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von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

Autor: Martin (Seite 2 von 69)

Martin liest sich seit dem 1. Januar 2017 vom ersten Heft an durch die Perry-Rhodan-Heftserie und hat sich vorgenommen, mit dem Heftehaufen ein öffentliches Lesetagebuch zu führen.

Wenn er mit dem Kopf nicht im Weltraum steckt, stromert er mit seiner kleinen Familie durch die Eifel, das Universum und den ganzen Rest.

Wochenendleserückblick

Was man so macht, um sich vom Nichtbesuch des BrühlCons abzulenken

Decken wir über das letzte Wochenende einfach den Mantel der Liebe und des Schweigens. Ich war nicht in Brühl, ich fand das doof, fertig.

Ich danke jedenfalls den anderen drei Brühlotarchen dafür, wieder eine schöne Veranstaltung auf die Beine gestellt zu haben.

Die bekannte Boygroup “Los Bruehlotarchos” musizierte zum fünften Mal vor dem kurfürstlichen Schloss.

Aber!

Der geneigte Raketenheftfreund findet Abhilfe in Form von Lesestoff, denn für einen kleinen Heftroman zwischendurch ist ja immer Zeit. Statt eines Conberichtes nun also ein kleiner Leseeckenbericht:

Zuerst, mit gewisser Anspannung erwartet, das neue Heftchen der Perry Rhodan Miniserie Androiden. Diesmal Band 7, toller Charakter, müder Perry. Kurzfazit: Vorher war besser. Also die beiden Vorgängerhefte. Ausführlich ließ ich mich auf Youtube aus:

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Ich sitze im Auto und wundere mich über einen Siganesen. Natürlich ist der Motor aus.

Außerdem, manchmal soll es ja was Leichtes sein, gab es einen kleinen Zamorra, auch diesmal gekauft wegen des Titelbildes und vor allem wegen des Titels: „Der Vatikan muss sterben“. Nun, sterben tut er nicht, der Kirchenstaat, aber sein Untergang wird wunderschön zelebriert, obgleich nur in einer Art Vision oder Paralleluniversumsereignis. Aufhänger ist der historische Papst Benedikt IX., dem tatsächlich das Kunststück gelang, den Stuhl Petri mehrfach zu besteigen. Da müssen doch dunkle Mächte im Spiel sein, dachte der Autor und fabuliert einen netten kleinen Klerikal-Horror zusammen, der sich angenehm lesen lässt. Der ganz große Horror und das Augenzwinkern so manchen Gespensterkrimis bleiben jedoch aus. Dennoch, zwei nette Stunden.

Ebenfalls einen historischen Aufhänger, nämlich die Blutgräfin Elisabeth Batory, hat die John Sinclair Sonder Edition 236 – Engelsgesicht. Auch hier übrigens ein hübsches Cover, mit verführerischer Totenkopflady in Rot. Routiniert ermittelt der gute Geisterjäger gegen eine Nachahmungstäterin und kommt allerlei blutigem Wahnsinn auf die Spur. Nett, aber nicht außergewöhnlich, klassischer Sinclair. Immer wieder gut für zwei Stunden Realitätsflucht.

Nach dem ganzen Trubel werde ich mich dann mal wieder dem guten alten Herrn Rhodan zuwenden. Kurs 2000, ich freu mich drauf.

Wer von euch war beim BrühlCon? Erzählt mir, wie es euch gefallen hat, dann bin ich wenigstens noch virtuell dabei gewesen.

Zyklusrückblick: Der sechste Bote

Eine Brücke zwischen den Zyklen?

Ich mag den THOREGON-Zyklus jetzt schon. Er ist klar strukturiert, bringt die Handlungsabschnitte im 50er oder 100er Pack, denen selbst ich gut folgen kann. Kosmisches Gedöns und gute “bodenständige Handlung” halten sich die Wage. Find ich klasse! Bin gespannt, was da noch alles kommt. Und es macht Hoffnung auf die Rhodan-Hefte nach 3300 von denen es ja auch hieß, es werde wieder ein Großzyklus werden und der Start sei der PHOENIX-Zyklus mit 50 Heften. Erinnert man sich nach einigen durchaus nicht unzerfahrenen Zyklen wieder an eine Serienhochzeit? Ich bin gespannt. Aber zurück ins Hier und Jetzt der Lesereise, in die Vergangenheit der Serie – Der sechste Bote.

Der sechste Bote ist selbstredend der unsterbliche Peregrin persönlich, weil sein Rudel, die Terraner zum sechsten Volk der Koalition THOREGON werden soll. Was das sein könnte, erhellt Band 1900 ein klein wenig – oder ein großes wenig? Der Jubiläumsband mit seiner Jahrhundertausenden umfassenden Handlung hat mir gut gefallen, irgendwie schon ein dicker Erklärbär, aber einer der angenehmen Sorte. Ein erstes Lieblingsheft ist dann mit Heft 1902 erreicht. Wie Susann Schwartz hier mit den Setchenen gekonnt jedes Patriarchat der Welt zerlegt – wundervoll. Und da soll mal jemand sagen, die Serie würde heute zu viel Fokus auf Zeitgeist und Diversität legen. Nö! Gab es schon. Und das ist, um es mit Klaus Wowereit zusagen, auch gut so.

Tragisch natürlich das Schicksal der Setchenen – aber geschrieben als großes Kino. Schön!

Wenig erquicklich fand ich dieses ganze Zeitrumgeschiebe mit Turbozeit, Frostzeit, müder Zeit … Zeitgedöns ist nun mal nicht meins. Auch wenn ich Michael Rhodan als Entschädigung bekomme.

Und natürlich Monkey, dieser wunderbare Oxtorner läuft in der Zyklusmitte durchs Bild. Hat mich gefreut, seine Anfänge kennen zu lernen.

Eine Meilenstein ist sicherlich Band 1935 – Der Gesang der Stille. Nicht herausragend, aber Andreas Eschbachs erster Roman, und damit auch erstes Heft eines Gastautors. Ich erinnere mich daran, wie ich damals diesen Band – lange vor meine Reise ins Perryversum – bei der Sammlerecke in Koblenz erwarb, weil ich unbedingt alles von Eschbach gelesen haben wollte. Ein Ziel, das ich übrigens nicht mehr verfolge.

Dramatischer Höhepunkt des Zyklus ist in meinen Augen der Doppelband um Shabazzas Welt. Heft 1942 mit eben jenem Titel und 1943 – Hetzjagd auf Century. Horst Hoffmann nimmt und mit nach MATERIA, erzählt uns viel über Shabazzas Treiben, lässt die Solaner einen erfolglosen Aufstand durchführen quält SENECA und vergoldet die SOL. Meine Herren! Gab es bessere Hefte in diesem Zyklus? „Das wüsste ich aber.“

Der Rest des Zyklus bleibt eine Art Übergang. Die Terraner finden die Sache mit dem THOREGON-Dings nicht alle so prall, wie erhofft; nach der Verwüstung durch die Dscherro ist man eher mit sich selbst beschftigt – im Grunde alles sehr nachvollziehbar und verständlich. Fünfzig Hefte Zeit also für durchweg gute Geschichten und eine Bodenbereitung für MATERIA.

Hat mir gefallen, der sechste Bote, war aber jetzt nicht herausragend und ist vor allem – im Gegensatz zu manch anderem Zyklus – nicht für sich allein genießbar. Für mich lasen sich die Hefte wie eine Brücke zwischen zwei Zyklen, wie Teil eines groß angelegten Spannungsbogens, als Teil eines großartigen Ganzen, das man nicht isoliert betrachten kann. Das war aber damals vermutlich auch nicht intendiert. Wie dem auch sei: Ich geh mal weiter lesen. Gehabt euch wohl!

Nachtrag zum ColoniaCon

Heftehaufen ist wieder auf Twitter

Jep, ich mochte Twitter echt gern, damals, 2012. Als die Pferde noch frei und die Wiesen noch grün waren. Und ich noch gutgläubig. Erinnert ihr euch noch dran, dass wir mal die Hoffnung ins Internet gesetzt haben, es würde Demokratie und Teilhabe fördern? Ach ….

Wie dem auch sei, der gute Josef hat mich dazu breitgeschlagen, X, also Twitter, also mein ehemaliges Lieblingsnetzwerk doch wieder zu benutzen. Wer also aus der hier mal reinschaut: @heftehaufen ist wieder unterwegs und nutzt Twitter als Vernetzungsmedium für seine Raketenheftspinnerei.

Erinnerungen an den ColoniaCon 2024

Eine kleine Überraschung und ein toller Samstag

Nun ist es auch schon wieder ein paar Tage her, das Raketenheftleser-Treffen in Köln Deutz. Das letzte Mal in der alten Form, aber Hoffnung scheint wohl in Sicht zu sein.

Über meine Einkäufe habe ich ja schon hier gesprochen, danke noch mal an den TCE für das tolle Fanzine:

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Was aber, und da stime ich Josef zu, viel wichtiger war: die vielen persönlichen Kontakte. Für mich stand die Conteilnahme lange auf des Messers Schneide, erst kurz vor Schluss war klar, dass ich nach Köln fahren würde. Dem lieben Wöhli habe ich erzählt, dass ich nicht kommen würde und habe selbst, als ich bereits am Kölner Hauptbahnhof war, noch so getan, als hätte ich den Con in allem Trubel völlig vergessen. Erst auf dem Congelände selber habe ich ihn dann hinter einem Baum erwartet (Danke, Josef, fürs Mitspielen und Veräppeln …) und für eine kleine Überraschung sorgen können. Sehr großartiger Augenblick, so ein unerwartetes Wiedersehen.

Überhaupt, das Wiedersehen mit all den Menschen, die eben ganz real zum Perryversum gehören, die Blogger, die Videomenschen, die Clubmitglieder, die Fans, mit denen man sich immer wieder austauscht – die sind und bleiben für einen Con das Wichtigste!

Doch was wäre ein Con ohne Programm? Und hier hat der CC24 ein paar nette Schmankerln bereit gehabt. Natürlich darf das obligatorische Panel zur Hauptserie nicht fehlen. Viele Worte, wenig Inhalt, aber immer recht unterhaltsam.

Die “Elefantenrunde” mit allen anwesenden Autoren der EA und dem Chefredakteur

Das Panel zu Androiden habe ich leider verpasst, dafür gab es zwei sehr unterhaltsame Veranstaltungen vom Radio Freies Ertrus, eine davon mit dem schönen Randgruppenthema „Städtebau im Perryversum“. Sicherlich auch aus räumlicher Nähe heraus war Maddrax mit einer großen Abordnung da und einige Vertreter des Mohlberg-Verlages plauderten über die Fortschreibung alter Heftromanserien. Spannend. Und ich bin gespannt auf die Videos, die Lie und Vaash mit ihrem Team produzieren werden. Tolle Ideen hatten die beiden, wie immer.

Der neue Exposé-Autor übrigens hielt sich geflissentlich zurück mit Prognosen, nicht einmal der Name des neuen Zyklus wurde in Köln schon enthüllt.

Klaus N. Frick und Ben Calvin Hary verrieten traditionsgemäß nichts über die Zukunft

Höhepunkt warn der Auftritt der Band MdI – Musikanten der Insel – die Melodien bekannter Klassiker mit Texten aus dem Perryversum versahen und vortrugen. Immerhin wissen wir jetzt, was Conny Kramer und Ronald Tekener miteinander zu tun hatten 😉

Bitte mehr davon auf zukünftigen Cons!

Selbstverständlich, das muss erwähnt worden, obwohl es eine wunderbare Selbstverständlichkeit ist: Brühlotarchen reisen zusammen!

Danke, Terraner, für die Freundschaft, die sich aus deinem Kommentar in meinem Blog entwickelt hat.

Schlussendlich gab es natürlich noch eine üppig gefüllte Contüte. Das Chaos beim Auspacken fängt die Stimmung des Cons ganz gut ein:

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Ich bin, wie wohl alle Conbesucher, aufs Ärgste gespannt, ob und wie es in Köln mit neuem Team und neuem Ort weitergehen wird. Ich bin gespannt! Für mich war es aus familiären Gründen dieses Jahr der einzige Con, selbst der BrühlCon muss in diesem Jahr ohne mich über die Bühne gehen. Ich wünsche allen Raketenheftbekloppten und-beklopptinnen tolle Tage auf den Cons, die sie noch besuchen. Gehabt euch wohl!

Rumlümmelnde Altleser

Ein Fuß, ein Sofa ein Heftehaufen

Tach, Terranerinnen und Terraner. Ich pflüge derzeit im Rekordtempo durch die Galaxis DaGlausch. (VomHefte-pro-Tag-Rekord bin ich noch etwas entfernt.).

Grund ist eine durchaus nicht unschmerzhafte Bänderdehnung, ob derer der Doc Sofaruhe verordnete. Man reiche mir also den sechsten Boten samt zugehörigem Zyklus. Dort findet sich in Band 1901 folgendes wundervolles Zitat:

„Das sind also die Segnungen einer angeblich ausgereiften Technik“, murmelte er verhalten. „Wie schön waren dagegen die Zeiten, als wir hemdsärmelig und ölverschmiert durch den Kosmos donnerten; damals wussten wir wenigstens, auf was wir uns verlassen konnten.“

Reginald Bull in Heft 1991

Herrliche Hommage an die Frühzeit der Serie und mein Vorschlag für einen T-Shirt-Aufdruck beim Altlesertreffen 😉

Gehabt euch wohl, ich lümmele und lese weiter.

Zyklusrückblick: Die heliotischen Bollwerke

Ein kleiner Ritt durch Kalkutta Nord und zurück

Am 4. März 2023 habe ich hier den letzten Zyklusrückblick hingepinselt, also mal knapp 13 Monate her. Oha, würde ein lieber Freund in norddeutscher Exstase sicher sagen. Aber Jammern gilt nicht! In diesem Sinne: Heureka, es geht weiter! Drehen wir also eine Runde durch die heliotischen Bollwerke.

Was steht drin?

Auf Terra landet ein riesiger Transporter, ein heliotisches Bollwerk und sorgt ordentlich für Chaos. Denn erstaunlicherweise beträgt das Fassungsvermögen dieses Transportteleporterswasauchimmerdings eher so ganze Stadteile – die Verwirrung ist dementsprechend groß. Und als es dann noch zu einer Invasion durch die Dscherro kommt, geht die Party erst richtig los, es wird zu einer wahren Freude für Freunde des gepflegten Action-SF-Heftromans. Gefiel mir echt gut!

Eine zweite Handlungsebene beleuchtet diejenigen, die den Transporter, das heliotische Bollwerk auf die Erde gestellt haben, verbindendes Element ist hier der von der Erde transportierte Stadtteil Kalkutta Nord. Ich fühlte mich bei der Lektüre massiv an Larry Nivens Ringwelt erinnert. Dazu ein guter Schluck aus der kosmischen Pulle mit ein paar Superintelligenzen. Schön!

Leicht verwirrend zu lesen war der Handlungsstrang um Shaogen Himmelreich. Aber hey, es ist Rhodan, da darf man auch mal verwirrt sein und nichts kapieren.

Außerdem taucht Norman der Klonelefant auf, das entschädigt für vieles.

Und es gibt Siganesen! Muss ich mehr sagen?

Was hat mir Freude bereitet?

Die heliotischen Bollwerke sind kurz; 25 Bände und die Sache ist erzählt. Da bleibt nicht viel Platz für Füllstoff und Dämmmaterial. Offenbar ist der ganze Thoregon-Großzyklus in kleinere Blöcke gegliedert, nur am Schluss erfolgt eine Rückkehr zu zwei “klassischen” Hunderterzyklen. Das erscheint mir gut strukturiert und ich hoffe, es bleibt bei relativ scharfen Zyklusgrenzen, irgendwie … Das war ja etwas, womit ich im Voltz’schen Werk echt zu kämpfen hatte. Warten wirs ab, Hoffnung machte ein letzter Band, der alle Fäden noch einmal zusammengebunden hat.

Meine Lieblingshefte in diesem Zyklus finden sich relativ zu Anfang: mit der Eroberung Terranias durch die Dscherro hatte ich großen Spaß. Das las sich echt gut und der Kniff mit der Fernsehstation gab diesen Heften das besondere Etwas. Sehr schön!

Wirklich bemerkenswert fand ich die Innenillustration zu Heft 1884 – Botschaft des KONT. Das dort abgebildete Gefecht hat doch eine gewisse Ähnlichkeit mit 359 anderen Raumschlachten, bei denen zwar kein Wolf, aber doch der ein oder andere Würfelraumer beteiligt war. Aber Perry Rhodan bewegt sich ja seit Band 1 schon nicht im luftleeren Raum.

Alfred Kelsners Zeichnung eines Pharynxraumers, der ein wenig wie ein Kubus einer gewisssen Maschinenspezies aussieht.
Alfred Kelsner malt auch Würfelraumer. Quelle: https://www.perrypedia.de/wiki/Datei:PR1884Illu.gif
© Heinrich Bauer Verlag KG, Hamburg

Ach und noch etwas!

Gerade vor dem Hintergrund aktueller Miniserien entspinnt sich ja so ein wenig im Fandom die Diskussion, warum denn jetzt interessant sei, wer mit wem ins Bett gehe und wer sich zu welcher Geschlechtsidentität hingezogen fühle. Und dann gäbe es jetzt plötzlich nichtbinäre Wesen und was das denn alles solle und überhaupt … FRÜHER WAR ALLES BESSER!

Hüstel.

Man kann Siebenton ja auch wirklich leicht überlesen, den Mönch, der als Frau geboren wurde und in hohem Alter zum Mann wurde, weil das bei seiner Spezies einfach so ist.

Ach und bei den Dscherro gibt es drei Geschlechter: Männchen, Weibchen, Footen. Und zu unser aller Leidwesen wird das alles auch noch thematisiert und ist für den Fortgang der Handlung von Belang … also echt mal. So viel Schleicherotik hätte Scheer niemals zugelassen.

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