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von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

Schlagwort: Ben Calvin Hary

Ich schreibe nix, ich schreibe was, ich schreibe nix, na gut ich schreib was …

Der PHOENIX ist gestartet – Band 3300 leitet einen neuen Zyklus ein

Hach und wieder ein Einzelband, eigentlich ist das ja nicht so mein Ding, da etwas zu zu sagen. Markus Gersting und das RFE decken das ja hervorragend ab.

Aber “Terra muss fallen” ist der Jubiläumsband und außerdem der Einstand von Ben Calvin Hary als Expokrat, oder Chefautor, wie es neuerdings einigerorten heißt. Sei’s drum, “Terra muss fallen” macht vieles neu, und das ziemlich gut. Was ich so höre, stimmt ein Großteil der Leserschaft da mit mir überein. Wer sich aufregen will, findet was zum Aufregen, wie übrigens in jedem Band bisher. Ist doch schön, wenn einiges doch beim Alten bleibt.

Der Band wirft, so soll es bei einem Auftakt sein, genügend Fragen auf, die jetzt gern in 50 oder noch mehr Bänden, man hört ja von einem Großzyklus, abgefrühstückt werden dürfen. Ist doch schön! Wäre ja auch schlimm, wenn man mir gleich im ersten Band erklärt, warum das Raumschiff da seit 50 Jahren seine Parkuhr bezahlt hat oder alles in der Schwärze versinkt, bis auf den Influencerbub. Und warum kann sich die Dame aus dem geparkten Raumschiff nicht selbst gegen Bully helfen, sondern braucht den ollen Peregrin und was hat Bully überhaupt angestellt? Und vor allem wo? Und jetzt soll man da mit einem Raumschiff hinfliegen, das zuuuuuufällig den Namen des ganzen Handlungsabschnits trägt?

Also ich bin da mehr als befriedigt, was meine Neugier auf die kommenden 49 Hefte, und mehr) angeht.

Übrigens: Ich habe am selben Tag Band 2000 gelesen. Hach wie schön passt das zusammen. In Band 3300 kracht die Stahlorchidee emerichesk vom Himmel. In Band 2000 spielt eine wichtige Szene genau an dem Landesee, der in 3300 in einem fabelhaften Katastrophenszenario überschwappt. Eine schöne Verschränkung im Heftehaufen und ein schöner terranischer Zweiklang.

Fazit: Schön wars! Man reiche mir die nächsten 49 Hefte.

Josef, mit dem ich ja ein bisschen rumgesponnen hatte, wer oder was PHOENIX ist, hat den Roman auch gelesen:

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Josef Moser, der alte Raketenheftleser, hat sich Band 3300 gewohnt sachlich vorgeknöpft

Und meine Begeisterung, die mich mit der Ankunft der Christel von der Post ereilte, wohnt mir immer noch inne:

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Danke einer Gratisaktion von eins a medien konnte ich den Band auch hören und die Siganesen bekamen mehr als Haferflocken zu Mittag.

Gelesen: Koshkin und die Kommunisten aus dem Kosmos Ein Gastbeitrag von Markus Regler

Ben Calvin Hary hat mit ” Koshkin und die Kommunisten aus dem Kosmos” seinen ersten „großen“ Roman vorgelegt. Nachdem ich seine Lesung auf dem GarchingCon 2018 besucht hatte, war ich sehr erwartungsvoll. Dort hatte er das erste Kapitel gelesen und die Grundidee der Geschichte sowie die Hauptfigur machten Lust auf mehr. Dank des Besuchs einer weiteren Lesung im Rahmen des ColoniaCon hatte ich beim Selberlesen endgültig ständig den russischen Akzent des Boris Koshkin im Ohr.

Ben Calvin Hary präsentiert kosmische Kommunisten

Inhalt:

Die Geschichte beginnt im Jahr 1957. Der Sputnik-Schock erschüttert die USA und Boris Koshkin, ein russischer Überläufer, fürchtet um seine Daseinsberechtigung in Amerika, weil er seine Nützlichkeit verloren hat, wie er selbst denkt. Daher lässt er sich in aller Öffentlichkeit von seinem ausgeprägten Ego hinreißen und prahlt damit, einen Sternenantrieb erfunden zu haben, der nur noch gebaut werden müsse.
Unter Mithilfe seines Schwiegersohns in spe, Geoffrey Miller, der trotz Ingenieursdiplom nicht der allerhellste Stern am Himmel zu sein scheint, macht er sich daran eine Rakete zu bauen, die in wenigen Tagen einmal zum Jupiter und zurück rasen soll. Das Problem ist nur: ein solches Triebwerk existiert nicht.

Inzwischen haben Aliens, die sich auf Horchposten im Sonnensystem befinden, von Koshkins neuem Sternenantrieb erfahren. Dieser ist scheinbar besser als der technische Standard in der Milchstraße, so dass die Außerirdischen sich ihn unter den Nagel reißen wollen. Sie erhoffen sich davon einen technischen Vorsprung in einem in der Galaxis schwelenden Konflikt. Also entführen sie Koshkin samt seiner Tochter Natasha, Geoffrey und der Rakete. Auch Koshkins Nachbar Saizew kommt als Beifang mit.

An Bord des fremden Raumschiffes entpuppen sich die Außerirdischen, die sich Mokkosshin nennen, als bananoide Lebensform, die zudem in einer kommunistischen Gesellschaft leben. Nun droht Koshkins Schwindel aufzufliegen und die Mokkosshin wollen den neuen Antrieb um jeden Preis haben.

Was als leicht skurrile Geschichte startet, entpuppt daher sich im Handlungsverlauf immer mehr als Kampf um Leben und Tod für die Protagonisten.

Mein Eindruck:

Ich möchte die Besprechung mit einem persönlichen Glanzpunkt beginnen: Das Titelbild.
Es stammt von Arndt Drechsler und ich bin begeistert davon!
Es zeigt in Blautönen gehalten ein Raumschiff der Mokkosshin über der Erde. Zwar wurde auf dem ColoniaCon von einem Bekannten bemängelt, dass es schon zu viele Cover mit einem Raumschiff vor einem Planeten gäbe. Das mag sein, ist mir aber in diesem Fall total egal. Ich finde das Bild hervorragend und hoffe auf eine Posterausgabe zum Aufhängen im Wohnzimmer!

Besonders seine Hauptfigur Koshkin hat Hary mit hohem Wiedererkennungswert ausgestattet. Getrieben von seinem Ego und Narzissmus wandelt Koshkin zumeist zwischen Genie und Wahnsinn. Mehr als einmal vermutete ich, dass er eigentlich einfach nur verrückt ist. Dabei ist er eigentlich eine tragische Figur, die um Anerkennung ringt.
Geoffrey ist ein liebenswertes Dummerchen, dessen Charakterisierung ich nicht in Gänze nachvollziehen kann. Einerseits ist er studierter Ingenieur, was auf einen überdurchschnittlichen Intelligenzquotienten schließen lässt, andererseits wirkt er an der einen oder anderen Stelle einfach nur dümmlich, was nicht zu seiner Ausbildung passt. Er hat im Laufe der Geschichte viel zu erleiden, so dass man ihn als Leser am liebsten in den Arm nehmen möchte.
Das tut aber bereits Natasha Koshkin. Eine intelligente und toughe junge Frau, die als Physikstudentin in die Fußstapfen ihres Vaters tritt. Sie lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen und steht ihre Frau im Kampf gegen ihre Entführer. Eine Frauenfigur, wie man sie in der Handlungszeit nicht unbedingt erwarten würde, aber auch und gerade deswegen bildet sie einen schönen Kontrast zu Koshkin und Geoffrey.

Die Bananen-Aliens werden mit viel Tiefe geschildert. Obwohl wenig Platz für die Beschreibung der Lebenswirklichkeit der Mokkosshin vorhanden ist, schafft es Hary, die wesentlichen Charakterzüge ihrer Kultur hervorzuheben. Die Gesellschaftsstruktur wird dabei ebenso angerissen, wie Anatomie und Fortpflanzung der Außerirdischen. Auf dieser Basis wird auch die Motivation einzelner Alien-Figuren sehr gut nachvollziehbar gemacht. Man merkt, dass in dieses Volk von Bananenwesen eine Menge von Harys Herzblut und Hirnschmalz geflossen ist.
Für mich ein Highlight des Romans!

Wie schon angesprochen fand ich die Grundidee des Romans bereits im Teaser sehr ansprechend und wurde auch vom Rest des Buches nicht enttäuscht. Die Handlung entwickelt sich stringent und ich habe beim Lesen keine Längen empfunden. Mit einigen Wendungen bewegt sich die Geschichte auf ein spitzes Ende zu und ist dabei nicht frei von Überraschungen.
Auch sprachlich bewegt sich der Roman auf hohem Niveau und immer wieder offenbart Hary dabei einen mir sehr sympathischen Humor.
Anfangs ist die Geschichte von dieser humorigen Darstellung geprägt. Zum Ende hin bekommt sie aber einen Schuss Ernsthaftigkeit, die in hartem Kontrast zu den anfänglichen oftmals skurrilen Szenen steht. Hier hatte ich den Eindruck, dass Hary ein wenig über das Ziel hinausgeschossen ist. Ein klein bisschen weniger, wäre wohl mehr gewesen.

Wenn ich weitere Meckerpunkte nennen müsste, dann wären das der bereits angesprochene dümmliche Geoffrey und die eine oder andere physikalisch-technische Ungenauigkeit. Aber das alles ist Jammern auf hohem Niveau und tut dem Lesevergnügen keinesfalls einen Abbruch.

Mir hat der Roman unglaublich viel Spaß gemacht. Er war erfrischend, er war spannend und er hat mich gepackt. Ich wollte ihn nicht mehr aus der Hand legen.
Was will man mehr?

Lieber Ben, ich freue mich auf die Fortsetzung, die sich – wenn man Hinweisen in sozialen Netzwerken glauben darf – bereits in der Entstehung befindet. Ich drücke – nicht ohne Eigennutz – die Daumen, dass es bis zum fertigen Roman nicht wieder sechs Jahre dauert!

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