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von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

Kategorie: Zyklusrückblick (Seite 1 von 6)

Die Perry-Rhodan-Serie ist in Handlungszyklen aufgeteilt. Immer dann, wenn ich einen Zyklus beendet habe, versuche ich mich an einer höchst subjektiven Einschätzung meiner Lektüre.

Zyklusrückblick: MATERIA

Oder: Wie verwirrend kann es werden?

Fassen wir kurz zusammen: Am Anfang kommt ein Riesendampfer um die Ecke und entwickelt sich zur Bedrohung, dann wird es unübersichtlich, am Ende knallt es und alle sind gerettet, irgendwie.

Klingt nach einem mittelmäßigen Terra Astra, ist aber leider, wenngleich stark verkürzt, die Handlung von 50 Heften. I was not amused, um es vorwegzunehmen.

Aber der Reihe nach:

MATERIA selbst und dieses Kosmische-Fabrik-Ding fand ich ziemlich beeindruckend, durchaus auch faszinierender als OLD MAN.

Generell hat mich der Anfang fasziniert, die beiden Starthefte bieten beste Unterhaltung, die SOL ist dabei, die kosmische Fabrik wird eingeführt, das ist schon großes Kino. Doch dann macht sich schleichend die Verwirrung breit: wer ist wer und wo und warum, wer gegen wen und was soll das alles. Besonders die Handlungsebene um Chearth hat mich sehr schnell verloren. Ohne die Perrypedia lief da bei mir gar nix. (Ich halte es übrigens nicht für einen Zufall, dass die Handlungszusammenfassung dieses PR-Abschnittes noch nicht vorliegt. Sich da ranzuwagen, wäre Wahnsinn und Großtat zugleich.)

Ein wenig mehr Klarheit bringt dann der Doppelband 1966/67 von Uwe Anton, in denen der Fünfte Bote uns Lesern einen kleinen Einblick gewährt, wer oder was Thoregon ist.

Der Zyklus besinnt sich dann aber schnell wieder seiner Kernkompetenz und wird abermals verwirrend. Ausweg hieraus: Rückblicke, Erzählungen, Infodumps am laufenden Band. Beim ersten Mal ist das noch nett zu lesen, aber dann wird es mir zuviel.

Mein persönlicher Lieblingsroman des Zyklus stammt mit „Schlacht um Wanderer“ von Horst Hoffmann. Band 1978 bietet ein rasantes, packendes Abenteuer, bei dem so ziemlich alles stimmt. MATERIA gegen Wanderer, ein tolles Setting.

Sodann schreitet der Zyklus wieder zur verworrenen Verwirrung.

Es beginnt mächtig zu rappeln. Gefühlt jeder erzählt eine Erinnerung und am Ende steht die Schlacht um Terra auf dem Programm. Nett.

Befriedigend hingegen das Ende, das mir erklärt, was THOREGON werden soll und warum Chaotarchen und Kosmokraten die Koalition ablehnen. Gut über die Zielgerade gerettet.

Jetzt werde ich mich mal ein paar Tage mit den neuen Heften befassen, wo es ja demnächst mit Band 3300 weitergeht. Und dann nehme ich mir Heft 2000 vor. Und ich denke, ich hole mal wieder Papierheftchen raus. Das Ebook war und ist praktisch, aber ich mag mal wieder blättern.

In diesem Sinne, gehabt euch wohl!

Zyklusrückblick: Der sechste Bote

Eine Brücke zwischen den Zyklen?

Ich mag den THOREGON-Zyklus jetzt schon. Er ist klar strukturiert, bringt die Handlungsabschnitte im 50er oder 100er Pack, denen selbst ich gut folgen kann. Kosmisches Gedöns und gute “bodenständige Handlung” halten sich die Wage. Find ich klasse! Bin gespannt, was da noch alles kommt. Und es macht Hoffnung auf die Rhodan-Hefte nach 3300 von denen es ja auch hieß, es werde wieder ein Großzyklus werden und der Start sei der PHOENIX-Zyklus mit 50 Heften. Erinnert man sich nach einigen durchaus nicht unzerfahrenen Zyklen wieder an eine Serienhochzeit? Ich bin gespannt. Aber zurück ins Hier und Jetzt der Lesereise, in die Vergangenheit der Serie – Der sechste Bote.

Der sechste Bote ist selbstredend der unsterbliche Peregrin persönlich, weil sein Rudel, die Terraner zum sechsten Volk der Koalition THOREGON werden soll. Was das sein könnte, erhellt Band 1900 ein klein wenig – oder ein großes wenig? Der Jubiläumsband mit seiner Jahrhundertausenden umfassenden Handlung hat mir gut gefallen, irgendwie schon ein dicker Erklärbär, aber einer der angenehmen Sorte. Ein erstes Lieblingsheft ist dann mit Heft 1902 erreicht. Wie Susann Schwartz hier mit den Setchenen gekonnt jedes Patriarchat der Welt zerlegt – wundervoll. Und da soll mal jemand sagen, die Serie würde heute zu viel Fokus auf Zeitgeist und Diversität legen. Nö! Gab es schon. Und das ist, um es mit Klaus Wowereit zusagen, auch gut so.

Tragisch natürlich das Schicksal der Setchenen – aber geschrieben als großes Kino. Schön!

Wenig erquicklich fand ich dieses ganze Zeitrumgeschiebe mit Turbozeit, Frostzeit, müder Zeit … Zeitgedöns ist nun mal nicht meins. Auch wenn ich Michael Rhodan als Entschädigung bekomme.

Und natürlich Monkey, dieser wunderbare Oxtorner läuft in der Zyklusmitte durchs Bild. Hat mich gefreut, seine Anfänge kennen zu lernen.

Eine Meilenstein ist sicherlich Band 1935 – Der Gesang der Stille. Nicht herausragend, aber Andreas Eschbachs erster Roman, und damit auch erstes Heft eines Gastautors. Ich erinnere mich daran, wie ich damals diesen Band – lange vor meine Reise ins Perryversum – bei der Sammlerecke in Koblenz erwarb, weil ich unbedingt alles von Eschbach gelesen haben wollte. Ein Ziel, das ich übrigens nicht mehr verfolge.

Dramatischer Höhepunkt des Zyklus ist in meinen Augen der Doppelband um Shabazzas Welt. Heft 1942 mit eben jenem Titel und 1943 – Hetzjagd auf Century. Horst Hoffmann nimmt und mit nach MATERIA, erzählt uns viel über Shabazzas Treiben, lässt die Solaner einen erfolglosen Aufstand durchführen quält SENECA und vergoldet die SOL. Meine Herren! Gab es bessere Hefte in diesem Zyklus? „Das wüsste ich aber.“

Der Rest des Zyklus bleibt eine Art Übergang. Die Terraner finden die Sache mit dem THOREGON-Dings nicht alle so prall, wie erhofft; nach der Verwüstung durch die Dscherro ist man eher mit sich selbst beschftigt – im Grunde alles sehr nachvollziehbar und verständlich. Fünfzig Hefte Zeit also für durchweg gute Geschichten und eine Bodenbereitung für MATERIA.

Hat mir gefallen, der sechste Bote, war aber jetzt nicht herausragend und ist vor allem – im Gegensatz zu manch anderem Zyklus – nicht für sich allein genießbar. Für mich lasen sich die Hefte wie eine Brücke zwischen zwei Zyklen, wie Teil eines groß angelegten Spannungsbogens, als Teil eines großartigen Ganzen, das man nicht isoliert betrachten kann. Das war aber damals vermutlich auch nicht intendiert. Wie dem auch sei: Ich geh mal weiter lesen. Gehabt euch wohl!

Zyklusrückblick: Die heliotischen Bollwerke

Ein kleiner Ritt durch Kalkutta Nord und zurück

Am 4. März 2023 habe ich hier den letzten Zyklusrückblick hingepinselt, also mal knapp 13 Monate her. Oha, würde ein lieber Freund in norddeutscher Exstase sicher sagen. Aber Jammern gilt nicht! In diesem Sinne: Heureka, es geht weiter! Drehen wir also eine Runde durch die heliotischen Bollwerke.

Was steht drin?

Auf Terra landet ein riesiger Transporter, ein heliotisches Bollwerk und sorgt ordentlich für Chaos. Denn erstaunlicherweise beträgt das Fassungsvermögen dieses Transportteleporterswasauchimmerdings eher so ganze Stadteile – die Verwirrung ist dementsprechend groß. Und als es dann noch zu einer Invasion durch die Dscherro kommt, geht die Party erst richtig los, es wird zu einer wahren Freude für Freunde des gepflegten Action-SF-Heftromans. Gefiel mir echt gut!

Eine zweite Handlungsebene beleuchtet diejenigen, die den Transporter, das heliotische Bollwerk auf die Erde gestellt haben, verbindendes Element ist hier der von der Erde transportierte Stadtteil Kalkutta Nord. Ich fühlte mich bei der Lektüre massiv an Larry Nivens Ringwelt erinnert. Dazu ein guter Schluck aus der kosmischen Pulle mit ein paar Superintelligenzen. Schön!

Leicht verwirrend zu lesen war der Handlungsstrang um Shaogen Himmelreich. Aber hey, es ist Rhodan, da darf man auch mal verwirrt sein und nichts kapieren.

Außerdem taucht Norman der Klonelefant auf, das entschädigt für vieles.

Und es gibt Siganesen! Muss ich mehr sagen?

Was hat mir Freude bereitet?

Die heliotischen Bollwerke sind kurz; 25 Bände und die Sache ist erzählt. Da bleibt nicht viel Platz für Füllstoff und Dämmmaterial. Offenbar ist der ganze Thoregon-Großzyklus in kleinere Blöcke gegliedert, nur am Schluss erfolgt eine Rückkehr zu zwei “klassischen” Hunderterzyklen. Das erscheint mir gut strukturiert und ich hoffe, es bleibt bei relativ scharfen Zyklusgrenzen, irgendwie … Das war ja etwas, womit ich im Voltz’schen Werk echt zu kämpfen hatte. Warten wirs ab, Hoffnung machte ein letzter Band, der alle Fäden noch einmal zusammengebunden hat.

Meine Lieblingshefte in diesem Zyklus finden sich relativ zu Anfang: mit der Eroberung Terranias durch die Dscherro hatte ich großen Spaß. Das las sich echt gut und der Kniff mit der Fernsehstation gab diesen Heften das besondere Etwas. Sehr schön!

Wirklich bemerkenswert fand ich die Innenillustration zu Heft 1884 – Botschaft des KONT. Das dort abgebildete Gefecht hat doch eine gewisse Ähnlichkeit mit 359 anderen Raumschlachten, bei denen zwar kein Wolf, aber doch der ein oder andere Würfelraumer beteiligt war. Aber Perry Rhodan bewegt sich ja seit Band 1 schon nicht im luftleeren Raum.

Alfred Kelsners Zeichnung eines Pharynxraumers, der ein wenig wie ein Kubus einer gewisssen Maschinenspezies aussieht.
Alfred Kelsner malt auch Würfelraumer. Quelle: https://www.perrypedia.de/wiki/Datei:PR1884Illu.gif
© Heinrich Bauer Verlag KG, Hamburg

Ach und noch etwas!

Gerade vor dem Hintergrund aktueller Miniserien entspinnt sich ja so ein wenig im Fandom die Diskussion, warum denn jetzt interessant sei, wer mit wem ins Bett gehe und wer sich zu welcher Geschlechtsidentität hingezogen fühle. Und dann gäbe es jetzt plötzlich nichtbinäre Wesen und was das denn alles solle und überhaupt … FRÜHER WAR ALLES BESSER!

Hüstel.

Man kann Siebenton ja auch wirklich leicht überlesen, den Mönch, der als Frau geboren wurde und in hohem Alter zum Mann wurde, weil das bei seiner Spezies einfach so ist.

Ach und bei den Dscherro gibt es drei Geschlechter: Männchen, Weibchen, Footen. Und zu unser aller Leidwesen wird das alles auch noch thematisiert und ist für den Fortgang der Handlung von Belang … also echt mal. So viel Schleicherotik hätte Scheer niemals zugelassen.

Zyklusrückblick: Die Tolkander

Endlich wieder ein vollendeter Zyklus

Ach du dickes Ei! Mit größtem Erschrecken musste ich feststellen, dass ich meinen letzten Perry-Rhodan-Zyklus im Jahr 2021 komplettiert habe. Und der war noch nichtmal gut.
Höchste Zeit, trotz allem wieder die Zentrale eines Kugelraumers zu besteigen und weiterzulesen. (Ich war dem Perryversum ja nicht abhold, ich bin halt mal wieder mit der dritten Macht durch die Gegend gedümpelt und hab Silberbände gehört.)

Jetzt aber, 2023! Endlich Zeit, den Thoregon-Großzyklus anzugehen – oder wie Ralf sagte: „Ab jetzt wirds nur noch kosmisch!“

Was steht drin?

Die 75 Tolkander-Bände bilden den Auftakt zum Großzyklus Thoregon und sind schon derartig handlungsreich, dass jeder Versuch einer Inhaltsangabe im Rahmen des Heftehaufens kläglich scheitern muss. Darum nur einige kurze Gedanken:

  • Die Handlungsebenen sind klar abgegrenzt und gut zu verfolgen, das war schon mal anders.
  • Perry und ein paar Kumpels entdecken die Brücke in die Unendlichkeit, die im Grunde eher ein Ringlokschuppen ist, und dürfen ein wenig Ahnung bekommen, was noch kommt.
  • Alaska ist groß, aber ohne Maske eben nur halb. Seine seltsame Überzieh-Haut ist ein schwacher Ersatz.
  • Die Tolkander lassen es in der Milchstraße ordentlich scheppern und die Galaktiker haben alle Hände voll mit reichlich Action zu tun.
  • Waren am Ende noch zwei Bände Platz, oder warum müssen Neelix Phillip und seine Kumpels nochmal durchs Bild tappern?
  • Ich habe mich oft gefragt, wann aus dem etwas unschuldig-naiven Raketenheftchen die ausdifferenzierte Weltraumserie wurde, die sie heute ist. Dieser Zyklus ist ein weiterer, großer Schritt zum modernen Rhodan.
  • Ich werde das Gefühl nicht los, erst die Ouvertüre einer großen Oper hinter mir zu haben.

Mein Lieblingsheft

Ich empfand den Zyklus, bis auf die beiden Ennox-Füllbände als sehr homogen, ein Heft hat mir beim Lesen jedoch besondere Freude bereitet: Spielhölle der Galaxis von Arndt Ellmer. Ein herrlicher Heftromanspaß!

Fazit

Meine Lesepause war lang, aber offenbar notwendig. Neben äußeren Einflüssen war es sicherlich auch die Serie selbst, die mich nach einer längeren Lesepause angefleht hat, meine Nase in andere Bücher zu stecken.

Ich fand die Abenteuer um die Ayindi &Co. jetzt nicht so prickelnd, als dass ich ihnen viel meiner knapper gewordenen Freizeit hätte widmen wollen. Mit Thoregon sieht das wohl etwas anders aus. Vermutlich landet der Ebook-Reader dann wieder häufiger in der Tasche. Und es zieht mich definitiv wieder zu den Papierheften. Also raus aus den Blog, rüber in den Anbau! Passenden Karton holen, weiter machen!

Kosmischer Käsekuchen

Ein Rückblick auf Die Ayindi

Ihr habt alle schon mal Käsekuchen gebacken, oder? Ihr kennt das, wenn im Backofen so ein riesengroßes, fluffiges Ding heranwächst, auf dass man sich freut und am liebsten noch leicht warm isst. Voller Vorfreude macht man den Ofen auf, um dieses galaktisch aussehende Gebäckstück herauszuholen, und dann passiert das, was immer passiert: das ganze Ding sackt in sich zusammen, alles heiße Luft, übrig bleibt eine pappige Enttäuschung.

Tach übrigens, Terranerinnen und Terraner. Nachdem nun alle wissen, dass ich ein miserabler Kuchenbäcker bin, brauche ich meinen Eindruck vom Ayindi-Zyklus auch nicht mehr sonderlich auszuführen, oder?

Himmel, was habe ich mich gefreut und schwergetan zugleich. Dieser wundervoll langsame Aufbau mit der großen Leere, das zusteuern auf das neue Modell mit dem Möbiusband, die leicht sehr nervigen Ennox. Über allem ein gewisses Star-Trek-Gefühl, zugleich eine gewisse Handlungsleere, den Expositionscharakter der beiden Ayindi-Vorgängerzyklen unterstreichend.

Das ganze geht auch bis etwa Band 1706 (etwa) gut auf, aber dann verzetteln sich Expokraten und Autoren derartig heftig, dass das Lesen mir keine Freude mehr bereitet hat und ich den sehr offensichtlichen Abbruch des Zyklus nachgerade gefeiert habe.

Versuch eines Fazits

Es wird schwer werden, den Hamamesch vorurteilsfrei zu begegnen. Natürlich sind noch ein paar Fragen offen. Ich bin gespannt, ob sich das in den 50 Bänden bis zum Thoregon-Großzyklus einigermaßen hinbiegen lässt. Und ob ich die Hamamesch jetzt so toll finde, mit ihren süchtig machenden Zwergen. Egal, abwarten. Schön jedenfalls, wieder in einen Kugelraumer gestiegen zu sein.

Zyklenrückblick – Die Ennox und Die große Leere

So viel Star Trek war noch nie im Perryversum

Da macht man mal in aller Ruhe eine Woche Urlaub und tut nichts als Laufen und Lesen, schwups, schon hat man zwei Zyklen durch. Eine herrliche Woche im Harz liegt hinter mir, zwei durchaus nicht unfaszinierende Rhodan-Zyklen ebenfalls. Höchste Zeit also für einen höchst subjektiven Zyklenrückblick; in Erinnerung an eine wundervolle Gegend bei herrlichstem Herbstwetter.

Schwarz-Weiß Bild mit original Harzer Borkenkäfern

Darum ging es

Mit Philip taucht der vermutlich uneheliche Sohn von Neelix und Jar Jar Binx im Perryversum auf, hat einen Deal mit ES und geht nicht nur dem Leser gehörig auf die Nerven. Er gehört zu den Ennox, von denen niemand Genaueres weiß, die Peregrinus und seine Freunde aber schließlich zum Aufbruch in die große Leere überreden, die am Ende des Zyklus mit einem Schlag voller Sterne und ganz und gar nicht mehr leer ist.

Zwischendurch turnen noch zwei Spiegelgeborene durch die Handlung, die vom Alten von Wanderer die Unsterblichkeit verliehen bekommen und Rhodan und seine Kumpels sehen überall lauter liegende Achten, die einem Möbiusband verdächtig ähnlich sehen. Huch, was mag sich da nur anbahnen …

Was bitte hat das jetzt mit Star Trek zu tun?

Ja, ich bin mit Herrn Picard aufgewachsen und sozialisiert. Und natürlich habe ich auch die Ausflüge des Captain Kirk gebührend verfolgt. So habe ich natürlich den Anfang der großen Leere gefeiert, als Rhodan und seine Gesellen am Quidor-Spiel teilnehmen sollen. Sofort wurden Erinnerungen an unzählige Erstkontakte wach, in denen sich Kirk und Picard im Rahmen irgendwelcher bekloppten Spiele beweisen mussten. Aber gut, die Hefte sind Anfang der 1990er erschienen, das war eben die Zeit. Genauso bunt wie die Enterprise und die Voyager zogen auch die Ennox vor meinem inneren Auge in die große Leere.

Wo sie gerade sagen Voyager! Der Ennox Philip erinnerte mich in seinen ersten Auftritten frappierend an den Moraloffizier Neelix, eine Figur, an die ich nicht die allerbesten Erinnerungen hege. Der Gute war mir dann etwas zu schrill und bunt. Aber hey, 1990er …

Meine Lieblingscover

(c) VPM – 1993 Johnny Bruck. Quelle: https://www.perrypedia.de/mediawiki/images/d/d1/PR1655.jpg

Habe ich Star Trek gesagt? Ich glaube Johnny Bruck hat auch Star Trek gesagt. Zumindest, wenn man sich das Cover des Bandes 1655 “Sampler 1” anschaut. Ist das noch ein Zitat, schon eine Hommage, ein künstlerischer Scherz, ein Aufgreifen des Zeitgeistes oder einfach ein ziemlich plumper (Entschuldige bitte, Johnny) Verkaufsanreiz?

Aber hey, so schlimm sieht das gar nicht aus. Im Grunde haben wir hier die perfekte Kreuzung eines Föderationsraumschiffes mit einem rhodanesischen Kugelraumer. Dazu ein bisschen abgerundete Brucksche Raketenkunst. Ist doch hübsch, oder?

Ein schönes Cover, ein nettes Zitat, mein persönlicher Platz drei dieser beiden Zyklen.

Den zweiten Platz teilen sich zwei völlig unterschiedliche Hefte. Band 1672 “Die Ennox-Jagd” gefällt mir einfach in seiner Dreiteilung, kalten Farbgebung und fantastischen Tierwelt. Nicht der erste Dreiteiler, aber wirklich spannend und gut.

Drei Hefte später liefert Johnny Bruck mit kriechenden GIs einen faszinierenden Blick zurück auf sein Werk in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren. Hach, schön!

Mein unangefochtener Coverplatz eins der 1600er-Hefte geht an den Rand der großen Leere. Ägypten, Tron, abstrakte Kunst, schwarz-rot – ein Fest fantastischer Bildkunst.

(c) VPM – 1993 Johnny Bruck. Quelle: https://www.perrypedia.de/wiki/Datei:PR1651.jpg

Versuch eines Fazits

Die Ennox und die große Leere. Zwei Zyklen die mich optisch mehr beeindruckten als inhaltlich. Dabei, man möge mich nicht falsch verstehen, habe ich die hundert Bände echt gerne und zumindest ab 1650 auch zügig gelesen. Aber irgendwie fühlte sich das ganze bloß nach der Ouvertüre an, nach einem Vorspiel zu etwas viel größerem, nach dem ersten Satz einer Sinfonie. Der mittlerweile geübte und zusätzlich spätgeborene Rhodanleser weiß natürlich spätestens bei der liegenden Acht, wo der Hase hinläuft. Das ist alles schön, groß und galaktisch, aber handlungsmäßig eher dünn. Die paar lustigen Ennox können es dann auch nicht wirklich rausreißen. Dennoch bin ich höchst gespannt, was es mit der großen Leere auf sich hat und wie die Ayindi ins Bild passen. Also nicht lang rumbloggen, sondern weiterlesen.

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