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von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

Schlagwort: Perry Rhodan (Seite 18 von 53)

Kurt Mahr erklärt das Internet

Eine kleine Fundstelle aus Heft 791

Während ich das Ende des Aphiliezyklus noch etwas auf mich wirken lasse, kann ich ja mal anfangen, einige Fundstücke aus den Heften zusammenzutragen. Eine hübsche Stelle stammt aus Band 791 – Der COMP und der Kybernetiker von Kurt Mahr (bürgerlich Klaus Mahn).

Bei einer Besprechung zwischen Geoffrey Warringer und Perry Rhodan an Bord der SOL legt Mahr dem Unsterblichen folgende Sätze in den Mund:


“Laß das den Raumschiffkonstrukteuren der Zukunft eine Lehre sein”, meinte er.
“Zentralrechner sind von Übel. Sie sind so kompliziert, daß eine systematische
Fehlersuche fast zur Unmöglichkeit wird. In Zukunft brauchen wir verteilte Intelligenz,
dedizierte Systeme. Tausend Kleinrechner anstelle eines Gigantrechners.”

Perry Rhodan 791, Der COMP und der Kybernetiker – VPM, 1976

Ich denke, wir können hier davon ausgehen, dass Klaus Mahn während seiner Zeit in den USA mit dem Arpanet in Berührung kam und so das Internet in diesem hübschen kleinen Roman nach Deutschland brachte. Zumindest als Science Fiction, wobei das ja damals vermutlich noch Zukunftsroman hieß 😉 Da soll noch einer sagen, Romanhefte wären Schundliteratur.

Eine hübsche Karte des Ende der 1960er Jahre etablierten Netzwerkes gibt es in der englischsprachigen Wikipedia.


Admiralin außer Dienst

Markus Regler über den fünften Kurzroman der verlorenen Jahrhunderte

Die obligatorische Spoilerwarnung kommt hier gleich zu Beginn, denn es ist endlich soweit. Wir erfahren im fünften Teil dieser Kurzromanserie etwas über unsere heimatliche Milchstraße. Und die Hauptfigur ist eine alte Bekannte, die Admiralin Anna Patoman.

Schon als die Titel der einzelnen Kurzromane bekanntgegeben wurden, kam mir diese Figur in den Sinn. Ich hatte das zunächst wieder verworfen, es könnte ja eine falsche Fährte gelegt worden sein.

Zum Inhalt

Der Roman spielt etwa siebzig Jahre nach dem Ausbruch des Weltenbrandes. Die ehemalige Admiralin Anna Patoman hat sich zurückgezogen und lebt auf dem Planeten Abaq, der von Arkoniden kolonisiert worden ist.

Der Weltenbrand tobt noch immer, obgleich seine Ursachen seit langem beseitigt sind. Die Bewohner der Milchstraße leiden nach wie vor an den psychisch belastenden Auswirkungen der Hypersensibilität und haben sich anscheinend überwiegend unter die Oberfläche ihrer Planeten zurückgezogen. Zusätzlich läuft die pharmazeutische Forschung auf Hochtouren, um die Reizüberflutung medikamentös abzumildern. Anna Patoman hingegen stellt sich dem Weltenbrand entgegen, lebt einsam in der von den Abaqa verlassenen Stadt Tahara und verzichtet auf Pillen.

Nach einem Zusammenbruch findet sie sich in einer unterirdischen Klinik in der Obhut des Medikers Ulukant Bedrik wieder. Während ihres Aufenthaltes kommt es zu einem Angriff einer Gruppierung um Aoris Kiehn, der sich Hoher Ultran des Zweiten Lichtes nennt.

Als das „Zweite Licht“ stellt sich Anna Patoman selbst heraus. Kiehn hält sie für das Allheilmittel gegen den Weltenbrand. Er glaubt, dass sich in Patomans Hirnwasser Antikörper gebildet haben, aus denen sich ein wirksames Gegenmittel erzeugen lässt. Also will er ihr das Hirnwasser abzapfen, genau gesagt: das gesamte Hirnwasser, was gleichbedeutend mit Annas Tod ist.

Als Druckmittel dienen ihm Sprengladungen, die überall in der Klinik angebracht sind.

Die ehemalige Soldatin ist zunächst bereit, sich für die Unschuldigen zu opfern, die sich dort aufhalten. Doch zusammen mit Ulukant Bedrik heckt sie einen Plan aus, um Kiehn zur Strecke zu bringen.

Als die Hirnwasser-Entnahme ansteht, injiziert Bedrik ein Mittel, das Patoman in einen scheintoten Zustand versetzt. Der Eingriff scheitert scheinbar und nach ihrem Wiedererwachen beobachtet die Admiralin, dass Kiehn seine Leute zum Abzug sammelt. Allerdings will er die Klinik danach dennoch in die Luft jagen.

Um das zu verhindern und stellt Patoman Kiehn zum verbalen Duell. Zuvor prügelt sie sich aber handfest mit Kiehns Adjutantin Fara und erweist sich als überraschend fit für eine 191-jährige, die vierzig Jahre zuvor den Flottendienst quittiert hat.

Patoman hält Kiehn für einen Mann mit ehrbaren Absichten, der lediglich einmal im Leben falsch abgebogen ist. Sie kann ihn schließlich davon überzeugen, dass er auf das falsche Pferd gesetzt hat und die Zerstörung einer Klinik, die sich der Erforschung von Medikamenten gegen den Weltenbrand widmet, die denkbar schlechteste Idee ist.

Zum Ende des Romans bricht sie wieder auf, um weiter für die Völker der Milchstraße zu kämpfen.

Was macht den Roman aus?

Eine Szene sticht besonders hervor. Nachdem Aoris Kiehn beide gefangen gesetzt hat, erläutert Ulukant Bedrik der Admiralin detailliert die vermeintliche Antikörper-Produktion im Gehirn und deren Widerlegung.

Rüdiger Schäfer ist Chemiker und bei einem Pharmazie-Unternehmen tätig. Und er nutzt die Gelegenheit, sich auf diesem Wissenschaftsgebiet textlich voll auszutoben. Ich habe nicht den blassesten Schimmer, ob der Vortrag in allen Einzelheiten den Tatsachen entspricht, aber es klingt verdammt professionell.

Mir gefiel die Szene gut, aber ich könnte mir vorstellen, dass der eine oder andere Leser ob des Chemo-Babbel hier etwas schneller geblättert hat.

Der zweite herausragende Aspekt ist die Tatsache, dass man (endlich, möchte man sagen) etwas über die Situation in der Milchstraße erfährt. Zwar sind politische Details nach wie vor Mangelware, denn Anna fängt über ihre Space-Jet nur spärlichen Funkverkehr auf. Jedoch ist das einzige Detail das Faktum, dass Perry Rhodan bereits siebzig Jahre nach seinem Verschwinden nicht mehr in den Funknachrichten erwähnt wird. Ob hier schon das große Vergessen begonnen hat?

Vielmehr schildert Rüdiger Schäfer in seinem Roman die verschiedenen Strategien, wie in der Galaxis mit dem Weltenbrand umgegangen wird. Dessen Ursachen sind zwar beseitigt, aber die Wirkung klingt auch nach sieben Jahrzehnten nur langsam ab.

Die Flucht in die Tiefen des Untergrunds, um der Hypersensibilität zu entfliehen, ist eine weit verbreitete Praktik. Ganze Völker graben sich ein und so ist es kein Wunder, dass Weltraumverkehr nur noch vereinzelt stattfindet.

Als flankierende Maßnahme werden medizinische Therapien erforscht und die Medikamente stetig verbessert. Durch die zunehmende Abkopplung der Milchstraßenvölker voneinander und die psychische Beeinträchtigung dürften die diesbezüglichen Fortschritte überschaubar sein.

Diese Mittel ermöglichen lediglich eine teilweise Linderung. Auf Arkon, Terra oder einer anderen hoch technologisierten Welt mag eine höhere Lebensqualität möglich sein, auf einem Großteil der Milchstraßenplaneten wird das Leben zur Qual.

Langsam aber sicher werden die Milchstraßenvölker zermürbt. Ebenso wie Anna Patoman, die sich jeglicher Flucht oder Pille verweigert hat. Sie ist es gewohnt, einem Gegner die Stirn zu bieten, aber selbst ihre Zuversicht ist geschwunden. Schon fünf Jahre weilt sie auf Abaq, obwohl sie eigentlich nur kurz Station machen wollte. Schäfer präsentiert sie somit symbolisch für die Bewohner der Milchstraße.

Überhaupt ist Abaq ein Musterfall dafür, was sich draußen auf den anderen Planeten so oder so ähnlich abspielt. Die Verzweiflung ist groß. Das führt zum Festhalten am letzten Strohhalm und zu Verzweiflungstaten. Aoris Kiehn will im Grunde nur das beste für sein Volk. Er nimmt sogar in Kauf, ein Leben zu nehmen, um dadurch viele zu retten.

Man möchte sich nicht vorstellen, wie es in der übrigen Galaxis aussieht, wo derartige Auswüchse sicher häufig von Erfolg gekrönt sind. Auch eine Anna Patoman kann nicht überall sein.

Kurz reißt Rüdiger Schäfer konkret an, welcher psychischen Belastung die Galaktiker ausgesetzt sind und welche schrecklichen Konsequenzen (Selbstmorde, Scharlatanerie …) diese nach sich zieht. Den Rest – das große Bild – auszumalen, überlässt er dem Leser. Und die Bilder, die sich einem aufdrängen, sind beängstigend.

Fazit

Rüdiger Schäfer erzählt die spannende Geschichte einer immer noch rüstigen Admiralin, die sich nicht von einem dahergelaufenen Möchtegern-Terroristen unterkriegen lässt. Gleichzeitig lässt er erahnen, was sich in der Milchstraße zu Beginn der Verlorenen Jahrhunderte zugetragen und was möglicherweise die Grundlage für die „heute“ herrschenden Verhältnissen gelegt hat.


Monatsrückblick – Februar 2019

Alles, aber keine Routine

Nur kurz vorweg: Du bist richtig im Heftehaufen. Ich habe nur gerade umlackiert.

Wow, was für ein Monat liegt da auf meiner Lesereise hinter mir! Ich erinnere mich an gewisse Monate im letzten Jahr, an deren Ende dreißig gelesene Heftromane und eine wohltuende Leseroutine standen. Einfach mal so dasitzen und Raketenhefte wegziehen.

Das alles gab es diesen Monat nicht oder nur sehr begrenzt. Dazu war der Februar 2019 mit dem Erscheinen von Band 3000 und dem ganzen Drumherum einfach zu turbulent. Aber der Reihe nach!

Heftehaufen unterwegs

Anfang Februar hatte die Perry Rhodan Redaktion zu einer sehr feinen Veranstaltung im Literaturhaus München geladen, zu der ich ja ausführlich berichtet habe. Dieses Wochenende brachte mir nicht nur diesen tollen Nachmittag, sondern auch einen feinen Roadtrip mit ein paar klasse Typen ein, von denen einer sogar Band 3000 als Hörbuch dabei hatte. Großartig! (Wir haben das Hörbuch sogar ganz geschafft …)

Vier Bekloppte auf dem Weg nach München

Das ich mir auf der Tour so ne richtig fette Erkältung zugezogen habe? Nervig! Aber sowas von! Aber hilfreich beim folgenden Lesemarathon. Immerhin etwas.

Heftehaufen liest

Der Februar war gestopft voll mit rhodanistischer Lektüre. Zuerst war da natürlich Band 3000 selbst, was mich in der ersten Februarwoche zu einem kleinen Genesis-Zyklus-Abschlusssprint verleitet hat. Schließlich wollte ich ja wissen, wie das mit dem Weltenbrand so ausgeht.

Dann gab und gibt es im Umfeld dieses Jubiläumsbandes ja noch “Die verlorenen Jahrhunderte” eine hinreißende Reihe von sechs wundervollen Kurzromanen. Die haben mir bis jetzt viel Freude beim Lesen bereitet; aktuell stehen noch zwei Geschichtlein aus. (Von der bereiteten Freude berichtete ich nach längerer Pause auch mal wieder auf Youtube.)

Der Beitrag von Thomas Rabenstein zu dieser Kurzromanserie hat mich sogar veranlasst, mal in dessen eigene Serie NEBULAR hineinzulesen. Das ist gerade die passende Ausgleichsliteratur zum doch recht verschwurbelten Ende des Aphiliezyklus. Gefällt mir.

Bevor ich mich der Aphilie aber wieder widmen konnte, war da ja noch die Eschbach’sche Großtat um Kindheit und Jugend des Risikopiloten mit den Vorfahren aus Scheernsting. Himmel und Hölle, was habe ich dieses Buch eine Woche lang gefeiert.

So! Und dann war da ja noch die Aphilie, die ab Mitte Dezember 2018 Pause hatte. Nachdem alle Sonderpublikationen durch wahren habe ich auch dort wieder nach Anschluss gesucht und letztendlich auch gefunden. Aktuell bin ich so 12 Bände vor Schluss, und im galaktischen Rätsel, der dritten NEO-Staffel, kämpfe ich mich wacker durch den Abschlussband, sodass hier dann sicher bald ein Zyklus- und ein Staffelrückblick folgen kann.

Heftehaufen probiert aus

Bei einer kleinen Diskussion zwischen mir und einem anderen Fan waren wir uns relativ schnell einig: Wenn man ein Freund fantastischer Literatur ist, muss man sich gelegentlich mal neu erfinden.

Ganz in diesem Sinne habe ich diesen Monat einige neue Dinge ausprobiert:

Ich freue mich zum Beispiel riesig, dass Markus Regler “Die verlorenen Jahrhunderte” in einer Serie von Gastbeiträgen hier im Heftehaufen bespricht. Ich schätze seine Sichtweise auf die Romane sehr und fiebere der ein oder anderen Schandtat entgegen, die wir bereits zusammen ausgeheckt haben. Es wird spannend.

Mit einer weiteren Kooperation betrete ich so richtiges Neuland. Sven Fesser, Ralf Entz und ich sponnen irgendwann mal darum herum, was zu Perry Rhodan NEO zu machen. Sven bloggt selber über die Serie, ich habe ja im letzten Jahr mit der Lektüre von vorne begonnen, um meine Lücken zu füllen, und Ralf weiß einfach alles. Herausgekommen ist “Das Echo von Tolot”, ein kleines Podcastexperiment, das bei den Jungs von der dritten Macht ein Zuhause gefunden hat.

Der Podcast mit der Haluterente (Grafik: Raphael Schottel)

Im Moment quatschen wir uns noch warm und hadern mit der Tontechnik, aber sie kennen das ja: Meister … vom Himmel fallen … und so. Die Pilotfolge gibt es schon hier; über die Vision Terrania lassen wir uns in wenigen Tagen aus (Also eigentlich haben wir es schon getan, aber wir lassen die Episoden immer alle vier Wochen ins Freie.)

Und dann habe ich da ja noch diesen Youtubekanal, der ein bisschen in den Dornröschenschlaf gefallen war. Die Videoserie zu den verlorenen Jahrhunderten habe ich zum Anlass genommen, auch hier mal ein wenig durchzufeudeln. In der Zukunft werde ich einige Projekte vorstellen, die im Fandom entstehen. Verglichen mit anderen SF-Fandoms sind die Rhodanisten doch eher eine überschaubare Schar Menschen, die aber echt ein paar richtig kreative Köpfe dabei hat. Da möchte ich mich einfach stärker auf die Suche machen und einfach mal schauen, was es dort so gibt – und natürlich drüber reden. Weil: Ich find das ja gut.

Den Anfang machte ich heute ganz frisch mit einem kleinen Experimentalvideo zur SOL in der Ausgabe 93. Wer Bock hat, mir 18 Minuten beim Zeitunglesen und Drüberlabern zuzuschauen, darf sich gerne Fragen, was der Schinken an der Wand zu suchen hat:

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EL DORADO

Markus Regler über den vierten Teil der verlorenen Jahrhunderte

Ein ganz neues Kapitel schlagen wir im vierten Teil der Serie über die „verlorenen Jahrhunderte“ auf. Es wird in die Zwerggalaxis Sagittarius umgeblendet. Dorthin sind zweihundert Jahre zuvor Galaktiker der verschiedensten Völker vor dem Weltenbrand geflohen. Um es gleich vorwegzunehmen: Über die Milchstraße erfahren wir auch in diesem Kurzroman nichts. Die alte Heimat scheint der aktuellen Generation in Sagittarius ziemlich egal zu sein.

An dieser Stelle ergeht wie üblich Spoilerwarnung. Es folgen Details der Handlung.

Zum Inhalt von EL DORADO

Der Roman von Oliver Fröhlich unterscheidet sich besonders in einer Hinsicht von seinen Vorgängern: Weder eine bekannte Figur, noch ein Volk oder sonst ein prägnanter Aspekt aus dem Genesis-Zyklus stehen hier im Zentrum. Vielmehr ist es eine Gruppe von Abenteurern, mit deren Hilfe wir ein Schlaglicht auf die Situation in Sagittarius erhaschen.

Hauptfigur ist Sheb Mahoon, der mit seinen Kameraden vom Raumschiff EL DORADO gerne reiche Spieler abzockt. Er verfügt über einen überdurchschnittlich entwickelten Geruchssinn, der es ihm erlaubt, die Erregungszustände seines Gegenübers zu erschnuppern.

Gleich in der ersten Szene, die auf einem Glücksspiel-Planeten namens Vendant spielt, nimmt er dem Gursüy-Jülziish Tyramin Fyün eine hübsche Menge Hyperkristalle ab und geht dabei ziemliches Risiko ein.

Ein abgekochter Draufgänger, ein Hasardeur, möchte man meinen. Hat sicher Geheimdienstausblidung hinter sich. Weit gefehlt und das ist der erste nette Kniff in dieser Geschichte: Sheb ist einfach nur der Koch der EL DORADO.

Dennoch macht er sich Fyün zum Feind, der ihn natürlich zur Rechenschaft ziehen will. Er verfolgt die EL DORADO, greift sie an und verübt bei der nächsten Zwischenlandung auf dem Wasserplaneten Accuro schließlich einen Anschlag auf Sheb Mahoon. Das Attentat wird von einer geheimnisvollen neuen Bekanntschaft Shebs vereitelt. Dabei handelt es sich um Surjantaʼlakom-Farai, kurz Janta, aus dem Volk der Shoma, die unter der Fuchtel eines Händlers steht und die problemlos fremde Sprachen zu verstehen scheint.

Janta wird in die Mannschaft der EL DORADO aufgenommen und gibt im Gegenzug die Koordinaten des sogenannten „Geistersystems“ preis. Dieses System ist eine Legende unter den Raumfahrern von Sagittarius. Ein System voll mit Bodenschätzen, das aber aus unerklärlichen Gründen nie besiedelt worden ist. Ein wahres El Dorado für Glückssucher und Abenteurer. Selbstverständlich macht sich die Schiffscrew auf, um dieser Legende auf den Grund zu gehen.

Beim Anflug auf einen Planeten des Geistersystems verfällt die Mannschaft in Angstzustände und als Sheb Mahoon von Panik gequält die Zentrale aufsucht, sitzt dort Janta im Pilotensessel. An dieser Stelle fragt sich der Leser natürlich, wen man sich da ins Haus geholt hat. Ist Janta die eigentliche Bösewichtin, die sich nun das Raumschiff angeeignet hat?

Und wäre das alles nicht genug, taucht Tyramin Fyün mit Verstärkung wieder auf.

Janta kann jedoch die Abwehreinrichtungen des Planeten per Funkspruch abschalten, woraufhin die psychotische Panik verschwindet. Das System entpuppt sich als Heimat der Shoma, die einst Hilfsvolk einer Superintelligenz waren. Inzwischen ist dieses Volk ausgestorben und Janta dessen womöglich letzte Vertreterin. Kosmische Ereignisse liegen hier verborgen. Sheb kann aber nur einen kleinen Zipfel des Vorhangs lüften, nur einmal oberflächlich hineinschnuppern.

Tyramin Fyün hat sich nach dem Verschwinden der Panikstrahlung auch in das System getraut und attackiert die EL DORADO. Mit Hilfe der alten Anlagen des Planeten kann auch Tyramin Fyüns erneuter Angriff abgewehrt werden, wobei Shem Mahoon noch einmal seine Zockerqualitäten beweisen muss.

Was macht den Roman aus?

Es handelt sich, wie eingangs bereits angedeutet, um eine Abenteuergeschichte, die sich hervorragend in einem Rutsch lesen lässt, beste Unterhaltungsliteratur.

Dabei wandelt sich die Story immer wieder. Von einer Hasardeur-Geschichte zu Anfang geht Fröhlich zu einem rachedürstigen Gegner samt Verfolgungsjagd über. Dann kommt mit Janta ein mysteriöses Element ins Spiel, wobei mit den Angstattacken der Crew ein Geschmack von Horror Einzug hält. Schließlich wird noch kosmisches Geschehen gestreift, wovon ich gerne noch mehr gelesen hätte. Verglichen mit der Spielszene zu Beginn wird dieser Aspekt etwas knapp behandelt.

Aber vielleicht haben wir es ja auch mit einem weiteren Unterscheidungsmerkmal zu den ersten drei Teilen der „Verlorene Jahrhunderte“-Serie zu tun: Während dort Fäden weitergesponnen oder zu ihrem Ende geführt wurden, wird hier vielleicht ein neuer Faden geknüpft?

Was mir persönlich besonders gut gefallen hat: Oliver Fröhlich kommt mit vielen schönen Details um die Ecke, die der Geschichte viel Tiefe verleihen.

So entwickelt er für den Glücksspielplaneten Vendant ansatzweise eine obskure Jurisdiktion, die er schlaglichtartig in die Spielszene am Anfang einfließen lässt.

Ein anderes schönes Detail ist bei der Aufnahme Jantas in die Mannschaft beschrieben. Jeder der auf der EL DORADO anheuern will, muss einen Beitrag für das Schiff leisten, so wie beispielsweise Sheb Mahoon seine besonderen Kochkünste beisteuert.

Auf Accuro schafft es Fröhlich mit wenigen Worten, die Exotik der Sagittarius-Völker plastisch zu beschreiben. Überhaupt werden durch den gesamten Roman hindurch mit kleinstem Aufwand tolle Bilder im Kopf kreiert.

Mein Fazit ist kurz und knapp:
Ein sehr lesenswerter Kurzroman, der mir viel Spaß gemacht hat!

EL DORADO im Bild

Im vierten Kurzroman aus der Reihe “Perry Rhodan – Die verlorenen Jahrhunderte” nimmt uns Oliver Fröhlich mit auf die EL DORADO. Wir begegnen einem Koch und leidenschaftlichen Spieler und folgen ihm auf den Geisterplaneten. Ich erzähle ein wenig etwas zu dem Kurzroman, der uns einen winzigen Einblick in das Perryversum zwischen den Bänden 2999 und 3000 erlaubt.

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Bestellter Tod im Bild

Wohlan! Jetzt, da ich meine Stimme einigermaßen wieder habe, habe ich meine Eindrücke zu Michelle Sterns neuem Kurzroman aus den verlorenen Jahrhunderten festgehalten. Natürlich arbeitsteilig mit Markus Regler, der hier bereits über diese wirklich tolle Geschichte geschrieben hat.

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