Wohlan, seit eben herrscht bei mir Alarm im Sektor Morgenrot. Nach einem kleineren Exkurs auf die STELLARIS und dem Eintauchen ins Neoversum hat die Erstauflage mich wieder.
Heft 300 am 311. Heftehaufentag – Die Stimmung ist wieder da. |
Und was soll ich sagen, es fühlt sich so vertraut an, wie vor der Pause. Wobei Heft 300 ja schon ziemlich seltsam anfängt.
Natürlich weiß ich, wer Roi Danton ist, daher kann ich nicht beurteilen, wie der Anfang auf die damaligen Erstleser gewirkt haben muss. Auf mich macht dieser Jubiläumsband gerade einen etwas lahmen Eindruck, aber ich bin ja beim Schreiben dieser Zeilen auch erst auf Seite 32.
Auf mich wirkt der Prolog von “Alarm im Sektor Morgenrot” so, als hätte Scheer da mal eben auf 4 Seiten einen eigenen Kurzzyklus verschenkt, in dem es um den Aufstieg der Freihändler geht. Das wäre eine nette Abenteuergeschichte geworden.
Ernst Vlcek scheint mit “Das tödliche Element” einen Planetenroman geschrieben zu haben, der zumindest die Entwicklungsgeschichte Roi Dantons nachzeichnet. Den werde ich mir mal besorgen.
Danach folgt ein echtes Familienkapitel, ganz ruhig, völlig untypisch für alles, was ich mit Scheer verbinde.
Der Großadministrator wird dabei erwischt, wie er heimlich eine junge Frau küsst. Woohoo, die Moral der 60er haut voll rein, aber alles gut, der Unsterbliche begrüßt nur seine Tochter. Eine, wie ich finde sehr rührende Szene.
Überhaupt hat mich das Wiedereintauchen in die Welt der 60er völlig fasziniert, nachdem ich vorher die Andromedastaffel zu Ende gelesen hatte. So greift Scheer doch tatsächlich das Thema Notstandsgesetze auf, zum damaligen Erscheinungszeitpunkt ein hochaktuelles Thema. Selbstverständlich sind Notstandgesetze absolut notwendig, um die Integrität des Solaren Imperium zu bewahren, keine Frage.
Und dann folgt Scheer’sche Weltraumstimmung vom feinsten. Mal sehen, wohin sich dieser Zyklus entwickelt.
Ich bin wieder angefixt und voll dabei, freue mich auf die nächsten 100 Hefte.
Martin liest sich seit dem 1. Januar 2017 vom ersten Heft an durch die Perry-Rhodan-Heftserie und hat sich vorgenommen, mit dem Heftehaufen ein öffentliches Lesetagebuch zu führen.
Wenn er mit dem Kopf nicht im Weltraum steckt, stromert er mit seiner kleinen Familie durch die Eifel, das Universum und den ganzen Rest.
300 Hefte in 311 Tagen… wow!Wenn ich das richtig verstanden habe liest Du noch andere Sachen, hast weitere Hobbies. WIE bewältigt Du dieses Lesepensum, welche Dinge sind dafür weggefallen, etc. ?
Hi,das werde ich oft gefragt, deshalb habe ich da letztens im Artikel über meine Lieblings-STELLARIS-Geschichte mal die Hosen etwas runtergelassen. Fakt ist, dass ich jahrelang gegen schwere Depressionen gekämpft habe (im Moment ist Ruhe, aber ob es vorbei ist, kann ich nicht sagen), und die tägliche Perry-Rhodan-Lektüre ist schlicht und einfach notwendiger Teil meiner Tagesstruktur. Ich brauche diese täglichen zwei Stunden nur für mich.Weggefallen sind dafür solche Zeitkiller wie Handyspiele oder unüberlegter Fernsehkonsum.
Ja, das Spiel mit der Moral erscheint hier doch etwas verkrampft, aber das waren eben tatsächlich die 60er.Was allerdings den Konflikt mit den Freihändlern angeht, so bewegte man sich da doch arg an der oder sogar jenseits der Grenze dessen, was man noch legitim nennen kann (ich wollte ja erst legal schreiben, aber da fehlen mir die Einblicke in die Gesetzgebung des Solaren Imperiums 😉 ). Wenn ich da nur daran denke, dass ganze Planeten einfach mal erst als Eigentum des Solaren Imperiums angesehen werden, egal, ob andere sie vorher entdeckt haben oder nicht. Glücklicherweise hält dieser Konflikt nicht allzu lang an, sonst wäre es wahrscheinlich doch ziemlich peinlich geworden. Auch der Humor, der mit der Erscheinung des Roi Danton eingebracht wurde, war eher einer mit der Brechstange und seine Auftritte kamen mir auch beim ersten Lesen schon nur noch albern bis peinlich vor.Aber die Handlung bewegt sich ja bald in andere Gefilde und die Geschichten in Magellan und M87 waren schon wahrlich fantasiereich und voller Abwechslung. Da verzeiht man auch solch grausame Ausrutscher wie den falschen Großadministrator oder gewisse Füllbände mit geradezu unterirdischer Handlung. Also eigentlich genau die, die es gnädigerweise nicht in die Silberbände geschafft haben. Da hat Horst Hoffmann bei der Überarbeitung durchaus ein geschicktes Händchen im Weglassen bewiesen.
Na, ich bin gespannt, was da noch kommt. Scheer war sicher kein großer Humorist, aber Roi Danton gefällt mir immer noch um Längen besser, als das nervige Doppel Lemy Danger und Pfirsich Melba. Das war grauenvoll, obschon ich die Erwähnung des Lemy-Danger-Denkmals durch Uwe Anton im aktuellen Heft doch rührend fand. Aber auch der Humor ist halt 60er. Denk nur mal an diese fürchterlichen Heinz Erhard Filme. Wie viel hat dieser Mann drauf gehabt, hat er auf der Bühne immer wieder bewiesen. Und dann seine Filmchen … ArghhhhIch bin mal gespannt, wie das mit Michael Rhodan wird. Im Moment fasziniert mich die Figur. So als Sohn eines Übervaters … da kann man schon mal einen leichten Spleen entwickeln 😉