Wohlan, der Januar ist fast rum, und ein Thema ist noch offen: eine kleine Zeitreise zurück ins Jahr 2012 – zur Expedition Wega im Neoversum.

Was steht drin?

Nach den Ereignissen im Sommer 2036 gönnen sich Rhodan und seine Mitvisionäre keine Pause. Sie folgen einem Notruf aus dem All und geraten in den Konflikt zwischen Ferronen und Topdsidern, während auf der Erde die Fantan ihr Unwesen treiben und beginnen alles mögliche einzusacken, was sie fasziniert.

Rhodan löst den Konflikt, indem er die Streithähne zur Vernunft bringt, und den Fantan das Wegräumen der galaktischen Trümmer schmackhaft macht. Winwinwinwin-Situation für Fantan, Terraner, Topsider und Ferronen.

Die Perrypedia hat noch keine Staffelzusammenfassung, aber immerhin Beschreibungen aller Einzelhefte.

Wie hat es mir gefallen?

Meine Meinung über diese acht NEO-Hefte ist noch im Fluss. Direkt nach der Lektüre war ich ein wenig befremdet, dass der Fokus von der Situation auf der Erde zu einem interstellaren Konflikt wechselt. Für mich war das zu diesem Zeitpunkt noch nicht dran, da ich gerne noch mehr über Sid, Sue und den Aufbau Terranias erfahren hätte.

Auf der anderen Seite fasziniert mich die Umkehr, die in diesem Zyklus stattfindet. Ein oft kolportierte Vorwurf gegen NEO ist ja, dass mit bekannten Namen aus dem Perryversum bloßes Namedropping geschieht. Der Zyklus “Expedition Wega” tritt dem auf faszinierende Weise entgegen, als dass hier Namen, die im Perryversum bloß kurz fallen, intensiv beleuchtet werden. So treten die Fantan in der klassischen Serie kurz auf und verschwinden wieder. Inhaltlich kann man sich diese Episode als Leser getrost sparen. Ähnlich geht es Ferronen und Topsidern, die in den Anfängen der Urserie sehr konturlos bleiben.

Frank Borsch, der damalige Neo-Expokrat bezeichnete die Anfänge der klassischen Rhodanserie einmal zu Recht als Nummernrevue. Um so beeindruckender finde ich, wie es ihm und den anderen Autoren gelingt, die Schicksale von Ferronen, Topsidern und Fantan so zu verweben, dass sich eine spannende Geschichte mit lebendigen Handlungsträgern aus intensiv beschriebenen Zivilisationen ergibt.

Außerdem tritt Gucky auf, dessen 60er-Jahre Späße ich nur bedingt komisch finde. Sein erster Auftritt in Neo ist eine schöne Hommage an den Ur-Mausbiber, ohne dessen Nervigkeit zu übernehmen.

Und sonst so?

Sven von Fessis Neo-Blog stellt hier noch einige lesenswerte Vergleiche zwischen NEO und Erstauflage an.