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Heftehaufen

von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

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Moses im Supermarkt

Über die Zukunft der Vergangenheit hatte ich ja hier schon einmal geschrieben. Nach der Lektüre von Band 29 “Die Flotte der Springer” gab es wieder eine Stelle, die mich nicht losgelassen hat, und wieder war es Kurt Mahr, der mich hat nachrechnen lassen.

Auf Seite 46 des Romans schreibt Kurt Mahr über den arkonidischen Kampfroboter RB-013, genannt Moses:

“RB-013 sprach Englisch. Es war keine Schwierigkeit, einem arkonidisch sprechenden Robot das englische und noch ein paar Sprachen mehr beizubringen. Das Speichervermögen wurde pro Sprache nur mit fünf bis acht Promille seiner Kapazität belastet.
(Quelle: Kurt Mahr, Die Flotte der Springer, Moewig Verlag, 1. Auflage, Seite 46)

Jetzt stellt sich mir unweigerlich die Frage: Wie groß ist die Festplatte in Moses’ Schädel (oder Bauch, oder Brust, oder sonst wo, wo eben in einem arkonidischen Kampfroboter Platz ist)?

Lass mal überlegen! Wenn ich meinem Tolino ein Englisch – Deutsches Wörterbuch spendiere, habe ich eine Datei von 44,5 MB. Wenn ich davon ausgehe, dass das Arkonidisch der 1980er Jahre (Serienzeit) etwas komplexer ist, als das Deutsch des 21. Jahrhunderts, kann ich mal mit einer Dateigröße von 50 MB rechnen. (Leider ist Arkonidisch nie ausgearbeitet worden. Berechnungen für Sindarin oder Klingonisch wären mit Sicherheit genauer.)
Nehme ich weiterhin an, dass Moses ein durchaus kompetentes Roboterexemplar ist, gestehe ich ihm 5 Promille Speichernutzung zu.

Wenn also ca. 50 MB einer Speichernutzung von geschätzt 5 Promille entsprechen, ist Moses`Gesamtspeicher etwa 10000MB groß, was 10 GB entspricht.

8 GB ist derzeit die kleinste sinnvolle SD Kartengröße und liegt in nahezu jedem Supermarkt zu Preisen unter 10 Euro rum. 1962 hatte ein aktueller Großrechner (TR 4) eine Speicherkapazität von 0,2 MB, was 0,002 Prozent der Speicherkapazität von Moses entsprechen dürfte. Grob überschlagen natürlich.

Gucky, du Schleimer

Was sagst du kleine Weltraumratte da auf Goszuls Planet?

Alle Menschen sollten Vollbärte tragen, damit sie gütig und erwachsen aussehen.

(Quelle: PR 36 – Die Seuche des Vergessens, Moewig Verlag, 1962, S.4)

Alle die mit uns auf Weltraumfahrt gehen …

Offensichtlich hast du ja doch ganz vernünftige Ansichten und wir könnten noch Freunde werden. 😉

Ich geh dann mal ganz erwachsen weiterlesen. Ad Astra und schönes Wochenende!

Japanische Inspiration

Mein Freund Markus und ich lieben Science Fiction Filme älteren Datums – solche mit ordentlich Kulissenschieberei. Meist gräbt er die Dinger irgendwo aus und schon vergeht ein herrlicher Abend, dem gehobenen Blödsinne gewidmet. (Traditionell ist übrigens “Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe” mit passendem Süppchen vorweg.)

Im letzten Jahr schenkte Markus mir eine DVD-Box mit japanischen SF-Perlen (Geburtstag, Weihnachten, einfach so? Ich weiß es nicht mehr.) Jedenfalls war einer dieser Filme “UFOs zerstören die Erde” aus dem Jahr 1962. Ich habe keine Ahnung, wer sich solche Titelübersetzungen ausdenkt, denn schließlich taucht in dem Film kein einziges UFO auf und die Erde wird auch nicht zerstört. Der Originaltitel wäre wohl “Unglücksstern Gorath” gewesen.

Go … was? Genau. Gorath! Fast genau so wie der barkonidische Astronom Gorat aus PR 32 – “Ausflug in die Unendlichkeit”.

Gorath erschien in Japan am 21. März 1962, Gorath wird von Walter Ernsting am 13. April 1962 auf die Leser losgelassen.

Nach der Sache mit Rodan und Rhodan muss ich nicht an einen Zufall glauben, oder? Auch wenn die Zeit zwischen Gorat und Gorath knapp war.

Der Monat im Rückblick – Januar 2017

Wir schreiben den 31. Januar 2017. Der erste Monat meines Literaturprojektes ist um, und so wird es Zeit für den ersten Monatsrückblick.

Das passierte im Blog:

Mit einer Annonce in PR 2886 und diesem Tweet begann alles:

Zwei Touren führten mich von der Eifel nach Franken, was mir meinen ersten Besuch im DB-Museum mit Markus und ein Treffen mit Regina und Rainer einbrachte. Schön wars. Sehr schön sogar.

Eine große Ehre wurde meinem kleinen Projekt schon sehr früh zuteil: Ein Bericht zu diesem Blog erschien im Newsbereich der offiziellen Perry-Rhodan Webseite. Dafür danke ich Klaus N. Frick und Philine-Marie Rühmann herzlich, beide haben mir geduldig jede Frage beantwortet, die ich bis jetzt hatte.

Screenshot: »Copyright by Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt«

Dank dieses Artikels und dank der Unterstützung vieler Leser ist der Heftehaufenblog schon im ersten Monat größer geworden, als ich mir das jemals vorstellen konnte.
Besonders gefreut hat mich auch der Hinweis in Ellerts Stammtisch Post, die ich erst im November abonniert hatte. Vielen Dank nach München für den immer wieder informativen Newsletter.

Ich danke euch allen für das mir und meiner Spinnerei entgegengebrachte Interesse und den regen Austausch, den es in diesem Monat gegeben hat. Auf die nächsten zehn Jahre! 😊

So lief die Leserei:

Gemessen an der Gesamtserie befinde mich noch ganz am Anfang. Aktuell liegt Heft 33 auf meinem Schreibtisch. Das sind für den Januar umgerechnet 1,06 Hefte pro Tag, oder wenn ich den realen Lesestart am 5. Januar nehme, 1,26 Hefte pro Tag. Bei diesem Lesepensum bleibt sogar noch Zeit für andere Literatur. Vielmehr habe ich meine Fernsehzeit radikal zusammengestrichen. Vermutlich werde ich dieses irre Tempo aber nicht halten wollen/können.

Derzeit bin ich fasziniert vom technikbegeisterten Stil der 60er Jahre. Es macht mir großen Spaß, Zukunftsvisionen zu lesen, die schon längst überholt sind.
Außerdem bin ich hin und weg von den alten Werbeanzeigen. Hier werde ich in den nächsten Monaten sicherlich noch einmal genauer hinschauen und versuchen, die ein oder andere Zeile zu schreiben.

Das macht der Sammlungsaufbau:

Nachdem ich nun die richtigen Kartons habe, konnte ich eine kleine Kalkulation bezüglich Platz- und Finanzbedarf anstellen und bin nicht so sehr geschockt, wie ich befürchtet habe. Die nächsten Monate werde ich also darauf verwenden, die Hefte in aller Ruhe einzutüten und in Kartons zu packen. Aktuell habe ich Band 1000 eingepackt, schiebe aber einen kleinen Kartonstau vor mir her.  Ich muss schon sagen, als ich kurz nachgerechnet habe, wann ich Band 1000 lese, ist mir kurz mulmig geworden.

Bis Heft 1000 dauert es noch etwas. Die Kartons gehe ich nächste Woche holen.

Die fehlenden Hefte erfasse ich in einer Evernotenotiz, sodass ich meine Suchliste jederzeit dabei habe. Mein Plan bezüglich der fehlenden Hefte ist eine vollständige Bestandsaufnahme und dann mal ein gezielter Besuch in der Sammlerecke. Das wird aber noch dauern. Auf Flohmärkten wird es dann wohl doch etwas mühsam.

Ein erster Abschied

Ich habe gerade Band 31 – Der Kaiser von New York gelesen und dabei festgestellt, dass es sich um den letzten Roman von W. W. Shols (Winfried Scholz) für die Serie handelt.

Tja, was soll ich von seinen Romanen halten? Ich bin unschlüssig.

Wie steht Shols für mich im Vergleich zu seinen damaligen Mitautoren?

Da ist Scheer, dessen Ton mich an die “Neue Deutsche Wochenschau” erinnert. Kurz. Knapp. Präzise. Military Science Fiction in ihrer frühen Form. Dann Clark Darlton, der alte Träumer und Märchenerzähler, der sich so oft in wundervolle Beschreibungen seltsamster Landschaften verliert und Stimmungen beschreibt, wie Scheer es nie hinbekommt (zumindest so weit ich das bis jetzt beurteilen kann). Und dann ist da Kurt Mahr, Physiker, jemand der SCIENCE Fiction im besten Sinne schreibt. Präzise, wissenschaftlich, manchmal etwas sperrig, aber immer faszinierend.

Und Shols? Ich bin immer noch ratlos. Er scheint mir seinen Platz damals nicht recht gefunden zu haben. Seine Romane sind einfach … da. Sein Lieblingsthema schienen die Mutanten gewesen zu sein, aber so richtig ist der Funke da nicht auf mich übergesprungen. Band 9 auf der Venus hat Spaß gemacht, die Rückkehr zur Venus in Band 23 war irgendwie ein komisches Gehacke und der Kaiser von New York hat mich auch nicht mitgerissen. Da wäre mehr drin gewesen.

Fraglich ist auch, wie viel die Exposés seiner Romane hergegeben haben. Ein Kracher ist die Rückkehr zur Venus mit dem Kampf gegen den Ostblock ja nun nicht gerade.
Oder was hätte Shols aus Gucky gemacht, wenn er den Roman denn wie geplant geschrieben hätte?
Hätte Shols einfach mehr Zeit gebraucht, die ihm sein Brotberuf nicht gelassen hat?
“Mer weiß et nit!” wie man bei uns in der Gegend sagt.

Ich bin jedenfalls gespannt auf die Hefte von Kurt Brand, deren erstes mir ja demnächst mit Band 34 unterkommt

Zeitreise – Treffen zweier Unsterblicher

Volker Hoff hat mich kürzlich in seinem tollen Blog in den Club der Zeitreisenden aufgenommen. Danke dafür. Empfinde ich meine Lesereise, die ja eigentlich aus einer Laune heraus geboren wurde, doch mittlerweile selbst als eine ungemein spannende Zeitreise.

Für mich gehört zu dieser Reise nicht nur die Geschichte der Serie, sondern auch ihr Umfeld und ihre Entstehung. Derzeit befinde ich mich noch ganz am Anfang, zu Beginn der 1960er Jahre, also in einer Zeit, in der ich noch nicht mal im Ansatz daran gedacht hatte, irgendwann einmal dieses Universum zu bevölkern. (Das geschah erst im Jahr 1974.)
Trotzdem möchte ich so gut wie es geht in die damalige Zeit eintauchen und formulierte auf Twitter folgende Bitte:

Ich erhielt eine Menge spannender Rückmeldungen, mit Getränken und Partyrezepten. Diese Anregungen möchte ich nun in loser Folge in der Rubrik “Zeitreise” präsentieren. Ich kann schon einmal verraten, dass ich demnächst Fliegenpilzeier und Schnittchen für meine Leseabende zubereiten werde.

Starten möchte ich allerdings mit einem Getränk, angeregt von einem Blick in die Perry Rhodan Chronik. Auf vielen Bildern aus der damaligen Zeit ist etwas zu trinken zu sehen, und meist ist das keine Wasserflasche. Hört man sich dann mal um, was damals so auf Parties getrunken wurde, taucht ein Name immer wieder auf: Racke Rauchzart.
Viel findet man nicht mehr im Netz über dieses urdeutsche Wirtschaftswundererzeugnis, meist sind es gruselige Geschichten und finstere Erinnerungen an ein ganz schlimmes Getränk. Ausnahmen bilden dieser Artikel von Stefan Gabanyi in der Süddeutschen und dieser launige Tastingbericht im Blog Blong Drink.

Spannend sind für mich folgende dabei Tatsachen:

  1. Im Jahr 1961 erschiend der erste Perry Rhodan Roman und die Spirituose Red Fox aus dem Hause Racke wurde auf Drängen der schottischen Whiskyindustrie in “Racke Rauchzart” umbenannt.
  2. Sowohl Perry als auch Racke sind immer noch unter uns.

Was lag also näher, sich im Dienste der trivialliterarischen Zeitreise eine solche Flasche zu besorgen und bei einem Leseabend zu verkosten.

Modernisierte Legenden unter sich

Das Geschmackserlebnis möchte ich jedem selbst überlassen, nur soviel sei gesagt: Ich weiß jetzt, wo der Geruch in den Düsseldorfer Altstadtkneipen zu meinen Jugendzeiten herkam. Und nein, so schlimm wie sein Ruf ist Racke Rauchzart längst nicht mehr, schließlich ist er mittlerweile ein waschechter Blended Scotch. Der neue Markeneigentümer scheint einiges getan zu haben, um den Whisky an den heutigen Geschmack anzupassen.
Das erinnert mich ein wenig an die Frischzellenkur, welcher der viel zu früh verstorbene William Voltz unser aller Lieblingsraketenheftchenserie unterzog.
Und im übertragenen Sinne scheint schließlich auch für Perry Rhodan das zu gelten, womit Stefan Gabanyi seine Homage an Racke Rauchzart beschließt:

“Man spricht nicht darüber, aber getrunken wird er trotzdem.”

Kleiner Perry-Rhodan-Schnipsel zum Schluss: Den Unsterblichen verlangt es in Band 23 auf der Venus nach Whisky, aber alles, was er findet, ist eine Flasche Vodka.

Was sind eure kulinarischen Erinnerungen an die 60er. Habt ihr vielleicht sogar feste Erinnerungen an Gerichte und Getränke, die Ihr mit Lesestunden verbindet? Lasst es mich wissen, ich werde es verkosten. (Und nein, Vurguzz gilt nicht, solange ich nicht an die 60% Alkohol aus dem Hyperraum herankomme.)

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