Martin liest sich seit dem 1. Januar 2017 vom ersten Heft an durch die Perry-Rhodan-Heftserie und hat sich vorgenommen, mit dem Heftehaufen ein öffentliches Lesetagebuch zu führen.
Wenn er mit dem Kopf nicht im Weltraum steckt, stromert er mit seiner kleinen Familie durch die Eifel, das Universum und den ganzen Rest.
Im letzten Jahr ergab sich die Notwendigkeit, meine Büchersammlung etwas umzubauen und zu entzerren. Dabei wollte ich vor allem die Bücher, die ich als “Beifang” bezeichne, mehr Platz einräumen.
Beifang ist für mich alles, was mir auf meinem Weg durchs Perryversum unterkommt, irgendwie mit der Serie verbandelt ist, nur eben kein Heftroman. Und da hat sich mittlerweile einiges angesammelt.
Ich bin in der Neuordnung noch weit davon entfernt, irgendwie fertig zu sein (ist man das als Sammler jemals?), hatte aber trotzdem Lust auf einen kleinen Einblick. vielleicht interessiert es ja wen, sonst ist es für mich, für das Ende meiner Reise durchs Perryversum … wenn ich ein alter Mann bin 😉
Martin liest sich seit dem 1. Januar 2017 vom ersten Heft an durch die Perry-Rhodan-Heftserie und hat sich vorgenommen, mit dem Heftehaufen ein öffentliches Lesetagebuch zu führen.
Wenn er mit dem Kopf nicht im Weltraum steckt, stromert er mit seiner kleinen Familie durch die Eifel, das Universum und den ganzen Rest.
Und weiter geht der muntere Hörspielreigen. Nach zwei Ausflügen in die früheste Frühzeit mit den EUROPA-Vertonungen habe ich mir kürzlich mit dem Zehnteiler “Plejaden” die neueste rhodanistische Hörspielerei aus dem Jahr 2015 mit ins Auto genommen. Und natürlich dürfen auch hier ein paar höchst subjektive Eindrücke nicht fehlen.
So ist es verpackt
Auch die Plejaden liegen beim Streamingdienst meines Vertrauens vor, erschienen aber ursprünglich beim Zaubermond-Verlag als zehnteilige CD-Edition. Offenbar ist die nicht ganz so gelaufen, wie sich die Herausgeber das vorstellten. Zaubermond hat die Tonträger am Ende rausgehauen, findige Resteverwerter bieten die Silberlinge immer noch an. (Stand Mai 2020)
Alle zehn Cover hat Arndt Drechsler beigesteuert. Daran ist nichts auszusetzen, ich mag den Stil des Künstlers, aber zehn kleine rote Abbildungen, die alle Herrn Rhodan und ein Raumschiff zeigen, sind auf kleinen Displays mitunter recht schwer zu unterscheiden. Vielleicht ist das mit CDs in der Hand anders, aber ich hatte mir manchmal eine deutlich unterscheidbare Farbgebung der einzelnen Folgen gewünscht, wenn die Motive schon so gewünscht waren.
Beispielhaft seien hier nur einmal die Titelmotive der Folgen zwei und sechs nebeneinander abgebildet, um mein Argument ein wenig zu untermauern.
Zugegeben: In der Titelbildgalerie machen sich die Werke echt gut, aber in so klein … Vielleicht sollte ich anfangen, auf einem Tablet zu hören. Alternativ könnte Zaubermond ja auch LPs pressen … (Wünschen darf ichs mir ja noch, oder?)
Darum geht es
Im Jahr 2015 wagte man nach dem Mammutwerk “Sternenozean” einen neuen Anlauf, Herrn Rhodan zu verhörspielen. Herausgekommen ist eine zehnteilige Miniserie, für die Christion “Action” Montillon das Exposé verfasste, Andrea Bottlinger schrieb die Texte. Mit Dennis Ehrhardt, dem Inhaber von Zaubermond, übernahm ein routinierter Hörspielproduzent die Regie. Zum Erscheinungszeitpunkt ist die Serie seltsamerweise unbeachtet an mir vorbeigezogen. Höchste Zeit, im Rahmen meiner Hörspielwochen, da eine kleine rhodanistische Wissenslücke zu schließen.
Also los!
Folge 01 – Die 144 Kammern
Montillon und Bottlinger lassen es gleich krachen. Die USO, eine Verhörsituation mit einem schön fiesen Michael Harck (Dämonenkiller, Larry Brent), sterbende Zellaktivatorträger, und dann gleich mal 144 Stück davon, ein durchdrehender Oxtornder mit Sprengstoff … ach herrlich. Als wäre Perry Rhodan Action erst gestern noch gelaufen.
Musikalisch und Atmosphärisch kommt der erste (wie auch die folgenden Teile) extrem dicht daher – feinstes Ohrenkino. Thorben Liebrecht gibt einen sehr glaubwürdigen Perry Rhodan. Und Santiago Ziesmer gibt einen fabelhaften Gucky, lichtjahre entfernt vom Pumuckltroll der EUROPA-Hörspiele und weit genug enfernt von Sponge Bob. Das lasse ich mir gerne noch neun Folgen lang gefallen.
Folge 02 – Splitter der Unsterblichkeit
Die Folge bietet einen Haufen Tradition im modernen Gewand. Neben dem Oxtorner tritt ein siganesischer USO-Spezialist auf und nicht nur ich denke automatisch an den großen Herrn Danger.
Dazu liegen die 144 scheinbaren Zellaktivatorträger vom Volk der Lkandoner seit 100.000 Jahre im Kälteschlaf. Ich liebe das Perryversum für solche bekloppten Zeitspannen, hätte aber gern solch langlebige Technik. Der pure Neid …
Inhaltlich gibts ein paar spannende Fragen: Warum will der Oxtorner den Lkandonern an den Kragen? Was macht deren Vitalenergiemetallsplitter so? Und wer sind die Überhaupt? Letzteres will auch Gucky wissen. Für ihn wirds persönlich, schließlich ist er ja auch der letzte seiner Art, hat also durchaus ein Herz für 144 verschlafene Vitalsplitterträger.
Folge 03 – Das Volk der Schläfer
In den ersten Minuten ist mir Perry hier viel zu zögerlich. Das findet wohl auch Gucky und bestreitet den Rest der Folge nahezu alleine auf dem Planeten der Lkandoner.
Dort kann er auch ein paar erste Geheimnisse lüftet. Unter anderem wartet der wütende Oxtorner seit 100.000 Jahre darauf, seine Finger an die Vitalenergiesplitter zu bekommen. In dem Moment ist mir der olle Ganjo mit seiner jahrhunderttausende langen Warterei sehr, sehr nahe …
Folge 04 – Ausgeliefert auf Oxtorne
So langsam reichts mir mit der Knallerei, Herr Montillon. Die Leute schauen meinem Auto immer so hinterher, wenn ich mit den Plejaden durchs Dorf fahre.
Auf Oxtorne ist die Hölle los, und die Protagonistin rettet ihren Arm vor einem Okrill, was die wenigsten schaffen.
Folge 05 – Vitalenergien
Also hätte man mich erhört, lässt die Knallerei ein wenig nach. Gucky schreibt die Folge in sein Logbuch, berichtet von Metallwesen und, wie sollte es anders sein, Superintelligenzen. Dazu geht es tief in die Vergangenheit und quer durch die Dimensionen. Akustisch wird es für mich immer dann schwer, wenn irgend jemand aus einer Dimensionstasche zu mir spricht. Da sind mir die Effekte zu stark und die Sprache zu sehr im Hintergrund. Ich bin halt ein alter Mann, der genau hinhören muss.
Ach, und der Oxtorner will die Unsterblichkeit. Wer hätte das gedacht.
Folge 06 – Geheimstation unter dem Eis
Gucky spricht aus, was alle denken: “Hier fliegt gleich alles in die Luft!”
Die Folge ist die bisher wüsteste Knallerei, bei der aber auch einige Geheimnisse und Doppelspiele gelüftet werden. Natürlich ist das mit der Superintelligenz kein Scherz. Folgerichtig heißt die nächste Folge:
Folge 07 – Im Auftrag der Superintelligenz
Endlich! Endlich wird mal wieder weniger geballert. Und endlich gibts ein paar Hintergründe. Halleluja!
Folge 08 – Verrat
Es hat nicht lange gedauert. Es rappelt wieder im Karton. Und zwar so richtig. Perry glaubt, dass jemand stirbt, wundert sich nicht so wirklich über die Entführung einer vermeintlichen Leiche und steht am Ende etwas bedeppert da. Aber gut, er hat ja damals auch erst nach gefühlt 568 Heften geschnallt, wer Roi Danton ist.
Folge 09 – Weg zur Unsterblichkeit
Der vorletzte Teil beginnt wieder mit einem Verhör, danach darf das Entführungsopfer den Cyborg geben. Alles recht schön und schlüssig. auch inhaltlich wird es jetzt rund.
Folge 10 – Die Vital-Maschine
Die letzten rätsel werden gelöst und am Ende beweist Herr Rhodan Gnade. Gefällt mir.
Und ganz am Ende gibt es noch Musik auf die Ohren, was ich eine echt nette Beigabe finde.
Fazit
Da ist er endlich, der Perry-Rhodan-Film, wenn auch ohne Bildspur. Aber das macht rein gar nichts. Die Plejaden bieten einen feinen Actionfilm für den Kopf und wissen durch atmosphärische Dichte und hochklassige Produktion zu überzeugen.
Die Story bietet erfahrenen Rhodanisten genügend Anknüpfungspunkte, um sich gleich zu Hause zu fühlen. Neuhörer werden aber nicht mit übermäßigen Kosmoballast abgeschreckt. Rhodan, Gucky, der Rest ist erst einmal egal.
Freunde ausgefeilter Handlungsbögen könnten sich eventuell ein wenig schwertun mit den Plejaden. Dazu ist die Erzählung dann doch zu gradlinig und vor allem zu actiongeladen. Wer aber schon immer mal wissen wollte, wie die Hörversion vieler Marvel-Blockbuster klingen könnte, der kommt bei den Plejaden sicher auf seine Kosten.
Und jetzt?
Andrea Bottlinger erzählt hier ein wenig über ihre Arbeit an den Plejaden. Christian Montillon darf hier und hier berichten. Sehr interessant.
Für mich führt dann wohl kein Weg mehr am Sternenozean vorbei, auch wenn das noch 1000 Hefte vor meinem jetzigen Lesestand sind. Andererseits ist es von da auch nicht mehr all zu weit bis zum Stardust-Zyklus, mit dem ich weiland in die Serie eingestiegen bin.
Also bitte, man reiche mir 42 blaue Hörspiele um Kantiran.
Martin liest sich seit dem 1. Januar 2017 vom ersten Heft an durch die Perry-Rhodan-Heftserie und hat sich vorgenommen, mit dem Heftehaufen ein öffentliches Lesetagebuch zu führen.
Wenn er mit dem Kopf nicht im Weltraum steckt, stromert er mit seiner kleinen Familie durch die Eifel, das Universum und den ganzen Rest.
Eine etwas andere Rezension zu Unternehmen STARDUST
Kürzlich habe ich die zwölfteilige Europa-Hörspielserie rund um die Frühzeit des Unsterblichen gehört. Als Fazit konstatierte ich, dass der zweite Anlauf des Hörspielstudios rund um Heikedine Körting deutlich weniger schräg ist, als der erste Anlauf aus den 1970ern.
Aber taugen die Hörspiele auch dazu, Menschen von Rhodan zu begeistern, die bisher nichts oder wenig mit ihm zu tun hatten? Zusammen mit meiner hörspielaffinen zehnjährigen Tochter bin ich dieser Frage nachgegangen. Herausgekommen ist die erste Heftehaufenrezension aus Kinderhand. Ich übergebe an Kind Heftehaufen:
Im Auto habe ich mit meinem Papa Perry Rhodan gehört. Es war spannend. Im Hörspiel fliegt Perry Rhodan mit einer Rakete zum Mond und trifft die außerirdischen Arkoniden. Die außerirdische Frau ist am Anfang sehr gemein. Ich fand cool, dass es Außerirdische gab. Ich fand auch toll, dass die Außerirdischen selber Raumschiffe haben. Bestimmt ist es spannend, Außerirdischen wirklich im Weltraum zu begegnen.
Ich finde es toll, dass die Arkoniden unglaubliche Macht besitzen. Es war ein bisschen gruselig, dass es auf der Erde einen Atomkrieg geben sollte. Aber der Rest war nicht zu unheimlich.
Wenn wir mal wieder Auto fahren, würde ich das nächste Hörspiel gern hören.
Martin liest sich seit dem 1. Januar 2017 vom ersten Heft an durch die Perry-Rhodan-Heftserie und hat sich vorgenommen, mit dem Heftehaufen ein öffentliches Lesetagebuch zu führen.
Wenn er mit dem Kopf nicht im Weltraum steckt, stromert er mit seiner kleinen Familie durch die Eifel, das Universum und den ganzen Rest.
Neulich flatterte mal wieder die SOL, das Mitgliedermagazin der PRFZ ins Haus. Ich packte aus, war begeistert, erzählte komische Sachen und ließ eine Kamera laufen.
Martin liest sich seit dem 1. Januar 2017 vom ersten Heft an durch die Perry-Rhodan-Heftserie und hat sich vorgenommen, mit dem Heftehaufen ein öffentliches Lesetagebuch zu führen.
Wenn er mit dem Kopf nicht im Weltraum steckt, stromert er mit seiner kleinen Familie durch die Eifel, das Universum und den ganzen Rest.
Nach meinem Ausflug in die rhodanistische Hörspielfrühzeit war es logisch, mir als Nächstes die zwölfteilige Hörspielbearbeitung des Serienanfangs aufs Ohr zu legen. Ein Dutzend Hörspiele, die die Geschichte der ersten neunzehn Heftromane umfassen, also vom Mondflug bis zum Treffen mit ES. (Ich mopper jetzt genau einmal darüber, aber vermutlich weiß ich jetzt, warum manche Raketenheftfreunde vom Geistwesen “Eeeeeeees” sprechen, was bei mir zu seltsamen Blicken führt, aber egal. Weiter im Text.)
Mein Senf zu den Hörspielen erfolgt auch diesmal in strenger Hörreihenfolge, die natürlich diesmal genau der chronologischen Ordnung entspricht.
Tolle Titelbilder und ein paar Auslassungen
Bei den Coverabbildungen hat EUROPA diesmal mehr Werktreue bewiesen, als bei den etwas zufällig wirkenden Verpackungen der ersten Hörspielreihe. Im Großen und Ganzen hat man sich an die Abbildungen der damals aktuellen fünften Auflage gehalten. Nur bei Folge zwei hat man auf das Motiv des ersten Silberbandes zurückgegriffen. Vermutlich wollten man den ollen Peregrin zum Serienstart einfach prominent in Szene setzen. Das geht schon in Ordnung.
Erschienen ist die Originalserie in Form von 12 MCs, also Kassetten, die heute antiquarisch zu Mondpreisen erhältlich sind. Eine gekürzte Neuaflage gab es dann später auf CDs, wobei die Kürzungen hier auf den leidigen Rechtsstreit zwischen EUROPA und dem Komponisten Carsten Bohn zurückzuführen ist. Dabei sind wohl auch einige Dialoge der Schere zum Opfer gefallen. Näheres weiß NATHAN die Perrypedia. Komplett weggefallen sind die Heftromane acht, neun und 18 – also die erste Venusepisode und die Rebellen von Tuglan.
Gehört habe ich die Hörspiele wie üblich als Download im Auto. Und nun zum Senf:
01 – Unternehmen Stardust
Dass Heft 1 ein eigenes Hörspiel bekommt, versteht sich von selbst. Dabei verzichtet H.G. Francis in seiner Hörspielbearbeitung sowohl auf den militärischen Anfang des Urheftes, als auch auf den humanistisch geprägten Vorspann der Silberbände. Bei EUROPA finde ich mich gleich auf dem Mond wieder. Das mag ich.
Danach wird es allerdings recht plakativ: Die Terraner sind immer tatkräftig und die Arkoniden immer degeneriert. Und chinesische Charaktere haben den damals EUROPA-typschen “L”-Sprachfehler. Mit Uwe Friedrichsen als Rhodan habe ich in dieser Folge noch Probleme, vielleicht erinnere ich mich noch zu gut an die Sesamstraße. Besser gefallen mir Judy Winter als Thora und Ernst von Klipstein als Crest. Letzterer ist übrigens der Sprecher des Wong aus “Die drei ??? und der grüne Geist”, was ich die nächsten elf Folgen nicht mehr aus dem Kopf bekomme.
02 – Die dritte Macht
H.G. Francis packte für dieses Hörspiel die Romanfolgen zwei und drei zusammen, was für mich völlig in Ordnung geht. Rückblickend ist diese Folge einer der Serienhöhepunkte. Gottfried Kramer war im Grunde in jeder Rolle gut (von der leidigen Neuauflage des Superpapagei mal abgesehen), und auch als Dr. Haggard haut er mich aus den Socken. Großartig die Schnulzenklassik, nachdem alle Atomwaffen der Erde außer Funktion sind.
Und dann gibt es da diese wunderbare Stelle, an der es über Rhodan heißt: “Er blickte still in den wolkenlosen Himmel hinauf, wo der Mond seine einsame Bahn um die Erde zog. Da oben war Thora.” Kurz darauf dreht die gute Durch und Judy Winter darf zeigen, was sie kann. Zum Abschluss gibt es noch musikalisches Thunderbirds-Gefühl. Ich bin glücklich.
03 – Mutanten
Ich bekomme es mit einer wüsten Mischung aus Mutanten, Fantan-Leuten und einer immer noch rasend-dollen Thora aus den Heften vier und fünf zu tun. Die Folge hat keine klare Linie und fällt in meinen Augen im direkten Vergleich zum Vorgänger stark ab. Mich rettren die Sprecher. Gottfried Kramer natürlich. Ich gewöhnte mich an Uwe Friedrichsen als Major Rhodan. Und Thora nervt so sehr, dass sie nur für diese eine Folge eigentlich von der großen Reinhilt Schneider hätte gesprochen werden MÜSSEN!
04 – Der Angriff der Individualverformer
Die Folge fasst die Hefte sechs und sieben zusammen und überzeugt mich durch ihre atmosphärische Dichte. EUROPA greift hier tief ins Soundarchiv und präsentiert uns sogar Onkel Titus’ alte Flex auf dem Schrottplatz Raumhafen von Terrania.
Für mich ein erneuter Höhepunkt, immerhin ist die spannende Geschichte rund um die IVs diesmal sehr gut verdichtet. Es kommt echtes Rhodan-Feeling auf, durchsetzt mit dem Flair alter Kullissenschieberfilme der 1950er-Jahre.
Dass es ab da dauerhaft ” Ällen Die Möhrkent” und “Betty Taffrie” heißt, macht für mich den Charme alter EUROPA-Hörspiele aus. (Erst Jahre später musste ich einsehen, dass niemand in Schottland weiß, wer die Ardschill Queen oder Äindsches Gun aus dem Phantomsee sind.)
05 – Raumschlacht im Wega-Sektor
Auf der Karl-Herbert-Scheer Skala für Raketenheftdrmaturgie erreicht die Bearbeitung von Heft 10 die volle Punktzahl. Thora schwelgt verzückt im Bombenrausch, die Raumschlacht im Wegasektor ist spannendes Kopfkino mit packendem Soundtrack. Außerdem tritt Lutz Mackensy auf.
06 – Mutanten im Einsatz
Der Mutanteneinsatz aus Heft 11 schließt direkt an die Vorgängerfolge an. Beim ersten Hören freue ich mich, in der Retrospektive beginnt hier der Abstieg der Hörspielserie. Nicht, dass es mir ab hier keinen Spaß mehr gemacht hätte, aber ab jetzt nimmt Francis für meinen Geschmack zu viele Nebenhandlungen mit.
Trotz dieser Meckerei finde ich die Folge noch gut. Thora und Perry liefern sich zu Beginn ein kleines Balztänzchen, danach entdeckt der Held einen Transmitter und Bully darf den Dr. McCoy geben und gegen Materieverschickung wettern. Schlussendlich kommt noch der gute alte Psychostrahler zum Einsatz. Unterlegt ist das Ganze mit der Musik alter Gladiatorenfilme und einigen Kabinettstückchen aus der EUROPA-Schatztruhe, die mich unweigerlich an die drei Detektive denken lassen.
07 – Das Geheimnis der Zeitgruft
In der Vertonung von Heft 12 läuft Uwe Friedrichsen zu Hochform auf. Endlich gibt er den Perry Rhodan der Serienfrühzeit und lässt sich dabei von einer Art modern-easy-listening-Jazz-Pop begleiten. Natürlich lauert auch hier wieder Rocky Beach. Tako Kakuta und Sony Elmquist aus dem Karpatenhund werden beide von Philip Kunzmann gesprochen.
08 – Entscheidung im Wegasystem
Ja, ganz nett. Aber im Grunde ist das hier die erste echte Lückenfüllerfolge, bei der ich mich ein wenig gelangweilt habe. Außerdem war hier wieder der charakteristische Grobschmied am Werk. Bully ist mir zu bully und Thora zu thorös. Einzig Crest überrascht am Ende durch eine Konsequenz, wie sie für ein Kinderhörspiel schon nicht ganz schlecht ist. Chapeau!
09 – die Spur durch Zeit und Raum
Es geht noch einmal aufwärts und wird kosmisch – zumindest für damalige Serienverhältnisse. Die Folge ist ein feines und spannendes dungeon adventure.
Meine Lieblingsstelle ist das kleine Fressgelage gegen Ende der Folge, bei dem die Gefährten langsam verstehen, dass sie einem unsterblichen Wesen auf der Spur sind. Perry mampft ahnungslos mit. Außerdem klingt der Roboter in dieser Folge, als hätte sich Robby aus “Forbidden Planet” eine Nacht mit einer Dampflok vergnügt.
10 – Die Geister von Gol
Die Zusammenfassung der Hefte 15 und 16 hat bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
11 – Planet der sterbenden Sonne
Ich weiß schon, dass EUROPA noch drei Hörspiele angekündigt hatte, es also durchaus einen Grund für das Mitnehmen der Tramp-Episode gab. Aber so richtig spannend ist das Mausbibererlebnis nicht. Die Suche nach ES hätte mich mehr interessiert, als spielende Weltraumratten.
12 – Der Unsterbliche
Mit der Umsetzung des legendären Bandes 19 erreicht die Serie ihr unfreiwilliges Ende, das bestens bekannt ist. Crest darf nicht, Perry soll und Bully muss am Ende ins Duschzelldingsbums. Die Episode auf Wanderer kann mich wieder überzeugen, schön ist auch das berüchtigte erste Aufeinandertreffen von Bully und Leutnant Guck umgesetzt. Aber warum bitte muss der kleine Mausbiber wie der uneheliche Sohn von Rumpelstilzchen und Pumuckel klingen?
Fazit
Trotz mancher Länge im letzten Drittel ist die Perry Rhodan Umsetzung aus dem Hause EUROPA ein großer Spaß. Kassettenkinder treffen auf jede Menge alter Bekannter und neuem Gewand. Allein das macht mir das Hören zu einem Vergnügen. Leider sind drei geplante Folgen (davon eine um den Overhead) nicht mehr erschienen, die Serie ist aber kein Fragment. Vielmehr würde man heute sagen, dass nach der ersten Staffel Schluss war.
Insgesamt erscheint mir die zweite EUROPA-Serie deutlich weniger schräg, als der erste Versuch mit den drei Planetenromanen. Freunde alter Hörspiele dürfen gern zugreifen und sich diese interessante Variante meiner Lieblingsserie anhören.
Und nun?
Vermutlich werden mich demnächst die Plejaden auf meinen Wegen begleiten und Volker hat mir noch zugesagt, einige CDs der Eins-A-Medien-Hörspiele zu leihen. Langeweile auf langen Wegen ist also für die nächste Zeit nicht absehbar.
Martin liest sich seit dem 1. Januar 2017 vom ersten Heft an durch die Perry-Rhodan-Heftserie und hat sich vorgenommen, mit dem Heftehaufen ein öffentliches Lesetagebuch zu führen.
Wenn er mit dem Kopf nicht im Weltraum steckt, stromert er mit seiner kleinen Familie durch die Eifel, das Universum und den ganzen Rest.
Vor einigen Tagen bekam ich von VPM ein Rezensionsexemplar des Silberbandes 150 – Stalker zugeschickt. Drei Dinge machten mich neugierig:
Zum einen hatte ich Lust auf eine kleine private Sneakpreview, schließlich ist Stalker teil des Chronofossilienzyklus, der unmittelbar an die endlose Armada anschließt, der ich gerade durchs All folge. Dann entnahm ich dem beigefügten Pressematerial jene Information:
»Die PERRY RHODAN-Serie spielt in dieser Phase mit Sehnsüchten«, so Sabine Kropp. »Die Ferne und das Abenteuer reizen die Leser schon immer, und es gibt wohl auch immer das Bedürfnis neue Gegenden zu entdecken.«
Quelle: Pressematerial zu “Stalker”
Sehnsüchte? Klingt gut, also vielleicht nicht mehr das vergeistigte Superintelligenzenzeug der Hanse und der Burgen? Mal schauen …
Na und dann stand da noch folgender Satz geschrieben:
Im Mai 2020 steht ein neues Jubiläum für die Serie an: Band 150 erscheint. Mit »Stalker«, so der Titel des Buches, beginnt eine neue Handlungsebene. Das ist Grund genug für Science-Fiction- Fans, in die Serie einzusteigen.
Quelle: Pressematerial zu “Stalker”
Jubiläum? Einsteigen? Das klingt nach doppelter Zeitreise. Zum einen dachte ich mal wieder wehmütig an das Jubiläum zu Band 3000 in München, zum anderen an meinen eigenen Einstieg in die Serie, irgendwo tief in den 2600er-Bänden.
Optische Eindrücke zu Silberband 150
Das Cover ist toll. So ganz unvoreingenommen habe ich genau null Ahnung, was es zeigt, aber so eine Art fliegender Robotfestung mit Stummelstachelärmchen und bösem Blick ist schon etwas Feines. Schade, dass mir das Bild noch nicht in diesem herrlich anachronistischen 3D-Wackelmodus der Original-Hardcover untergekommen ist. Da wird wohl mal wieder ein Gang in die lokale Buchhandlung fällig. Aber auch die Graustufenumsetzung für das epub-Format kann mich durchaus überzeugen. Schöne Sache. Ob das mit der Sehnsucht im Pressetext gemeint war? Egal, weiter im Text. Buch aufschlagen!
Texteindrücke zu Stalker
Während ich diese Zeilen schreibe, habe ich etwa 20 Prozent des neuen Silberbandes verschlungen. Ja, tatsächlich verschlungen. Sprachlich liefert Hubert Haensel in den Bearbeitungen der Silberbände allerfeinste Qualität. Stalker ist eine wahre Lektürefreude, die ich bedenkenlos jedem SF-Freunde in die Hand drücken würde.
Jedem? Wirklich jedem? Also auch den erwähnten Neueinsteigern?
Hm, schwierig. Die ersten Seiten sind prall gefüllt mit Rhodan-Babbel, der zwar grob die Hintergründe und das bisher Geschehene beleuchtet. Aber ob ein kurzer Satz zum Virenimperium wirklich ausreicht, um komplette Neuleser und Neuleserinnen bei der Stange zu halten? Ich wage das zu bezweifeln.
Was nicht heißen soll, dass ich nicht großen Spaß hatte. Denn tatsächlich werde ich zwar mit ESTARTU konfrontiert, aber dann wird es mit dem Auftritt des Stalkers ziemlich handfest und politisch. Die kosmische Hanse darbt vor sich hin? (Endlich!) Klingt nach allem, was ich bisher weiß recht glaubwürdig.
Und auch die Figur des Stalkers selbst weiß durchaus zu überzeugen. Michael Marcus Thurner hat hierzu einiges in seinem Blog geschrieben. Mich hat der Anfang des Silberbandes sehr neugierig gemacht, scheint er doch die Aussagen der Reisebegleiter zu bestätigen, die mir immer wieder sagen, ich hätte einen Tiefpunkt der Serie demnächst durchschritten.
Versuch eines Fazits
Als Rhodanleser mit dem Stand “Die endlose Armada” haut mich “Stalker” vom Hocker. Ich weiß genug, um wieder neugierig geworden zu sein auf die Abenteuer um den Frostrubin und den galaktischen Heerwurm. Außerdem scheinen diese Silberbände wirklich eine gelungene Variante der Serie zu sein, von der ich bisher nur die Hörbücher kenne. (Ja, ich weiß. 150 Bände sprechen für einen gewissen Erfolg, zu dem ich meine galaktischen Glückwünsche und den gebührenden Respekt ausspreche.)
Und die Neuleser?
Es ist eine Tradition, dass die meisten Neueinsteiger irgendwo in der Serie anfangen, nichts verstehen, weiterlesen und dann irgendwann hängenbleiben. Der relativ geringe Verkaufspreis eines Heftromans erleichtert dieses Vorgehen mit einiger Sicherheit. Da kauft man sich ein Heftchen schnell mal auf Verdacht. Preise zwischen zehn und 20 Euro für einen Silberband (variantenabhängig) bilden da schon eine höhere Hürde. Für mich ist “Stalker” daher eher für Wiedereinsteiger mit Vorwissen ein gelungener Wiedereintrittspunkt ins Perryversum. Kompletten Neulesern rate ich weiterhin zum Griff nach einer Miniserie oder zum Sprung ins kalte Wasser. Fangt einfach an zu lesen.
Nachtrag
Falls irgend jemand den Anfang überlesen haben sollte: Ja, ich habe für diesen Artikel ein Rezensionsexemplar von VPM erhalten, um diesen Artikel frei von inhaltlichen Vorgaben verfassen zu können. Es gibt Stimmen, die mir nahelegen, einen solchen Text als Werbung zu kennzeichnen. Also: Werbung. Shoplinks gibts dennoch keine. Unterstützt gefälligst den Buchhändler eures Vertrauens.
Martin liest sich seit dem 1. Januar 2017 vom ersten Heft an durch die Perry-Rhodan-Heftserie und hat sich vorgenommen, mit dem Heftehaufen ein öffentliches Lesetagebuch zu führen.
Wenn er mit dem Kopf nicht im Weltraum steckt, stromert er mit seiner kleinen Familie durch die Eifel, das Universum und den ganzen Rest.
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