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von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

Schlagwort: Perry Rhodan (Seite 30 von 54)

Leipziger Buchmesse – Tag 1 Vormittag

Prolog

Ich suche mir eine ruhige Ecke an einem Stehtisch, verbinde meinen Computer mit dem WLAN, während allerlei Menschen in schwarzen Rollkragenpullovern vorbeiziehen. Ich wähne mich weit weg von der Mangamesse, als ein Ghostbuster im selbstgestrickten Kostüm vor mir steht. Der Comicmesse scheint kein Entkommen. Großartige Menschenmischung hier.

Tag 1 – Der Vormittag

Nach einer eher ruhigen Nacht bei Temperaturen um den Gefrierpunkt wache ich früh um 6:00 Uhr auf. Schlafen bei frischer Luft ist einfach unschlagbar. Ich frühstücke, dusche, packe dann meine Siebensachen un mache mich auf den Weg nach Leipzig. Eine Stunde Autofahrt bis zum Presseparkplatz.
Dort werde ich freundlich eingewiesen, erhalte meinen Parkschein und lasse im Pressezentrum meine Eintrittskarte freischalten. Gefühlt jeder scheint hier so ein Pressebändsel umzuhaben. Selbst Denis Scheck, seines Zeichens bekennender Rhodan-Freund, der kurz vor mir in der Schlange steht.
 

Es ist noch leer um 10:30, also beschließe ich einen Blick in Halle 1 zu werfen. Ich wurde vor Horden von Cosplayern gewarnt.
Ich sag mal so: Es ist faszinierend, dort rumzulaufen, aber am Samstag werde ich diese Halle meiden.
Ich drehe zwei faszinierte Runden, kaufe zwei Hefte am Stand der Sammlerecke und verschwinde erst einmal.
 

Ich frug freundlich nach Foto- und Veröffentlichungserlaubnis

Enter: The große Glashalle. Wow! Da ist dann auch die berühmte Treppe mit dem gigantischen Buchmesselogo. Herr Haufen staunt und schwitzt.

Biosphäre 2 – oder so. Es ist warm hier.

Ich steuere Halle 2 an. Der Perry Rhodan Stand ist in der Phantastikecke gleich zwischen Schulbüchern und Kinderliteratur. Keine schlechte Gesellschaft. Madlen Bihr ist schon da, ihr Mann macht ein Foto von uns. Ich bin noch nicht wirklich wach, drehe noch einige Runden durch den Phantastikbereich und lasse die Atmosphäre auf mich wirken.
Was mir auffällt sind ganze Horden von Kindern. Offenbar scheint die Buchmesse ein beliebtes Ziel für Schulausflüge zu sein. Find ich klasse.

Herr Rhodan ist noch wenig besucht, eine gute Gelegenheit, ihn abzulichten

Madlen Bihr ist schon da. Ihr Mann hat uns bereitwillig fotografiert

In Halle 4 dominieren Menschen in Jackets und schwarzen Rollkragenpullovern. Hier sind die großen Publikumsverlage zuhause. Und auch hier jede Menge Kinder. Find ich immer noch klasse.

Halle 5 erreiche ich durch einen etwa stickigen Glasgang, auch hier tummeln sich Anzugmenschen und Rollkragenträger. Dafür ist die Auswahl der Verlage sehr vielfältig: Klein- und Kleinstverlage von interessant bis seltsam anmutend.  Die Halle erfordert einen zweiten Blick.

Einschub:
Keinen zweiten Blick erfordert der Typ mit Sperrholzbreitschwert, Schaumstoffperücke und Bademantel, der hier gerade vorbeiläuft … vermutlich werde ich alt, oder so.

Halle 3 bietet den großen Sendeanstalten und weltanschaulichen Vereinigungen Platz. Nicht wirklich meins. Hier sind auch die Stände, mit denen ich nichts zu tun haben mag. Zum Stöbern jedoch lädt die Regalmeile der Leipziger antiquariate ein. Nicht thematisch, sondern nach Händlern geordnet. Ich bemerke jedoch einen gewissen information overkill (widme dieses Wort der Gesellschaft mit der Petition zum Verbot von Anglizismen) und beschließe, etwas zu essen zu suchen. Und frische Luft. Vielleicht schau ich mir danach Cosplayer an, oder sehe mal, wer sich bei Herrn Rhodan rumtreibt, oder suche nach dem Gilgamesch-Epos am Stand von Carlsen … Zum Glück habe ich eine Dauerkarte. Hier ist so viel zu entdecken!

Gelesen: Perry Rhodan Olymp 4 – Im Netz von Adarem

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Der Monat im Rückblick – Februar 2018

Der Februar ist vorbei; ich lese viel und schreibe wenig. Dafür läuft abseits der alten Erstausgabe einiges, was echt Spaß macht.

So lief die Leserei

Anfang Februar begann ich mit der Lektüre des Cappins-Zyklusses. Passend dazu warf mich eine heftige Erkältung vor Karneval auf die Bretter, was zu einem kleinen Lesemarathon führte. Die erste Zyklushälfte konnte ich fasziniert und in Rekordzeit abschließen. Seitdem herrscht wieder normales Lesetempo von einem Heft pro Tag. Dazu kommen Olymp und die aktuelle Erstausgabe. Bei NEO sammle ich die Hefte an und lese die Mironastaffel dann in einem Rutsch.


Das passierte im Blog

Mein persönlicher Februarhöhepunkt war das Gespräch mit Michael Pfrommer über sein “Andromeda-Backup”. Das Interview ist eigentlich nur das Destillat vieler langer, angeregter und sehr interessanter Plaudereien mit Michael. Ich bin auf die nächsten Romane gespannt. Ein paar Gründe mehr, im Sommer mit Volker zum GarchingCon zu fahren.
Außerdem bastele ich mit Stephanie und Volker an einer Sache für 2019, die richtig gut zu werden verspricht.

Das machte der Sammlungsaufbau 

Im Februar ist es mir gelungen, für wirklich dünnes Geld eine ganze Menge alter Planetenromane aufzutreiben. Obwohl ich in nächster Zeit nicht dazu kommen werde, sie zu lesen, schlug das Sammlerherz in mir höher, sodass ich daran nicht vorbeigehen konnte. 

Halbzeit bei den Cappins

Wow, was für ein Februar!
Nachdem ich mich in der zweiten Januarhälfte ganz bewusst mit anderer Literatur auseinandergesetzt habe, klingelte am 2.2.2018 der Wecker für Band 400 – Menschheit im Zwielicht. 20 Tage später verfing sich die MARCO POLO im Netz von Adarem. Das ergibt 20 Tage für einen halben Zyklus oder 2,5 Hefte am Tag.
Wie konnte das denn passieren?

»Copyright by Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt«

Zwischen den Heften 400 und 450 lagen eine ordentliche Erkältung in der Woche vor Karneval, die mir jede Menge Zeit zum Lesen einbrachte, und ein ganzer Haufen neu erwachter Begeisterung.
Wie weggeblasen ist das Gefühl, den x-ten Aufguss einer bekannten Geschichte zu lesen. Faszinierend, die neuen Wesen, die Herrn Rhodan auf der nächsten Etappe begleiten, und selbst die Zeitspringerei war für mich gut auszuhalten.(Keine Sorge, kritische Anmerkungen zu Füllromanen und fußballfeldgroßen Logiklöchern bei der ganzen Zeitspringerei kommen im Zyklusrückblick mit Sicherheit noch.)
Im Moment freue ich mich an den neuen Elementen der Serie. Oft habe ich mit sogenannten “Altlesern” den Bruch mit Band 400 diskutiert. Ich kann verstehen, dass für einige Leser hier eine echte Ära aufhört – für mich fängt eine an, da ich besonders die fantastischen und abgedrehten Elemente der Perry-Rhodan-Serie sehr schätze. Und die sind mit diesen ganzen Präbios, Neandertalern und Zentauren zum ersten Mal richtig sichtbar.
Ich freu mich drüber und lese mit Spannung weiter, folge Herrn Rhodan mit der MARCO POLO nach Gruelfin.
Ach und übrigens, wo sie gerade sagen “Füllromane”: Dieser wundervolle Präastronatikquatsch in Band 436 mit den Nazca-Linien – Hammer! Ich habe es geliebt, dieses Heft zu lesen.

So, gut für heute, ich bin mal lesen, schließlich wartet noch Olymp auf mich. Bis dann.

Das Andromeda-Backup – Ein Gespräch mit Michael Pfrommer

Mittlerweile bin ich knapp zur Hälfte des Cappins-Zyklus vorgedrungen und kann nachvollziehen, warum dieser Abschnitt für viele Leser einen großen Bruch darstellt. Zwei Leser, die sich intensiv mit den beiden vorangegangenen Zyklen beschäftigt haben, sind Kurt Kobler und Michael Pfrommer vom Terranischen Club Eden. Ihre Begeisterung geht soweit, dass sie mit ihrer Reihe “Meister der Insel – Extended” eine ganze Serie von Fanromanen verfasst haben, die zur Zeit der Meister der Insel und damit in der klassischen Serienvergangenheit spielen.
Ich wiederum war derartig begeistert vom Auftaktroman Andromeda-Backup, dass ich Michael Pfrommer ein paar Fragen zum Roman gestellt habe.

Michael Pfrommer

Michael, du bist im Fandom kein ganz unbekannter. Gib den Heftehaufenlesern, die den Terranischen Club EdeN nicht kennen, dennoch kurz die Gelegenheit, etwas über dich zu erfahren.

Ich bin von Hause aus eigentlich Klassischer Archäologe, d. h. ich beschäftige mich als Wissenschaftler mit Griechen und Römern, etwa mit der Epoche von Alexander dem Großen oder mit den Tagen der großen Kleopatra. Neben wissenschaftlichen Werken habe ich auch eine ganze Reihe von historischen Romanen geschrieben, für Erwachsene wie auch für Jugendliche.

Zusammen mit Kurt Kobler hast du das Andromeda-Backup, einen Fanroman, verfasst. Wie kommt man überhaupt auf eine solche Idee?

Die Idee zu unseren Perry-Rhodan-Fanromanen stammt von meinem Partner Kurt Kobler. Da er wusste, dass ich selbst Romane schreibe, kontaktierte er mich eines Tages, um zu fragen, ob ich für den TCE, unseren kleinen, jedoch über die Grenzen Deutschlands hinaus aktiven Perry-Rhodan-Club einen Fanroman schreiben wolle. Mich faszinierte die Idee, weil ich in meiner Teenagerzeit bis in die frühen Siebziger Jahre hinein ein begeisterter Perry-Rhodan-Leser gewesen war. Ich bin jedoch ein typischer Alt-Leser, der sein Herz an die Altserie verloren hat, das sind vor allem die Sechzigerjahre. In den letzten 45 Jahren habe ich höchstens noch 50 neue Perry-Rhodan-Romane in der Hand gehabt, doch das alte Feuer war einfach erloschen.

Kurt Koblers Idee, Perry Rhodan so weiter zu erzählen, wie ich es persönlich geliebt hätte, das war eine solche Versuchung, dass ich meinen ersten Fanroman schrieb, wobei der Perry-Rhodan-Verlag natürlich seine Erlaubnis geben musste, da wir die Bücher ja in Kleinserie publizieren. Für mich ist es bis heute ein Spaziergang durch meine Teenager-Jahre. Eine ganz persönliche Zeitreise.

Warum habt ihr ausgerechnet die Epoche um die Meister der Insel gewählt, die ja mit Sicherheit eine der beliebtesten und bestuntersuchten der ganzen Seriengeschichte ist.

Für mich als Wissenschaftler stellt der Zyklus der Meister der Insel im Rahmen der Perry-Rhodan-Romane eine Ausnahme dar. Er porträtiert den Kampf der Menschen gegen sich selbst, eine kleine Gruppe von relativ unsterblichen Menschen um Perry Rhodan trifft auf eine sogenannte Erste Menschheit, deren Wurzeln Jahrzehntausende in der Vergangenheit liegen. Auch diese Erste Menschheit wird von einigen wenigen Unsterblichen regiert, den Meistern der Insel. Wenn wir von relativer Unsterblichkeit sprechen, dann meinen wir in der Perry-Rhodan-Terminologie, dass diese Menschen zwar getötet werden können, dass sie jedoch keinem natürlichen Alterungsprozess unterworfen sind. Die relative Unsterblichkeit ist ein rein technisches Phänomen und hat nichts mit Magie oder Ähnlichem zu tun.
Diese Meister der Insel (MdI) beherrschen nun mithilfe eines skrupellosen Terrorregimes unsere Nachbargalaxie Andromeda. Vereinfacht könnte man sagen, Perry Rhodan und sein Kreis von Unsterblichen hat unsere Menschheit (Die Zweite Menschheit) ins zivilisatorische Licht geführt, während die Meister der Insel unsere Nachbargalaxie in einen barbarischen Albtraum gestürzt haben.
Als Perry Rhodan auf die Meister trifft, begegnet er gleichsam seinem düsteren Spiegelbild. In der Terminologie von Star Wars würde man von der dunklen Seite der Macht sprechen.
Konsequenterweise entbrennt zwischen Perry Rhodan und den MdI ein episches Duell auf Leben und Tod, das Perry Rhodan und seine Getreuen in letzter Sekunde haarscharf für sich entscheiden. Dieser beinahe mystische Gedanke des immerwährenden Kampfes zwischen Gut und Böse hat mich als Kulturwissenschaftler bis heute fasziniert und so implantierte ich meine eigene Perry-Rhodan-Erzählung in diesen legendären Zyklus, um die Lücken zu füllen, die die Originalserie in den frühen Sechziger Jahren hinterlassen hatte.

Das du Kulturwissenschaftler bist, ist im Roman kaum zu überlesen. Die Szenen auf History, einer Art atemporaler Zoo, in dem Menschen unterschiedlichster Epochen gehalten werden, müssen dir sicher großen Spaß gemacht haben, oder? Wie ist es, wenn man den Beruf zum Hobby macht?

Ja, die Szenen auf History waren ein Riesenspaß, vor allem, weil das Reitervolk der Skythen in der Ukraine und im südlichen Russland einen meiner Forschungsschwerpunkte darstellte. Man darf auch nicht vergessen, dass vieles, was man in der Geisteswissenschaft liest, im Grunde Hypothese ist. Ich spreche manchmal von Wissenschaftsbelletristik. Im Andromeda-Backup habe ich somit Archäologie in Romanform umgewandelt (etwa das Aussehen eines skythischen Fürstengrabes), so wie ich das bereits bei meinen anderen historischen Romanen getan habe.

Du hast vom Füllen der Lücken in den klassischen Zyklen gesprochen. Wie kann kann ich mir euer Vorgehen beim Verfassen der Romane vorstellen? Schließlich musste euer Plot ja auch exakt in diese Lücken passen.

Wir sind bei den einzelnen Andromeda-Romanen ganz unterschiedlich vorgegangen. Im ersten Teil des Andromeda-Backups, der auf Tamanium spielt, während des Endkampfs der Terraner gegen die Meister (PR 297-299), habe ich PR 297 in viele einzelne Handlungsschritte zerlegt und anschließend meine Geschichte mit meinen eigenen Personen in dieses Raster hineinkomponiert. Deshalb könntest Du im ersten Teil den ‚Amoklauf der Schläfer’ und das Backup nebeneinander legen und würdest sozusagen zwei Handlungsebenen ein und derselben Story erleben, die sich gegenseitig ergänzen.
Im zweiten Teil vom Andromeda-Backup habe ich den Schauplatz History genommen, ein berühmtes Motiv aus der EA, aber dann habe ich meine eigene Geschichte mit meinen eigenen Personen erzählt.
So gehen wir grundsätzlich vor. Im Augenblick schreibe ich gerade an den letzten Seiten einer Geschichte zu dem Flottentender DINO III, der seinerzeit in der alt-lemurischen Vergangenheit strandete, eine berühmte Geschichte der EA (PR 265). Was jedoch auf diesem Tender passiert ist, dazu schweigt die EA. Deshalb nehme ich auch hier den authentischen Schauplatz, erzähle jedoch mein eigenes Abenteuer.

Das Andromeda-Backup ist nur der erste Teil der MdI-Erweiterung. Vier weitere Teile sind bereits erschienen. Verrätst du uns, wie es in Teil 6 weiter geht?

In unserem Andromedazyklus geht es um den letzten überlebenden MdI, den H.G. Ewers seinerzeit in einem einzigen Satz erwähnte (bei uns Rahol Fontan). Nach dem Tod von Mirona Thetin (Faktor I) unternimmt er den Versuch, die Macht zurückzugewinnen. Dieser gigantische Notfallplan, an dem er seit 20 Jahrtausenden strickt, ist das Andromeda-Backup. Wir erzählen schwerpunktmäßig die Geschichte zweier sehr unterschiedlicher Menschen, die in diesen mysteriösen Plan verwickelt werden und alles daran setzen, um Faktor XIV zur Strecke zu bringen. Sie ahnen jedoch nicht, dass das Ende völlig anders aussehen wird, als sie sich das vorstellen. Es könnte tatsächlich neue Meister geben, aber in welcher Form? Doch mehr möchte ich hier nicht verraten.

Danke für das Gespräch, Michael. Ich denke, dass ich tatsächlich noch einmal den ersten Teil und Heft 297 nebeneinander lesen werde.

Und ich freue mich auf den ein oder anderen Con in diesem Jahr, an dem der TCE sicherlich zugegen sein wird um mir die fehlenden Teile eurer “Meister der Insel – Extended” Reihe zu verkaufen. Wer nicht so lange warten will, kann die Bücher auch direkt auf der Seite des Terranischen Clubs EdeN beziehen. Dazu geht es einfach hier entlang.

Gelesen: Perry Rhodan Olymp 3 – Im Auftrag des Kaisers

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