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von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

Autor: Martin (Seite 3 von 68)

Martin liest sich seit dem 1. Januar 2017 vom ersten Heft an durch die Perry-Rhodan-Heftserie und hat sich vorgenommen, mit dem Heftehaufen ein öffentliches Lesetagebuch zu führen.

Wenn er mit dem Kopf nicht im Weltraum steckt, stromert er mit seiner kleinen Familie durch die Eifel, das Universum und den ganzen Rest.

Endlich wieder analoges Fandom

Ein Besuch auf dem ColoniaCon 2023

Nääää, wat wor dat schööön! Nach zwei Jahren Conabstinenz die aktive Rhodanbande (oder große Teile davon) endlich wieder zu sehen. Ich war so aufgeregt, dass ich am Con-Morgen freiwillig um kurz vor sechs aufgewacht bin. Wie so ein Kind am Weihnachtsmorgen!

Also Zeit für einen kurzen Kaffee und dann eine gemütliche Anreise zu Volker nach Brühl, natürlich stilecht mit Teil 5 des Andromeda-Hörbuches auf den Ohren. Bei Volker dann einen längeren Kaffee und ein Brötchen und dann nix wie ab nach Deutz. Erster Schock: Menschen! Ich weiß nicht, wann ich in den letzten zwei Jahren so viele Menschen auf einem Haufen gesehen habe, und ich rede nur von einem einzigen Bahnsteig. Mit allem anderen war ich überfordert. Die Folgen des Landlebens…

Im Conlokal selbst dann wieder Menschen, viele Menschen, sicher so an die 200, aber nette Menschen, vermisste Menschen, neue Menschen, bislang nur digitale Menschen … Rhodan rief und alle waren sie gekommen – sogar Klaus Frick und Michael Markus Thurner auf seiner “Alte-Eisen-auf-Reisen-Tour”.

Überhaupt die Menschen! Zwar gab es ein Programm in verschiedenen Räumen, von denen ich auch Hermann Ritters hochinteressanten Eröffnungsvortrag mitnahm, genauso wie das Rededuell zwischen Uli Sieffen und Robert Corvus, doch der eigentliche Con spielte sich draußen ab, bei lecker Kölsch, fettigen Fritten und herrlisch kölschem Sonnesching. Fast taten mir die Vortragenden ein wenig leid, aber die Lust auf persönliche Gespräche, analogen Kontakt und neue Bekanntschaften war bei den meisten Fans viel zu groß. Autoren mischten sich unters Leservolk, Blogger und Podcaster schmiedeten neue Pläne, Hallo hier, Grüß dich da und immer wieder ein “Mensch, bist du alt geworden!”

Wundervoll!

Volker hat ein paar Eindrücke im Video festgehalten. Gegen Ende unterhalten Lie H.Ard und ich uns über ihre Lieblingsfigur Atlan:

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Das Radio freies Ertrus dreht komplett durch

Markus Gersting rezensiert auf seinem Kanal eine der begehrtesten Neuerscheinungen: Li H.Ards Perry-Kinderbuch:

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Perry goes Vorlesebuch

Und ich selbst wunderte mich darüber, wie lange Ostwestfalen reden können. (Markus gab nachher zu, in dieser Hinsicht das schwarze Schaf der Familie zu sein:

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Elevator pitch für Wolkenkratzer

Zum guten Schluss gibt es natürlich noch ein paar Fotos:

Der G-man trifft das Mutantenkorps

Kurt Kobler -Bomben, Gangster und Mutanten

Lange Zeit war es hier ruhig, Corona, andere Maläste und Krankheiten bremsten mich aus, aber ich las weiter. Diesmal auf dem Nachttisch:

Kurt Kobler
Bomben, Gangster und Mutanten - Wir gegen die Individualverformer
Ein Crossover-Roman und eine Hommage an Jerry Cotton und Perry Rhodan
Januar 2022 - Terranischer Club Eden

Um es gleich vorweg zu schreiben: Der Autor hat mir ein kostenloses Rezensionsexemplar geschickt, das ich gern angenommen habe, weil ich die Frühzeit-Ausflüge des TCE und seiner Fanautoren wirklich gern mag. Da das ganze Heft nicht kommerziell ist, muss ich auch wohl nicht Werbung drüberschreiben.

Was steht drin?

Jerry Carbon ist ein G-Man, und damit einer der härtesten Ermittler der Stadt. Dummerweise haben es die Individualverformer, die durch die Eskapaden eines seltsamen Risikopiloten auf die Erde aufmerksam geworden sind, auf eine Atombombe abgesehen, die im Jahr 1971 (wir erinnern uns) nicht explodiert ist. Bei der Jagd nach der Waffe ist Carbon nicht allein, sondern bekommt Hilfe von Mitgliedern des rhodanschen Mutantenkorps. Und bei soviel geballter Kompetenz ist der Drops natürlich schnell gelutscht oder in unter 60 Seiten erledigt.

Feine Heftromankost für Freunde der Frühzeit beier Serien, den Jerry Carbon ist natürlich niemand anders als Jerry Cotton, der aber nicht so heißen durfte. Wurst!

Was hat mir den meisten Spaß gemacht?

Bomben, Gangster und Mutanten ist immer dann am besten, wenn Kurt Kobler stilistisch tief in die Jerry-Cotton-Sprache der 1970 eindringt. Und das gelingt ihm verdammt gut. Überall duftet es beim Lesen nach schwarzem Kaffee und Kippen. Herrlich!

Schön ist auch die Hommage an einen gewissen Claus-Norbert, der im Roman als Raktenheftchen-Verkäufer auftritt, der einmal selbst Redakteur werden will. Überhaupt ist der Roman ein kleines Fest für Ostereisucher.

Wie ist es verpackt?

Das Cover des Romans erinnert an die alten Jerry Cotton Hefte mit deutlichen Hinweisen auf Herrn Rhodan und wurde von Michael Pfrommer gestaltet. Gefällt mir gut.

Bomben, Gangster und Mutanten – TCE 2022

Wo ist das Heft erhältlich?

Bomben, Gangster und Mutanten ist eine nicht kommerzielle Produktion des TCE und zum Preis von 3,80 € auf der Shopseite des Vereins bestellbar:

www.terranischer-club-eden.com

Wer möchte, kann auch direkt per Mail bestellen unter:

tceorder@terranischer-club-eden.com

Wie hat mir das Heft gefallen?

Wenn Kurt Kobler einen Fanroman schreibt, geht es in der Regel in die Serienfrühzeit zurück und die Romane sind immer logisch in Handlungslöcher eingepasst. Genauso funktioniert auch Bomben, Gangster und Mutanten. An keiner Stelle ist es unglaubwürdig, dass ein G-man in der IV-Krise mitmischt. Da passt und stimmt alles. Und wenn Kurt Kobler das ganze dann noch mit einem guten Schuss Fanhumor würzt, ist das Ergebnis absolut lesenswert.

Und sonst so?

Wer bis hierhin durchgescrollt hat, ohne Leselust, der kann sich meine Rezension auch gern in der gelaberten Fassung zu Gemüte führen. Am Ergebnis ändert das nix: Ich möchte mehr von Jerry Carbon lesen.

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Bomben, Gangster und Mutanten – Der Rezensent hat eine komische Frisur

Von Dan Simmons zu Michael Palin

Erebus – The story of a ship

Der ein oder andere mag die Netflix Amazon-Serie “The Terror” gesehen haben, andere wiederum das zu Grunde liegende Buch gleichen Namens von Dan Simmons. Vielleicht hat sich aber auch schon jemand einfach so Gedanken um die verschollene Franklin-Expedition gemacht.

Da die Geschichten um die europäischen Entdecker des 19. Jahrhunderts in meiner Kindheit großen Raum einnahmen, blieb auch meine Faszination für die geheimnisumwitterte Suche nach der Nordwestpassage nicht aus. Stan Nadolnys “Entdeckung der Langsamkeit” steht bei mir direkt neben dem bereits erwähnten wunderbaren Werk von Dan Simmons. Und da wo Simmons die Lücken in den aktuellen Forschungsergebnissen um die verschollene Expedition fantasievoll ausschmückt, mit Inuitsagen verknüpft und mich in den Bann zieht, stößt mich die Serie ab. Große Parallele zum Film “Der weiße Hai”: Der Film wird schlecht, sobald das Monster persönlich auftaucht.

Höchste Zeit also, die Schneemonster zur Seite zu packen und ein Sachbuch zu lesen (da mich die Hamamesch im Perryversum gerade fürchterlich langweilen). Zum Glück fiel mir vor einiger Zeit “Erebus – The Story of a ship” in der englischen Ausgabe in die Hände.

Vom Komiker zum Abenteurer

Michael Palin, ehedem bekannt als Verkäufer toter Papageien und singender Holzfäller, macht sich bereits seit einigen Jahren einen Namen als Reisejournalist, Entdecker und Historiker. Sein neuestes Werk spiegelt dabei in gewisser Weise das Thema seiner großartigen Fernsehdokumentation “Pole to Pole” wieder. Palin beschränkt sich nämlich in “Erebus” nicht nur auf die dramatischen und schicksalsträchtigen Ereignisse im Norden Canadas. Vielmehr zeichnet er die Geschichte der HMS Erebus von ihrer Kiellegung, über die kurze Dienstzeit im Mittelmeer, die Antarktisreise unter James Clark Ross bis zu den Ereignissen nach, die Nadolny und Simmons zu ihren großen Romanen inspierierten.

Dabei gelingt es Palin spielend, das Schiff zum Protagonisten seines über 300 Seiten starken Werkes zu machen. Der Autor hat viele der Reisestationen selbst besucht und streut seine eigenen Erlebnisse immer wieder in die historische Rekonstruktion mit ein. So entsteht ein spannend zu lesender Bericht über eins der berühmtesten Schiffe der Royal Navy und sein eisiges Vermächtnis. Palins Englisch ist gut zu lesen. Warum der deutsche Übersetzer Rudolf Mast auf den sperrigen Titel “Erebus: Ein Schiff, zwei Fahrten und das weltweit größte Rätsel auf See” zurückgegriffen hat, unter dem das Buch in Kanada erschienen ist, weiß vermutlich nur der Verlag. Aber vielleicht sind sperrige Titel ja in, seit Hundertjährige aus Fenstern steigen und verschwinden.

Fazit

“Erebus” berichtet auf 334 unterhaltsam zu lesenden Seiten über eins der berühmtesten Forschungsschiffe der Welt und liefert den historischen Hintergrund zur Netflix Immer noch Amazon-Serie “The Terror” und den gleichnamigen Roman von Dan Simmons. Dabei beschränkt Palin sich nicht nur auf die bekannten Ereignisse in Kanada, sondern erzählt die komplette Lebensgeschichte des Schiffes. Wer mehr über die Franklin-Expedition wissen möchte, dem empfehle ich zusätzlich den Klassiker “Frozen in Time” von Beattie und Geiger.

Freunde von Forschungsreiseberichten kommen bei Palin allemal auf ihre Kosten und dürfen sich auf ein paar spannende Lesestunden freuen.

Postsriptum

Und was hat der ganze Spaß jetzt in einem Perry-Rhodan-Blog zu suchen? Nix! Aber Ausgleichsliteratur ist für meine private Forschungsreise durch das Perryversum absolut notwendig. Immerhin hatte John Franklin für sich und seine Mannschaft auch eine eigene Bibliothek mit an Bord 😉

Ach und noch was: Ich habe das Buch selbst gekauft, bekomme nichts für diesen Text, der im Rahmen meines Reiseberichtes durch die Galaxis entstanden ist. Und wer Erebus nun kaufen möchte, gehe bitte zum Buchhändler seines Vertrauens, weil der Heftehaufen immer noch an keinem Partnerprogramm teilnimmt.

Kosmischer Käsekuchen

Ein Rückblick auf Die Ayindi

Ihr habt alle schon mal Käsekuchen gebacken, oder? Ihr kennt das, wenn im Backofen so ein riesengroßes, fluffiges Ding heranwächst, auf dass man sich freut und am liebsten noch leicht warm isst. Voller Vorfreude macht man den Ofen auf, um dieses galaktisch aussehende Gebäckstück herauszuholen, und dann passiert das, was immer passiert: das ganze Ding sackt in sich zusammen, alles heiße Luft, übrig bleibt eine pappige Enttäuschung.

Tach übrigens, Terranerinnen und Terraner. Nachdem nun alle wissen, dass ich ein miserabler Kuchenbäcker bin, brauche ich meinen Eindruck vom Ayindi-Zyklus auch nicht mehr sonderlich auszuführen, oder?

Himmel, was habe ich mich gefreut und schwergetan zugleich. Dieser wundervoll langsame Aufbau mit der großen Leere, das zusteuern auf das neue Modell mit dem Möbiusband, die leicht sehr nervigen Ennox. Über allem ein gewisses Star-Trek-Gefühl, zugleich eine gewisse Handlungsleere, den Expositionscharakter der beiden Ayindi-Vorgängerzyklen unterstreichend.

Das ganze geht auch bis etwa Band 1706 (etwa) gut auf, aber dann verzetteln sich Expokraten und Autoren derartig heftig, dass das Lesen mir keine Freude mehr bereitet hat und ich den sehr offensichtlichen Abbruch des Zyklus nachgerade gefeiert habe.

Versuch eines Fazits

Es wird schwer werden, den Hamamesch vorurteilsfrei zu begegnen. Natürlich sind noch ein paar Fragen offen. Ich bin gespannt, ob sich das in den 50 Bänden bis zum Thoregon-Großzyklus einigermaßen hinbiegen lässt. Und ob ich die Hamamesch jetzt so toll finde, mit ihren süchtig machenden Zwergen. Egal, abwarten. Schön jedenfalls, wieder in einen Kugelraumer gestiegen zu sein.

Perry Ben Nemsi

Von geänderten Lesegewohnheiten, Realweltmalästen und einem kurzen Universenwechsel

Tach Terranerinnen und Terraner! Ob ich noch lese, wurde ich kürzlich in einem Kommentar gefragt. Und ob ich hier noch schreibe.

Klar lese ich noch und schreiben tu ich hier auch noch, wenn auch deutlich weniger hochfrequent. Doch was ist passiert?

Um es kurz zu machen, Corona geht mir auf den Sack Geist. Und zwar massiv. Ich finde es derzeit wirklich anstrengend, für meine Kinder Hoffnung und Zuversicht ausstrahlen zu müssen. In einer Zeit, in der ich selber Scheißangst habe und die uns alle echt Kraft kostet. Es belastet mich zunehmend, immer nur darüber nachzudenken, was im Moment (und vermutlich noch längere Zeit) gerade nicht unbesorgt geht. Klar, das mögen Luxusprobleme sein, aber ich erinnere mich schon an Touren zum Neusiedler See und einen unbeschwerten Sommer mit dem MdI-Zyklus.

Um nicht komplett bekloppt zu werden, suche ich deshalb gezielt nach zwei Arten von Erlebnissen:

  • Zeug, das man jetzt aktuell machen kann.
  • Zeug, an dem ich als Kind Freude hatte.

Und wenn es um Literatur aus meiner Kindheit geht, komme ich um einen Autor nicht drumherum: Karl May.

Mein Vater hatte und hat mit Sicherheit die größte und großartigste Sammlung an Karl May Büchern die ich mir vorstellen konnte und kann. Ich wusste als Kind nicht nur die üblichen Dinge (den Namen von Winnetous Pferd, Halefs vollen Namen und so Zeug), sondern mein Vater brachte mir auch viel über Sammlungsaufbau, verschiedene Auflagen und die Überarbeitungsgeschichte des May’schen Werkes bei. (Ich mein, welches zehnjährige Kind, weiß, dass die Fehsenfeld-Ausgabe auch Freiburger Erstausgabe heißt und sich textlich von der blauen illustrierten Ausgabe aus dem gleichen Verlag unterscheidet. Oder die Silberlöwen-Bände als Bruch in Mays Werk gelten. Vermutlich hatte ich immer schon einen Hang zu Nerdwissen.)

Nun gut. Kürzlich stelle sich mir die Frage, ob mich der Mayster noch würde faszinieren können. Zufällig (ja Volker, es gibt keine Zufälle) fiel mir der Band “Durch die Wüste” in einer wunderbaren Ausgabe des Weltbild-Verlages in die Hände.

Durch die Wüste, Karl May – Weltbild-Verlag 2002

Dieser Band unterschied sich mit seinem quietschbunten Pappeinband so sehr von allen Ausgaben, die ich bisher kannte, dass ich einfach nicht dran vorbeigehen konnte. Mich am bunten Einband erfreuend, wuchsen meine Zweifel. Es gab Zeiten, um die Jahrtausendwende herum, da konnte ich keinen Karl May in die Hand nehmen, schon gar nicht das Orientzeugs. Am schlimmsten in all seiner Schwülstigkeit jedoch: Weihnacht.

Egal, am selben Abend noch steckte ich meine Nase ins Buch, bemerkte erfreut, dass es sich um den Text der historisch-kritischen Ausgabe handelt, verziert mit den Illustrationen der tschechischen Ausgabe. Herrlich anzusehen erst einmal, wunderbar lebendige Abbildungen:

Durch die Wüste, Karl May – Weltbild Verlag, 2002

Tja, und was soll ich sagen? Karl May funktioniert noch oder wieder bei mir. Die Sprache wunderbar geschraubt, die Handlung episodenhaft einfach (in bester MdI-Manier ;)), die Charaktere schön spleenig, und über das Religionsgesummsel kann ich wunderbar weglesen (“Ist es wirklich wahr, Sihdi, dass du ein Giaur bleiben willst …”)

Und wenn wir mal ehrlich sind, sPerry und Kara sind jetzt nicht so schrecklich weit auseinander. Ob Heft- oder Zeitschriftenroman – beides schnelle und recht preiswerte Lektüre für einen breiten Geschmack. Das eine 60 Jahre alt mit Raketen, das andere140 Jahre mit Kamelen. Kein großer Unterschied. Nur ein Crossover kann ich mir schwer vorstellen. Wobei: Hadschi Gucky Omar Ben Hadschi Atlan Abbas Ibn Hadschi Tolot Algossarah – das hätte doch was.

Also, als Antwort auf die Frage: Ja, ich lese noch, wobei Perry gerade relativ bewusst Pause macht und ja, ich schreibe noch, so oft es eben geht. Und das ist leider im Moment seltener.

Bis dahin und demnächst im Weltraum

Ad Astra

Martin

Zyklenrückblick – Die Ennox und Die große Leere

So viel Star Trek war noch nie im Perryversum

Da macht man mal in aller Ruhe eine Woche Urlaub und tut nichts als Laufen und Lesen, schwups, schon hat man zwei Zyklen durch. Eine herrliche Woche im Harz liegt hinter mir, zwei durchaus nicht unfaszinierende Rhodan-Zyklen ebenfalls. Höchste Zeit also für einen höchst subjektiven Zyklenrückblick; in Erinnerung an eine wundervolle Gegend bei herrlichstem Herbstwetter.

Schwarz-Weiß Bild mit original Harzer Borkenkäfern

Darum ging es

Mit Philip taucht der vermutlich uneheliche Sohn von Neelix und Jar Jar Binx im Perryversum auf, hat einen Deal mit ES und geht nicht nur dem Leser gehörig auf die Nerven. Er gehört zu den Ennox, von denen niemand Genaueres weiß, die Peregrinus und seine Freunde aber schließlich zum Aufbruch in die große Leere überreden, die am Ende des Zyklus mit einem Schlag voller Sterne und ganz und gar nicht mehr leer ist.

Zwischendurch turnen noch zwei Spiegelgeborene durch die Handlung, die vom Alten von Wanderer die Unsterblichkeit verliehen bekommen und Rhodan und seine Kumpels sehen überall lauter liegende Achten, die einem Möbiusband verdächtig ähnlich sehen. Huch, was mag sich da nur anbahnen …

Was bitte hat das jetzt mit Star Trek zu tun?

Ja, ich bin mit Herrn Picard aufgewachsen und sozialisiert. Und natürlich habe ich auch die Ausflüge des Captain Kirk gebührend verfolgt. So habe ich natürlich den Anfang der großen Leere gefeiert, als Rhodan und seine Gesellen am Quidor-Spiel teilnehmen sollen. Sofort wurden Erinnerungen an unzählige Erstkontakte wach, in denen sich Kirk und Picard im Rahmen irgendwelcher bekloppten Spiele beweisen mussten. Aber gut, die Hefte sind Anfang der 1990er erschienen, das war eben die Zeit. Genauso bunt wie die Enterprise und die Voyager zogen auch die Ennox vor meinem inneren Auge in die große Leere.

Wo sie gerade sagen Voyager! Der Ennox Philip erinnerte mich in seinen ersten Auftritten frappierend an den Moraloffizier Neelix, eine Figur, an die ich nicht die allerbesten Erinnerungen hege. Der Gute war mir dann etwas zu schrill und bunt. Aber hey, 1990er …

Meine Lieblingscover

(c) VPM – 1993 Johnny Bruck. Quelle: https://www.perrypedia.de/mediawiki/images/d/d1/PR1655.jpg

Habe ich Star Trek gesagt? Ich glaube Johnny Bruck hat auch Star Trek gesagt. Zumindest, wenn man sich das Cover des Bandes 1655 “Sampler 1” anschaut. Ist das noch ein Zitat, schon eine Hommage, ein künstlerischer Scherz, ein Aufgreifen des Zeitgeistes oder einfach ein ziemlich plumper (Entschuldige bitte, Johnny) Verkaufsanreiz?

Aber hey, so schlimm sieht das gar nicht aus. Im Grunde haben wir hier die perfekte Kreuzung eines Föderationsraumschiffes mit einem rhodanesischen Kugelraumer. Dazu ein bisschen abgerundete Brucksche Raketenkunst. Ist doch hübsch, oder?

Ein schönes Cover, ein nettes Zitat, mein persönlicher Platz drei dieser beiden Zyklen.

Den zweiten Platz teilen sich zwei völlig unterschiedliche Hefte. Band 1672 “Die Ennox-Jagd” gefällt mir einfach in seiner Dreiteilung, kalten Farbgebung und fantastischen Tierwelt. Nicht der erste Dreiteiler, aber wirklich spannend und gut.

Drei Hefte später liefert Johnny Bruck mit kriechenden GIs einen faszinierenden Blick zurück auf sein Werk in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren. Hach, schön!

Mein unangefochtener Coverplatz eins der 1600er-Hefte geht an den Rand der großen Leere. Ägypten, Tron, abstrakte Kunst, schwarz-rot – ein Fest fantastischer Bildkunst.

(c) VPM – 1993 Johnny Bruck. Quelle: https://www.perrypedia.de/wiki/Datei:PR1651.jpg

Versuch eines Fazits

Die Ennox und die große Leere. Zwei Zyklen die mich optisch mehr beeindruckten als inhaltlich. Dabei, man möge mich nicht falsch verstehen, habe ich die hundert Bände echt gerne und zumindest ab 1650 auch zügig gelesen. Aber irgendwie fühlte sich das ganze bloß nach der Ouvertüre an, nach einem Vorspiel zu etwas viel größerem, nach dem ersten Satz einer Sinfonie. Der mittlerweile geübte und zusätzlich spätgeborene Rhodanleser weiß natürlich spätestens bei der liegenden Acht, wo der Hase hinläuft. Das ist alles schön, groß und galaktisch, aber handlungsmäßig eher dünn. Die paar lustigen Ennox können es dann auch nicht wirklich rausreißen. Dennoch bin ich höchst gespannt, was es mit der großen Leere auf sich hat und wie die Ayindi ins Bild passen. Also nicht lang rumbloggen, sondern weiterlesen.

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