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von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

Autor: Martin (Seite 29 von 68)

Martin liest sich seit dem 1. Januar 2017 vom ersten Heft an durch die Perry-Rhodan-Heftserie und hat sich vorgenommen, mit dem Heftehaufen ein öffentliches Lesetagebuch zu führen.

Wenn er mit dem Kopf nicht im Weltraum steckt, stromert er mit seiner kleinen Familie durch die Eifel, das Universum und den ganzen Rest.

Kategorien

Ha, die nächste Umzugsbaustelle ist beseitigt. Blogger kennt ja keine Kategorien. Ich hatte versucht, das damals über Schlagwörter zu regeln, was aber irgendwann ziemlich ausgeartet ist. Und beim Umzug herrschte dann so richtig totales Chaos.

Volker hat mich freundlich darauf hingewiesen, dass ja quasi im Prinzip und eigentlich schon Herbst sei, und ich deshalb hier auch mal aufräumen könnte. Nachdem ich zuerst über ein Ordnungssystem mit Seiten und Unterseiten nachgedacht habe, entschied ich mich letztendlich doch für Kategorien.

Ich verbrachte also diesen hübschen Herbstabend mit einer kleinen Zeitreise durch die letzten beiden Jahre und sortierte Artikel. Das Ergebnis findet sich jetzt in der Seitenleiste im Menü.

Es gibt übrigens eine Kategorie “Sortier das!” Wer da was findet, darf mich mit der Nase draufstoßen 😉

Zyklusrückblick – Die Altmutanten oder: Wie man stilvoll mit ein paar Altlasten umgeht

Ich stelle mir das ja so vor:

Autorenkonferenz

Bernhardt: “Meine Herren, unsere Leser äußerten in zahllosen Briefen den Wunsch, dass wir uns einmal der terranischen Innenpolitik widmen.”

Scheer: “Für den Fortgang der Handlung ist es unerlässlich, unseren Lesern das Schicksal der acht verschollenen Mutanten deutlich vor Augen zu führen.”

Voltz: “Karl-Herbert, wir sollten endlich einmal phantastische …”

Ewers:  stellt eine Kaffeekanne auf den Tisch – grinst

Scheer: “Außerdem sollten wir unseren Lesern wieder einmal die militärische Stärke des Solaren Imperium vor Augen führen, aller innenpolitischen Krisen zum Trotz. Eine große Raumschlacht ist deshalb unbedingt vonnöten.”

Voltz: “Aber … Ich will etwas wirklich phantasti …

Ewers: haut Voltz die Kaffekanne auf den Kopf – grinst

Bernhardt: “Meine Herren, an die Arbeit. Wir haben nur dreißig Hefte Zeit.”

Mit Sicherheit war alles ganz anders, doch das Ergebnis ist der Altmutantenzyklus, durch den ich dank einer kleinen Sommerseuche in Windeseile gepflügt bin.

Was steht drin?

Die Verblödung der Terraner ist abgeklungen, aber der Weltstaat liegt mehr oder weniger in Trümmern. Zeit für Neuwahlen, die den Herrn Großadministrator aber herzlich wenig interessieren. Der gondelt viel lieber in der Galaxis rum, weil einer seiner Kumpels plötzlich übelste Kopfschmerzen hat und Stimmen hört, und außerdem irgendwelche Außerirdischen auftauchen. Genau genommen erstmal nur einer, aber egal

Schnell ist klar, dass die Stimmen den längst totgeglaubten Mutanten aus der Second Genesis Krise gehören, die in irgend einer übergeordneten Realität als Geistwesen rumlümmeln. Für die gibt es jetzt kein Halten mehr, und auf äußerstem mysteriösem Wege gelingt es den alten Haudegen und der Haudegin an neue Körper zu kommen, was aber nicht ganz erfolgreich ist. Vielmehr braucht es dazu einen Stoff, der in seiner Absurdität noch das berühmte Ynkelonium (aka Antimateriekannmirgarnichtsmetall) übertrifft. Dieser Stoff lockt natürlich schnell irgendwelche Typen an, die ihn genauso nötig brauchen und sich sogar darin bewegen können und aus irgendeinem Grund Paramags heißen. (Waaaaaas?)

Perry löst das Problem elegant, leimt die Paramags, besorgt seinen alten Mutantenkumpels einen würdigen Altersruhesitz und schafft es kurz vor dem Wahltag wieder zurück zur Erde. Natürlich wird er wiedergewählt. Applaus, Verbeugung, Vorhang – zum Glück vermisst Perry seinen abgetragenen Schal nicht.

Was fand ich gut?

Whisper! Perry ist endlich seinen komischen psychosymbiotischen Lappen los, von dem die Autoren ohnehin nie richtig zu wissen schienen, was er damit anfangen soll. Gut, dass er weg ist.

Die Einbettung in die Serie! Für mich hätte es das nicht gebraucht, aber schön wars schon, dass das Schicksal der Altmutanten geklärt wurde.

Haluter in der Drangwäsche! In einer Serie so vor sich hinplätschernder Romane war das eine willkommene Abwechslung.

Ribald! Ich mag Ribald Corello und fand es schön, ihn mal wieder ein wenig im Zentrum des Geschehens zu haben.

Was fand ich eher mager?

Puh, wo soll ich anfangen? Ich mag es ja, wenn es bei Rhodan um Innenpolitik geht (Olymp war da so ein schönes Beispiel), war also dementsprechend recht erfreut. Leider kommt diese Thematik im vorliegenden Zyklus dann doch eher kurz, und Perrys Gegner sind auch mehr Pupsis als rechtschaffende Drecksäcke. Auf mich wirkt dieses Wahlkampfgedönse wenig überzeugend.

Tja und dieses PEW-Metall mit dem wundervollen Namen Parabio-Emotionaler Wandelstoff. Das geht schon gegen “Stein der Weisen”. Ich weiß noch nicht wirklich, was ich davon halten soll. Und statt es dabei zu belassen, kommt diese künstliche Handlungsstreckung mit den Paramags? Wo doch gerade erst die Asporcos eher unschön behandelt wurden? War da nicht was mit Innenpolitik? Egal, erstmal ne fette Raumschlacht her. Ich fand das alles ziemlich unausgegoren, wenig stimmig

Dazu kommt, dass es in dem Zyklus für mich keinen wirklich herausstechend guten Roman gab. Selbst der Auftaktband las sich doch eher langweilig und hat diese inhaltliche Zerfahrenheit schon transportiert.

Und wieso bitte nennt man einen Zyklus “Mutantenzyklus” und nimmt damit sofort die komplette Spannung raus. Das kurze Ablenkungsmanöver mit dem neuen Mutantenkorps hat bei mir nicht gezogen. Das ist in meinen Augen ebenso großer dramaturgischer Unfug, wie die Lüftung des Geheimnisses um OLD MAN nach gefühlten fünf Heften in hundert Bänden M87. Arghh!

Sehr subjektives Fazit

Rhodan erinnerte sich daran, daß die acht Mutanten aus dem alten Korps behauptet hatten, infolge einer unkontrollierten Hyperaufladung könnte das PEW-Metall zu einem “frequenzbedingten Machtbewußtsein auf der Basis verformungsmaterieller Paradoxintelligenz” gekommen sein. Sie hatten nicht erläutert, was exakt damit gemeint war. (Quelle: PR 586 – Der Riese aus dem All, Verlag Pabel Moewig, 1972)

Dem möchte ich nichts weiter hinzufügen, außer dass ich mich auf den nächsten Zyklus freue.

Die LKS reißt es raus

Das gute an so einer Sommererkältung ist ja die Zeit zum Lesen, die man auf Sofa oder Bett unweigerlich hat. Dass mich der Altmutantenzyklus nicht so wirklich vom Hocker haut (um es mal freundlich zu sagen), ist eher nebensächlich. Schließlich sind das ja nur 30 Hefte. Der anstehende Zyklusrückblick wird also nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Aber selbst bei eher mäßiger Handlungsführung erfreut mich die Leserkontaktseite immer wieder mit einigen schönen Perlen der Leserbriefkunst. Beispiele Gefällig? Bitte sehr: Heft 582 – Die Mutantenfänger.

Atlans Liebesleben scheint ja echt ein Aufhänger zu sein. Immerhin haben seine Gefährtinnen einen ellenlangen Lexikonartikel, und auch mancher Leser lässt sein Kopfkino heißlaufen:

“Atlan und die übrigen Unsterblichen brauchen ab und zu Mädchen (nicht als Ehefrauen!) Atlan hat seit 1000 Jahren keine. Hat er eigentlich mit Mirona Thetin aktiv geschlafen oder nur passiv? (Quelle: PR 582, Verlag Pabel Moewig, 1972)

Neben der Frage, was denn “passives miteinander Schlafen” sein könnte, hat mich das Ausrufezeichen zutiefst erheitert.

Echt mal, jetzt … Ehefrauen im Perryversum? Die gibts da nur auf der Anzeigenseite, wenn auch nicht in Heft 582. Da waren diesmal nur “Das Erfolgsbuch für Männer” und das Spezial-Arzneimittel “Sexvital” zu finden.

 

 

BrühlCon Nummero Zwo

Während ich diese Zeilen schreibe, kuriere ich gerade meine NachCon-Erkältung aus und wundere mich immer mal wieder, was aus einem netten Kommentar und einem Blogartikel so alles werden kann.

Am letzten Samstag war es soweit, der BrühlCon, dieses faszinierende Zwischending aus Stammtisch und Con ging in die zweite Runde und hat damit nach rheinischem Recht den Traditionsstatus erreicht. Nachdem ich mich im Vorfeld dieses mal nach außen hin eher zurückgehalten und hinter den Kulissen gewirbelt habe, hat Volker allerkräftigst die Werbetrommel gerührt, was dazu führte, dass wir ein halbes Dutzend Autoren begrüßen durften und dem Wirtshaus mehrmals um eine Raumänderung bitten mussten, weil Volker von immer mehr Anmeldungen berichtete. Doch der Reihe nach!

Der Tag begann für mich mit einer entspannt-anstrengenden Runde Sport, nachdem ich am Tag zuvor unsere Contüten gepackt hatte. (Jawohl, selbst der kleinste Con der Welt braucht Contüten. Herzlichen Dank deshalb an die Perry Rhodan Redaktion und die Sammlerecke, die uns mit Tüten und allerlei Füllstoff und Gewinnmaterial versorgt und unsere kleine Veranstaltung im Vorfeld beworben haben.)

Unser Wohnzimmer versprühte zwischenzeitlich einen ganz eigenen Charme.

Gegen 15:00 ging es mit vollgepacktem Auto gen Brühl, wo ich Volker traf, der mir beim Ausladen half. Das mit dem leeren Auto zerschlug sich dann aber innerhalb von Sekunden, da kurz darauf Ulrich auftauchte, und mir den Kofferraum voller Planetenromane stellte. Sehr großartig! (Lieber Ulrich, sobald ich wieder mengen kann, bekommen die Bücher ein würdiges neues Zuhause in meinem Regal. Ich freue mich jetzt schon auf die Lektüre.)

Wir hatten kaum alles ins Brühler Wirtshaus getragen, als schon die ersten Gäste eintrudelten – weit vor der Zeit. Darunter waren auch diese drei freundlichen Menschen:

Madeleine Puljic, Kai Hirdt und Dietmar Schmidt (v.l.n.r.)

Pünktlich gegen 18:00 konnte es dann losgehen. Nachdem wir Ralf Entz noch per Videoschalte aus Kanada kurz winkten, hatte Volker mich dazu ausersehen, die Gäste zu begrüßen und gleich ein wenig zu verwirren.

Wie das so eine Veranstaltung so an sich hat, bilden sich ja relativ schnell Grüppchen. Wer sich kennt, hockt zusammen, Autoren hier, Fans da. So geht das mal gar nicht!

Um die Gäste jeck zu machen und die Menge ein wenig zu durchmischen, hatten wir uns ein kleines Quiz ausgedacht. Als Gruppenköpfe bestimmte wir je zwei der anwesenden Autoren, zu denen dann jeweils 11 bis 12 Gäste zugelost wurden. Im Team “Woolver” spielten die “Namenszwillinge” Dietmar Schmidt und Dieter Bohn. Männer, die mit Bart einfach noch besser aussehen, bildeten das Team “Mehandor” – Kai Hirdt und Uwe Anton. Und aus offensichtlichen Gründen traten im Team “Matten-Willy” Madeleine Puljic und Robert Corvus (der natürlich auch ohne Bart ganz fabulös ausschaut) an.

Nach einigen Aufwärmfragen ging es tief in die Rhodanhistorie. Beispiele für Fragen gefällig? Gern:

Welche Formulierung stammt nicht aus einem Perry Rhodan Romanheft?

a) „Welches kosmische Spiel wurde da gespielt?“
b) „… ein vollkommener Wurf in einem kosmischen Kegelspiel.“
c) „Ihr Problem war ein anderes. Das Spiel. Ein kosmisches Schachspiel …“

oder auch speziell für Robert Corvus:

Wie lautet der Titel von Band 5000, wenn es nach den Worten Andreas Eschbachs vom Weltcon 2011 geht?

Ein nettes kleines Späßchen, nach dem wir uns lecker Essen aus der Brühler Wirtshausküche widmeten und die Gespräche ihren Lauf nahmen. Jeder quatschte mit jedem, die Autoren geben fleißig Autogramme, erzählten von ihrer Arbeit und standen für Fotos zur Verfügung. Genau so hatten Volker und ich uns das gedacht.

Udo Moersch und Robert Corvus (v.l.n.r. – Foto: Udo Moersch)

Die anwesenden Autoren beim Spontangruppenfoto – Kai Hirdt, Madeleine Puljic, Robert Corvus, Uwe Anton, Dieter Bohn, Dietmar Schmidt (v.l.n.r. – Foto: Udo Moersch)

Uwe Anton signiert einen seiner beiden Planetenromane (Foto: Udo Moersch)

Ein weiterer geplanter Programmpunkt – Premierenlesungen von Kai und Uwe – mussten leider entfallen, da wir in unserem Raum nicht alleine waren und somit keine Mikroanlage aufbauen konnten. (Ziel für den nächsten BrühlCon: 50 Gäste. Dann sind wir da oben in dem Raum alleine.) Der guten Stimmung tat das keinerlei Abbruch. Bis nach Mitternacht blieben die letzten Gäste, um über den Unsterblichen und viele, viele andere Themen zu quatschen. Ich selbst war dann irgendwann sehr früh morgens daheim, nachdem wir mit zwei fleißigen Helfern alles wieder in mein Auto geräumt hatten und ich endlich ein wenig runtergekommen war.

Besonders hat mich gefreut, dass Raphael vom Perry-Rhodan-Podcast “Die dritte Macht” da war. Ein Mann der für O-Töne kam und mit Interviews nach Hause ging. Ich bin gespannt auf die Folge über den BrühlCon.

“Möchtegerninterviewer bedrängt Autor mit seinem imposanten Gerät.” (Foto: Udo Moersch, Bildunterschrift: Raphael Schottel)

Natürlich kann es unsere kleine Veranstaltung nicht mit den großen Cons in Köln und München aufnehmen. Das wollen wir auch gar nicht. Mir hat es große Freude gemacht, mit Menschen einmal länger zu quatschen, als das auf den prominenten Veranstaltungen mit vollem Programm in der Regel möglich ist, ohne in die Routine eines festen Stammtischs zu verfallen. Noch größere Freude hat mir bereitet, dass die anwesenden Raketenheftverrückten das offenbar ähnlich gesehen haben.

Die Rückmeldungen am Ende des Tages und am nächsten Morgen lassen leider nichts anderes zu, als einen dritten BrühlCon in ganz ähnlichem Rahmen für 2019 anzupeilen.

Spät am Abend konnten dann auch Volker und ich das beliebteste Fotomotiv des Abends kapern.

P.S.: Antowrt b stammt aus dem Roman Terror von Dan Simmons und Band 5000 heißt “Das Imperium der Mausbiber”

 

Update 30.09.2018

Wer den BrühlCon nachhören will, kann das gerne bei der dritten Macht tun. Sehr hörenswert.

(Zeichnung: Raphael Schottel)

Zyklusrückblick – Der Schwarm

Tadaaa, seit gestern Abend hat der Schwarm das heimische Lesezimmer verlassen. Nach einer längeren Pause um Band 519 herum, habe ich gestern Heft 569 gelesen  und blicke fortan den Altmutanten ins Auge. Im Folgenden Versuche ich im Groben festzuhalten, wie mir die Perry-Rhodan-Hefte 500 bis 569 gefallen haben.

Was steht drin?

Alle bekloppt, außer Onkel Peregrin. Durch eine Anhebung der Gravitationskonstante (Was? Wie? Warum? Egal!) sind auf einen Schlag alle Menschen, mit Ausnahme einiger weniger Immuner, komplett blödsinnig geworden. Natürlich gehören auch Perry und seine Kumpels zu diesen Ausnahmeerscheinungen. Denn nur so können sie beobachten, wie sich ein mysteriöser Schwarm der Erde nähert und System für System fein säuberlich plättet. Die Terraner stehen mal wieder mit dem Rücken zur Wand, aber diesmal so richtig. Doch es gibt Hoffnung und eine Kaffeekanne.

Nachdem irgendwelche Übermenschen unmotiviert aufgetaucht, planlos durchs Bild gelatscht und dann vom Schwarm beiläufig abgemurkst wurden, kann der Kampf beginnen. Es geht munter hin und her, wir erfahren, was der Schwarm ist, dass da irgendjemand Eier ausbrütet, und dabei eine Strahlung abgibt, die die Beherrscher des Schwarms wenig mögen, die aber scharf auf die Eier sind und dass Frickelei an der Gravitationskonstante offenbar mit der Intelligenz zusammenhängt. Denn das ist es, was der Schwarm eigentlich möchte: Intelligenz über die Galaxis bringen. Geistige Panspermie, wir kommen! Lass die mal alle brüten!

Dummerweise hat jemand den Schwarm kaputt gemacht, so dass niemand intelligent wird, aber Peregrin Rhodan findet mächtige Verbündete, am Ende taucht der Messias unterm Sombrero auf und alles wird gut. Halleluja!

Die seriöse Zusammenfassung wird Ihnen wie immer von der Perrypedia serviert.

Was fand ich gut?

Es gab Einiges, um nicht zu sagen Vieles, das mir wirklich gefallen hat in diesem Zyklus. Es folgt eine unvollständige und nicht logische Auflistung:

Alaska! Der Mann mit der Maske, der zu lebenslanger Einsamkeit verurteilt ist, nie sein wahres Gesicht zeigen darf und einen entscheidenden Anteil an der Rettung der Menschheit hat. Stark dargestellt von William Voltz in all seiner Verzweiflung und Einsamkeit, gequält von seinem Pflichtbewusstsein. Alaska ist für mich noch vor Michael Rhodan die stärkste Figur im Perryvesum, die ich bis jetzt kennen lernen durfte. Glaubhaft und von psychologischer Tiefe, wie man sie auf beengten 64 Seiten nicht besser darstellen kann.

William Voltz! Die Geschichte um den Halbtoten Simon, obschon für den weiteren Fortgang der Handlung völlig überflüssig, gehört zum Besten, was ich in der Heftromanserie bisher gelesen habe. Sehr großartig.

Das Konzept, Baby! Endlich wird nach dem Einknicken um Band 450 eine Geschichte zu Ende erzählt. Nachdem der Cappinzyklus für mich von einer gewissen Mutlosigkeit zeugt, indem man mitten im Zyklus urplötzlich wieder zur xten Kopie des MdI-Zyklus umschwenkt (laaaaaaaaangweilig (die Kopien, nicht der MdI-Zyklus)), wird diesmal durchgezogen. Für mich wirkt der Schwarmzyklus trotz seiner relativen Kürze auch nicht abgeschnitten. Schließlich erfolgt das Auftauchen der neuen Protagonisten, die die Wende in der Handlung einläuten, irgendwo in den 530er Bänden und damit ziemlich genau in der Zyklusmitte. Ob improvisiert oder geplant – ich finde den Zyklus gut komponiert.

Die Bedrohung! Perry fliegt nicht irgendwohin und mischt sich in innenpolitische Angelegenheiten, die ihn im Prinzip nichts angehen. Diesmal klingelt die Bedrohung wenig freundlich direkt an der Haustür und kommt die Erde besuchen. Für mich trägt der Schwarmzyklus damit ganz viel Ur-Rhodan in sich. Alle stehen mit dem Rücken zur Wand, die Erde kurz vor der Vernichtung und nur der olle Risikopilot weiß, wie es geht. Das war bei den Fantan so, den Topsidern und jetzt auch im Schwarm. I like!

Das Gedicht auf der LKS von Heft 569 – Das Korps der Cappins! Ich habe Tränen gelacht. Leseempfehlung für alle Besitzer eines Erstauflagenheftes. Ich finde, ein Vortrag dieses Werkes sollte zum Pflichtprogramm eines jeden Cons gehören.

Was fand ich zum Haareraufen?

Jedesmal, wenn H.G. Ewers den Kochlöffel und Tatcher a Hainu seine Kaffeekanne schwang, habe ich abgeschaltet. Natürlich wäre es reizvoll, die Ewers’schen Rezepte auf einem Con nachzukochen, allein die Ente der neun Kostbarkeiten könnte ein Renner werden, aber irgendwann war es für mich zu viel des Guten.

Gleiches gilt für das Duo Tatcher a Hainu und Dalaimoc Rorvic. Nicht, dass mich jemand falsch versteht: Ich bin ein großer Freund der Slapstick, liebe Sancho & Pancho und über manchen Laurel & Hardy Film geht einfach nichts drüber (ganz große Klasse:  Towed in a hole – Schiff mit kleinen Löchern). Aber die beiden Kannenfreunde fand ich spätestens ab dem zweiten Auftritt nervig – noch nerviger als Lemy, Melbar und ihre andauernden Beschimpfungen. Und wenn Rorvic fortlaufend als “fetter Albino” bezeichnet wird, ist das bestenfalls nicht lustig, im Grunde aber zutiefst beleidigend.

Nein, Ewers hat mich in diesem Zyklus so gar nicht überzeugt. Dass er mit den letzten zwei Bänden den Zyklus abschließen durfte, ist ein kleiner Wermutstropfen. Aber egal, der Zyklus war mit dem Voltz’schen Mann aus dem Eis ohnehin schon abgeschlossen.

Und warum bitte ändert man zehn Hefte vor Zyklusende das komplette Coverdesign. Ich vermisse den roten Balken unten auf der Seite immer noch. Menno …

Versuch eines Fazits

Ein Leser brachte es auf der LKS von Heft 558 auf den Punkt:

Zu den Bänden ab 500 kann ich sagen: Endlich einmal aus dem alten Trott heraus! Seither (bis Band 499) kämpfte PR mit Waffen und seinen Superschlachtschiffen, nun hat er etwas gefunden, das er mit den Waffen des Geistes besiegen muss. (Quelle: Die Erde im Hypersturm – Perry Rhodan 558,  Pabel Moewig Verlag, 1972)

 

 

Die Dritte Macht – der Perry Rhodan Fanpodcast

Heute gibt es eine Empfehlung auf die Ohren, obschon ich vermute, mal wieder der Allerletzte zu sein, der davon mitbekommt. Kenne ich schon, aber vielleicht ist da ja noch den ein oder anderen allerallerletzte Menschen nach mir, der noch nichts weiß. Insofern …

Raphael, Michael und Sebastian produzieren seit Juni 2018 ihren Podcast über den Unsterblichen und sein Universum und haben bisher (Stand September 2018) vier Episoden und eine Nullnummer produziert. Inhaltlich drehen sich die Sendungen um die Silberbände. Erklärtes Ziel ist es, jeden Band zu besprechen (immer dieser Hang zur Vollständigkeit. Ist mir völlig fremd). Zwischendrin gibt es noch eine launige Besprechung der allseits bekannten Filmlegende “SOS aus dem Weltall”.

Mit der passenden Mischung aus Achtung, Respektlosigkeit und Humor gehen die Jungs ans Werk. Und auch wenn ich erst die Hälfte der Folgen genossen habe, kann ich den Podcast herzlichst weiterempfehlen.  Die einzelnen Folgen dauern etwa 85 Minuten, mit einem Ausreißer nach oben, wenn es um das Filmmachwerk geht. Dafür kommt die Nullnummer mit ner halben Stunde lustigen gelabers aus, von dem ich mir nicht sicher bin, ob es eine Art Skript gibt. Typischer Podcast-Charme. Mag ich. Erfrischend ist ein Blickwinkel von außen auf die Serie, mit einer Mischung aus Distanz und Liebhaberei. Sehr schön. Aber wie man in der Nullnummer behaupten kann, dass man aufgrund der schieren Heftmenge niemals von vorne anfangen kann? Jungs, wir müssen reden 😉

Hier geht es zu den einzelnen Episoden und hier sind kurze Informationen über die Menschen hinter dem Mikrophon hinterlegt. Viel Spaß beim Hören!

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