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von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

Kategorie: Zyklusrückblick (Seite 3 von 5)

Die Perry-Rhodan-Serie ist in Handlungszyklen aufgeteilt. Immer dann, wenn ich einen Zyklus beendet habe, versuche ich mich an einer höchst subjektiven Einschätzung meiner Lektüre.

Ein zweiter Blick auf die kosmischen Burgen

Mein nächster Silberbandausflug

Vor Weihnachten hatte ich mich ja durch den Zyklus um die kosmischen Burgen gequält und an diesem Handlungsabschnitt gelinde gesagt wenige gute Haare gelassen. So sehr ich Willy Voltz und seinen Beitrag zur Serie auch schätze, so sehr hat mich aber auch das verschachtelte Geschwurbel im Zyklus kurz vor Band 1000 gestört. Zu zerfasert waren für meinen Geschmack die einzelnen Handlungsstränge und eine gerade erzählerische Linie konnte ich erst im letzten Zyklusdrittel ausmachen.

Herr Haensel hält Ordnung

Aber da ist ja noch das Hörbuchabo und die Information dass Hubert Haensel die Heftreihenfolge für die Bearbeitung der Silberbände ordentlich durcheinander gewürfelt hat. Gerade in der ersten Zyklushälfte scheinen hier die einzelnen Handlungsebenen zu einzelnen Blöcken zusammengefasst zu sein. Folgerichtig ist mein Hörerlebnis ein völlig anderes, als die Heftleserei.

Plötzlich fügen sich Informationen für mich verständlich zusammen, rote Fäden tauchen da auf, wo für mich vorher nur Wollknäuel waren. Zwar habe ich erst 3 Silber-Editionen gehört, aber bereits jetzt steht für mich fest: Hubert Haensel ist der beste Autor des Zyklus um die kosmischen Burgen. In meinen Augen hat er dieses kosmische Monstrum in den Silberbänden gerettet.

Zyklusrückblick: Die kosmischen Burgen

Ein hartes Stück Arbeit im Perryversum

Tja, das war ein wilder Ritt über steiniges Gelände, den ich beinahe abgebrochen hätte. Doch was stört mich ein wenig Verwirrung auf einem Weg von über 3000 Heften? Vermutlich wird der folgende Zyklusrückblick aber noch ein wenig subjektiver als alle Rückblicke zuvor.

Das steht drin

Im ganzen Perryversum liegen lose Fäden herum, die aufgeräumt werden müssen, ständig sucht irgendjemand seine Schlüssel, die ein Margor-Schwall hinfort gespült hat, Rhodan wird ziemlich energiegeladen, Atlan verschwindet hinter den Materiequellen, kosmische Burgen spielen nur am Rande mit und am Ende bekommt das ganze so etwas wie eine Struktur. Ein wenig objektiver kann es die Perrypedia.

Das hat mir gut gefallen

Da ich ja gerne über Dinge schreibe, die ich mag, fange ich doch einfach mal hiermit an:

  • Die Handlungsebene um die Orbiter fand ich ganz gut zu lesen. Hat Spaß gemacht.
  • Die kosmischen Dimensionen, die sich auftun, finde ich ziemlich faszinierend. Sind sie doch immer noch die Grundlage für den Rhodan, mit dem ich 2011 in Perryversum eingestiegen bin. Die ersten Auftritte von Materiequellen und Kosmokraten zu lesen, das hat schon was.
  • Atlan wird auserwählt, den Blick hinter die Materiequelle zu tun, nicht Peregrin persönlich. Mal schauen, wie das die Beziehung der beiden beeinflusst.

Das hat mir überhaupt nicht gefallen

Diese Sache um die Zeitpolizei ist bisher immer noch unangefochtener Spitzenreiter meiner persönlichen Rhodan-Flop-Liste. Ob die kosmischen Burgen demnächst diesen Platz einnehmen, ist noch nicht entschieden, dazu später mehr.

Fangen wir mal mit dem offensichtlichen an: Warum musste sich Voltz damals mit seinen Rittern der Tiefe so sehr an Star Wars und den Jedi-Orden ranwanzen? Oder war das eine reine Marketingentscheidung? Rätselhaft. Denn eigentlich betritt in diesem Zyklus genügend faszinierendes Personal die Bühne. Da hätte es so eine Ritter-Kopie nicht gebraucht.

Und dann ist da die Sache mit den losen Fäden, die Meister Voltz vor Band 1000 sicherlich so weit wie möglich aufrollen wollte. Verständlich. Ist in NEO vor Band 200 ja auch passiert. Aber muss man das denn dergestalt machen, dass die gefühlt 57993 offenen Handlungsfäden im Wochenrhythmus durchgewechselt werden, dass einem spätestens nach 7 Heften schwindelig vor fehlendem Überblick wird? Nee, das war nix! Im letzten Viertel des Zyklus, wenn es richtig kosmisch wird, da kommt Struktur in die Sache. Aber vorher? Neee, geh weg!

Aber, bevor ich die Sache endgültig in Bausch und Bogen verdamme, bekommen die Burgen noch eine Chance. Denn vielleicht ist Hubert Haensel ja mein Burgen-Lieblingsautor. Vielleicht wird der Zyklus ja lesbarer durch die neue Anordnung der einzelnen Hefte in den Silberbänden. Mal abwarten. Ich werde einfach mal zwei, drei Silbereditionen hören und dann entscheiden.

Nachtrag:

Perry als Schwiegervater der griechischen Fruchtbarkeitsgöttin war mir dann doch ein bisschen zu sehr over the top.

Mein Lieblingsheft

Nach langer Zeit gab es mal wieder ein Heft, dass für meinen Geschmack aus der Masse herausstach. Band 982 – Der Auserwählte von William Voltz. Das Heft bietet nicht nur wieder eine feine Wettstreit-Geschichte zwischen Rhodan und Atlan (Wir erinnern uns an die Sache mit dem berühmten Wasservers beim ersten Aufeinandertreffen der beiden.), vielmehr nutzt der Expokrat hier auch die Gelegenheit, mal einige Zusammenhänge kosmischer Größe zu erläutern. Habe ich gern gelesen.

© Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

Wenn Johnny Bruck dann noch ein so starkes Titelbild der beiden wettstreitenden Heroen schafft, rundet das die ganze Sache sehr harmonisch ab. Gelbe Raumanzüge, grimmige Gesichter, im Hintergrund ein Technodings mit Weltraum. Schön!

Interessant wäre es zu erfahren, wie der Ausgang des Bandes auf die damaligen Leser gewirkt hat. Wie groß war die Überraschung, dass Atlan und nicht Herr Rhodan persönlich die Einladung der Kosmokraten erhalten hat? Ich war ja durch die Erlebnisse im atopischen Tribunal vorgewarnt, also wenig überrascht.

Fazit

Ralf, der Chefheftehaufenspoilerant, hat mich ja schon vorgewarnt, dass um Band 1000 herum die härteste Lesephase kommen wird. Hart fand ich in den kosmischen Burgen weniger das Kosmogeschwurbel, das ließ sich mit entsprechender Ausgleichsliteratur ganz gut ertragen. Hart fand ich die über weite Teile für mich nicht erkennbare Struktur, die ich einfach mal auf die Aufräumarbeiten vor Band 1000 schiebe. Besagter Jubiläumsband liegt gerade auf meinem Tisch, dafür nehme ich mir etwas Zeit. Danach werde ich mal schauen, was die kosmische Hanse für eine Organisation ist.

Orkan im Hyperraum

Das Lard lässt die Hosen runter und Rorvich trinkt Kaffee

Wohlan, der PAN-THAU-RA-Zyklus ist Geschichte, das letzte Hörbuch gehört – Zeit für einen Rückblick auf mein Hörabenteuer.

Das steht drin

Das Alles-Rad wird gestoppt, kosmisches Gerümpel enthüllt, Laire zeigt sein Gesicht, allerdings nicht ganz und mein Lieblingspärchen nervt das Perryversum weiter nach Kräften. Hubert Hänsel stellt ein paar Hefte um und am Ende stehen ein paar kosmische Burgen. Erklärt wird alles erst im ersten Band des nächsten Zyklus.

So ist es verpackt

Orkan im Hyperraum – © Eins A Medien GmbH, Köln

Konsequent verzichte ich auf Regalware, sodass mir wieder nur das Downloadcover zur Verfügung steht. Es zeigt das abgewandelte Covermotiv des Heftes 898, wobei mir die Farbkorrekturen und das quadratische Format mal wieder besser gefallen, als die Originalabbildung. Einen gewissen Retrocharme versprüht der goldene Roboter, der wohl Laire sein soll. Stellt sich mir die Frage, ob Roboter zu dieser Zeit generell Gold zu sein hatten, um es mit dem ollen Philosophen aus Star Wars aufnehmen zu können. Egal, die Bauform ist schön rhodanesk.

So hat es mir gefallen

Da PAN-THAU-RA so ein kleiner schnuckeliger Zyklus ist, könnte es sein, dass sich jetzt hier ein paar Sachen zwischen letztem Silberband und ganzem Zyklus vermischen. Auch stellt die Reihenfolge der vorgebrachten Argumente keinerlei Wertung dar.

Dass mir Dalaimoc und sein Kumpel samt Kaffeekanne gehörig auf den Zwirn gehen, muss ich nicht betonen, weswegen ich auch nicht über die genervte Langeweile berichte, die mich beim Hören gewisser Passagen überkam.

Wo sie gerade sagen “hören”: Ich habe mir Rhodan wirklich sehr gerne vorlesen lassen, allerdings wäre es noch stimmiger gewesen, wenn sich die einzelnen Sprecher vorher abgestimmt hätten, wie welches Wort zu betonen ist. Heißt es beispielsweise ‘wyngerisch oder wyn’gerisch. Aber das ist moppern auf hohem Niveau.

Generell hatte der Zyklus viele kleine Glanzlichter, wie etwa den Handlungsbogen im “Irrenhaus” oder die Religionskritik, die mit der Geschichte ums Alles-Rad geübt wurde. Was ich allerdings mal wieder seltsam fand, waren die Zeitmaße, in denen das Perryversum misst. Welche Gesellschaft betet über mehrere 10.00 Jahre irgendeinen Gott an, und das geschlossen? Auf der Erde haben wir eine Vielzahl an Religionen, von denen die älteste mal gerade schlappe 3000 Jahre alt ist und in der heutigen Form nicht mehr viel mit ihren Ursprüngen zu tun haben dürfte. Aber was sagt das schon übers Perryversum, wo eine Gesellschaft mal eben in 10.000 Jahren Stillstand verharren kann. Muss man so hinnehmen, mal wieder. Ist halt Rhodan.

Was mir gut gefallen hat, war die PAN-THAU-RA. Hier haben die Autoren all das richtig gemacht, was damals bei OLD MAN grandios verzockt wurde. (Wir erinnern uns, OLD MAN war das supergeheimnisvolle Dings, dessen Geheimnis nach drei Heften geklärt war und das danach recht unwürdig entsorgt wurde.) Das Geheimnis der PAN-THAU-RA begleitet uns durch den gesamten Zyklus und wird erst am ende gelüftet. Einzig die Dramaturgie um Laire könnte man bemängeln. Klar kann man Band 900 als großartige Geschichte um einen großartigen Roboter lesen (habe ich auch). Aber man könnte es auch als dramaturgisch ungeschickten Infodump interpretieren, den man auch im Laufe des Zyklus stückchenweise hätte bringen können. Der Silberband hört halt einfach auf und die Frage, die wirklich jeden interessiert, wird erst im neuen Zyklus geklärt. Marketingtechnisch gar nicht schlecht, nennt man ,glaube ich, Cliffhanger. Ich fand es unbefriedigend, dass es Band 900 nicht mehr in den “Orkan im Hyperraum” geschafft hat.

Des Hörens ist ein Ende

Mit Band 900 und dem Zyklus um die kosmischen Burgen steige ich wieder aufs Papierheft um und versuche dann mal mit Sven Fesser Schritt zu halten, der sich neben NEO ebenfalls gerade den Burgen widmet. Das wird ein Spaß.

Facetten der Ewigkeit

Die Welt ist ein Irrenhaus

Es ist zwar schon ein wenig her, dass ich diesen Silberband zu Ende gehört habe, aber da war ja noch der 3. BrühlCon, der ein ganz klein wenig Zeit in Anspruch nahm. Aber was tut man nicht alles für einen wirklich fabelhaften Abend. Aber genug der Vorrede – die Facetten der Ewigkeit haben mich zutiefst bewegt.

Das steht drin

Der Superobererzschurkenmutant Boyt Margor kommt mit sich selber nicht mehr zurecht und hat deshalb den Berg Athos in eine Psychatrie verwandelt. Verwirrend, Bewegend, Vlcek!

Die Loower suchen derweil nach einem Hyperimpulsauge und müssen feststellen, dass es sich um den Haustürschlüsser der Cheops-Pyramide handelt. Natürlich wollte der olle Boyt schon immer genau diesen Schlüssel für sich haben und macht darob Rabatz. Der Rest ist kosmisch, historisch, verwirrend. Aber schön!

So ist es verpackt

© Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt – Quelle: https://www.perrypedia.proc.org/wiki/Datei:SE103.jpg

Wie schon beim letzten Silberband liegt mir kein physischer Tonträger vor, sodass ich nur in den Genuss einer kleinen Coverabbildung gekommen bin. Hier gibt es wieder eine sehr geschmackvolle Bearbeitung eines klassischen Heftcovers, der mir diesmal deutlich besser gefällt, als diese doch etwas seltsame NASA-BASIS vom letzten Mal. Die SCHWERT DER GÖTTER ist doch ganz gut getroffen, denke ich. Besonders die Batterie Kugelraumer hat es mir angetan und ich würde das Cover in dieser quadratischen Variante durchaus zu meinen Favoriten zählen. Sieht einfach gut aus, was der Herr Bruck da geschaffen hat.

Ist das noch Science Fiction?

Wie schon im ersten Viertel des PAN-THAU-RA-Zyklus tritt der Science-Fiction-Aspekt deutlich in den Hintergrund. Zwar gibt es fette Raumschiffe, kosmisches Gedöns, aber das ganze tritt hinter dem historischen Abenteuerroman rund um die Cheopspyramide und die Ereignisse auf dem Berg Athos doch deutlich in den Hintergrund. Aber hey, ich hatte Spaß. Willy Voltz und seine Kollegen brennen hier ein echtes Phantastikfeuerwerk ab. So langsam wird mir klar, wie aus dem Stoff, den Scheer und Voltz damals schufen, das Epos wurde, an dem die aktuellen Expokraten weiter und weiter spinnen. Schön!

Niki Saint Pidgin

Während mich die Handlungsebene rund um die Pyramide eher an ein kneifelsches Atlan-Zeitabenteuer erinnerte, hat mich die Handlung um den Jungen Niki Saint Pidgin auf dem Berg Athos zutiefst beeindruckt.

Beim ersten Hören verschlug es mir ein wenig die Sprache, wurden mir doch Worte wie “geistig gestört”, “abnormal”, “nicht ganz richtig im Kopf” oder “geistig verwirrt” um die Ohren gehauen. Psychisch kranke Menschen werden “eingesperrt” oder “ins Loch gesteckt”.

Starker Tobak für einen Hörer, der selbst die dunkle Seite der Seele nur zu gut kennt. Leider gibt es auch im 21. Jahrhundert realer Zeitrechnung immer noch Menschen, die sich dieser Sprache bedienen, wenn sie sich mit psychischen Erkrankungen auseinandersetzen müssen. Die Gründe dafür sind mir herzlich egal, solche Menschen meide ich konsequent, weil ich einfach keine Lust mehr habe, mich mit so viel Ignoranz auseinanderzusetzen. Dementsprechend war ich kurz davor, mir dieses Hörbuch zu schenken, bis mir klar wurde: Das zugrunde liegende Heft ist von 1978, also aus einer anderen Welt. Also tapfer durchstehen, denn am Ende wartet eine echte Überraschung.

Seelische Gewalt ist schlimmer als Schläge

Willy Voltz und Ernst Vlcek haben mit Niki Saint Pidgin eine faszinierende Figur geschaffen, der sie einige visionäre Sätze in den Mund legen. Der Junge, der als geistig behindert gilt, fristet seine Tage in einem “Irrenhaus” auf dem Berg Athos und leidet unter der seelischen Misshandlung Boyt Margors (den ich übrigens deutlich fieser und bösartiger finde, als den Overhead damals).
In der Klinikhierarchie steht Niki ganz unten, auch seine Mitpatienten setzen ihm übelst zu. Nikis Takti ist es, sich totzustellen. Für ihn “ist schon viel gewonnen, wenn die anderen einen nicht bemerken”. Durch Nikis Mund lassen die Autoren den Leser wissen, das emotionale Misshandlungen für Kinder schlimmer sind als Ohrfeigen. Und das ist für das Jahr 1978 eine verdammt starke Aussage, die leider immer noch nicht überall angekommen zu sein scheint.

Comic relief zum Schluss

“Facetten der Ewigkeit” enthält einige der ernstesten Passagen, die mir im Perryversum je untergekommen sind, wartet aber in Track 34 auch mit meinem bisherigen Lieblingswort auf, das so unglaublich viel über das Perryversum aussagt: Strukturrisseinlasssektor.

Zyklusrückblick – Bardioc

Es wird kosmisch und komisch im Perryversum

Es gibt Blogtexte, vor denen ich ein wenig Respekt habe, bevor ich sie schreibe. Das hier ist vermutlich einer davon, was wohl daran liegt, dass ich mit dem Bardioc-Zyklus etwas gänzlich anderes bekommen habe, als das, womit ich gerechnet habe. Also: Augen zu und durch!

Darum geht es?

Perry Rhodan und seine Gesellen lernen im Bardioc-Zyklus, dass sie im Universum im Grunde ziemlich kleine Lichter sind und geraten mitten in den Kampf der Superintelligenzen Bardioc und Kaiserin von Therm. Dabei mischt ES ordentlich mit, die SOL darf legendär rumsolieren, Terra taucht wieder auf und am Ende geht der Zyklus nahtlos in den nächsten über. Die ausführliche Zusammenfassung der durchaus nicht unkomplexen Zyklushandlung bietet die Perrypedia.

Was habe ich erwartet?

Der Titel “Kaiserin von Therm” und der großartige Inhalt des Auftaktbandes klangen sehr verheißungsvoll. Superintelligenzen, Zwiebelschalen, kosmisches Gedöns, all die schönen Dinge, die sich Kurt Mahr und Willy Voltz weiland so ausdachten. Da bin ich ja hochgradig fasziniert. Einen Zyklus der nicht dem üblichen “Wir-kommen-irgendwohin-und-benehmen-uns-wie-die Axt-im-Walde”-Schema … sowas habe ich erwartet. Ja, ich weiß, die Aussage mit der Axt war ein wenig drastisch.

Was habe ich bekommen?

Die große, übergreifende Zyklushandlung fasziniert mich immer noch, keine Frage. Wirkliche Schwierigkeiten hatte ich mit einer ganzen Reihe von Einzelbänden, was ich ja früher schon erwähnt hatte.

Darlton, Ewers und Kneifel verfassten insgesamt 23 Bände und damit ein gutes Drittel dieses Zyklusses. Und wenn dieses Drittel bei mir gepflegte Langeweile bis Verwirrtheit auslöst, dann steht es mit meiner Faszination und meiner Leselust ziemlich schlecht. Einige dieser 23 Romane hinterließen bei mir den Eindruck, ziemlich lieblos runtergeschrieben zu sein. Vor allem Darltons Texte taten sich da hervor. Vielleicht waren einige der damaligen Autoren mit den versponnenen Ideen des Herrn Voltz auch nicht wirklich vertraut, konnten wenig damit anfangen. Ich weiß es nicht und mag auch nicht weiterspekulieren.

Aber dann kam Boyt Margor und entschädigte für vieles, wobei Mutanten mit Allmachtsphantasien nun wahrlich nichts Neues sind. Ob Voltz den zur Besänftigung einiger Autoren eingebaut hat? Schluss jetzt, ich wollte nicht spekulieren.

In den restlichen beiden Dritteln des Bardioc-Zyklus bekam ich einen wilden Ritt durch den Kosmos, Superintelligenzen und ihre Hilfsvölker, Konzepte zur Rettung der Menschheit, eine Erde, die wieder auftaucht, Abenteuer in der Provcon-Faust und natürlich einen Haufen abgedrehter Namen, wie etwa GAVÖK, Barxöft und Zgmahkonen. Ein Fest!

Wie wirkte sich das auf die Lektüre aus?

Vielleicht liegt es auch an der Jahreszeit und an meinem Schottlandaufenthalt, aber für den Bardioczyklus habe ich deutlich länger gebraucht, als für andere Handlungsabschnitte. Natürlich hätte ich mir ein paar Hefte auf den ebook-Reader laden und im Zelt lesen können, aber irgendwie war mir nicht danach. Das Imago-Projekt eines bekannten Ilt-Experten hat mich da deutlich besser unterhalten. Dazu kamen einige weitere Ereignisse, die mich immer wieder aus dem Weltraum auf die gute alte Erde verschlagen haben.

Band 867, also den Zyklusabschluss las ich am 887 Tag meiner Lesereise. Kein dramatischer Rückstand, aber gemessen an der geringen Zykluslänge schon auffällig. So ein richtiger Lesefluss mit binge-reading-Phasen wollte im Grunde nie wirklich aufkommen. Vielleicht ist auch Zeit für die Sommerpause. Könnte ja sein …

Ich werde das rausfinden.

Fazit:

Aufgrund der besonderen Leseumstände enthalte ich mich beim Bardioc-Zyklus eines Urteils. Vermutlich ist der Zyklus besser, als ich gerade denke. Da ich mir aber vorgenommen habe, diesen Handlungsabschnitt später noch einmal in Ruhe zu lesen, werde ich sicherlich auch irgendwann zu einer ausgewogenen Meinung kommen.

Staffelrückblick – Das galaktische Rätsel

Eine Rezension der dritten Staffel von Perry Rhodan NEO

Perry Rhodan NEO hat sich mittlerweile einen festen Platz auf meinem Heftehaufen erobert. Obschon ich die Taschenhefte nicht mit dem akribischen Eifer lese, welchen ich den Heftromanen der Erstausgabe zukommen lasse, bin ich doch mittlerweile am Ende der dritten Staffel angelangt – am Ende einer Staffel, die mich ratlos hinterlässt.

Was steht drin?

Perry Rhodan wird nicht zum Administrator gewählt und hat auch keinen Bock, unsterblich zu werden. Dazwischen liegt Horror mit Zeitmaschinen. Wer es objektiver möchte, konsultiere bitte die Perrypedia.

Was hat mir an dieser Staffel nicht gefallen?

Im Grunde schreibe ich ungern über Dinge, die ich doof finde; gemeckert wird schließlich genug. Das heißt im Gegenzug aber nicht, dass ich alles gut finde, was ich lese, und so ein Zyklusrückblick gehört ja schon auch zu den Heftehaufen-Routinen. In diesem Sinne, los gehts:

Der Anfangsband “Der Administrator” von Frank Borsch ließ sich noch ganz gut an. Der Kniff, dass der Titel sich eben nicht auf Rhodan bezieht, gefällt mir immer noch. Aha, dachte ich, hier bietet sich eine Chance, die Tücken des Originals hinter sich zu lassen, Rhodan nicht als Superhelden dastehen zu lassen, der alles macht, alles kann und total super toll ist. Rhodan darf in der Galaxis rumfliegen, ohne gleich mal nebenbei noch die ganze Erde retten zu müssen.

Weit gefehlt. Leider kann man auch Elfmeter ohne Torwart verschießen.

Denn was folgte, war eine nahezu exakte Kopie der Originalsuche nach Wanderer – nur noch schlimmer. Mithilfe eines Zeitmaschinchens, hier schlicht Transmitter genannt, eiern Rhodan und seine Getreuen durch Raum und Zeit. Und wer den Heftehaufen kennt, weiß, wie hochgradig allergisch der Heftehaufen auf Zeitreisen reagiert, ja wie hochgradig abgeneigt der Heftehaufen Geräten wie dem Nullzeitdeformator gegenüber ist. Da hilft auch ein neuer Name nichts. Vor allem war die Zeitodyssee im Falle der NEO-Wanderersuche komplett unnötig, Schlacht um Atlantis hin, Imperator da Gonozal her.

Und statt die Sache wenigstens halbwegs spannend zu gestalten, folgt die ganze Reise auch noch der Dramaturgie, die mir schon damals in den Ebenen der Hohlwelt Horror das Lesevergnügen ordentlich verleidet hat. Statt der Ebene der Woche oder dem Alien der Woche, serviert uns die dritte NEO-Staffel eben die Zeitepoche der Woche. Bäämmmm!

Der Kniff mit Tramp hat’s da auch nicht wirklich rausgerissen. Ach ich reg mich schon wieder viel zu sehr auf …

Was hat mir an dieser Staffel gut gefallen?

Keine Rezension ohne positive Eindrücke! Menschen, auf deren NEO-Urteil ich vertraue, haben mir glaubhaft versichert, dass der Tiefpunkt nun durchschritten sei. Das, und die Lektüre des Folgebandes aus der Staffel “Vorstoß nach Arkon” lassen mich hoffen.

Außerdem scheint es ja nun so, dass mein persönlicher NEO-Bann gebrochen ist, und ich wirklich dran bleibe. Das ist doch auch was Schönes.

Fazit

“Das galaktische Rätsel” ist mir zu sehr Kopie der Erstausgabe, als dass beim Lesen wirklich Freude aufgekommen wäre. Aber schließlich gab es auch in der Erstauflage schon Zyklen, mit denen ich so gar nicht warm geworden bin. Also: durchatmen, weiterlesen! Ad Astra.

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