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von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

Schlagwort: Schönes (Seite 9 von 16)

1. Perry Rhodan-BrühlCon

Wie auch schon in der Facebook-Einladung geschrieben, laden Volker Hoff (der Zeitreisende) und ich zum 1. Perry Rhodan-BrühlCon nach Brühl (bei Köln) ein.
Wir wollen uns am Samstag, den 11.11.2017 um 15.00 Uhr vor dem Bahnhof in Brühl treffen und zunächst auf dem Martinsmarkt in der Fußgängerzone (bei Glühwein oder Bier) und anschließend im Brühler Wirtshaus (am Bahnhof) über die Welt von Perry Rhodan & Co. diskutieren, Neuigkeiten austauschen und möglichst viele neue PR-Fans kennenlernen.
Fahrtkosten und Verzehr natürlich auf eigene Kosten.
Die Anreise kann mit Zug (Treffpunkt direkt am Bahnhof) oder mit PKW erfolgen (es sind genügend kostenpflichtige Parkplätze direkt am Bahnhof vorhanden).

Wie kam es zu dieser Idee?
Volker und ich haben uns über den „Heftehaufen“ zunächst virtuell und einige Wochen später in Köln und Brühl auch persönlich kennengelernt.
Wir haben schnell gemerkt, dass wir uns stundenlang über Perry Rhodan und Science-Fiction unterhalten können. Bei unserem letzten Treffen in Brühl sagten wir, dass wir mal ein größeres Treffen mit PR-Fans veranstalten sollten. Aus Spaß nannten wir die Veranstaltung „BrühlCon“.
Auf unserem gemeinsamen Besuch der PHANTASTIKA 2017 in Oberhausen haben wir gemerkt, dass es sehr viel Spaß macht, andere Fans zu treffen und mit Ihnen zu diskutieren. Fans, die ich bisher nur über Facebook, Twitter & Co. kannte, konnte ich so auch im „wirklichen Leben“ kennenlernen.
Auf der Rückfahrt von Oberhausen kamen wir zu dem Entschluss, die Idee des BrühlCons jetzt auch umzusetzen.
Letzte Woche setzte Volker die Veranstaltungs-Einladung auf Facebook in die Welt und ich nahm mit der Perry Rhodan-Redaktion Kontakt auf.
Ab heute steht die Einladung auch auf der Perry Rhodan-Homepage, wir sind begeistert!

Wir freuen uns auf euer Interesse und (noch besser) eure Zusagen und sind schon sehr gespannt, wie viele Perry Rhodan-Fans kommen werden. Ich habe im Brühler Wirtshaus bereits einen Tisch für 18.00 Uhr reserviert.
Wenn nur etwa ein Zehntel der Fans kommen werden, die auf Facebook ihr Interesse bekundet haben, wäre das schon klasse! Aber ich hoffe doch, dass es mehr werden 🙂

Es wäre sehr nett, wenn ihr unten einen kurzen Kommentar schreiben würdet, falls ihr am 11.11.17 nach Brühl kommen möchtet. So können Volker und ich das Treffen etwas besser kalkulieren.

Bis dahin wie immer: galaktische Grüße!

Mit einem Klick auf das folgende Foto könnt ihr euch auch über Facebook anmelden:

https://www.facebook.com/events/2045251522376839/

Stellaris – Meine Lieblingsgeschichten

Die letzte Woche habe ich in Österreich am Neusiedler See verbracht, wo ich schon im Juli weite Teile des MdI-Zyklus verschlungen habe. Im Gegensatz zum Sommerurlaub war ich nur eine Woche weg, hatte die Familie dabei und bin per Luft gereist. Da blieb schon wegen der beschränkten Gepäckmenge kein Platz für einen Heftehaufen. Außerdem war ein Familienurlaub geplant und die Lesezeit daher eher nebensächlich. Also Auftritt: Ebook-Reader mit Stellaris-Geschichten. Jeden Tag ein Paket mit zehn Geschichten – das war ein feines Unterhaltungsprogramm für kurze Lesezeiten und schöne Familienstunden.

In jedem Heft gab es zwei oder drei Geschichten, die es mir besonders angetan hatten, sodass ich jetzt nach einem Wochenende, während dessen sich das Gelesene etwas setzen konnte, meine persönlichen STELLARIS-Favoriten herausdestilliert habe. Auf gehts:

Platz 3: “Blau in Blau” von Hermann Ritter und “Subterranean Homesick Blues” von Dieter Bohn

Ich mache liebend gern Musik, bin auf diesem Gebiet leidenschaftlicher Amateur im besten Wortsinne. Selber spiele ich in einer Folkband die Mandoline und mache auch den Mund auf, ohne dass das Publikum in Krämpfe verfällt. Ich besuche gern das Jazzfestival Neuwied und verehre Jacques Loussier, aber Blues halte ich für ziemlich weinerliche Jammerei. (Es sei denn, er wird von zwei Brüdern mit Sonnenbrille vorgetragen, aber dann ist es auch mehr was anderes ;))
Hermann Ritter lobt in seiner Geschichte die intellektuelle Überlegenheit des Jazz gegenüber dem Blues, und sofort tauchen vor meinem inneren Auge ältere Herren mit runden Brillen und schwarzen Rollkragenpullovern auf, die in stiller Andacht Nils Landgren lauschen. (Eins der spannendsten Konzerte, die ich je gehört habe. Nach zwanzig Minuten stieg Nils Landgren persönlich von der Bühne ins Publikum und sorgte im Sitzpublikum für Unruhe. Herrlich.)
Und dann lässt Dieter Bohn noch den Jülziish los, der sich als Bluessänger verdingt, während er selbst viel lieber der Folkmusik frönen würde. Als feines Schmankerl ist jede Zwischenüberschrift die direkte Übersetzung von Liedtexten eines gewissen Literaturnobelpreisträgers namens Zimmerman. Ich hatte Spaß beim Lesen. Noch mehr Spaß hatte ich, als mich Dieter Bohn auf dieses Video vom Weltcon 2011 aufmerksam machte. Leider ist der Ton mittelunterirdisch, aber die Show ist es wert:

Dieses Video auf YouTube ansehen.
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Platz 2: “Exo-Progressionen” von Michael Marrak

Ralf Entz hat dieser Geschichte den Sonderpreis für Abgefahrenheit verliehen. Dem kann ich nur zustimmen. Eins meiner Lieblingsthemen in der SF ist das Thema “Kommunikation”. Was passiert, wenn völlig unterschiedliche Lebensformen aufeinandertreffen? Wie kann Kommunikation gelingen? Was ist, wenn Kommunikation unmöglich ist? Tarkovski hat das in seiner Solaris-Verfilmung wunderbar ausgelotet. Michael Marrak destilliert das Wesen dieser Fragen auf wenige Seiten herunter. Lesenswert.

Platz 1: “Lebe Wohl” von Frank Borsch

“Lebe Wohl” –  die Geschichte um eine öffentlich inszenierte Selbsttötung, oder wie es in der Geschichte heißt “Selbstentleibung”. Was mich an dieser Geschichte fasziniert, ist wohl nicht verständlich, wenn ich nicht kurz ein wenig aushole, und erzähle wer da eigentlich genau auf dem Heftehaufen sitzt.
Seit ich lese und öffentlich darüber schreibe, erreicht mich immer wieder mal die Frage, woher ich meine Zeit für mein umfangreiches Leseabenteuer nehme. Meine Standardantwort lautet in dem Fall: “Ich bin Hausmann und kann es mir einteilen.” Das ist der eine Teil der Wahrheit. Der andere lautet: “Ich kämpfe phasenweise gegen eine schwere Depression, die mich vor einigen Jahren arbeitsunfähig gemacht hat, seitdem schmeiße ich eben den Haushalt, so gut es meine Verfassung eben zulässt.” Die tägliche Perry-Rhodan-Lektüre ist dabei für mich nicht nur eine nett-spleenige Beschäftigung und Befriedigung meiner Nerdneigung. Vielmehr erreiche ich durch die tägliche Lektüre auch eine gewisse Regelmäßigkeit und Ruhe in meinem Alltag, die mich zwingt, zwei Stunden am Tag nur bei mir und der Phantasie zu sein. Das klingt vielleicht ein wenig abgedreht, aber für mich ist diese Regelmäßigkeit überlebenswichtig. Danke Perry Rhodan.
Zurück zu “Lebe Wohl”. Jeder, der mit Depressionen zu tun hat, kommt irgendwann am Thema Selbsttötung vorbei, einem Thema, das in unserer Gesellschaft immer noch mit einem Tabu belegt ist (allein das gängige Wort “Selbstmord” impliziert ja ein verabscheuungswürdiges Verbrechen) und als Zeichen von Schwäche gilt. (Der ist feige, steigt einfach aus und denkt nicht drüber nach, was er anderen damit antut.)
Frank Borsch gelingt es, dieses Tabu in seiner Kurzgeschichte völlig unverkrampft zu behandeln und bricht das ernste Thema durch die absurde Idee, dass die Schiffsbesatzung für eine reibungslose Inszenierung der Selbstentleibung zu sorgen habe.
Gerade bevor es zu abgedreht wird, bekommt Borsch die Kurve und lässt den Chefstewart nach den Ursachen für die geplante Selbsttötung forschen, was schließlich zu deren Verhinderung führt.
Borsch führt uns damit einen möglichen Beweggrund für die Selbsttötung vor Augen: Nach einem Leben in Einsamkeit ein einziges letztes Mal die Aufmerksamkeit zu erhalten, die im Leben ausblieb, aus welchen Gründen auch immer.
Die Geschichte schafft all das, ohne Verkrampfung, Hilflosigkeit und Scham, die ich leider oft im Umgang mit Depressionen und dieser Art von Ausweg erleben durfte.
Ich bin zum Glück mit einer wunderbaren Frau und einigen sensiblen Freunden gesegnet, die mir durch die dunkelsten Phasen geholfen haben, sodass ich sicherlich keinen Chefstewart nötigen werde, mir bei meiner Selbstentleibung zu assistieren. Dazu finde ich mein Leben mittlerweile wieder viel zu schön.

Danke, alle, die mich in diesen Phasen ge- und ertragen haben.
Danke, Frank Borsch, für diese Geschichte.
Danke, Perry Rhodan, für Routine und meine tägliche kleine Auszeit mit mir selbst und dem Weltraum.

Weltraumfilm am Feiertag

Bei meinem kleinen Andromeda-Schlussspurt ist mir in Heft 295 ein ganzseitiger Bericht über den allseits beliebten Perry Rhodan Film untergekommen. Neben einem Szenenfoto und zwei kurzen Berichten vom Dreh (Schwierigkeiten mit dem Mondmobil und Essy Perssons Minirock) gibt es dort auch folgenden kleinen Ausschnitt zum “ersten deutschen Weltraumfilm”

Quelle: PR 295 – Der verlorene Planet

»Copyright by Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt« 

Erster Deutscher Weltraumfilm? Mitnichten! Der erste deutsche Weltraumfilm dürfte Fritz Langs “Frau im Mond” von 1929 sein.
Und selbst, wenn man nur Tonfilme in die Überlegung mit einbezieht, ist SOS aus dem Weltall nicht der erste deutsche Weltraumfilm. Diese Ehre dürfte dem DEFA-Film “Der schweigende Stern” aus dem Jahr 1960 gebühren.
Ja, ich weiß. Selbst als Kind der 1970er und 80er bin ich ja noch in dem Bewusstsein von Wir-hier-im-Westen und Die-irgendwie-anderen-da-drüben.

Schön, dass das seit fast einer Generation Geschichte ist.
Ich wünsche allen Perry-Rhodan-Fans einen schönen Feiertag und lasse mal eine kleine Empfehlung für die alten DEFA-Weltraumklassiker da. Denn die sind auch heute noch richtig gute Weltraumfilme.

Wie mir der Expokrat mal eine Pommes stahl

Wassenach ist ein winziges Dorf in der Osteifel, unmittelbar am Laacher See und unweit von Andernach, dem Geburtsort Renier Bievres gelegen. Es ist nicht nur die Heimat des Heftehaufens, sondern hat auch eine kleine feine Grundschule, die gestern hohen Besuch bekam.
Niemand anderes als der Expokrat persönlich las den Wassenacher Kindern gestern aus seinen Werken vor. Der Altersgruppe angemessen, verzichtete Christian Montillon aber auf Tiuphoren, Atopen und Thoogondu. Vielmehr las er als sein alter ego Christoph Dittert aus einem aktuellen Drei-Fragezeichen Fall.

Christoph Dittert liest vor dem Foto eines Hantelraumers

Gebannt lauschten die Schülerinnen und Schüler “Im Bann des Drachen”, einer ???-Folge, in der es die drei Juniordetektive nach Shanghai verschlägt. Christoph garnierte seine Lesung mit einigen Urlaubsfotos, sodass für die Kinder ein lebendiges Bild des Schauplatzes und seiner atemberaubenden Architektur entstand.
Immer wieder streute der Autor kleinere Anekdoten seiner eigenen Erlebnisse in Shanghai ein. Höhepunkt waren hier sicherlich die Tütchen mit Hühnerkrallen, die von außen ein wenig an Gummibärchen erinnerten.
Nach einer ausgiebigen Fragerunde zum Leben eines Autors und den drei Detektiven konnte sich jedes Kind noch über eine Autogrammkarte freuen.

Danke noch einmal, Christoph, dass du meiner Einladung gefolgt bist. Wochenlang vorher gab es unter den Kindern kaum ein anderes Thema, als das eigene Detektivbüro. Und als ich nachmittags dann unseren Garten betrat, wurde dort auch schon wieder fleißig ermittelt.
 
Aber Herr Haufen wäre nicht Herr Haufen, wenn da nicht noch die ein oder andere rhodanistische Überraschung passiert wäre.

Einige Tage vor der Lesung kündigte Christoph mir an, dass er Björn Berenz mitbringen würde. Der ehemalige Multimediaredakteur des Unsterblichen hat weiland selbst einen Heftroman für die Miniserie Perry Rhodan Arkon veröffentlicht.
Natürlich habe ich mir die Chance auf ein Autogramm nicht nehmen lassen:

Perry Rhodan Arkon 7 – Welt der Mediker

»Copyright by Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt« 
Welt der Mediker – signiert von Björn

Eine weitere wundervolle Überraschung hatte sich schon per Facebook angekündigt. Stephanie ist vom kleinen Kometen extra in die nebelige Bergwelt gefahren, um der Lesung zu lauschen. Das fand ich fein.

Nach der Lesung hatte sich der Nebel auch bei uns gelichtet, sodass wir die Sonne genießen konnten (Foto: Björn Berenz)

Wer übrigens den Tag aus Stephanies Sicht lesen möchte, sollte mal im kleinen Kometen vorbeischauen.

Ja und was ist jetzt mit den Pommes frites?

Da ich die Lesung zwischen Schule und Autor vermittelt hatte, ließ ich es mir natürlich nicht nehmen, Christoph im Namen des Schulelternbeirates zum Essen einzuladen. Nach der Lesung trafen sich also die beiden Autoren, einige Lehrerinnen und die beiden Blogger zum gemeinsamen Mittagessen im örtlichen Gasthof. Christoph saß mir gegenüber, und gerade als ich meine Pommes frites bekam, setzte der Herr Expokrat sein Grinsen auf und meinte: “Guck mal da oben ist ein Ablenkvogel.”
Ratet, wer so doof war, auf den ältesten Trick der Welt reinzufallen, zur Zimmerdecke zu schauen, nur um anschließend eine Pommes im Mund des Expokraten verschwinden zu sehen …

Nach dem Essen zeigten Björn (der nur ein paar Käffer weiter wohnt) und ich den beiden Touristen Stephanie und Christoph noch kurz ein paar Naturschönheiten und spazierten am Ufer des Laacher Sees entlang.

Ein kleiner Blick über den Laacher See
Ob Christoph seine Idee in die Tat umsetzt, und auf dieser Bank einen Roman schreibt? (Foto: Stephanie Braun)

Jetzt sieh es doch mal so …

… wenn eine Verletzung dich mehr oder weniger konsequent aufs Sofa tackert, bleibt dir, vorausgesetzt, du bist wach, mehr Zeit zum Lesen.
Vor diesem Hintergrund darf ich vermelden, den vierten Karton, und damit das erste komplette Regalbrett fertig gelesen zu haben.

Das bedeutet aber auch:

Seit gestern, mit der Lektüre von Band 260, habe ich den Heftehaufen zu 10 Prozent bewältigt.

Konfettiiiiii …!

Vier vollständige Kartons, 260 Hefte, oder 10 Prozent meiner Leselücke …

Ein Tag auf der Phantastika 2017 in Oberhausen – mein Rückblick

Für meine samstäglichen Verhältnisse klingelte mein Wecker heute ziemlich früh. Um 5:45 sollte mich eigentlich eine sanfte schottische Ballade wecken, die Aufregung hat mich aber schon um 5:30 im Bett stehen lassen. Vielen Dank, Unterbewusstsein.
Gestriegelt und gespornt ging es dann um 6:15 nach Brühl, wo ich von Volker mit Kaffee und einem reichhaltigen Frühstück bewirtet wurde. Vielen Dank noch einmal dafür.
Gemeinsam machten wir uns um 8:00 auf den Weg zum Bahnhof, von wo uns der RE 5 bis fast vor die Tore des Kongresszentrums Oberhausen brachte. Der Andrang war vor zehn Uhr noch nicht besonders groß, sodass wir ohne großes Warten an unsere Karten kamen. Den Preis von 18,00 € für eine Tageskarte fand ich mehr als fair. Im ersten Augenblick etwas ärgerlich war das Verbot von mitgebrachten Getränken in der Halle – aber klar, der Veranstalter hat hier geltende Verträge mit dem Caterer des Kongresszentrums. Dafür waren die Verpflegungspreise in der Halle echt fair.

Kaum hatten Volker und ich die Halle betreten, stolperten wir auch schon über die erste Rhodan-Prominenz. Robert Corvus ist mit seiner Haarpracht und Baumlänge nicht zu übersehen, Kai Hirdt und Madeleine Puljic begrüßten uns herzlich; ein schönes Wiedersehen. Die angenehme Stimme hinter mir, entpuppte sich schnell als die von Norbert Fiks. Fein, dass wir uns jetzt auch endlich einmal persönlich getroffen haben, nachdem wir unser Interview für die SOL ja per Mail und Twitter geführt hatten.

Überhaupt bot die Phantastika im Laufe des Tages mehrere Möglichkeiten, sich endlich einmal mit Menschen zu unterhalten, die ich bis jetzt nur digital kannte. Stefan Wepil, dessen tolle Perry-Rhodan-Kunstwerke leider nicht ausgestellt werden konnten, lernte ich genauso kennen, wie Stephanie Braun vom kleinen Kometen. Und endlich, endlich konnte ich auch Ralf Entz die Hand schütteln. Ralf, dein Detailwissen über einzelne Perry-Rhodan-Zyklen ist wahrhaft beeindruckend. Hut ab!

Martin, Ralf und Volker – Ort und Zeit für ein gemeinsames Treffen knobeln wir demnächst aus

Überhaupt war das eine der Stärken der Phantastika 2017: die Begegnung. Phantastische Autoren begegnen phantastischen Fans und kommen miteinander ins Gespräch. Durch die schiere Angebotsfülle ergaben sich immer wieder anregende Kontakte, und dennoch war die Veranstaltung klein genug, um Gespräche über die obligatorische Begrüßung hinaus zu ermöglichen. Dieses Flair darf in einer Neuauflage gern erhalten bleiben.

Aber der Reihe nach.

Gleich um 10:30 fand im großen Saal des Kongresszentrums ein Perry Rhodan Panel statt. Leider erwies sich der Saal als deutlich überdimensioniert. Zu der frühen Zeit waren viele Fans wohl noch nicht angereist. Aber irgendjemand muss ja den Anfang machen. Und solltet ihr jemals das Glück haben, Robert Corvus in einem Panel zu erleben – genießt es!
Die Krachernachricht kam in der letzten Minute: Susan Schwartz verkündete, dass im Januar 2018 unter ihrer Expokratur die neue Miniserie Perry Rhodan – Olymp anläuft. Nähere Informationen hat Klaus N. Frick per Twitter für Montag angekündigt.

Rhodanistisch weiter ging es dann wenig später in kleineren Räumlichkeiten – Ralf Boldt hatte zum Perry Rhodan Neo Panel geladen. Hier erlaubten die Autoren den anwesenden Fans einige Blicke hinter die Kulissen des Perry-Rhodan-Reboots. Kai Hirdt freute sich sichtlich, als er verkünden konnte, dass die laufende Andromeda-Staffel endlich einige lose Enden der ersten 150 Bände verspinnt. Wir dürfen gespannt sein.

Semirhodanistisch, aber nicht minder Unterhaltsames folgte gleich im Anschluss: Robert Corvus las aus “Feuer der Leere” vor.

Robert Corvus weiß nicht nur in einem Panel zu unterhalten – eine tolle Lesung

Volker hat mir das Buch bereits empfohlen, ich kenne es noch nicht. Aber das, was ich hörte, hat mich so neugierig gemacht, dass ich mir ein Exemplar zugelegt habe. Die Geschichte einer im All versprengten Menschheit, philosophische und religiöse Gegenentwürfe und das Bild einer menschlichen Zivilisation auf 30 Raumschiffen, gepaart mit der erzählerischen Breite eines Peter Hamilton – das Buch wird hier nicht lange ungelesen rumliegen.

Nach einer kleinen Mittagspause bei Wurst, Brezel und Kaltgetränk nutzten Volker und ich die Zeit, uns ein wenig durch die verwinkelten Räume und Flure treiben zu lassen. Hier trafen Stormtrooper auf Steampunker und Sternenflottenoffiziere unterhielten sich mit Ents und Lord Vader. Büchertische verschiedenster Verlage boten Druckfrisches und Antiquarisches zum Stöbern. Doctor Who traf auf Professor Zamorra und neben einem Schminkstand für Erwachsene präsentierte sich eine Lichtschwertschmiede. In vielen Seminarräumen wurden Lesungen und Workshops zu unterschiedlichsten Themen der Phantastik angeboten – ein Angebot, das einen mit Sicherheit zwei Tage fesseln kann. Wir hatten nur eine Tageskarte und mussten deshalb auswählen. (Ich kündige für die nächste Phantastika schon einmal meine Übernachtung am Tagunsort an. Ohne Witz, da war dermaßen viel los, dass ich beim nächsten Mal mehr Zeit brauche.)
Natürlich lag unser Fokus auf Rhodan. So konnten wir Lars Bublitz beim Zeichnen zuschauen und Risszeichnungen in Farbe bewundern.

Lars Bublitz arbeitet live am Stand der Risszeichner

Natürlich durfte auch eine Autogrammstunde nicht fehlen, die ich dazu nutzte, einige nette Stücke für meinen Heftehaufen zu bekommen. Neben den obligatorischen Autogrammkarten lagen auch Gratishefte zum Signieren bereit; ein feiner Zug von VPM.

Ein wenig Zuwachs für meinen Autogrammordner

Madeleine Puljic vermachte mir diese beiden Widmungen in ihre Neos.

Zwei signierte Erstauflagen und ein Terminus
Terminus-Autor Dietmar Schmidt ist noch so neu im Team, dass er lediglich Hefte zum signieren da hatte. Auch nicht schlecht 😉

Da wir ja noch eine Bahnfahrt und ich sogar noch eine Autofahrt vor uns hatten, beschlossen wir, am Nachmittag die Segel zu streichen und uns die Gala zum deutschen Phantastikpreis zu schenken. Also verabschiedeten wir uns von allen, von Kai Hirdt sogar gleich zweimal, weil ich noch kurz am Stand der Deutschen Tolkiengesellschaft vorbeischaute und Kai vor dem Kongresscentrum in der Sonne herumstand.
Schnell wurde uns klar, dass er auf eine Lesung von Madeleine Puljic im Original Roadmaster wartete. Natürlich haben wir nicht lange nachgedacht und uns zum Abschluss noch von Madeleine aus “Noras Welten” vorlesen lassen. Eine nette kleine Lesung in tollem Ambiente. Auch auf dieses Buch, in dem die Protagonistin in Bücher reisen kann (klingt ein wenig nach Jasper Fforde, oder?), freue ich mich sehr.

Madeleine Puljic testet die Deckenhöhe im Londoner Roadmaster.

So kam es, dass wir uns bei strahlendem Sonnenschein zum dritten Mal von Kai Hirdt verabschieden konnten. Schön war auch, dass Stephanie Braun ebenfalls im Publikum saß, sodass auch wir uns gebührend voneinander verabschieden konnten. Bis bald, würde ich sagen.

Zu Hause angekommen konnte ich dann meine Ausbeute betrachten, die durchaus auch nichtrhodanistischen Lesestoff beinhaltet:

Wer seinen Blog “Heftehaufen” nennt, sollte auch mal in Zamorra reingeschaut haben.

Meine drei nächsten Ausgleichslektüren sind auch schon an Bord.

Tja, und wie war sie nun, die Phantastika 2017?
Um es in einem Wort vorwegzunehmen: Großartig!

Mike Hillenbrand und Jennifer Christina Michels sind angetreten, um der deutschen fantastischen Literatur eine zentrale Veranstaltung zu verschaffen. Dabei hatten sie den Anspruch, thematische Breite, professionelle Organisation und die familiäre Stimmung eines Cons miteinander zu verbinden.

Ich kann nur sagen, dass die Veranstaltung diesem Anspruch vollauf gerecht geworden ist. Wohltuend war der eindeutige Fokus auf phantastische Literatur in all ihren Spielarten. Da dies deutsche Szene hier zwar thematisch extrem Reich, aber zugleich sehr überschaubar ist, wurde ein all zu bombastischer Rahmen vermieden, ohne in die typisch fanische Jugendzentrums-Con-Atmosphäre abzugleiten. Perry Rhodan war hervorragend aufgestellt und präsentierte sich sehr viel aktiver, als andere, zugegebenermaßen kleinere, Serien, die natürlich auch mit Ständen vertreten waren.

Schön wäre eine Art “Bloggercafé” mit freiem WLAN als Treffpunkt für Literaturblogger jedweder Coleur gewesen. Hier hätte man sich fein austauschen und auch einmal persönlich kenn lernen können. So blieben diese Begegnungen leider auf die Flure beschränkt. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Das Oberdeck des Doppeldeckerbusses wäre beispielsweise ein toller Platz dafür gewesen.
Ich wünsche Mike Hillenbrand und Jennifer Christina Michels den nötigen wirtschaftlichen Erfolg ihrer Veranstaltung, auf dass sie sich als zentrale Veranstaltung für die deutschsprachige Phantastik etablieren möge. Sie hat das Potential dazu, denn eine Veranstaltung dieses Formates fehlte bisher in Deutschland.

P.S.: Ich bin mir noch unsicher, ob der nächste Perry Rhodan Weltcon nicht doch in Brüssel stattfinden wird.

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