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von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

2600 Hefte, ein Gespräch und sonderbare Parallelen

Wenn ich mich mit meinem bestem Freund treffe, können wir den ganzen Abend reden, wie es zwei alte Weiber nicht besser hinkriegen. Wir kommen vom Hölzken om Stöcksken (wie man das am Rhein so schön sagt), wir bewegen Themen von Weltrang – zumindest unsere kleine Welt betreffend und sind am nächsten Morgen beide der festen Überzeugung, uns blendend unterhalten zu haben.

Fragt die Frau, mit der ich mir ein paar Kochtöpfe und noch ein paar andere wesentliche Dinge teile, worüber wir uns unterhalten haben, bin ich absolut unfähig, auch nur einen konkreten Satz zu wiederholen. Aber ich kann genau die Stimmung erklären, die geherrscht hat. Ich kann sagen, was mich fasziniert und noch lange umgetrieben hat. Aber Details? Schwierig.

Gerade ist mir aufgefallen, dass es mir bei meiner Lesereise ähnlich geht. Ich kann sagen, welcher Tonfall mich wann fasziniert hat, welche Stimmung mich bewegt hat, ich weiß bei einigen Heften sogar, wo ich sie gelesen habe.
Aber wer wann wo welchen Transmitter von wem … keine Chance.
Ich bewundere jeden Leser, der auf Stichwort das passende Heft findet, und mir genau sagen kann, wann Gucky Bully erzählt hat, dass er sich verlobt habe. (Ja, hab ich gerade gelesen, habe ich nächste Woche vergessen. War Band 140.)

Was ist euch wichtig? Gehört ihr zu den Heftezückern mit faszinierendem Detailwissen oder zu den Lesern, denen eher Gefühl und Stimmung wichtig sind. Ich bin gespannt, ob ich die Ausnahme oder die Regel unter den Raketenheftfreunden bin.

5 Kommentare

  1. Adolf Faber

    Bei mir ist in gewissem Sinne so, dass ich immer wieder in Geschichten oder deren Zusammenfassungen (Zeitraffer; Perrypedia-Einträge) hineinschaue, alles nach Handlungszeit geordnet mir anschaue. Aber ein komplettes Detailwissen haben? Eher durch Recherche immer wieder … Da ich ziemlich oft querlese (weil mir nicht das Schicksal der Handlungsträger sondern die Bühne des Geschehens – der kosmohistorische Rahmen sozusagen intus ist) wäre es vermessen zu behaupten, dass es die Stimmung ist, die die jeweiligen Autoren in ihren Erzählungen verbreiten, das ist was ich erlebe. Ganz einfach kommt alles vor. Ob ich nun die Handlung humoristisch betont erlebe – hängt vom Autor ab – oder es einen Spannungsbogen gibt dem ich folge … es ist immer ein verschiedener Zugang zu dieser fiktiven PR-Welt. Vielleicht noch ein Detail zur Erklärung: Mich interssiert SF oder SF-Ideen nicht besonders mehr als andere Dinge. Hier habe ich als Jugendlicher durch die Hefte des "Meister der Insel"-Zyklus eine Welt kennengelernt, die mich zeit meines Lebens immer wieder Freude macht. Insbesondere deswegen, weil es eine "bekannte Welt" ist mit dem ich mich beschäftigen kann. Mir ist wichtig, dass letztlich die PR-Welt kausal bleibt und Alternativ-Versionen wie "Perry -Unser Mann im All", "Perry Rhodan NEO" oder der legendäre "beste" PR-Film "SOS aus dem Weltall, nur Ausnahmen bleiben, und so gut wie alle der über 5000 Geschichten in der "regulären" gewachsenen PR-Welt, dem Perry Rhodan Universum nur Ausritte darstellen, aber das Erlebte der Zellaktivatorträger – trotz immer wieder auftretenden Veränderungen, bis ans Ende aller Tage vorhanden bleibt …

  2. Adolf Faber

    Verwirrende Sätze von mir! Daher zur Klarstellung:Es ist in einem gewissen Sinne bei mir so …Abgeleitet von der "Heisenbergschen Unschärferelation" in der Physik dieser Welt, spreche ich gerne von der "Unschärfe der Berichterstattung aus dem Perry Rhodan Universum". Daher ist es doppeldeutig wenn ich einerseits von Ausritten und andereseits von einem Kanon schreibe, hingegen es ja klar ist, dass alle Leser und Autoren ihre eigene Interpretation im Kopf haben, und auch über die Jahrzehnte hinweg es zu natürlichen Widersprüchen kommen kann und muss … Was man beim Durcharbeiten des Heftehaufens ja signifikant feststellen kann 🙂

  3. Ralf Entz

    Tja, das Detailwissen… was die Frühzeit der Serie angeht, so habe ich da teilweise ein geradezu erschreckendes Gedächtnis. Da kann ich teilweise direkt Namen von Einzelpersonen nennen oder zumindest sofort erkennen, wer wo wann war. Das hat wahrscheinlich aber auch damit zu tun, dass ich, während ich langsam mit den Nachauflagen aufholte und die Lücken schloss, das zweibändige PR-Lexikon anschaffte und immer wieder darin stöberte. So brannten sich diese Dinge noch zusätzlich ein. Teilweise wurden sogar Einträge angehakt, die ich inzwischen endlich auch in den Heften gelesen hatte. Das setzte sich dann später – wenn auch nicht ganz so extrem – mit dem 5-bändigen Lexikon fort. Inzwischen ist das alles anders und die Auffrischung kommt über die Silber Editionen. Jeden einzelnen Handlungsort oder Protagonisten kann ich jedenfalls nicht mehr aufsagen, aber wen wundert's bei so vielen Bänden. Und schließlich muss ich noch meinen absoluten Nerd-Status bei Filmzitaten und -handlungen aufrecht erhalten. 😉

  4. Martin Schachner

    Ich würde mal sagen, dass ich ein lückenhaftes Detailwissen habe. Komisch, manchmal fällt mir direkt ein Name einer Nebenperson ein o.ä., aber wichtigere Handlungsstränge oder Ereignisse muss ich dann auch in der Perrypedia nachschlagen.Schon witzig welche Dinge unser Gehirn speichert. Ich musste bei Deinem Blogbeitrag schmunzeln, denn mir geht es auch oft so, dass ich mir z.B. sehr gut merken kann, welche Silberedition ich wann und wo gehört habe. Dann gehen mir Sätze durch den Kopf, wie z.B. "Cool, als ich das letzte Mal an diesem Bäcker vorbeigelaufen bin, hat Gucky gerade Figur XY durch die Luft fliegen lassen" :)Du bist also kann sicher nicht alleine, denn meinen Zugriffen auf die Perrypedia folgend, tritt das gesammelte Detailwissen nicht allzu gehäuft auf.P.S.: Ich habe gerade als letzten Band Nummer 399 abgeschlossen und werde mich jetzt auf eine Zeitreise von knapp 1.000 Jahren begeben. Ich verfolge gespannt wie Du den Abstand auf mich einholst. Bei den aktuellen Tempi wirst Du mich wahrscheinlich ungefähr bei Heft 600 haben 😉

  5. Jürgen Oberndörfer

    Hallo Martin,ich bin heute auf Deinen Blog gestoßen – ich weiß recht gut, auf was Du Dich eingelassen hast!Nach etlichen Jahren der PR-Abstinenz habe ich mir Anfang 2000 die kompletten Hefte von 1 – 1999 aus einer Sammlungsauflösung zugelegt und habe ab Band 2000 die Hefte abonniert.Im Januar oder Februar 2000 habe ich dann mit Band 1 angefangen – nach ziemlich genau 7 Jahren war ich durch!Ich glaube, ich habe im Schnitt ca. 1,2 Hefte pro Tag geschafft.Ja – es gab zwischendurch auch ab und zu Zeiten von bis zu drei Monaten, in denen ich kein einziges Heft gelesen habe. Dafür gab es auch immer wieder mal Zeiten, in denen ich den "Rückstand" wieder aufholen konnte.Allerdings gefiel es meiner Frau nicht immer, wenn ich an Urlaubstagen am Strand schonmal 4 – 5 Hefte am Stück gelesen habe ;-)Das hieß aber auch für 14 Tage Urlaub, dass immer ein ganzer Aktenkoffer voller Hefte mit mußte…Bei ca. Band 2500 bin ich deshalb auf Ebooks umgestiegen – seither habe ich meine Sammlung immer dabei. Außerdem war mir auch irgendwann der Platz im Hobbyraum zu schade – lesen tue ich aber immer noch!Allerdings hakt es seit einigen Jahren bei der Fülle der Neuveröffentlichungen daran, die alten Atlan-Hefte und die Planetenromane "nachzulesen" – bei beiden Reihen bin ich noch nicht sehr weit. Das aber auch, weil die 60er-Jahre Hefte mit ihrem alten Schreibstil mittlerweile doch recht mühsam zu lesen sind.Im Vergleich zu den heutigen Heften ist die Qualität der alten Titel doch zum Teil recht unterirdisch.Wie auch immer: Ich wünsche Dir noch viele Jahre Lesevergnügen ;-)Viele GrüßeJürgen

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