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von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

Schlagwort: Perry Rhodan (Seite 51 von 53)

Commander McLane geht von Bord

Wenn es um die Lagerung alter Comics und Romanhefte geht, kommt ja auch immer mal wieder das Thema Bügeln zur Sprache. Grund hierfür ist der Lesewulst, der sich unweigerlich bildet, wenn man das Heft bei der Lektüre komplett umschlägt oder rollt. Das führt dann beim Aufeinanderstapeln etwa ab zehn Heften zu sehr schiefen Stapeln mit großem Rutschdrang. Durch Bügeln soll man dieser Wulst angeblich bekommen können.

Da ich selber schon Atlanhefte mit Wasserschaden gebügelt habe (was sehr wirkungsvoll war) und die Meinungen bezüglich der Wulstbeseitigung doch arg auseinandergehen, habe ich die Sache selbst ausprobiert:

  • Zum Schutz der Farbe und Druckerschwärze habe ich das Heft unter eine Stoffwindel gelegt. So etwas war gerade da, sicherlich geht auch ein T-Shirt oder ein Handtuch. Außerdem war ich der Meinung, dass eine mittlere Stufe vollkommen ausreichen sollte.
  • Das Heft wird mittig aufgeschlagen und innen so weit wie möglich geglättet. Achtung, hierbei kann die mittlere Seite nah an der Heftung leicht verknicken.
  • Anschließend wird das Heft genau mittig zugeklappt und die Außenseite so lange gebügelt, bis wieder ein Heft entsteht.

Das folgende Bild zeigt die wichtigsten Schritte noch einmal kurz.

Bügeln und zudecken

Da ich wissen wollte, ob sich durch das Bügeln nicht nur der Wulst beseitigen lässt, sondern sich auch eine gewisse Platzersparnis erzielen lässt, habe ich gleich elf Hefte gebügelt.
Das Ergebnis ist ernüchternd. Ich habe jetzt keine mikrometergenaue Schieblehre da gehabt, aber ich würde sagen, bezüglich der Platzersparnis kann ich mir das Bügeln sparen.

Zweifelhafter Erfolg

Und wie sieht es bei einem Einzelheft aus? Mein Kaiser von New York hatte vor dem Bügeln einen sehr deutlich ausgeprägten Lesewulst. Nach dem Bügeln ist er zwar deutlich kleiner geworden, aber so richtig weg ist er nicht.

Detailverbesserungen

Natürlich hätte ich das Heft intensiver bügeln können. Davon habe ich aber aus einem Grund abgesehen:
Die Heftinnenseite, also da, wo zwischen den Seiten 34 und 35 die Klammern durchstoßen, scheint die Bügelei nicht gut zu vertragen. Anscheinend ist das Papier zu alt und wird durch die Wärme sehr schnell spröde, sodass die Klammern ausreißen. Eventuell könnte man da mit Dampf bessere Ergebnisse erzielen, aber der Gedanke an Feuchtigkeit in den Heften beruhigt mich auch nicht unbedingt.

Für mich bin ich deshalb zu folgendem Schluss gekommen:

Hefte, die keine deutlich sichtbaren Wasserwellen aufweisen, werden von mir nicht gebügelt, sondern gleich eingetütet. Der Lesewulst spielt bei der Lagerung in Kartons keine große Rolle.
Mein Bügeleisen bleibt also fortan im Kleiderschrank und darf sich den Hemden widmen, oder habt ihr einen Tipp, wie ich das Aufbrechen des trockenen Papiers um die Klammern verhindern kann? Dann lasst es mich wissen!

Wer war die erste Superintelligenz?

Ich so: “ES! ES! ES!”

Clark Darlton so, während er Robby den arkonidischen Roboter beschreibt:

“Die Speicherbänder und Logikschaltungen machten ihn somit zu einer Superintelligenz, deren ständige Gegenwart unerläßlich schien.”

(aus Perry Rhodan 15 – Die Spur durch Zeit und Raum.

Ich musste kurz schmunzeln an dieser Stelle, an der Perry Rhodan und seine Mannschaft ja noch auf der Suche nach dem Planeten des ewigen Lebens sind und von wahren Superintelligenzen keinen blassen Schimmer haben.

Ich wette, K.H. Scheer hatte das Konzept Superintelligenzen schon irgendwie in der Tasche, als sein Kollege Band 15 schrieb. Bemerkenswert, dass die Bezeichnung bei der Beschreibung eines einfachen Roboters so durchging. (Ja ich weiß, Robby ist kein einfacher Roboter, aber das kam viel später.)

Wer von den Nicht-PR-Lesern bis hier hin durchgehalten hat: Herzlichen Glückwunsch! Superintelligenzen sind so was wie Gott. Nur krasser. Und in echt. 😉

Alles eine Kostenfrage

Nachdem sich ja die Romankartons aus der Sammlerecke als durchaus tauglich erwiesen haben, habe ich mal eine kleine Überschlagsrechnung angestellt:


Was kostet es eigentlich, eine komplette Perry Rhodan Sammlung zu archivieren?

Ich habe erst einmal mit 3000 Heften gerechnet (auch wenn ich es begrüßen würde, auch danach noch in den Genuss von Papierheften zu kommen, lieber Klaus N. Frick. ;))

Da ich mir mit den Backing Boards immer noch nicht sicher bin, habe ich zwei Summen gebildet.

Kosten zur Unterbringung einer Pery Rhodan Sammlung (Stand 2017)

Ich habe die Rechnung großzügig angelegt. Zum einen habe ich durchgehend mit 65 Heften pro Box gerechnet, was sich aber in den höheren Nummern durchaus ändern kann, da die Hefte altersbedingt dünner sind. Zum anderen habe ich 50 statt der nötigen 47 Kartons gerechnet. (So etwas kann man immer mal vorhalten. Schließlich gibt es ja noch 55 Nummer Dragon und Rex Corda und Atlan … ich brauche Platz und Zeit.)

Wer sich immer schon gefragt hat, wie viel Platz eine komplette Perry Rhodan Sammlung braucht, dem sei gesagt: So viel ist das gar nicht. Bei 4 Kartons pro Brett sind das schlappe 12,5 Regalbretter. Mit 2 Ivar-Regalen ist das Thema also gegessen. Großzügig gegessen. Großzügig genug für 400 Planetenromane.

Reklame

Ihr habt doch bestimmt auch eine Lesereihenfolge innerhalb eines Perry Rhodan Heftes, oder? Ich lese bei den neuen Heften immer als erstes die Leserkontaktseite, meist unmittelbar nach dem Auspacken, den Briefumschlag noch in der Hand. Danach kommt der Mittelteil, also die Beilage, die sich irgendwo zwischen Risszeichnung und Kurzgeschichte bewegt, und erst danach mache ich mich an den Roman. Immer.

In den alten Heften der Erstauflage gab es aber noch keine Leserkontaktseite. Die wurde erst mit Band 302 eingeführt, liegt also noch mindestens ein Jahr von mir entfernt.
Aber es gibt hervorragenden Ersatz. So fange ich im Moment jede Lektüre erst einmal mit einem intensiven Studium der Werbeanzeigen an. Zwar gibt es auch in den aktuellen Heften noch Werbeanzeigen, meist für Hefte aus dem Splitter-Verlag oder Taschenbücher von Lübbe, aber der Werbekosmos aus den 60ern ist komplett anders. Faszinierend anders.

Martin Kühn hat mich hier gefragt, ob ich ein wenig von der Werbung in den ersten Perry Rhodan Heften zeigen kann. Nach kurzer Urheberrechtsrückfrage im Verlag mache ich das doch gern und präsentiere die Werbung auf der hinteren Umschlagseite von Unternehmen Stardust.

»Copyright by Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt«

Schön ist ja der US-Warenvertrieb für Jeans, und beim “tanzen lernen” scheint es ja auch nicht nur um Tanzen zu gehen. (Auffällig ist übrigens, dass in den frühen Heften späterer Auflagen wesentlich mehr Anzeigen von “Eheanbahnungsinstituten” abgedruckt sind. Da wird der liebevolle Perry Rhodan Leser gern auch einmal aufgefordert, eine wie auch immer geheißene einsame Dame um die 25 zu retten.)
Photo Porst gibt es in stark veränderter Form noch immer, aber was Alkolit ist, konnte selbst der Frostrubin nicht klären. Dafür gibt es dort eine launiges Bild des typischen Perry Rhodan Lesers, wie es sich aus den geschalteten Anzeigen zeichnen lässt.

Update: Volker hat eine ähnliche Zeitreise in die 80er unternommen. Das war der Look meiner Kindheit.

Neue Kartons

Wohlan, es ist Sonntag. Zeit, mal die neuen Kartons zusammenzubauen. Nach dem Fehlgriff mit der Longbox habe ich diese in der letzten Woche in Koblenz gegen spezielle Romankartons aus der Sammlerecke getauscht.

Diese Kartons sind angenehm klein. Sie fassen jeweils 65 Romane ohne Backing Boards (Bei den Mythors passen 65 Hefte mit Backingboard rein, da die Hefte aber neuer sind, sind sie auch dünner und weniger “aufgelesen”.) Was die Backing Boards für die PR-Hefte angeht, weiß ich noch nicht so recht. Im Moment lasse ich sie erst einmal weg, obschon die Hefte mit Board doch deutlich an Ansehen gewinnen.

Das Schöne an den Boxen ist ihre Kompatibilität mit Ivar Regalen vom schwedischen Schreiner. Es passen immer vier Kartons nebeneinander auf ein 30 cm tiefes Regalbrett.

Die Beschriftung ist noch provisorisch. Da werde ich aus irgendwelchen Flohmarktfunden mal den Schriftzug ausschneiden und entsprechende Schilder basteln. Später.

Update: Björn B hat im Perry Rhodan Forum sehr ausführlich über seine Aufbewahrungslösung berichtet. (Zum ganzen thread geht es hier.)

Die Zukunft der Vergangenheit

Gestern bin ich beim Lesen von Band 8 – Die Venusbasis über eine wundervolle Stelle gestolpert, an der ich kurz meine Faszination für alte Science Fiction erläutern mag. Auf Seite 6 des Romans gibt es folgende Textstelle:

»Copyright by Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt«

Kurz danach wird geschildert, wie die GOOD HOPE mit einer Anfangsbeschleunigung von 500 g abhebt, um innerhalb weniger Minuten am Mond anzukommen.

Krass oder? Die rechnen minutenlang, um dann wenige Minuten mit irrsinniger Beschleunigung zu fliegen. (Über das notwendige Bremsmanöver denken wir jetzt mal kurz nicht nach …)

Kurt Mahr, der Autor von “Die Venusbasis” konnte sich als studierter Physiker Beschleunigungskräfte vorstellen, die dem Fünfhandertfachen der Fallbeschleunigung auf der Erde entsprechen, aber schnelle Rechner? Fehlanzeige.
Mahr schrieb seinen Roman kurz vor der Inbetriebnahme eines Telefunken TR 4, einem Gerät, das sich irgendwo zwischen Schrankwand und Rechenschieber einsortiert. Das Möbel war immerhin mit sagenhaften 2 MHz getaktet, aber Mobilität und Geschwindigkeit auf der Straße und in der Luft – das waren die großen Themen. So wurden ab 1962 mit der Concorde und der Tu-144 revolutionäre Überschallpassagierflugzeuge entwickelt.

Ich denke, dass wir uns als heutige Leser über solche Szenen nicht lustig machen sollten. Andreas Eschbach hat in einem seiner Bücher einmal etwas über die Undankbarkeit von Zukunftsprognosen geschrieben.
Außerdem sind solche liebenswert schrulligen Szenen ja kein reines Perry Rhodan Phänomen. Wie oft hält Commander Riker seinem Captain gefühlte 25 Tablets zum Unterzeichnen hin. Netzwerkfähigkeit? Universelle Geräte? Das hatten die Autoren damals nicht auf dem Schirm. (Das erste iPad kam übrigens im Jahr 2010 auf den Markt.) Die Enterprise ist trotzdem geflogen.
Und manchmal frage ich mich, wie sehr wir in 50 oder 100 Jahren wohl über ein großartiges Werk wie Otherland von Tad Williams lächeln werden.

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