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Heftehaufen

von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

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Der Gestrandete von Daphto

Ein Blick in Zauberkreis SF Nr. 48

Christian Wöhler hat mir bei unserem letzten Treffen ja das ein oder andere Kleinod mitgebracht, das wir uns vor laufender Videokamera anschauten. Dass wir auch andere literarische Perlen neben Perry Rhodan (nicht) lesen, beweist dieses Video über den Roman “Der Gestrandete von Daphto”.

Wir plaudern ein wenig über Heftromane, unsere Liebe zu diesen vergilbten Heften und ein paar sehr seltsame Werbeanzeigen. Übrigens hat Christian das Heft mittlerweile gelesen und wird in der nächsten Woche hier im Heftehaufen noch ein paar Zeilen dazu schreiben.

Bis dahin muss unsere videografisch festgehaltene Freude über dieses wundervolle Heft reichen.

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Alte Männer, altes Papier

Ein Blick auf das Perry Rhodan Sonderheft 3

So langsam merke ich, wie viel von dem, was mir Freude macht, liegen geblieben ist. Aber so langsam bin ich wieder in meinem Fahrwasser. Konkretes Ergebnis ist diese Besprechung des Perry Rhodan Sonderheftes Nr. 3, das mir Christian Wöhler einst mitbrachte. Wir haben uns am Vorabend des BrühlCon 2019 zusammengesetzt und das Heft gemeinsam gelesen. Dabei lief eine Kamera, sehr viel später fand ich den Film auf einer Festplatte wieder.

Ich freue mich also, endlich zwei ältere Herren zu präsentieren, die beim Anblick älterer Zeitschriften in Verzückung geraten. War ein feiner Abend, an dem insgesamt drei solcher Filme entstanden sind.

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Crossover

Treffen sich zwei Risikopiloten. Sagt der eine …

Zugegebenermaßen hatte ich es gar nicht so richtig auf dem Schirm, dass in dieser Woche die Romanheftserie Maddrax ihren 20. Geburtstag feiert. Natürlich habe ich ihren Anfang in der zweiten Auflage gelesen, ein wenig um Band 500 reingeschmökert, aber so wirklich zum regelmäßigen Lesen bin ich einfach noch nicht gekommen. Was aber nicht heißt, dass ich nicht ganz grob Bescheid weiß, wer Matthew Drax ist, was es mit Aruula auf sich hat und was die beiden so miteinander auf der Erde und auf verschiedenen anderen Welten miteinander anstellen.

Jetzt erschien mit Band 523 ein Jubiläumsheft, dass einen Raketenheftfreund kaum kaltlassen kann. In “Crossover” lässt Oliver Fröhlich die beiden bekanntesten Risikopiloten sämtlicher Universen aufeinander treffen. Und zwar im Jahr 1971 des Perryversums. Keine Frage, dass ich mir das nicht entgehen lassen durfte.

Das steht drin

Matthew Drax und seine Gefährtin Aruula hat es auf eine Erde verschlagen, die aus Flicken verschiedenster Parallelwelt-Erden zusammengesetzt ist. Einer dieser Flicken liegt zufällig genau an der Stelle eines nicht ganz unbekannten Salzsees in der Wüste Gobi. Und zufälligerweise ist dort ein nicht ganz unbekanntes Raumschiff auf seinem Rückweg vom Mond gelandet. Der Rest ist feinste Unterhaltung mit Außerirdischen, Psychostrahlern und Mutanten. Und natürlich wäre die Dritte Macht niemals das geworden, was sie heute ist, wenn es Maddrax und seine Kumpane nicht eben genau in diese Realität zu dieser Zeit verschlagen hätte.

Die Handlung ist geradlinig erzählt, typisch für Maddrax und alte Rhodanhefte, lasst sich fein lesen, und es sind die Kumpane, die mir am meisten Spaß gemacht haben.

Fanservice muss sein

Natürlich ist Matthew Drax der uneingeschränkte Held dieses Bandes. Er darf nicht nur Aruula das Leben retten, sondern sogar den Unsterblichen selbst vor einem bösen Mutanten schützen. Klar, dass Peregrin, der erst in der zweiten Romanhälfte mitmischt, in diesem Moment darüber nachdenkt, wie großartig es wäre, ein ganzes Korps dieser Sonderlinge um sich zu haben. Crest schwingt den allmächtigen Psychostrahler, um die Serienkontinuität in beiden Universen zu wahren, und Thora darf mit ihrem zornigen Energiegeballer sogar mal nützlich sein.

Maddrax und Aruula werden von einem Archivar begleitet, einem Wesen aus fernster Zukunft, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, aus verschiedensten Realitäten kleine Artefakte zu sammeln. So ein kleines Psychostrahlerchen würde sich in der Sammlung des Archivars doch ganz gut machen. Hatte ich erwähnt, dass dieses Wesen den wundervollen Namen Dalton Shair trägt? Das ist doch eine nette kleine Hommage an die Schöpfer des Unsterblichen. Und dass der sowjetische Mutant, der den beiden Risikopiloten übel mitspielt, ausgerechnet Tarkovskij heißt, dürfte auch kein Zufall sein.

So richtig Fanservice für Freunde verschiedenster SF-Universen wird im beiliegenden Comic geboten, an dessen Ende Perry Rhodan ein Maddraxheft mit dem Titel “Crossover” liest. Hier ist der Maler, der ein Bild von einem Maler malt, der ein Bild malt aus dem Planeten der Affen ganz nah.

So ist es verpackt

Neben dem Roman selbst und dem bereits erwähnten Cartoon von Matthias Kringe gibt es ein herzlich-kollegiales Grußwort von Klaus N. Frick, eine LKS mit ein paar Jubiläumsworten von Mike Schönenbröcher und einen sehr persönlichen Blick auf die Serie von Michael Marcus Thurner, der wie Oliver Fröhlich für beide Serien geschrieben hat und noch schreibt. (Weitere Worte gibts in Michaels Blog.)

Standesgemäß ist der Roman mit einem Hochglanzcover verziert, das ein echter Leckerbissen ist. Der Maddrax-Coverkünstler Néstor Taylor hat hier nicht nur ein Zitat des legendären Covers von “Unternehmen Stardust” hingelegt, sondern eine hintergründige Hommage angefertigt. Für direkte Vergleiche ist das ursprüngliche Rhodancover auf dem hinteren Umschlag abgedruckt.

Maddrax 523 – Crossover © Bastei-Verlag

Taylor verlegt die legendäre Mondszene kurzerhand in die Wüste Gobi, lässt Maddrax und seine Kumpane Aruula und Dalton Shair direkt auf die Stardust zulaufen und verschafft so, wenn auch um drei Ecken, den beiden Serienbegründern Darlton und Scheer einen Platz in der Szene, die sie selbst geschaffen haben. Schön!

Versuch eines Fazits

“Crossover” von Oliver Fröhlich ist in meinen Augen ein gelungenes Experiment, zwei so unterschiedliche und doch ähnliche Helden gemeinsam in einem Roman auftreten zu lassen, ohne dass für einen von beiden die Seriengeschichte umgeschrieben werden muss (Hach .. der gute alte Psychostrahler.)

Dabei gibt das Cover des Romans die Richtung vor: Matthew Drax hat die Hauptrolle, der Stargast darf kurz mitwirbeln und alles bei Maddrax ist etwas bunter, abgedrehter aber auch ein wenig gröber ausgearbeitet, als beim unsterblichen großen Bruder. Damit passt der Stil von Maddrax hervorragend zu den Rhodan-Roman der Serien-Frühzeit. Oliver Fröhlich und Mike Schönenbröcher haben gut daran getan, die winzige Handlungslücke in Band 2 und nich tspäter zu finden. Obwohl … ein bisschen Potential wird damit ja schon liegengelassen …

Was fehlt?

In Band 2 “Die dritte Macht” ist Atlan nämlich noch weit davon entfernt, eine aktive Rolle im Perryversum zu spielen. Leider. Aber vielleicht trifft der Einsame der Zeit ja zum 30. Geburtstag auf die schöne Barbarin Aruula. Hans Kneifel hätte seine Freude gehabt.

Außerdem bin ich der festen Auffassung, dass es Aruula irgendwie gelungen sein muss, sich kurz von der Stardust zu entfernen. Anders ist beim besten Willen nicht zu erklären, warum die Betschidin Scoutie so durch und durch … barbarisch aussieht.

Scoutie, mit Maskottchen – PR 1002 – Das weiße Schiff
© Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

Pläne für das Jahr 2020

Während ich heute über Tag noch zurückblickte, war mein Freund Volker schon wieder mit dem Kopf in den Wolken und hat sich Gedanken um die kommenden Monate gemacht. Da unsere rhodanistischen Pläne wohl nahezu deckungsgleich sind, bin ich so frei, dieses Video hier einfach mal einzubinden. Vielleicht sieht man sich ja bei der ein oder anderen Veranstaltung. Hat noch wer konkrete Pläne? Dann immer her damit.

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Volker erzählt was zu unseren Plänen für 2020. (Datenschutzplugin, scharzer Frame, draufklicken … Sie kennen das. Nur Mut.)

Monatsrückblick Januar 2020

Wir schreiben das Jahr 2020 – der Heftehaufen, und damit meine Lesereise durch das Peryversum, geht ins dritte vierte Jahr. Faszinierend – wie es auf einem anderen Raumschiff heißen würde.

Der Januar 2020 brachte eine Dreigleisigkeit im Lesen mit. Zum einen schaue ich, was die kosmische Hanse so treibt. Wenn ich unterwegs bin, erfreue ich mich an dem, was Hubert Haensel aus den kosmischen Burgen gemacht hat. Und dann gibts da ja noch die aktuelle Erstausgabe, wo ich gerade ein wenig hinterher hänge, aber bis zur Buchmesse wieder aufgeholt haben will. Das macht schon Freude, so eine große Dosis Unsterblichkeit.

Wo sie gerade sagen: Buchmesse. Volker hat ein Appartement gebucht, wir haben mal so die ersten Verlage angeschaut, was so interessant werden könnte … langsam nimmt das Unternehmen #LBM20 Gestalt an. Das ist schön.

Neben der ganzen Leserei nahm eine andere Serie auch noch eine Menge Raum ein: Ich schaute mir zum zweiten Mal Breaking Bad komplett an. Immer wieder empfehlenswert, auch in der Wiederholung. Ausgleichsfernsehen, statt Ausgleichsliteratur – auch mal ein neues Konzept.

Das Erwachen der Hüterin – Elben einmal anders

Ein Gastbeitrag von Markus Regler

Mit „Das Erwachen der Hüterin“ legt E. S. Schmidt den ersten Band der Trilogie „Die Chroniken der Wälder“ vor.

Darin wird die Geschichte des Menschen Daric Tedesohn und der Elynn Aroanída erzählt, die beide aus ganz verschiedenen Welten stammen und in Liebe zusammenfinden. Was hier zunächst wie eine Romantik-Geschichte klingt, ist mit gehörig Action gewürzt.

Willkommen in der Welt der Elynn

In der Fantasy-Welt von Schmidt leben neben den Menschen die elbenartigen Elynn. Als große Stärke des Romans habe ich es empfunden, dass die Elynn nicht das nächste 08/15-Elbenvolk seit Tolkien sind, sondern ihre eigenen besonderen Fähigkeiten und Lebensart haben, die sie von anderen ähnlichen Völkern abgrenzen. Die Elynn und ihre Kultur sind liebevoll und detailreich ausgestaltet. Hervorragender Weltenbau! Toll!

Seit einer großen Auseinandersetzung vor fast 1200 Jahren, die Grundlage für Sagen und Legenden ist, existieren die beiden Völker weitestgehend getrennt voneinander. Die Elynn leben in Wäldern, verlassen diese höchst selten und gelten gemeinhin als mystische Wesen. Sie werde oft mit Skepsis betrachtet, da sie im Ruf stehen, Menschen in die Wälder zu locken und dort wahlweise zu verführen oder verschwinden zu lassen. Die Elynn hingegen schauen auf die Menschen herab und sehen sie auf einer Stufe nur knapp über wilden Tieren.

Vor diesem Hintergrund treffen der Schwertsklave Daric und Aroanída aufeinander. Daric ist wegen Mordes dazu verurteilt in der Arena zu kämpfen und ist sehr erfolgreich darin. Aroanída hält sich zum ersten Mal überhaupt unter Menschen und auf dem Weg zu ihrem Vater, der als eine Art Botschafter in einer Menschen-Stadt residiert. Ihre Reisegemeinschaft wird überfallen und sie müssen sich als einzige Überlebende alleine durchschlagen. Trotz aller trennenden Gräben verlieben sich die beiden ineinander und finden am Ende des ersten Abschnitts zusammen.

Klare Struktur

Der Roman gliedert sich in vier Abschnitte. Die Teile I und II sowie III und IV sind jeweils zeitlich zusammenhängend. Jeder Teil hat seinen eigenen Spannungsbogen und erzählt im Grunde eine eigene Geschichte.

Während ich die Abschnitte I und II quasi eingesogen habe, zog sich Abschnitt III etwas zäh dahin. Hier hätte der Spannungsbogen etwas steiler sein dürfen, zumal das darin vorkommende Kriegsszenario Stoff für Action geboten hätte. So bleibt es bei vereinzelten „Spannungsspitzen“ und den Protagonisten gehen die Herausforderungen für meinen Geschmack ein wenig zu glatt von der Hand.

Der abschließende Abschnitt IV des Romans wartet allerdings mit einem Paukenschlag auf, der schlagartig alles auf den Kopf stellt, was Figuren und Leser bis dahin über die Vergangenheit zu wissen glaubten. Dennoch kommt auch dieser Teil für mich nicht ganz an die erste Hälfte des Buches heran, wo der Roman geradezu ein page turner war.

Etwas gehadert habe ich mit einer Szene ziemlich am Anfang. Während Daric und Aroanída gemeinsam auf der Flucht sind, entkleidet sich Aroa an einem Teich, um zu schwimmen. Daric ist von ihrem Anblick so verführt, dass er übergriffig wird. Aroanídas Reaktion darauf ist erst wütend und dann peinlich berührt, weil sie vergessen hatte, dass Menschen so triebgesteuert sind. Man muss zur Verteidigung sagen, dass die Wirkung der Elynn auf Menschen auch im weiteren konsistent so beschrieben wird. Auch der freizügigere Umgang der Elynn mit Sexualität wird thematisiert. In sich ist das alles schlüssig. Allerdings weiß ich nicht, ob ich eine solche Grundsituation (Frau ist schön – Mann küsst sie ungefragt – Frau gibt sich die Schuld) lesen will. Zumal Daric im weiteren Verlauf des Romans als beherrscht und zivilisiert geschildert wird.

Stimmungsvoll erzählt

Erzählerisch hat das Buch einiges zu bieten, was mir sehr gut gefallen hat.

Schmidt erzählt die Geschichte ausschließlich und abwechselnd aus der Perspektive der beiden Hauptfiguren und legt dem Leser auf charmante Weise die Weltsicht beider Völker dar. Aroa versteht die Handlungsweisen der Menschen nicht, ebenso wie sich für Daric die Lebensweise der Elynn nicht vollständig erschließt. Bilateraler sense-of-wonder sozusagen.

Die vier Episoden des Romans unterscheiden sich auch in ihren Grundstimmungen. Das macht es abwechslungsreich für den Leser und man hat nicht das Gefühl viermal dasselbe zu lesen. Auch der Zeitsprung zwischen den Abschnitten II und III tut der Geschichte gut. So kann man den Figuren ein wenig „Entwicklungszeit“ geben und die neuen Abenteuer frisch aufsetzen.

Vor allem in der zweiten Hälfte des Buches treten immer wieder ethisch-philosophische Fragen auf. Wie weit soll man gehen, um anderen zu helfen, wenn es einem auf Dauer Schaden zufügt? Muss man Errungenschaften, die sich als negativ herausgestellt haben, ablehnen und tabuisieren, obwohl sie auch Gutes bewirken könnten? Diese Fragen werden auch im konkreten Kontext nicht abschließend beantwortet und sie werden uns wohl auch in den beiden noch kommenden Teilen der Reihe beschäftigen.

Mir hat es sehr viel Spaß bereitet, diesen Roman zu lesen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzungen, zumal die Autorin den Leser am Schluss etwas an der Klippe hängen lässt. Sehr geschickt, Frau Schmidt!

Für mich war das Buch erfrischend anders im Gegensatz zu anderen Fantasy-Geschichten (das ist bei mir keine breite Wissensbasis, ich bin mehr in der SF zuhause), was vor allem an den Elynn und ihrer Welt liegt. Aber auch Aroanídas stetes Staunen und die Art und Weise, wie sie sich in der ihr unbekannten Welt tapfer durchschlägt, fand ich schön. Darics ausgeprägten Beschützerinstinkt hat sie eigentlich gar nicht nötig.

Lieblingszitat:

Es ist das Wesen des rechten Schenkens, nichts zurückzuerwarten.
Gerade darin findet der Schenkende seine Freude.“

Fazit:

Der Roman ist interessant, vielseitig, spannend und wartet mit einer toll ausgestalteten Welt und zudem hohem sprachlichem Niveau auf.

Von mir ergeht daher eine klare Leseempfehlung!

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