Mastodon

von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

Andromedings – Eine Rückschau am offenen Hefte – Teil 4

Ich schiebe das nächste Andromedings einfach jetzt schon hinterher, weil ich schwer begeistert bin von dem, was ich da zu lesen bekomme.

Achtung, der Abschnitt über den Neo-Roman 156 enthält einen Spoiler.

Im klassischen Zyklus “Meister der Insel erfreuten mich:

251 – Die Armee der Biospalter
252 – Die Welt der Regenerierten
253 -Vorstoß in die Dunkelwolke
254 – Die Geistersonne
255 – Sperrzone in Andromeda
256 – Im Reich der Zentrumswächter
257 – Der Dreitöter
258 – Die Mikro-Henker
259 – Der unheimliche Roboter
260 – Gespenster der Vergangenheit
261 – Die Fabrik des Teufels
262 – Der Meisterplan

In der Neo-Staffel “Die zweite Insel” begeisterte mich Oliver Plaschka mit:

156 – Die Schmiede des Meisters

Fangen wir mit den Klassikern an. Nach einem eher zähen Anfang und einer Reihe langweiliger Füllhefte in den 240ern, geht in Andromeda endlich die Post ab. Band 250 ist mir mit seiner großartigen Landeszene immer noch bestens in Erinnerung, obschon sich mir immer noch nicht die Notwendigkeit erschließen will, solchen einen Koloss auf einem Planeten zu landen. Aber das scheint im Perryversum kein Problem zu sein. Ich nehm das einfach mal hin. Nach einer kurzen Unterbrechung bei Whisky und Dinosauriern in 251 und 252, entführte mich jedes Heft in eine neue phantastische Welt. Kalak ist großartig und diese Pflanzenwesen … ein Traum.
All diesen Phantastereien bieten Scheersche Kracherei und Mahrsche Spionageabenteuer einen tollen Kontrast. Herrlich!
Für mich fühlt sich die Serie an, wie in den Anfangsbänden. Nur gibt es noch mehr Sense of Wonder (Die Landung der Crest III … ich will einen Film …) und im Gegensatz zur Nummernrevue der ersten 50 Bände folgt hier alles einem großen Plan, der Stück für Stück enthüllt wird.
Schön. Sehr schön.
Dass die Dramaturgie dabei im Wesentlichen vorhersehbar ist – geschenkt. Andere Zeiten, andere Sitten.

Was mich umgehauen hat, war der aktuelle Neo-Roman mit der Bandnummer 156.
K.H. Scheer nannte den “Meister-der-Insel” Zyklus einmal ein Symptom seiner Zeit. Und genau das ist auch “Die Schmiede des Meisters” von Oliver Plaschka. Auf einem fernen Planeten muss Perry Rhodan einer öffentlichen Hinrichtung bewohnen. Die Schuld der Todeskandidatin besteht lediglich darin, für ihre Freiheit und gegen Unterdrückung eingetreten zu sein. Das ist realistisch, das ist erschreckend und das ist großartig geschrieben. Das ist Science Fiction, wie ich sie mag, als gnadenloser Spiegel der Gesellschaft.
Außerdem werden immer mehr Machenschaften der Thetiser aufgedeckt, ein Meister der Insel taucht auf, und – Parallele zum klassischen Zyklus – er scheint die Terraner und besonders Perry Rhodan zu kennen.

“Die Schmiede des Meisters” bringt endlich wieder das, was mich in der ersten Neo-Staffel so fasziniert hat: Ein aktuelles Szenario wird nur wenig in die Zukunft transformiert und so zu einer Vision, was uns im Schreckensfalle blühen könnte.
Ja klar, das ist eine Dystopie, das ist nicht schön, nicht angenehm zu lesen, aber es ist die literarische Bearbeitung eines aktuellen und relevanten Themas. Für mich bildet Band 156 bis jetzt den Höhepunkt der Staffel um “Die zweite Insel”. So darf das gern weitergehen. Wenn jetzt noch, wie auf der Phantastika angekündigt, einige lose Enden miteinander verknüpft werden, wird diese Staffel sehr, sehr schön. Ich freu mich jedenfalls auf den Rest.

6 Kommentare

  1. NINJA

    du bist so kurz davor, hättest du doch 2 hefte weitergelesen……..

    • Martin

      Keine Sorge, Maghan, er liest gleich weiter. 🙂

  2. NINJA

    ich hab dann mal einen kurzen Hörbuch ausschnitt deines hochgelobten NEO Bandes 156 zu Gemüte geführt.wie erwartet war ich von dem 7 minütigen Einspieler masslos enttäuscht, Alltagsdialoge und Handlungen und langatmige unwichtige Beschreibungen von Personen in eine fiktive Zukunft transferiert, ohne jeden Flair und Sense of Wonder, Spannung oder wie du das immer nennen willst,aber wie du weisst, sind wir da anderer Meinung.. ich wollte nur mal wissen was Dich so fasziniert, vielleicht war der Ausschnitt auch zu kurz, aber verstehs nicht….

    • Martin

      Hi Ulrich,wir werden nie einer Meinung sein, was Neo angeht 😉 Ist ja auch nicht tragisch.Ja, Sense of Wonder gibt es nicht. Ich glaube, sonst würde ich Neo auch nur abgekupfert finden. Mich faszinieren in der Tat die "langatmigen" Beschreibungen, für mich macht das die ganze Sache noch intensiver. Es ist eben eine gänzliche andere Herangehensweise, als in der Klassikserie. Da fasziniert mich tatsächlich ein Koloss, der auf dem Planeten landet, obwohl das Energieverschwendung, Platzverschwendung auf dem Planeten und Umweltverschmutzung ersten Grades wäre.Aber das ist eben eine völlig andere Faszination. Und für mich, der spät eingestiegen ist, der 2011 bei der Neo-Präsentation von Frank Borsch dabei war, sind eben beide Serien gleich und doch ganz unterschiedlich faszinierend.

  3. Ralf Entz

    Die ganz großen Enthüllungen kommen tatsächlich in den nächsten Bänden im alten MdI-Zyklus. Allerdings natürlich auch die ersten wirklich massiv großen Logikfehler der Serie. Was natürlich nur logisch war, da am Anfang der Serie das ja keiner so vorausgeplant hatte. Das konnte man dann wiederum bei NEO, was ich durchaus sehr positiv sehe, schon berücksichtigen. Fällt mir nur grad so ein, weil ich grad NEO 91 höre und dort stark Bezug auf die offensichtliche Verwandtschaft zwischen Arkoniden und Terranern genommen wird.

    • Martin

      Jep, bei den Enthüllungen bin ich gerade, und ich staune. Obwohl ich einiges schon irgendwie weiß, ist es schon großartig, die Lemurersache noch einmal in Ruhe und von Vorne zu lesen.Ich wusste, dass es sie gibt, aber ich wusste nicht genau, was es mit ihnen auf sich hat.

Schreibe einen Kommentar zu Martin Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

© 2024 Heftehaufen

Theme von Anders NorénHoch ↑