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von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

Autor: Martin (Seite 53 von 68)

Martin liest sich seit dem 1. Januar 2017 vom ersten Heft an durch die Perry-Rhodan-Heftserie und hat sich vorgenommen, mit dem Heftehaufen ein öffentliches Lesetagebuch zu führen.

Wenn er mit dem Kopf nicht im Weltraum steckt, stromert er mit seiner kleinen Familie durch die Eifel, das Universum und den ganzen Rest.

Der letzte Tag

In meinen gestrigen Gedanken zu einem Perry-Rhodan Film habe ich ja auch kurz die zahlreichen Fanfilme angesprochen, die auf verschiedenen Videoplattformen zu finden sind.
Exemplarisch für all die großartigen Werke möchte ich hier einen Film einbetten, den ich im Jahr 2011 zum ersten Mal gesehen habe. Im Rahmen des damaligen Weltcons im Mannheimer Rosengarten stand mit dem “Stardust Award” auch ein Filmwettbewerb auf dem Programm. Der Streifen “Der letzte Tag” belegte damals den dritten Platz beim Stardust Award.
Ich finde den Film klasse, weil er so eine wundervoll fanische Aura hat, sich selbst mit einem Augenzwinkern nimmt, und zugleich großartige Gedanken zur Serie thematisiert. Doch seht selbst:

PERRY RHODAN – Der letzte Tag from KURZFILMSCHMIEDE on Vimeo. Die Kurzfilmschmiede ist übrigens auch auf Twitter aktiv.

Die Sache mit dem Film

Eine Verfilmung des Perry-Rhodan-Stoffes scheint eins der heißesten Eisen der Seriengeschichte zu sein. Zwar gibt mit “Perry Rhodan – SOS aus dem Weltall” eine Verfilmung aus dem Jahr 1967, die sehr lose auf dem Roman “Unternehmen Stardust” basiert, aber das ist ein zweischneidiges Schwert. Die eine Hälfte der Rhodanisten findet den Film so schlecht, dass sie ihn am liebsten verbannen würde, die andere Hälfte findet das Machwerk so schlecht, dass sie ihn zum Kultfilm erhoben hat. Dazwischen ist nicht viel Platz für andere Meinungen. Ich tendiere eher in die Kultfilmecke, weil ich seit jeher ein Herz für schlechte Filme mit guter Musik habe. Aber ganz ehrlich: guter Film geht anders. Bei Licht betrachtet ist das Ding schon ziemlich gruselig.

Trotzdem ist das Thema Film nie ganz vom Radar verschwunden und lässt keinen Leser so richtig los. Auf Youtube tummeln sich eine ganze Menge richtig guter Fanverflimungen und ich erinnere mich noch rege an den Filmwettbewerb zum Weltcon 2011.
Die Redaktion nutzt die Aufmerksamkeit, die das Thema Film innerhalb des Fandoms erregt, von Zeit zu Zeit sehr geschickt, indem sie beispielsweise solche Artikel veröffentlicht: “Perry Rhodan kommt ins Kino“. Netter Klickbait, schicker Trailer, gute PR.

Bei der Lektüre von Band 166 bin ich kürzlich über einen sehr ausführlichen Leserbrief gestolpert, der das Thema aufgreift. Der Band liegt mir in der dritten Ausgabe vor, sodass ich in den Genuss einer Leserkontaktseite kam, die damals noch auf den ersten Heftseiten zu finden war und von William Voltz betreut wurde. Neben einer Reihe anderer Punkte wird dort eine Perry-Rhodan-Fernsehserie ins Spiel gebracht, nachdem “SOS aus dem Weltraum” mit der nötigen Ehrfurcht genannt wurde 😉

Tja, und was schreibt Herr Voltz zum Thema Fernsehserie?

“Sie können sich darauf verlassen, dass wir niemals von diesem Vorhaben ablassen werden.”

Dürfen wir dich beim Wort nehmen, Klaus? Sind die Worte des Altmeisters für den aktuellen Redakteur noch bindend?

Da steht es, schwarz auf grau – “wir werden niemals von diesem Vorhaben ablassen” – »Copyright by Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt«

Auf dem Titelbild gibt es übrigens diesen wundervollen Blue zu sehen, der es leider noch nicht ins Kino geschafft hat – »Copyright by Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt«

Nee komm, jetzt mal Scherz beiseite. Klar wäre ein Perry-Rhodan Film toll. Und die von William Voltz angeführten Kosten für Special Effects dürften auch kein Argument mehr sein. Trotzdem glaube ich nicht an einen Perry Rhodan Film.

  • Die Serie ist international nahezu unbedeutend. Welches Studio sollte da Geld investieren, wenn es Marvel-Blockbuster wie Sand am Meer gibt.
  • Die deutsche Filmindustrie fasst das Thema SF höchstens mit der Kneifzange an. Mehr oder weniger rühmliche Ausnahmen bestätigen die Regel.
  • Welches Heft sollte man verfilmen? Klar “Mission Stardust”, aber mit der Optik und der Handlung lockt man heute niemand mehr hinter dem Ofen vor. Echt nicht.

Und wenn man den Stoff modernisiert? Möööp! Schlimmes Buzzword. Wer im einschlägigen Forum mal zu Pery Rhodan Neo nachliest, wird schnell merken, dass Modernisierungen bei einem Teil der Leserschaft nicht wirklich gut ankommen. Wie wären die Reaktionen da erst bei einem Film.
Übrigens: Ich find Neo total klasse und halte es für eine äußerst gelungene Serie, der ich noch viele, viele Hefte wünsche. Gerade die Anfangshefte lesen sich wie ein richtig guter SF-Film.

Und damit sind wir beim Grundproblem, an dem auch die neuen Star Trek Serien zu knacken haben: Für welche Zielgruppe ist der Film gedacht?

Ein Film für Hardcorefans, die jede Niete auf jedem Kugelraumer beim Vornamen kennen? Ah, geh … Wirtschaftlicher Wahnsinn. Klar wäre ein Star Trek Film in der klassischen Schuhkartonoptik ziemlich großartig, aber den würden nur alte Säcke und Säckinnen sehen wollen. Und wie einschnürend ein umfangreicher Kanon auf einen Film wirken kann, hat Star Trek 10 gezeigt. Was für ein unrühmlicher Abschied (zumindest in meinen Augen).

Ein Film, der das Thema neu interpretiert? Keine Chance. Science Fiction Fans sind bemerkenswert konservativ und – zumindest was Star Trek und Perry Rhodan angeht – zum allergrößten Teil sehr kanonfixiert. Man erinnere sich nur an den Aufschrei, als Meister Abrams es gewagt hat, den Star Trek Kanon durch einen kleinen Kniff obsolet zu machen. Der damalige Film war zwar wirtschaftlich erfolgreich, aber wer Lust hat, sich eine blutige Nase zu holen, darf den Streifen gerne mal in einem Star Trek Forum als zukunftsweisend und absolut notwendig für das Franchise loben. (Viel Freude, ich bin schon mal Popcorn holen …)

Vor diesem Hintergrund bin ich fast froh, dass uns ein Perry-Rhodan Film bis jetzt erspart geblieben ist. Außerdem ist Perry für mich Kopfkino, für das ich keine bewegten Bilder brauche. Schon die beiden vorhandenen Comicserien finde ich da eher grenzwertig, wenn ich die aktuelle Cross Cult Reihe auch ganz gerne lese.

Und bei euch? Wie schaut es aus. Perry-Film ja oder nein? Hinterlasst mir einen Kommentar.

Der Monat im Rückblick – Juni 2017

Sechs Monate Heftehaufen – jede Menge Lesespaß und eine Frage

Das passierte im Blog:

Ein Viertel aller Artikel in diesem Monat habe ich nicht selbst geschrieben, und das finde ich sehr großartig. Denn am 1. Juni war Einsendeschluss des ersten Heftehaufengewinnspiels. Drei tolle Einsendungen zum Thema “Zeitreisen mit Perry Rhodan” wurden von der Verlagsglücksfee mit zeitreisigen Preisen bedacht und anschließend hier veröffentlicht. Danke noch mal an alle Teilnehmer, mir hat dieses Gewinnspiel einen Riesenspaß bereitet.
Bei den restlichen Artikeln handelte es sich wieder um ein munteres Sammelsurium rhodanesker Kuriositäten und großartiger Perry-Rhodan-Erlebnisse.

So lief die Leserei:

Der Juni 2017 war gespickt mit Feiertagen, die sich wunderbar zu langen Wochenenden ausbauen ließen, was ich weidlich ausgenutzt habe. An drei von drei langen Wochenenden war ich Zelten. Das hat erstens zu der Einsicht geführt, dass Hefte im Zelt keine gute Idee sind; und zweitens bin ich mit Lemy Danger auf den Brocken gefahren.
In den paar Tagen zuhause habe ich den Leserückstand immer wieder aufgeholt, sodass ich weiterhin bei einer Lesequote von einem Heft pro Tag bin.
Neben der Brockenlektüre habe ich eine zweite öffentliche Leserei unternommen: Im Foyer der Bundeskunsthalle lässt sich vortrefflich in den Weltraum flüchten. Die Sessel dort sind wirklich wundervoll. Und ruhig ist es auch.
Übrigens habe ich die Bundeskunsthalle in Bonn an diesem Tag nicht zu einer Ausstellung besucht. Vielmehr habe ich mich im dortigen Restaurant mit Kai Hirdt und Madeleine Puljic zum Mittagessen getroffen. Das war ein Spaß.

Das macht der Sammlungsaufbau: 

Der Haufen ist ersteinmal komplett. Die nächste Perfektionierungsstufe wäre die Anschaffung aller Hefte in der Erstausgabe. Dazu müsste ich aber erst einmal eine genaue Bestandsliste anlegen. Eine Tabelle habe ich schon, mit der ich alle Hefte in den jeweils vorhandenen Auflagen erfassen kann. (So etwas macht man bitteschön im Winter und nicht, wenn es lange Sommerabende gibt.) Außerdem wäre der finanzielle Aufwand abzuschätzen. Vermutlich ist der nicht ganz zu vernachlässigen.
Schöner und interessanter sind im Moment für mich die kleinen Sammlungszuwächse. So haben sowohl Kai Hirdt als auch Madeleine Puljic Romane für mich signiert.
Zusätzlich habe ich ein von Dirk Schulz signiertes Plakat zu Perry Rhodan NEO 150 gewonnen. Das macht sich sehr schön in meiner Perry-Rhodan Ecke und gibt schon einen schönen Vorgeschmack auf die kommende parallele Erstlektüre der klassischen und der NEO-Andromedareise des unsterblichen Raketenpiloten. Zuersteinmal wartet aber noch Iratio Hondro auf mich.

Und außerdem ist da noch eine Frage:

Ich habe vor einigen Monaten mit dem Training einer koreanischen Kampfkunst begonnen. Letzte Woche habe ich meine erste Gürtelprüfung abgelegt und darf jetzt statt des weißen Einsteigergürtels den ersten Farbgürtel tragen. Ich bin jetzt ein Gelbgurt, ein raketenheftverrückter Gelbgurt. Und da stellt sich mir natürlich die Frage: Werde ich zuerst den schwarzen Gürtel erlangen oder alle Perry Rhodan Hefte gelesen haben?
Wir werden die Antwort in einigen Jahren wissen, wenn die hohen Mächte wünschen.

Mein Pfad nach Andromeda

Kürzlich hat die Perry-Rhodan-Redaktion zehn signierte Poster zum Perry Rhodan Neo Roman 150 verlost. Bekanntlich geht es da ja nach Andromeda, wir werden also die moderne Fassung der “Meister der Insel” lesen können.


Für die Nichtrhodanisten, die hier mitlesen: Der Zyklus “Meister der Insel” sorgt bei alteingesessenen Rhodanlesern noch immer für feuchte Augen und ekstatische Verzückungen. Die Hefte ab Band 200 gelten gemeinhin als der beste Zyklus der ganzen Perry-Rhodan-Serie und sind ein beliebtes Beispiel für das Argument “Früher! War ALLES! Besser!”

Jedenfalls habe ich mich an dem Gewinnspiel beteiligt, bei dem die zehn besten Begründungen für einen Wiedereinstieg in Perry Rhodan Neo prämiert wurden. Da bei mir demnächst die Lektüre von Band 200, also dem Beginn des klassischen Zyklus ins Haus steht, war ich natürlich begeistert über das Reboot und werde beide Ausgaben parallel verfolgen. Wann bietet sich die Chance zur parallelen Erstlektüre schon mal. Wie man sieht, bin ich nicht der Einzige, dem dieses Vorhaben gefällt. Herzlichen Dank nach Rastatt.

Hinweis an die Redaktion: Mit Terminus hättet ihr ja auch mal warten können, bis ich bei Band 400 bin. Ehrlich jetzt! Aber in 830 Tagen lese ich, wenn die hohen Mächte wollen, Band 1000 “Der Terraner”, falls ihr da was an Reboot planen solltet *fg*

Natürlich gibt es ein Foto mit Roman und Poster. Bitte sehr; meine Perry-Ecke hat jetzt Neo-Zuwachs bekommen:

Herr Haufen auf dem Weg nach Andromeda (Ich wusste, dass ich dieses T-Shirt noch irgendwann in diesem Blog unterbringen würde …)

Johnny Bruck, mal wieder …

Einen großen Teil des Charmes alter Raketenheftchen machen für mich ja die Titelbilder und Innenillustrationen von Johnny Bruck aus. Obwohl die neuen Illustratoren allesamt klasse sind, geht das wahrscheinlich vielen Lesern so. Johnny Bruck ist eben Johnny Bruck.

Es ist mir immer wieder ein Vergnügen, Brucks Bilder zu bestaunen und auf bekannte Komponenten abzusuchen. Schließlich muss sich ein Künstler bei diesem Wochenpensum (pro Woche ein Titelbild plus eine ganze Reihe von Innenillustrationen) ja inspirieren lassen. Johnny Bruck hat dabei immer wieder auf Abbildungen real existierender Flug- und Fahrzeuge zurückgegriffen und diese entsprechend verfremdet. Zwar gibt es dazu bereits eine umfangreiche Untersuchung, aber leider hat mein Budget bisher noch nicht zur Anschaffung von “Perry Rhodan-Illustrator Johnny Bruck – Der meist publizierte Künstler des Universums” gereicht. Aber ich habe ja noch ein paar Hefte vor mir. (Der Link ist übrigens nicht gesponsort, sondern dient lediglich als Hinweis darauf, welches Buch ihr beim Buchhändler oder Antiquar eures Vertrauens erfragen könnt.)

Im Heft 172 – Das Geheimnis der heiligen Insel bin ich wieder über einen Bruckschen Hochgenuss gestolpert:

Quelle: Heft 172 – Das Geheimnis der heiligen Insel, S. 17 – Copyright by Pabel Moewig Verlag, 1964

Eine Szene aus der Handlung, im Hintergrund einige Gefährte, die entweder den Klonkriegen oder dem Besitz von Familie Tracy zu entstammen scheinen – und im Vordergrund ein vollverglaster Hubschrauber.
“Ha,” habe ich gedacht, “ein Goldfischglas aus dem Hause Bell.”

Aber Johnny Bruck wäre nicht Johnny Bruck, wenn er so offensichtlich zeichnen würde. Statt der damals sicherlich jedem Leser bekannten Bell 47 wählte Bruck das Konkurrenzmodell, eine Hiller UH-12 als Vorlage. Diese Maschine ist zwar auch vollverglast, wurde aber im Gegensatz zur Bell nicht in einer Zivilversion ausgeliefert.
Ich zumindest kannte diesen Helikopter noch nicht. Und da sage noch einer, Perry Rhodan bilde nicht …

Und er sah, dass es gut war

Auf der Terrasse den Tag mit einem Kaltgetränk und den Spionen von der Erde ausklingen lassen …

 
Läuft …
Meine Lieblingsstelle im Heft ist bis jetzt die, wo der Wellensittich in der Zentrale “Telefon” krächzt.
Das erinnert mich doch sehr an einen gewissen Vogel in Rocky Beach, den auch Christian Montillon mag.
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