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von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

Schlagwort: Leseerfahrungen (Seite 6 von 10)

Interview in der SOL

Die SOL ist das Magazin der PRFZ, der Perry Rhodan-Fanzentrale. Hier stellen Autoren, Grafiker, Redakteure und andere Menschen mit einem unverkennbaren Hang zur Science Fiction regelmäßig ein tolles Magazin zur größten Raketenheftchenserie der Welt auf die Beine.

Ziemlich zu Anfang meiner Lesereise (also noch viel anfangiger als jetzt noch) schrieb mich Norbert Fiks an, ob er mich für die SOL 86 interviewen könnte, da der Schwerpunkt dieser Ausgabe das Fandom sei. Ich war sehr überrascht über seine Aufmerksamkeit und habe einfach mal ja gesagt.

Das fertige Interview aus der SOL kann ich in Rücksprache mit Norbert hier zeigen:

Direkt zum Anschauen gibt es die Seiten auch hier und hier. (Links öffnen jeweils in einem neuen Fenster.)

Auch so eine Art Robotregent

Am Sonntag war Gratiscomictag, also der Tag, an dem Comichändler und -verlage eine Reihe von Sonderdrucken unters Volk werfen, um für das Medium Comic in Deutschland zu werben. Wie ich finde, eine tolle Sache.
Natürlich nahm mein Haus-und-Hof-Dealer von der Sammlerecke in Koblenz auch daran teil.
Dummerweise führt dieser Tag trotz seines Namens bei mir immer zur Geldausgabe. So will es das Gesetz.

Zufällig stand auf der Theke so ein Pappaufstellerpräsentationsdings des Carlsen-Verlages, der gerade sein 50-jähriges Jubiläum zelebriert (unter anderem mit einer Blake & Mortimer Sammelausgabe (mein armer Geldbeutel)). In dem Aufsteller präsentierten sich optisch sehr hübsch aufgemachte Two-in-One Bände populärer Carlsen-Comics. Am “Yoko Tsuno” Doppelband konnte ich dann nun doch nicht vorbei gehen, da ich die Serie schon lange auf meinem Radar hatte. Und bei knapp 10 € für zwei Abenteuer – das ist ja immerhin fast gratis.

Und was hat das jetzt bitte mit dem Erben des Universums zu tun?

Jetzt habe ich ja kürzlich den Handlungsbogen um Arkons Robotregenten verschlungen. Diese komplett degenerierten Dekadenzler, die alle Macht an einen logisch entscheidenden Computer abgetreten haben und irgendwie nichts mehr auf die Kette bekommen, bis der Einsame der Zeit auftaucht und mit Kumpel Perry dicke Hose macht – ihr kennt das.

Yoko Tsuno wiederum trifft im Abenteuer “Unterirdische Begegnung” auf die Vineaner, die seit Jahrtausenden im Erdinneren Leben und von einem allmächtigen Computer terrorisiert werden, der keinerlei Fehltritte erlaubt und erst von Yoko Tsuno und einer jungen Vineanerin, die übrigens lange weiße Haare hat, abgeschaltet werden kann.

Wie sich die Universen doch ähneln …

Ich habe die Lektüre der beiden so unterschiedlichen und doch so ähnlichen Robotregentenabenteuer auf Arkon und im Erdinneren in vollen Zügen genossen.
Yoko Tsuno ist im Gegensatz zu Perry keine Astronautin, obschon es wohl einen Haufen Weltraumabenteuer auf Vinea gibt. Vielmehr ist sie eine extrem toughe Frau, Japanerin, bestens gekleidet, intelligent, studiert und fit in allerlei fernöstlicher Kampfkunst. In mancher Hinsicht scheint Yoko Tsuno eher Freund Bond zu gleichen. In einer oft stereotypen Abenteuergeschichtenwelt hebt sich Yoko Tsuno als selbstbestimmte Frau wohltuend vom Einheitsbrei so mancher Comics ab. Unbedingte Leseempfehlung für alle Freunde klassisch franko-belgischer Abentuergeschichten.

Die einzlenen Bände erscheinen bei Carlsen im Softcover. Alte Bände sind als Hardcoversammelbände erhältlich. Ich werde dann demnächst da mal tätig werden. (Da meine Gattin mitliest: Ja, die stehen auf der Geburtstagsliste.)

Der nächste Meilenstein

Mit einem Tag Verspätung vermelde ich, dass ich gestern, am 130. Tag meiner Lesereise das 130. Heft verschlungen habe.
Leseort war die heimische Terrasse in Rheinisch Sibirien, bei wundervollem Sonnenschein und frühlingshaft milden Temperaturen.

12°C und sonnig – Eifeler Frühling mit den Posbis

130 Hefte bedeutet, dass ich den zweiten Karton gelesen und – Trommelwirbel – die Fünf-Prozent-Hürde genommen habe. Das ist doch schon mal was … 🙂

In diesem Sinne, gehabt euch wohl und Ad Astra. Ich bin lesen.

Der Monat im Rückblick – April 2017

Monat Nummer vier – ich bin immer noch hier. Zeit für einen weiteren Monatsrückblick (Ich bin gespannt, wann mir die schlechten Reime ausgehen. Fünf könnte hart werden …)

Das passierte im Blog:

Mit 12 Artikeln war der April 2017 bis jetzt mein schweigsamster Monat. Das lag an einer ganzen Menge Arbeit, die mir der Sammlungsaufbau bereitet hat. Dem Monat gerecht werdend, habe ich natürlich auch mit einem absolut bierernsten Artikel angefangen. Der Gastank in Neuwied ist mir schon vor Jahren aufgefallen, als wir hierher gezogen sind. Er liegt am Rande der B 42. Nie habe ich bis jetzt dort angehalten. Wozu so ein Blog nicht alles gut ist …
Außerdem gab es im April ein erstes Jubiläum zu feiern: 100 Tage Heftehaufen.

So lief die Leserei:

Ich bin immer noch bei einer Schlagzahl von etwa einem Heft pro Tag. Im April wurde ich sanft darauf hingewiesen, dass ich mich zu Beginn mal anders geäußert hatte. Wie ich mich damals doch geirrt habe …
Tatsächlich fehlt mir etwas, wenn ich nicht täglich in den Weltraum flüchte. Zusätzlich habe ich mir angewöhnt, regelmäßig Ausgleichslektüre zu suchen. Dabei handelt es sich dann in der Regel nicht um SF-Literatur, sondern um Bücher, die ich immer schon mal lesen wollte, und die ein tolles Kontrastprogramm darstellen. Im Moment verschlinge ich die “Poenichen-Trilogie” von Christine Brückner. Sprache, die von Fontane beeinflusst, hintersinnigen Humor transportiert und tolle Figuren vor einem geschichtlich realen Hintergrund erschafft. Unbedingte Leseempfehlung.

Außerdem bin ich fremdgegangen: Maddrax Band 450. Ich kann mir da noch kein Urteil erlauben. Das Setting der Geschichte ist interessant, sprachlich hat es mich nicht überzeugt. Aber das war der Eindruck eines einzelnen Heftes. Die nächsten zwei Nummern werde ich auf jeden Fall noch lesen. Mal schauen, was das wird.

Das macht der Sammlungsaufbau:

Arbeit! Nichts als Arbeit! Und Vergnügen.
Nein, Scherz beiseite. Seit dem 7. April stehen alle Hefte sauber eingetütet und in Kartons verpackt in ihren Regalen. Zu meinem Leidwesen und zu dem meiner Augen und Lunge, stand auf den Regalbrettern LEGO-Zeug, das ich über einen durchaus nicht ganz kleinen Zeitraum nicht abgestaubt habe. Es sind immer noch nicht alle Steine in Kisten sortiert, aber es wird. Ich habe zumindest entdeckt, dass mein Schreibtisch aus Holz besteht. Und ich brauche den Platz auf meinem Tisch für zwei Aktionen im Mai, auf die ich mich schon richtig freue.

Und jetzt zum Vergnügen: Ich habe Martin getroffen, der mir eine große Menge Hefte und Bücher überlassen hat. Perry Rhodan Hefte, Hardcover, Kalender und eine ganze Menge SF-Zeitschriften. Ich konnte bis jetzt einiges sichten, aber noch ruht dieses Papier bei mir im Anbau. Archiviert und in die Sammlung aufgenommen werden die Hefte wohl im Mai oder Juni. Mal schauen. Aber auf den ersten Blick sind eine ganze Menge Sachen dabei, die ich noch nicht oder nur in einem schlechteren Zustand habe. Nochmal Danke, Martin.

Konrad Rhodan

Ich bin heute auf Twitter darauf aufmerksam gemacht worden, dass ich im Januar wohl mal von mir gegeben habe, dass ich nicht ein Heft pro Tag lesen möchte. Konkret ging es vermutlich um diesen Artikel, mein erstes Monatsfazit.

Ich war verwundert, eine solche Aussage jemals getroffen zu haben. Aber ja, das muss ich wohl mal gedacht und geschrieben haben.
Zwar hatte ich in der direkten Konversation mit einem Adenauerzitat geantwortet, das berühmte mit dem Geschwätz von gestern, habe aber gerade noch ein viel schöneres gefunden:

„Meine Herren, es kann mich doch niemand daran hindern, über Nacht klüger zu werden.“

Ich versteige mich also ganz in diesem Sinne zu einer neuen Aussage: Wenn ich im Moment nicht ein Heft am Tag lese, fehlt mir etwas.

In diesem Sinne, gehabt euch wohl, ich bin lesen.

Ein wundervoller Nachmittag auf Wanderer

Heute hatte ich das große Glück, den ganzen Tag in der Sauna verbringen zu dürfen. Da bietet sich natürlich ein Lesemarathon zwischen den Saunagängen an. Also habe ich einige aktuelle und antiquarische Presseerzeugnisse zum Oberthema Weltraum mitgenommen und im Rhythmus “Halbes-Heft-Saunagang-Halbes-Heft-Saunagang” genossen.

»Copyright by Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt«

Die Hefte 111 und 112 waren die letzten Nummern zum Schließen des Feiertagslochs (ich bin jetzt wieder bei einem Heft pro Tag), dazu kamen die aktuelle Nummer um das verlorene Volk und Band 1 von Terminus.

Was sich so aus einer Mischung von Zufall und Reihenfolge ergab, fügte sich zwischen 11:00 und 19:30 zu einem wundervollen Panoptikum und einem tollen Leseerlebnis.

Den Anfang machten natürlich die Hefte 111 und 112 mit ihrer Geschichte rund um Thomas Cardif und die Antis, in der Cardif erst seinen verhassten Vater und die gesamte Menschheit leimt und anschließend selbst der Superintelligenz ES auf Wanderer auf den Selbigen geht. Schöne Hefte, wirklich. Ich mag die Figur des Thomas Cardif und ihren Verfall, angetrieben von glühendem Hass auf einen Vater, der vollkommen versagt hat.
Ein interessantes Zeitdokument war Band 112, in dem bei Perry Rhodan von seinen Mitstreitern eine seelische Krankheit und Depression diagnostiziert wird, die natürlich nur mit einer neuartigen Schockmethode kuriert werden kann. Was bin ich froh, dass wir bei der Behandlung seelischer Leiden heute sehr viel weiter sind. (Und was bin ich froh, dass die Nummer nicht von Kurt Mahr geschrieben wurde. Seine Romane gefallen mir im Moment nicht wirklich gut. Zu oft wird da auf Schwächere und Andersdenkende eingeholzt. Kann aber auch sein, dass ich da biografisch vorbelastet bin. Vermutlich.)

Noch ganz frisch die herrliche Szene zwischen ES und Thomas Cardif auf Wanderer im Kopf stürzte ich mich auf den aktuellen Roman “Das verlorene Volk” von Michelle Stern.
Und was bekommen ich? Wanderer, again! In der tiefsten Vergangenheit. Gezeigt durch so eine Art vulkanischer Geistesverschmelzungsbrille.
Der Roman war ein Fest! An äußerlicher Handlung passiert nichts. Zwei Typen halten Händchen auf einer Liege. Das wars. Der Rest ist eine Art Traumreise, in der Perry Rhodan eine Menge über ES und Wanderer erfährt. Gerade mit der Nummer 112 im Rücken war das besonders fein zu lesen. (Vielleicht hole ich mir auch noch einmal die Nummer 19 vor.)
Außerdem spielt eine Vater-Sohn-Geschichte eine Rolle, wenn auch auf ganz anderer Ebene. Und auch hier haben die beiden Hefte wundervoll miteinander harmoniert.
Immer wieder interessant, solche unerwarteten Parallelen zwischen Heften, deren Erscheinungsdatum über 50 Jahre auseinander liegt.

Nebenbei wurde Terminus nochmal kurz genamedropped. Marketing, klar. Aber nicht störend. Schließlich sind beide Hefte am selben Tag erschienen.

Zum Tagesabschluss nahm ich mir also Terminus – Zeitspringer von Uwe Anton vor. Ich war zuerst ein wenig skeptisch, weil ich auf Uwe Antons Technobabel nicht immer gut zurecht komme. Außerdem finde ich seine Romane immer sehr komplex, voller Rückbezüge und innerer Verweise. Ob das gut gehen würde, nach 3 Heften und 6 Aufgüssen? Ich war gespannt.

Was soll ich sagen? Und wie das gut ging. So gut, dass ich das Heft in einem Rutsch durchgelesen habe und auf den siebten Aufguss des Tages verzichtet habe. (Mein Kreislauf bedankt sich vermutlich bei Uwe Anton.)
Zur Handlung schreibe ich nichts, aber zum Technobabel. Ja, der war da, aber er war großartig. Großartig deshalb, weil Uwe Anton dem großen Rainer Castor ein Denkmal setzt, indem er ihn als Hyperphysiker auftreten lässt. Ja, vielleicht war so manche Schilderung etwas over the top, wie der Brite zu sagen pflegt, aber die liebe- und humorvolle Art, wie Uwe Anton den Großmeister des Dimesextatriebwerks vor meinem inneren Auge hat auferstehen lassen – Respekt. Ich habe Rainer Castor leider nur ein einziges mal getroffen, aber ja, lieber Uwe Anton, bereits im ersten Halbsatz habe ich ihn wiedererkannt.

Laut gelacht habe ich bei der Biographie des Hyperphysikers, der aus dem “Kaff Andernach” stammt. (Meine Lieblingssauna ist in Andernach und mein noch kleineres Kaff ist ein Nachbarkaff von Andernach. Nur, wie Koblenz in 1500 Jahren zur Metropole Groß-Koblenz werden soll … Science Fiction, Baby. Im Leben nicht 😉

Ach ja, öffentliches Perry Lesen führt unweigerlich zu neugierigen Blicken und dreimal zu der Nachfrage, ob Gucky denn noch lebe.

In diesem Sinne. Lest mehr öffentlich. Das macht Spaß.

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