bilder, Geschichte … wir suchen alles, was des Rhodanisten Herz erfreut.

Neues von der Eastside – russisch

Im Gespräch mit Mikhail Bocharov – russische Fassung

Wer die deutschsprachige Fassung lesen möchte, folge bitte diesem Link.

Подписчики журнала SOL и участники Twitterbande наверняка знакомы с Михаилом Бочаровым, поклонником Родана из города Курск, Россия. С помощью переводчика deepl.com Михаил активно общается с поклонниками из других стран, поэтому неудивительно, что несколько посылок и открыток уже прошли свой путь в Россию и из России.

В последние несколько дней мы немного пообщались с помощью переводчика, так и появилось это небольшое интервью. Поскольку тематика переводческих программ играет немаловажную роль, мы решили оставить текст в значительной степени неотредактированным в оригинальной статье, чтобы дать немецким читателям представление о том, насколько далеко продвинулась эта технология и что это уже не научная фантастика.

Михаил, теперь тебя можно назвать самым известным российским фанатом Родана. Расскажи нам, как ты узнал про серию?

Михаил Бочаров

О, это довольно необычная история! Когда я учился в школе, я ежемесячно покупал российский журнал о видеоиграх. В 2008 году я прочитал обзор игры про Перри Родана. Автор статьи упомянул, что уже опубликовано более 2400 романов, и я очень хорошо это запомнил. Десять лет спустя я вспомнил про Перри Родана и решил проверить, публиковались ли книги про него на русском языке. Оказалось, что первые три серебряных сборника издавались на русском в 1998 году. Я нашел эти книги на сайте объявлений, прочитал их и оказался в восторге! Разумеется, мне захотелось продолжить знакомство с серией.

Серия «Перри Родан» не доступна для чтения на русском языке, за исключением серебряных сборников и нескольких отдельных романов. Мне было бы интересно узнать, как ты читаешь новые романы. Ты читаешь оригинал?

Сначала я пытался выучить немецкий язык с помощью учебников и приложений. Мне очень нравится этот язык, но для чтения книг мне потребуется несколько лет непрерывного обучения, что очень сложно реализовать. Будущее окружает нас здесь и сейчас, переводчики совершенствуются каждую минуту благодаря продвинутому изучению языка. Я решил, что это мой шанс читать книги. Я обратился к другу, который разработал небольшую программу, которая переводит книги с немецкого языка на русский. Так у меня оказывается неофициальное издание, основанное на книгах, которые я купил. Что касается авторского права, я не распространяю эти книги и удаляю их после прочтения. При необходимости я смогу перевести роман на русский язык когда мне захочется. Перевод не всегда отличный, иногда программа неправильно понимает термины, но это лучше, чем ничего.

Звучит неплохо. Ты читаешь только актуальные выпуски или старые романы тоже?

Долгое время я читал только классические романы, но когда появлялись книги из нынешнего цикла, я начал читать новые романы раз в неделю. Сейчас я читаю роман №205 и жду выхода 3041-ого, не забывая также читать планетарные романы, многие из которых мне очень понравились.

Про тебя писали в журнале SOL и ты довольно активен в сообществе. Насколько велико фан-сообщество российских «роданцев»? Есть ли в России другие фанаты, с которыми ты можешь обмениваться идеями?

Серебряный шнур 1 на русском языке – © Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

Я стараюсь привлечь потенциальных поклонников, поэтому пишу короткие пересказы прочитанных романов на своем сайте. Один из моих знакомых живет в Германии и покупает текущие, а иногда и старые романы, когда узнает, что их кто-то продает. Еще два человека из России читают классические романы и текущие романы соответственно. Это большой шаг вперед! В прошлом году среди моих знакомых никто не читал эти книги. По крайней мере, я ничего не знал о читателях из России. Моя теща с большим удовольствием прочитала три тома и хотела бы прочитать продолжение, но на русском языке больше ничего нет, а моя программа еще не переводит идеально, чтобы можно было читать книги с полным комфортом. Иногда я покупаю русские издания и дарю их друзьям и знакомым. Одни людям понравились приключения Родана, другие еще не начали читать.

К сожалению, по всей видимости, в обозримом будущем не появится еще какое-нибудь российское издание про Перри Родана. Так что давай вспомним прошлое: Советский Союз с энтузиазмом относился к технологиям. Была ли аналогичная серия романов в то время, и выходившая еженедельно, как Родан? Или, может быть, в России есть целая серия буклетных романов?

Когда я родился, Советского Союза уже не было, но у меня была огромная коллекция книг моего дедушки. Раньше практически не было книжных серий, были просто отличные романы и рассказы таких писателей, как Александр Беляев, Кир Булычев, Алексей Толстой и многих других. Интерес к крупным сериям стал проявляться в современной России, но в большей степени это был жанр фэнтези. Научная фантастика в России в основном ограничивается трилогиями или чуть большим количеством книг. В настоящее время российская научная фантастика переживает своего рода застой. Конечно, книги издаются, но не на все из них стоит обратить внимание. Например, романы по мотивам видеоигр S.T.A.L.K.E.R. или романы во вселенной «Метро 2033» и им подобные серии по-прежнему пользуются большой популярностью, но в них масса неинтересных и непоследовательных историй.

Я даже читал «Метро 2033» и был воодушевлен темной атмосферой старого метро, различными социальными ячейками, их разными ценностями и нормами. Я хотел бы еще прочитать что-нибудь подробнее. Можешь ли ты порекомендовать немецким читателям новаторские работы, которая даст им представление о российской научной фантастике, если они еще ничего не читали?

О, есть много книг о разных городах во вселенной метро, около 50 книг, может быть даже больше. Не знаю, есть ли эти книги на немецком языке, но всем любителям фантастики стоит прочитать книги братьев Стругацких «Обитаемый остров» и «Пикник на обочине», рассказы Александра Беляева (мой любимый — «Голова профессора Доуэля») и «Аэлита» Алексея Толстого. Это классическая советская научная фантастика. Из современной научной фантастики мне нравится роман украинского писателя Александра Зорича «Завтра война».

Уверен, что моя стопка непрочитанных книг стала немного больше. Большое спасибо. Что касается общения со многими немецкими фанатами. Ты сам живешь в Курске, который от нас довольно далеко. Есть ли у тебя планы приехать на конференцию в Германию лично?

Я бы хотел увидеть своих Перри-друзей, особенно нашу ! Также было бы неплохо побывать в редакции. Я надеюсь, что однажды я смогу это сделать. До сих пор мы обменивались открытками и подарками, что очень приятно. Без переводчика Deepl наше общение было бы не таким интересным и продуктивным. Конечно, он все еще совершает ошибки, но языковой барьер постепенно исчезает. Это очень важно.

Ты говоришь сейчас очень важные слова. Читатели Родана живут в условиях международного взаимопонимания, которое является одним из самых важных посланий этой серии с момента выхода первых романов. И что теперь скажут нелюбители так называемой «мусорной литературы»? Михаил, я благодарю тебя за беседу и надеюсь, что когда-нибудь мы встретимся лично в этой вселенной.

Большое спасибо за нашу дружбу и твои вопросы! На них было интересно отвечать. Я также надеюсь, что однажды мы все встретимся.

Neues von der Eastside – deutsch

Im Gespräch mit Mikhail Bocharov

Wer die russische Fassung dieses Gesprächs lesen möchte, folge bitte diesem Link.

Abonnenten der SOL und Mitgliedern der Twitterbande dürfte Mikhail Bocharov, der Rhodanist aus dem russischen Kursk, wohlbekannt sein. Mithilfe des Programms deepl.com steht Mikhail in regem Austausch mit der Fanszene und so ist es kein Wunder, dass mittlerweile schon das ein oder andere Päckchen und ein paar Postkarten ihre Wege von und nach Russland gefunden haben.

In den letzten Tagen haben wir mithilfe des automatischen Übersetzers ein wenig geplaudert, dabei kam dieses kleine Interview heraus. Da das Thema Übersetzungsprogramme keine ganz kleine Rolle spielt, haben wir uns dazu entschieden, den Text weitestgehend unbearbeitet zu lassen, um einen Eindruck davon zu vermitteln, wie weit diese Technik mittlerweile ist und dass es sich nicht mehr um Science Fiction handelt.

Mikhail, man kann dich mittlerweile als Russlands bekanntesten Rhodan Fan bezeichnen. Erzähle und kurz, wie du zur Serie gekommen bist.

Mikhail Bocharov

Oh, das ist eine ziemlich ungewöhnliche Geschichte! Als ich in der Schule war, kaufte ich jeden Monat ein russisches Magazin über Videospiele. Und 2008 las ich eine Rezension des Perry Rhodan Spiels. Der Autor des Artikels erwähnte, dass bereits mehr als 2400 Romane veröffentlicht worden seien, und ich erinnerte mich sehr gut daran. Zehn Jahre später erinnerte ich mich an Perry Rodan und beschloss zu sehen, ob er auf Russisch veröffentlicht wurde. Es stellte sich heraus, dass es die ersten drei Silberbande auf Russisch gab, die 1998 veröffentlicht wurden. Ich fand diese Bücher auf dem Flohmarkt, las sie und war fasziniert! Natürlich wollte ich weitermachen.

Nun gibt es bis auf die genannten Silberbände und ein paar einzelne Romane die Rhodan-Serie nicht in russischer Sprache. Mich würde interessieren, wie du beim Lesen eines neuen Romans vorgehst. Liest du auf Deutsch?

Zuerst habe ich versucht, mit Hilfe von Lehrbüchern und Apps Deutsch zu lernen. Ich mag diese Sprache sehr, aber um Bücher zu lesen, brauche ich mehrere Jahre kontinuierlichen Lernens, was sehr schwierig umzusetzen ist. Die Zukunft umgibt uns hier und jetzt, die Übersetzer werden durch deep learning von Minute zu Minute besser. Ich habe beschlossen, dass dies meine Chance ist, Bücher zu lesen. Ich wandte mich an einen Freund, der ein kleines Programm entwickelt hat, das Bücher aus dem Deutschen ins Russische übersetzt. Hier ist also eine inoffizielle Ausgabe, die auf den von mir gekauften Romanen basiert. Was das Urheberrecht betrifft, so verbreite ich diese Bücher nicht und lösche sie nach dem Lesen. Bei Bedarf werde ich den Roman immer wieder ins Russische übersetzen können. Die Übersetzung ist nicht immer erfolgreich, manchmal missversteht ein Übersetzer einen Begriff, aber sie ist besser als nichts.

Das klingt ziemlich großartig. Liest du auf diese Weise nur die aktuellen Hefte oder auch alte Romane?

Lange Zeit las ich nur klassische Romane, aber als die Bücher aus dem aktuellen Zyklus auftauchten, las ich einmal pro Woche immer neue Bücher. Im Moment lese ich den Roman Nummer 205 und warte auf die Veröffentlichung von 3041. Ich vergesse nicht, Planetenromane zu lesen, viele von ihnen gefielen mir sehr gut.

Du warst schon in der SOL und bist ziemlich aktiv im Fandom. Wie groß ist die russische Rhodan Fangemeinde? Gibt es andere Fans in Russland, mit denen du dich austauschen kannst?

Silberband 1 auf Russisch – © Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

Ich versuche, Fans anzuziehen, also schreibe ich kurze Nacherzählungen von gelesenen Romanen auf meiner Website. Einer meiner Bekannten lebt in Deutschland und kauft aktuelle und manchmal auch alte Romane, wenn er feststellt, dass jemand sie verkauft. Zwei weitere Menschen aus Russland lesen klassische Romane und aktuelle Romane entsprechend. Das ist ein großer Fortschritt! Letztes Jahr hat niemand diese Bücher bei mir gelesen. Zumindest wusste ich nichts über Leser aus Russland. Meine Schwiegermutter hat drei Bände mit großem Vergnügen gelesen und möchte gerne mehr lesen, aber es gibt nichts anderes auf Russisch, und mein Programm übersetzt noch nicht perfekt, um Bücher mit vollem Komfort zu lesen. Ich kaufe manchmal russische Ausgaben und gebe diese Bücher an Freunde und Bekannte weiter. Einige Leute haben Rhodans Abenteuer geliebt und andere konnten noch nicht anfangen zu lesen.

Das klingt leider nicht so, als würde es in absehbarer Zeit wieder eine russische Rhodan-Ausgabe geben. Lass uns deshalb einen Blick in die Vergangenheit werfen: Die Sowjetunion war ziemlich technikbegeistert. Gab es damals eine ähnliche Romanserie, die wie Rhodan wöchentlich erschien? Oder gibt es in Russland vielleicht sogar aktuell eine Heftromanserie?

Als ich geboren wurde, war die Sowjetunion weg, aber ich hatte eine riesige Büchersammlung von meinem Großvater zu Hause. Es gab praktisch keine Buchreihe, aber es gab nur große Romane und Geschichten von Schriftstellern wie Alexander Belyayev, Kir Bulychev, Alexei Tolstoi und vielen anderen. Das Interesse an großen Serien begann im modernen Russland aufzutauchen, aber es ging mehr um das Genre der Fantasie. Science Fiction beschränkt sich in Russland meist auf Trilogie oder ein wenig mehr. Heutzutage hat die russische Science-Fiction eine Art Stagnation. Natürlich werden Bücher veröffentlicht, aber nicht alle sind es wert, beachtet zu werden. So erfreuen sich beispielsweise Romane nach S.T.A.L.K.E.R.-Videospiele oder Romane im Universum “Metro 2033” und ähnliche Serien nach wie vor großer Beliebtheit, aber es gibt auch viele uninteressante und unzusammenhängende Geschichten.

Metro 2033 habe ich sogar gelesen und war begeistert, diese düstere Atmosphäre in der alten U-Bahn, die verschiedenen Gesellschaftsformen und ihre unterschiedlichen Werte und Normen. Davon hätte ich gern mehr gelesen. Kannst du deutschen Lesern ein bahnbrechendes Werk empfehlen, mit dem sie einen Zugang zu russischer Science Fiction erhalten, wenn sie noch gar nichts gelesen haben?

Oh, es gibt viele Bücher über verschiedene Städte im Metro-Universum, etwa 50 Bücher, vielleicht mehr. Ich weiß nicht, ob es Bücher auf Deutsch gibt, aber alle Sci-Fi-Fans sollten das Buch “Die bewohnte Insel” und “Picknick am Wegesrand” der Brüder Strugatsky, die Geschichten von Alexander Belyaev (mein Favorit ist “Professor Dowell’s Head”) und “Aelita” von Alexei Tolstoi lesen. Das ist klassische sowjetische Science-Fiction. Aktuell gefällt mir der Roman “Tomorrow War” von Alexander Zorich.

Da dürfte mein Stapel ungelesener Bücher sicher noch ein wenig größer werden. Vielen Dank.

Über deepl unterhältst du dich mit vielen deutschen Fans. Selber wohnst du in Kursk, was ja von uns aus nicht wirklich nah ist. Gibt es Pläne, dass du einmal persönlich nach Deutschland zu einer Convention kommst?

Ich würde gerne meine Perry-Freunde sehen, besonders unsere #Twitterbande! Auch ein Besuch der Redaktion wäre schön. Ich hoffe, dass ich es eines Tages schaffen werde. Bisher haben wir Postkarten und Geschenke ausgetauscht, was sehr schön ist. Ohne den Deepl-Übersetzer wäre unsere Kommunikation nicht so interessant und produktiv. Natürlich macht er immer noch Fehler, aber die Sprachbarriere verschwindet allmählich. Das ist sehr wichtig.

Da hast du etwas sehr Wichtiges gesagt. Rhodan-Leser leben die Völkerverständigung, die schon seit den allerersten Heften eine der wichtigen Botschaften der Serie war. Da soll noch einmal jemand was gegen sogenannte Schundliteratur sagen. Mikhail, ich danke dir für das Gesrpäch und hoffe, dass wir uns in diesem Universum irgendwann einmal persönlich begegnen.

Vielen Dank für unsere Freundschaft und deine Fragen! Sie waren interessant zu beantworten. Ich hoffe auch, dass wir uns eines Tages alle treffen werden.

Perry Rhodan und der Mottenmann

Ein Besuch bei Käpt’n Book 2019

Mit Käpt’n Book zelebriert die Region Bonn seit dem Jahr 2003 ein Lesefest für Kinder und junge Erwachsene. Lesungen, Workshops, Theatervorstellungen und ein buntes Rahmenprogramm sollen Kindern die Schönheit von Literatur näherbringen oder ihnen im Rahmen einer Lesung ermöglichen, einmal einen wirklich richtigen und echten Autor zum Anfassen zu erleben.

Wer mehr über diese tolle Veranstaltung wissen möchte, findet hier alle Veranstaltungstermine und -orte auf einen Blick. Wer sich jetzt fragt, was ein alter Sack wie ich bei so einem Festival tut, den verweise ich gerne auf meine Sammlung von ???-Büchern und auf die Biografie des Expokraten Christioph Dittert, oder wie man ihn im Weltraum nennt, Christian Montillon.

Dieser Christoph Dittert, der ja schon mein Heimatdorf belesen hat, trug im Rahmen von Käpt’n Book aus seinem neuen Kinderdetektivroman “Die drei ??? und der Mottenmann” vor. Da das ganze ausgerechnet in der Stadtbücherei Brühl zelebriert wurde, durften Volker und ich natürlich nicht fehlen. Nach einem kleinen Mittagessen, bei dem mir Christoph endlich beantwortete, wie man ausgerechnet in Hymnologie promovieren kann, folgte eine kurzweilige Lesung in der Kinderabteilung der Bücherei. Neben einer großen Zahl kleiner Detektivfans war auch eine Fraktion von erwachsenen Kassettenkindern vertreten und eben auch zwei Abgesandte des Perryversums.

Wir hatten eine Menge Spaß in Rocky Beach, der Heimatstadt der ???, und konnten auch eine winzige Neuigkeit zur aktuellen und zur kommenden Miniserie erfahren. Das obligatorische Perryfoto mit beklopptem Grinsen durfte nicht fehlen.

Christoph Dittert, Martin Ingenhoven und Volker Hoff machen komische Gesichter

Monatsrückblick Oktober 2019

Oh, wie habe ich die Hefte vermisst!

Ja, die Hörerei war eine schöne Erfahrung. Viel Autofahrerei luden zu vielen schönen Hörstunden ein, aber der Geruch, die Haptik alter Hefte …. ein Träumchen. Kinders, ich weiß, warum ich nen Heftehaufen und keine Sammlung von ebook-Dateien habe.

Im Oktober stand die Vollendung des Pan-Thau-Ra-Zyklus an, der mich wirklich sehr erfreut und mir auf verschiedenen Ebenen echt gut gefallen hat. Wobei sich mir aktuell die Einteilung in Zyklen nicht ganz erschließt. Sie wirkt im Gegensatz zu dem, was Meister Voltz sich ausgedacht hat, doch eher willkürlich. Ich bin gespannt, was in den kosmischen Burgen passieren und wie auf den Höhepunkt Band 1000 hingesteuert wird.

Heute schreibe ich Tag 1039 meine Perryversumsreise und habe heute Morgen Band 910 vollendet. Ich finde die Handlung jetzt schon ziemlich komplex und werde das Gefühl nicht los, dass da in den nächsten 90 Bänden ordentlich lose Fäden aufgegriffen werden. Aber ich werde berichten.

Und sonst so?

Der Heftehaufen hat tatsächlich Zuwachs bekommen. Neben Rico haben noch ein paar alte Terra-Hefte den Weg in mein Regal gefunden. Der Winter kann also kommen.

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