Mastodon

von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

Ein neuer Computer zu Weihnachten

Die Schilderung ehemaliger Zukunftstechnik fasziniert mich immer wieder. So auch in Band 415, in dem Gucky ein Weihnachtsgeschenk hinter seinem Rücken zu verstecken sucht:

»Copyright by Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt«

Ich finde solche Fehleinschätzungen, von denen es eine ganze Menge wirklich schöner gibt, in der Rückschau immer sehr charmant und frage mich, was wir wohl in fünfzig Jahren von unseren heutigen Prognosen halten.

6 Kommentare

  1. Ralf Entz

    Ich kann da als Beispiel nur die frühen Science Fiction-Romane nennen, in denen die Computer, um größere Kapazität und Rechenleistung zu haben, einfach immer größer wurden und irgendwann die Größe einer Großstadt erreichten. Miniaturisierung war damals eben noch ein Fremdwort. Die kam ja auch erst mit den ICs (Integrierte Schaltkreise) erst so richtig in Fahrt.Wobei bereits in den 50er Jahren die Integration begann und die ersten ICs Ende der 50er entwickelt wurden. Aber Computer auf dieser Basis gab es eben erst um 1970 herum und da kam grad mal Band 450 raus.Lustig ist nur, dass man Robotern bei PR, die ja jetzt auch nicht so riesig groß sind, ein leistungsfähiges Positronenhirn zutraut, aber gleichzeitig nicht daran denkt, dass auch tragbare Computer denkbar sind. Für diesen Gedankensprung brauchte es dann auch noch ein paar Jahre und für die Computer, die in Guckys Paket gepasst hätten, sogar Jahrzehnte.

  2. Unknown

    Äh, und was ist jetzt die Fehleinschätzung dabei?

    • Martin

      Hallo unbekannter,Ralf Entz hat es ganz treffend dargelegt. Der Rechner, auf dem ich diese Zeilen schreibe, würde zwei Mal in das Paket passen. Wenn ich ein Smartphone oder einen Raspberry Pi als Maßstab nehmen würde, käme ich auf noch deutlich mehr Computer in Guckys Paket.Beste GrüßeMartin

    • Hans Franke

      Erm. Nee. Nicht wirklich. Das sind keine Rechner, sondern eben Smartphones, oder Tabletts, oder aehnliches. Auch heute noch sind Rechner schrankgrosse Dinger – im Regelfall reicht sogar ein einzelner Schrank nicht dafuer. Und nach allem, was ich mir an Entwicklung auch nur entfernt vorstellen kann, wird es auch dabei bleiben, dass Rechner grosse Kaesten sind, Rechentechnik jedoch aber bis in jede Ecke, auch in die kleinsten Gegenstaende vordringen wird.Ralf Entz' Kommentar zeigt ja, dass der Unterschied zwischen der Verwendung bestimmter Techniken in unterschiedlichen Anwendungen, den/einzelnen Autoren bewusst war. Ein Rechnersystem zur Steuerung eines Roboters enthaelt natuerlich ein Netzwerk von Prozessoren. Nur ist das eben eine spezielle Anwendung und der 'Rechner' Teil dabei eben kein Allzweckrechner, sondern eine Steuerung die zwar blitzschnell auf ein Erigniss (Stoss, bewegliches Ziel, etc.) reagieren kann, aber gleichzeitig nicht in der Lage ist 1 und 1 zusammenzuzaehlen oder gar einen Steuerbescheid auszufuellen :))Genausowenig wie Dein Smartphone in der Lage ist die Funktion eines der Rechner im Finazamt uebernehmen kann – obwohl die numerische Rechenleistung in der Grafikeinheit die der Mainframes des Finanzamts dort uebersteigen duerfte – ist aber anders als die dort nicht universell.Ich ich finde 'fruehe' Geschichten wenn es um die Technik geht eh auf lange Sicht zutreffender als wenn versucht wird 'genau' zu extrapolieren. Eine Symbolfolie vom Astrogator-System an ein einen Beibootpiloten zu uebergeben macht auch heute noch sinn, ein Lochstreifen nicht.P.S.: auch 1968 gab es schon Digitalrechner, die in das Paket gepasst haetten.

    • Martin

      Hallo Hans,ok, vor dem Hintergrund, dass du Rechner anders definierst als ich, ist dein Einwand klar. Für mich fällt das, was du Rechner nennst, unter Serverschrank oder Supercomputer, je nach Größe.Vergleiche ich aber die Leistungsfähigkeit und das Anwendungsspektrum meines ersten Siemens-PC mit dem meines aktuellen iPad, gewinnt das Tablet aber haushoch – auch aufgrund der Miniaturisierung. Wenn man das Tablet dann aber mit dem Flugrechner der Falcon Heavy vergleicht … tja, da siehts dann schlecht aus. Alles eine Frage der Perspektive …Was ich aber, und da sind wir wieder bei Ralfs Kommentar nicht konsequent finde, ist die erdachte Anwendungsmöglichkeit von Positroniken. Miniaturisierung von Rechnern schien undenkbar, gleichzeitig wird aber die perfekte siganesische Technik gepriesen. Da fehlt mir ein Gedankenschritt. Aber das ist hinfällig, ich mag den Charme, der sich durch so etwas ergibt. Mein Lieblingsbeispiel ist hier immer die Szene, wenn Riker Picard 57 Tablets zum Unterzeichnen reicht. Das würde man heute auch anders lösen – aber so etwas ist im Nachhinein schnell gesagt. Mal schauen, wie unsere Nachkommen die aktuelle SF mit der ganzen Klonerei und Netzwerktechnik bewerten.Und das mit den Digitalrechnern 1968 muss ich dringend recherchieren. Da war ich noch nicht geboren, klingt aber faszinierend.Liebe GrüßeMartin

    • Ralf Entz

      Nun, wenn die Autoren damals diesen Gedankenschritt gemacht hätten, würden sie danach wahrscheinlich kaum mehr Raktenheftchen geschrieben haben. Denn die Leute, die diesen Schritt dann später taten, wurden immens reich damit. ;)Was das Jahr 1968 angeht, würde in diese Größen-Kategorie wohl am ehesten der Hewlett-Packard 9100A passen. Allerdings war das wohl eher ein elektronischer Taschenrechner als das, was wir heute oder auch nur in meiner Kindheit als Computer bezeichnen würden. In Guckys Geschenk hätte er wohl eher nicht gepasst. Die Maße waren ungefähr: Länge ca. 50cm, Breite ca. 40cm (soweit passend), Höhe über 20cm (das hätte das Ding dann gesprengt 😉 ), Gewicht: lockere 20kg!Alternativ gab es zu der Zeit auch den Nixdorf System 820, der war allerdings so groß wie ein Schreibtisch und nicht frei programmierbar.Natürlich sind Smartphones und Tablets vollwertige Rechner, eigentlich sogar mehr noch als z.B. ein hochspezialisierter Großrechner. Was daran liegt, dass sie relativ frei programmierbar sind und nicht auf ein paar spezialisierte Themen eingeschränkt sind. Aber natürlich gilt auch heute noch, wenn man wirklich richtig starke Rechner braucht, muss man eben immer noch in Schrank- bzw. Rechenzentrumsgröße rechnen. 🙂

Schreibe einen Kommentar zu Ralf Entz Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

© 2024 Heftehaufen

Theme von Anders NorénHoch ↑