Der vergangene Monat war trotz allen Trubels und aller Unsicherheiten ein ausgesprochen rhodanistischer Monat. Neben der Leserei gab es eine Menge in die Finger und aufs Ohr. Doch der Reihe nach.
So lief die Leserei
Die Armada ist mal wieder starker Tobak. Die Handlung ist zwar gradliniger, als in den vorangegangenen Zyklen. Aber spätestens beim Klong! bin ich zu den Silberbänden gewechselt. Für mich ist das ok, schließlich dürfte das der letzte Zyklus auf meiner Reise sein, bei dem ich die Bände unvoreingenommen lesen kann.
Herr Rhodan auf die Ohren
Dieser Monat gehörte den Hörspielen. Neben den EUROPA-Klassikern führte ich mir auf allen Wegen, die ich mit dem Auto zurücklegen muss, die Plejaden zu Gemüte und tauche aktuell in den Sternenozean ein.
Natürlich habe ich den Nachwuchs auch schon angefixt. Kassettenkind bleibt halt Kassettenkind
Neuaufschüttung des Heftehaufens
In meinen Regalen hat sich ein wenig geändert. Zur Dokumentation habe ich kurz die Kamera draufgehalten:
Strenggenommen auch in den Mai fällt der Start meines neuesten Experiments. Begleitend zu meiner akustischen Reise durch den Sternenozean erzähle ich, was mir beim Hören der einzelnen Folgen so in den Sinn kam. Im Prinzip also nichts anderes, als das, was ich bei den letzten Hörspielen bereits getan habe, nur eben nicht schriftlich und relativ zeitnah zu den gehörten Folgen. Ich habe das ganze mal Sternenozean – Vlog genannt und dem Experiment eine eigene Youtube-Playlist spendiert. Ich bin mal gespannt, wie sich das entwickelt. Folge eins gibts hier direkt mal:
Auf meinem Weg zum Sternenozean bin ich über dieses hübsche kleine Schmankerl gestolpert: Mark Brandis und Perry Rhodan treffen sich in einer Kneipe, trinken einen und quatschen Zeug.
Für Nichtkenner zumindest einer der Serien vermutlich nicht lustig, für alle anderen einer kleiner achtminütiger Spaß, in dem auch Robert Vogel mitspielt.
Im letzten Jahr ergab sich die Notwendigkeit, meine Büchersammlung etwas umzubauen und zu entzerren. Dabei wollte ich vor allem die Bücher, die ich als “Beifang” bezeichne, mehr Platz einräumen.
Beifang ist für mich alles, was mir auf meinem Weg durchs Perryversum unterkommt, irgendwie mit der Serie verbandelt ist, nur eben kein Heftroman. Und da hat sich mittlerweile einiges angesammelt.
Ich bin in der Neuordnung noch weit davon entfernt, irgendwie fertig zu sein (ist man das als Sammler jemals?), hatte aber trotzdem Lust auf einen kleinen Einblick. vielleicht interessiert es ja wen, sonst ist es für mich, für das Ende meiner Reise durchs Perryversum … wenn ich ein alter Mann bin 😉
Und weiter geht der muntere Hörspielreigen. Nach zwei Ausflügen in die früheste Frühzeit mit den EUROPA-Vertonungen habe ich mir kürzlich mit dem Zehnteiler “Plejaden” die neueste rhodanistische Hörspielerei aus dem Jahr 2015 mit ins Auto genommen. Und natürlich dürfen auch hier ein paar höchst subjektive Eindrücke nicht fehlen.
So ist es verpackt
Auch die Plejaden liegen beim Streamingdienst meines Vertrauens vor, erschienen aber ursprünglich beim Zaubermond-Verlag als zehnteilige CD-Edition. Offenbar ist die nicht ganz so gelaufen, wie sich die Herausgeber das vorstellten. Zaubermond hat die Tonträger am Ende rausgehauen, findige Resteverwerter bieten die Silberlinge immer noch an. (Stand Mai 2020)
Alle zehn Cover hat Arndt Drechsler beigesteuert. Daran ist nichts auszusetzen, ich mag den Stil des Künstlers, aber zehn kleine rote Abbildungen, die alle Herrn Rhodan und ein Raumschiff zeigen, sind auf kleinen Displays mitunter recht schwer zu unterscheiden. Vielleicht ist das mit CDs in der Hand anders, aber ich hatte mir manchmal eine deutlich unterscheidbare Farbgebung der einzelnen Folgen gewünscht, wenn die Motive schon so gewünscht waren.
Beispielhaft seien hier nur einmal die Titelmotive der Folgen zwei und sechs nebeneinander abgebildet, um mein Argument ein wenig zu untermauern.
Zugegeben: In der Titelbildgalerie machen sich die Werke echt gut, aber in so klein … Vielleicht sollte ich anfangen, auf einem Tablet zu hören. Alternativ könnte Zaubermond ja auch LPs pressen … (Wünschen darf ichs mir ja noch, oder?)
Darum geht es
Im Jahr 2015 wagte man nach dem Mammutwerk “Sternenozean” einen neuen Anlauf, Herrn Rhodan zu verhörspielen. Herausgekommen ist eine zehnteilige Miniserie, für die Christion “Action” Montillon das Exposé verfasste, Andrea Bottlinger schrieb die Texte. Mit Dennis Ehrhardt, dem Inhaber von Zaubermond, übernahm ein routinierter Hörspielproduzent die Regie. Zum Erscheinungszeitpunkt ist die Serie seltsamerweise unbeachtet an mir vorbeigezogen. Höchste Zeit, im Rahmen meiner Hörspielwochen, da eine kleine rhodanistische Wissenslücke zu schließen.
Also los!
Folge 01 – Die 144 Kammern
Montillon und Bottlinger lassen es gleich krachen. Die USO, eine Verhörsituation mit einem schön fiesen Michael Harck (Dämonenkiller, Larry Brent), sterbende Zellaktivatorträger, und dann gleich mal 144 Stück davon, ein durchdrehender Oxtornder mit Sprengstoff … ach herrlich. Als wäre Perry Rhodan Action erst gestern noch gelaufen.
Musikalisch und Atmosphärisch kommt der erste (wie auch die folgenden Teile) extrem dicht daher – feinstes Ohrenkino. Thorben Liebrecht gibt einen sehr glaubwürdigen Perry Rhodan. Und Santiago Ziesmer gibt einen fabelhaften Gucky, lichtjahre entfernt vom Pumuckltroll der EUROPA-Hörspiele und weit genug enfernt von Sponge Bob. Das lasse ich mir gerne noch neun Folgen lang gefallen.
Folge 02 – Splitter der Unsterblichkeit
Die Folge bietet einen Haufen Tradition im modernen Gewand. Neben dem Oxtorner tritt ein siganesischer USO-Spezialist auf und nicht nur ich denke automatisch an den großen Herrn Danger.
Dazu liegen die 144 scheinbaren Zellaktivatorträger vom Volk der Lkandoner seit 100.000 Jahre im Kälteschlaf. Ich liebe das Perryversum für solche bekloppten Zeitspannen, hätte aber gern solch langlebige Technik. Der pure Neid …
Inhaltlich gibts ein paar spannende Fragen: Warum will der Oxtorner den Lkandonern an den Kragen? Was macht deren Vitalenergiemetallsplitter so? Und wer sind die Überhaupt? Letzteres will auch Gucky wissen. Für ihn wirds persönlich, schließlich ist er ja auch der letzte seiner Art, hat also durchaus ein Herz für 144 verschlafene Vitalsplitterträger.
Folge 03 – Das Volk der Schläfer
In den ersten Minuten ist mir Perry hier viel zu zögerlich. Das findet wohl auch Gucky und bestreitet den Rest der Folge nahezu alleine auf dem Planeten der Lkandoner.
Dort kann er auch ein paar erste Geheimnisse lüftet. Unter anderem wartet der wütende Oxtorner seit 100.000 Jahre darauf, seine Finger an die Vitalenergiesplitter zu bekommen. In dem Moment ist mir der olle Ganjo mit seiner jahrhunderttausende langen Warterei sehr, sehr nahe …
Folge 04 – Ausgeliefert auf Oxtorne
So langsam reichts mir mit der Knallerei, Herr Montillon. Die Leute schauen meinem Auto immer so hinterher, wenn ich mit den Plejaden durchs Dorf fahre.
Auf Oxtorne ist die Hölle los, und die Protagonistin rettet ihren Arm vor einem Okrill, was die wenigsten schaffen.
Folge 05 – Vitalenergien
Also hätte man mich erhört, lässt die Knallerei ein wenig nach. Gucky schreibt die Folge in sein Logbuch, berichtet von Metallwesen und, wie sollte es anders sein, Superintelligenzen. Dazu geht es tief in die Vergangenheit und quer durch die Dimensionen. Akustisch wird es für mich immer dann schwer, wenn irgend jemand aus einer Dimensionstasche zu mir spricht. Da sind mir die Effekte zu stark und die Sprache zu sehr im Hintergrund. Ich bin halt ein alter Mann, der genau hinhören muss.
Ach, und der Oxtorner will die Unsterblichkeit. Wer hätte das gedacht.
Folge 06 – Geheimstation unter dem Eis
Gucky spricht aus, was alle denken: “Hier fliegt gleich alles in die Luft!”
Die Folge ist die bisher wüsteste Knallerei, bei der aber auch einige Geheimnisse und Doppelspiele gelüftet werden. Natürlich ist das mit der Superintelligenz kein Scherz. Folgerichtig heißt die nächste Folge:
Folge 07 – Im Auftrag der Superintelligenz
Endlich! Endlich wird mal wieder weniger geballert. Und endlich gibts ein paar Hintergründe. Halleluja!
Folge 08 – Verrat
Es hat nicht lange gedauert. Es rappelt wieder im Karton. Und zwar so richtig. Perry glaubt, dass jemand stirbt, wundert sich nicht so wirklich über die Entführung einer vermeintlichen Leiche und steht am Ende etwas bedeppert da. Aber gut, er hat ja damals auch erst nach gefühlt 568 Heften geschnallt, wer Roi Danton ist.
Folge 09 – Weg zur Unsterblichkeit
Der vorletzte Teil beginnt wieder mit einem Verhör, danach darf das Entführungsopfer den Cyborg geben. Alles recht schön und schlüssig. auch inhaltlich wird es jetzt rund.
Folge 10 – Die Vital-Maschine
Die letzten rätsel werden gelöst und am Ende beweist Herr Rhodan Gnade. Gefällt mir.
Und ganz am Ende gibt es noch Musik auf die Ohren, was ich eine echt nette Beigabe finde.
Fazit
Da ist er endlich, der Perry-Rhodan-Film, wenn auch ohne Bildspur. Aber das macht rein gar nichts. Die Plejaden bieten einen feinen Actionfilm für den Kopf und wissen durch atmosphärische Dichte und hochklassige Produktion zu überzeugen.
Die Story bietet erfahrenen Rhodanisten genügend Anknüpfungspunkte, um sich gleich zu Hause zu fühlen. Neuhörer werden aber nicht mit übermäßigen Kosmoballast abgeschreckt. Rhodan, Gucky, der Rest ist erst einmal egal.
Freunde ausgefeilter Handlungsbögen könnten sich eventuell ein wenig schwertun mit den Plejaden. Dazu ist die Erzählung dann doch zu gradlinig und vor allem zu actiongeladen. Wer aber schon immer mal wissen wollte, wie die Hörversion vieler Marvel-Blockbuster klingen könnte, der kommt bei den Plejaden sicher auf seine Kosten.
Und jetzt?
Andrea Bottlinger erzählt hier ein wenig über ihre Arbeit an den Plejaden. Christian Montillon darf hier und hier berichten. Sehr interessant.
Für mich führt dann wohl kein Weg mehr am Sternenozean vorbei, auch wenn das noch 1000 Hefte vor meinem jetzigen Lesestand sind. Andererseits ist es von da auch nicht mehr all zu weit bis zum Stardust-Zyklus, mit dem ich weiland in die Serie eingestiegen bin.
Also bitte, man reiche mir 42 blaue Hörspiele um Kantiran.
Eine etwas andere Rezension zu Unternehmen STARDUST
Kürzlich habe ich die zwölfteilige Europa-Hörspielserie rund um die Frühzeit des Unsterblichen gehört. Als Fazit konstatierte ich, dass der zweite Anlauf des Hörspielstudios rund um Heikedine Körting deutlich weniger schräg ist, als der erste Anlauf aus den 1970ern.
Aber taugen die Hörspiele auch dazu, Menschen von Rhodan zu begeistern, die bisher nichts oder wenig mit ihm zu tun hatten? Zusammen mit meiner hörspielaffinen zehnjährigen Tochter bin ich dieser Frage nachgegangen. Herausgekommen ist die erste Heftehaufenrezension aus Kinderhand. Ich übergebe an Kind Heftehaufen:
Im Auto habe ich mit meinem Papa Perry Rhodan gehört. Es war spannend. Im Hörspiel fliegt Perry Rhodan mit einer Rakete zum Mond und trifft die außerirdischen Arkoniden. Die außerirdische Frau ist am Anfang sehr gemein. Ich fand cool, dass es Außerirdische gab. Ich fand auch toll, dass die Außerirdischen selber Raumschiffe haben. Bestimmt ist es spannend, Außerirdischen wirklich im Weltraum zu begegnen.
Ich finde es toll, dass die Arkoniden unglaubliche Macht besitzen. Es war ein bisschen gruselig, dass es auf der Erde einen Atomkrieg geben sollte. Aber der Rest war nicht zu unheimlich.
Wenn wir mal wieder Auto fahren, würde ich das nächste Hörspiel gern hören.
Neulich flatterte mal wieder die SOL, das Mitgliedermagazin der PRFZ ins Haus. Ich packte aus, war begeistert, erzählte komische Sachen und ließ eine Kamera laufen.
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