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von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

Kategorie: Sortier das (Seite 2 von 2)

Zyklusrückblick: Die kosmischen Burgen

Ein hartes Stück Arbeit im Perryversum

Tja, das war ein wilder Ritt über steiniges Gelände, den ich beinahe abgebrochen hätte. Doch was stört mich ein wenig Verwirrung auf einem Weg von über 3000 Heften? Vermutlich wird der folgende Zyklusrückblick aber noch ein wenig subjektiver als alle Rückblicke zuvor.

Das steht drin

Im ganzen Perryversum liegen lose Fäden herum, die aufgeräumt werden müssen, ständig sucht irgendjemand seine Schlüssel, die ein Margor-Schwall hinfort gespült hat, Rhodan wird ziemlich energiegeladen, Atlan verschwindet hinter den Materiequellen, kosmische Burgen spielen nur am Rande mit und am Ende bekommt das ganze so etwas wie eine Struktur. Ein wenig objektiver kann es die Perrypedia.

Das hat mir gut gefallen

Da ich ja gerne über Dinge schreibe, die ich mag, fange ich doch einfach mal hiermit an:

  • Die Handlungsebene um die Orbiter fand ich ganz gut zu lesen. Hat Spaß gemacht.
  • Die kosmischen Dimensionen, die sich auftun, finde ich ziemlich faszinierend. Sind sie doch immer noch die Grundlage für den Rhodan, mit dem ich 2011 in Perryversum eingestiegen bin. Die ersten Auftritte von Materiequellen und Kosmokraten zu lesen, das hat schon was.
  • Atlan wird auserwählt, den Blick hinter die Materiequelle zu tun, nicht Peregrin persönlich. Mal schauen, wie das die Beziehung der beiden beeinflusst.

Das hat mir überhaupt nicht gefallen

Diese Sache um die Zeitpolizei ist bisher immer noch unangefochtener Spitzenreiter meiner persönlichen Rhodan-Flop-Liste. Ob die kosmischen Burgen demnächst diesen Platz einnehmen, ist noch nicht entschieden, dazu später mehr.

Fangen wir mal mit dem offensichtlichen an: Warum musste sich Voltz damals mit seinen Rittern der Tiefe so sehr an Star Wars und den Jedi-Orden ranwanzen? Oder war das eine reine Marketingentscheidung? Rätselhaft. Denn eigentlich betritt in diesem Zyklus genügend faszinierendes Personal die Bühne. Da hätte es so eine Ritter-Kopie nicht gebraucht.

Und dann ist da die Sache mit den losen Fäden, die Meister Voltz vor Band 1000 sicherlich so weit wie möglich aufrollen wollte. Verständlich. Ist in NEO vor Band 200 ja auch passiert. Aber muss man das denn dergestalt machen, dass die gefühlt 57993 offenen Handlungsfäden im Wochenrhythmus durchgewechselt werden, dass einem spätestens nach 7 Heften schwindelig vor fehlendem Überblick wird? Nee, das war nix! Im letzten Viertel des Zyklus, wenn es richtig kosmisch wird, da kommt Struktur in die Sache. Aber vorher? Neee, geh weg!

Aber, bevor ich die Sache endgültig in Bausch und Bogen verdamme, bekommen die Burgen noch eine Chance. Denn vielleicht ist Hubert Haensel ja mein Burgen-Lieblingsautor. Vielleicht wird der Zyklus ja lesbarer durch die neue Anordnung der einzelnen Hefte in den Silberbänden. Mal abwarten. Ich werde einfach mal zwei, drei Silbereditionen hören und dann entscheiden.

Nachtrag:

Perry als Schwiegervater der griechischen Fruchtbarkeitsgöttin war mir dann doch ein bisschen zu sehr over the top.

Mein Lieblingsheft

Nach langer Zeit gab es mal wieder ein Heft, dass für meinen Geschmack aus der Masse herausstach. Band 982 – Der Auserwählte von William Voltz. Das Heft bietet nicht nur wieder eine feine Wettstreit-Geschichte zwischen Rhodan und Atlan (Wir erinnern uns an die Sache mit dem berühmten Wasservers beim ersten Aufeinandertreffen der beiden.), vielmehr nutzt der Expokrat hier auch die Gelegenheit, mal einige Zusammenhänge kosmischer Größe zu erläutern. Habe ich gern gelesen.

© Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

Wenn Johnny Bruck dann noch ein so starkes Titelbild der beiden wettstreitenden Heroen schafft, rundet das die ganze Sache sehr harmonisch ab. Gelbe Raumanzüge, grimmige Gesichter, im Hintergrund ein Technodings mit Weltraum. Schön!

Interessant wäre es zu erfahren, wie der Ausgang des Bandes auf die damaligen Leser gewirkt hat. Wie groß war die Überraschung, dass Atlan und nicht Herr Rhodan persönlich die Einladung der Kosmokraten erhalten hat? Ich war ja durch die Erlebnisse im atopischen Tribunal vorgewarnt, also wenig überrascht.

Fazit

Ralf, der Chefheftehaufenspoilerant, hat mich ja schon vorgewarnt, dass um Band 1000 herum die härteste Lesephase kommen wird. Hart fand ich in den kosmischen Burgen weniger das Kosmogeschwurbel, das ließ sich mit entsprechender Ausgleichsliteratur ganz gut ertragen. Hart fand ich die über weite Teile für mich nicht erkennbare Struktur, die ich einfach mal auf die Aufräumarbeiten vor Band 1000 schiebe. Besagter Jubiläumsband liegt gerade auf meinem Tisch, dafür nehme ich mir etwas Zeit. Danach werde ich mal schauen, was die kosmische Hanse für eine Organisation ist.

Orkan im Hyperraum

Das Lard lässt die Hosen runter und Rorvich trinkt Kaffee

Wohlan, der PAN-THAU-RA-Zyklus ist Geschichte, das letzte Hörbuch gehört – Zeit für einen Rückblick auf mein Hörabenteuer.

Das steht drin

Das Alles-Rad wird gestoppt, kosmisches Gerümpel enthüllt, Laire zeigt sein Gesicht, allerdings nicht ganz und mein Lieblingspärchen nervt das Perryversum weiter nach Kräften. Hubert Hänsel stellt ein paar Hefte um und am Ende stehen ein paar kosmische Burgen. Erklärt wird alles erst im ersten Band des nächsten Zyklus.

So ist es verpackt

Orkan im Hyperraum – © Eins A Medien GmbH, Köln

Konsequent verzichte ich auf Regalware, sodass mir wieder nur das Downloadcover zur Verfügung steht. Es zeigt das abgewandelte Covermotiv des Heftes 898, wobei mir die Farbkorrekturen und das quadratische Format mal wieder besser gefallen, als die Originalabbildung. Einen gewissen Retrocharme versprüht der goldene Roboter, der wohl Laire sein soll. Stellt sich mir die Frage, ob Roboter zu dieser Zeit generell Gold zu sein hatten, um es mit dem ollen Philosophen aus Star Wars aufnehmen zu können. Egal, die Bauform ist schön rhodanesk.

So hat es mir gefallen

Da PAN-THAU-RA so ein kleiner schnuckeliger Zyklus ist, könnte es sein, dass sich jetzt hier ein paar Sachen zwischen letztem Silberband und ganzem Zyklus vermischen. Auch stellt die Reihenfolge der vorgebrachten Argumente keinerlei Wertung dar.

Dass mir Dalaimoc und sein Kumpel samt Kaffeekanne gehörig auf den Zwirn gehen, muss ich nicht betonen, weswegen ich auch nicht über die genervte Langeweile berichte, die mich beim Hören gewisser Passagen überkam.

Wo sie gerade sagen “hören”: Ich habe mir Rhodan wirklich sehr gerne vorlesen lassen, allerdings wäre es noch stimmiger gewesen, wenn sich die einzelnen Sprecher vorher abgestimmt hätten, wie welches Wort zu betonen ist. Heißt es beispielsweise ‘wyngerisch oder wyn’gerisch. Aber das ist moppern auf hohem Niveau.

Generell hatte der Zyklus viele kleine Glanzlichter, wie etwa den Handlungsbogen im “Irrenhaus” oder die Religionskritik, die mit der Geschichte ums Alles-Rad geübt wurde. Was ich allerdings mal wieder seltsam fand, waren die Zeitmaße, in denen das Perryversum misst. Welche Gesellschaft betet über mehrere 10.00 Jahre irgendeinen Gott an, und das geschlossen? Auf der Erde haben wir eine Vielzahl an Religionen, von denen die älteste mal gerade schlappe 3000 Jahre alt ist und in der heutigen Form nicht mehr viel mit ihren Ursprüngen zu tun haben dürfte. Aber was sagt das schon übers Perryversum, wo eine Gesellschaft mal eben in 10.000 Jahren Stillstand verharren kann. Muss man so hinnehmen, mal wieder. Ist halt Rhodan.

Was mir gut gefallen hat, war die PAN-THAU-RA. Hier haben die Autoren all das richtig gemacht, was damals bei OLD MAN grandios verzockt wurde. (Wir erinnern uns, OLD MAN war das supergeheimnisvolle Dings, dessen Geheimnis nach drei Heften geklärt war und das danach recht unwürdig entsorgt wurde.) Das Geheimnis der PAN-THAU-RA begleitet uns durch den gesamten Zyklus und wird erst am ende gelüftet. Einzig die Dramaturgie um Laire könnte man bemängeln. Klar kann man Band 900 als großartige Geschichte um einen großartigen Roboter lesen (habe ich auch). Aber man könnte es auch als dramaturgisch ungeschickten Infodump interpretieren, den man auch im Laufe des Zyklus stückchenweise hätte bringen können. Der Silberband hört halt einfach auf und die Frage, die wirklich jeden interessiert, wird erst im neuen Zyklus geklärt. Marketingtechnisch gar nicht schlecht, nennt man ,glaube ich, Cliffhanger. Ich fand es unbefriedigend, dass es Band 900 nicht mehr in den “Orkan im Hyperraum” geschafft hat.

Des Hörens ist ein Ende

Mit Band 900 und dem Zyklus um die kosmischen Burgen steige ich wieder aufs Papierheft um und versuche dann mal mit Sven Fesser Schritt zu halten, der sich neben NEO ebenfalls gerade den Burgen widmet. Das wird ein Spaß.

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