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von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

Monat: März 2024

Heliotische Bollwerke und Biologie

Was macht der Zinkfinger da?

Ich lese gerade “Kontakt zu Kenteullen” – Heft 1878. Gerade so im Auftakt zu den Heliotischen Bollwerken. Ich denke an nichts böses, da klopft meine Vergangenheit an die Tür. Kallia Nedrun hat einen Zinkfinger? Aha? Einen DNA-Aufsatz, den normale Menschen nicht haben, der jetzt nach ihrem Tod weg ist?

Alles klar, feine Sache, kann man drüber weglesen, bei einem Heft aus dem Jahr 1997. Aber, und dafür liebe ich Rhodan, es ist doch faszinierend, wie aktuelle Forschung immer wieder Eingang in die Handlung findet. Ich habe Mitte der Neunziger Jahre in einem meiner früheren Leben mal Biologie studiert und auch ein bisschen mit Genetik, Biochemie und Molekularbiologie rumgeeiert. (Wie lange das her ist, merke ich immer, wenn ich mit jemandem Rede, der aktuell in dem Bereich studiert … oh Mann waren wir in der Steinzeit.)

Seis drum, der Zinkfinger. Das ist tatsächlich nichts rein rhodanistisches, den gibt es wirklich. Es handelt sich dabei um eine besondere Proteinklasse, die wir damals als Studenten noch nicht so richtig verstanden haben. Durch Anlagerung eines Zinkions an eine Polypeptidkette entsteht eine fingerartige Struktur, die an DNA binden kann. Daraus lassen sich dann Werkzeuge entwickeln, um DNA, also das Molekül, das die Erbinformation trägt, gezielt zu schneiden. OK? Klingt ähnlich wie bei Rhodan … war damals bei uns im Hauptstudium der heiße Scheiß. Heute machen die das vermutlich im Grundstudium und man diskutiert man Zinkfingerproteine als mögliche Werkzeuge zur Behandlung genetisch bedingter Erkrankungen.

Science Fiction ist toll!

Übrigens hält die Wikipedia ein schönes Zinkfingerbild bereit, hübsch in blau mit grünen Zinkionen:

Von Thomas Splettstoesser (www.scistyle.com) – Based on atomic coordinates of PDB 1A1L, rendered with open source molecular visualization tool PyMol (www.pymol.org), CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1147431

Ein ganzes Jahr kein Heftehaufen?

Anstelle eines Rückblicks

Volker war es, der mich darauf aufmerksam machte: “Terraner, du hast sei einem Jahr nichts mehr geschrieben!”

“Nein!”

“Doch!”

“Oh!”

Tatsächlich liegt der Heftehaufen seit einem Jahr brach, nervt ab und zu mal mit Spammeldungen, das wars dann. “Bist du jetzt raus bei Rhodan?” fragte jemand anders, alls ob man bei Rhodan raus sein könnte. Rhodan ist doch eher eine Lebenseinstellung.

Ja, aber was ist dann los?

Also zuerst einmal gibt es da noch den Youtubekanal, der nicht ganz so lange brach liegt, obschon er auch nicht vor Aktivität strotzt. Der letzte Beitrag ist immerhin aus dem Dezember:

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Dinge auspacken geht immerhin

Und der Rest? Erfordert eine ausschweifende Antwort. Ich habe meine Reise ins Perryversum im Jahr 2017 gestartet – da war die Welt noch anders, nicht nur global, sondern auch für mich privat. Ich hatte sehr viel Zeit und wenig Kraft, erholte mich von jahrelanger Krankheit. Da kommt ein Heftroman mit 64 Seiten doch gerade Recht. Und wenn man dann noch peu á peu neue Menschen kennenlernt, die einen wieder mit in die Welt nehmen, ist das verdammt toll. Dank an jeden einzelnen, den ich über diesen Blog kennenlernen durfte. Mit dem Lesen begann ich, mein Leben wieder aktiver zu gestalten, weg vom reinen Gesundwerden hin zu immer neuen Ufern. Neben neuen Interessen und Tätigkeiten traten auch in meinem engsten Umfeld neue Menschen in mein Leben, alte Bindungen zerbrachen, neue entwickelten und festigten sich. Spannend, sehr spannend. Aber auch kräftezehrend. Für die abendliche Lektüre blieb dabei immer weniger Zeit. Eine Zeitlang habe ich meinen Rhodankonsum dann auf Hörbücher verlegt, begann im Auto die Silberbände von Band 1 an anzuhören. Auch spannend!

Aber das wäre zu einfach, denn schließlich stand neben dem reinen Lesespaß immer auch die Sammlerfreude als zweiter Fokus mit im Zentrum. Und die ist ungebrochen da, wird eher noch schlimmer. Mittlerweile bin ich mit einigen Heftromansammlern sehr gut vernetzt und es vergeht kaum ein Monat, in dem ich keine Neuzugänge auf dem Heftehaufen begrüßen darf. Wobei, das sei betont, das längst nicht mehr alles Rhodan oder Atlan ist. (Wobei ich Atlan gerade nicht aktiv besammle, kommt aber noch.)

Ich finde das Medium Heftroman in seinen Ausprägungen so großartig, dass ich mich mittlerweile selber beschränken musste, da ich keinen Bibliotheksflügel an meinem Zuhause finanzieren kann. Was auf den Heftehaufen kommt, muss:

  • Heftromanformat im weitesten Sinne haben – also keine Terra-Taschenbücher und so etwas, mit Ausnahme von Rhodan, wobei da nur noch wenig fehlt
  • Dem Genre phantastische Literatur zuzuordnen sein. Ronco, Lassiter und Jerry Cotton sind sicher tolle Serien und Zeitdokumente, würden aber meinen Sammlungsrahmen massiv sprengen. Ich bleibe bei Commander Perkins, Macabros und Dragon.

Wer den Heftehaufen verfolgt, weiß, dass ich nie ein großer Freund von Enzelheftkritiken war, das können andere besser. Und für umfassende Darstellungen und Würdigungen einzelner Serien fehlt mir gerade einfach die Zeit. (Obwohl ich unglaublich gern etwas zu Mark Hellmann schreiben würde.)

Oder soll ich doch anhand eines exemplarischen Heftes was zu einer Serie schreiben? Vielleicht gibt es ja noch Menschen, die in Blogs kommentieren. Vielleicht hat jemand einen Vorschlag, wie man trotz deutlich reduzierter Zeit wieder regelmäßig bloggen kann. Denn in den Fingern juckt es mich wieder. In diesem Sinne: Kommentiert, wer mag. Ich freu mich drauf – nach einem Jahr.

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