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von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

Johnny Sikorsky

Ich mag es ja, wenn sich zwischen meinen Interessen unvermittelt Parallelen auftun. So zuletzt geschehen bei der Lektüre der Doppelnummer 20/21, der Geschichte um den Aufstand innerhalb des Ostblocks.

Ich fand die Hefte besonders in direkter Folge zur wirklich großartigen Nummer 19 auf Wanderer nicht wirklich gut. Aber egal, da muss er durch. Mein Anspruch lautet ja, die ganze Serie zu lesen, mit allen Höhen und Tiefen.

Aber zurück zu den Parallelen. Die Hefte liegen mir als Erstausgaben vor, enthalten also die Innenillustrationen des unvergessenen Johnny Bruck. Und auch wenn die Handlung meiner Meinung nach ein ziemlich plumpes Kaltkriegsdrama ist, haben es mir zwei Zeichnung echt angetan:

Auf Seite 40 des Romans “Venus in Gefahr” findet sich dieses spannende Bild

»Copyright by Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt«

Im Folgeband “Der Atomkrieg bleibt aus” steht auf Seite 23 dieser interessante Vogel herum:

»Copyright by Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt«

So etwas lässt mir dann ja keine Ruhe, denn ich war mir sicher, beide Maschinen schon einmal gesehen zu haben. Und tatsächlich. In Band 21 hat Johnny Bruck eindeutig einen Sikorsky S-55 verewigt.

Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Sikorsky_S-55_inflight_c.jpg – This image is a work of a U.S. Army soldier or employee, taken or made as part of that person’s official duties. As a work of the U.S. federal government, the image is in the public domain.

Der Sikorsky S-55 ist ein Transporthubschrauber der 50er Jahre für die zivile und militärische Nutzung, der von Bruck vielleicht wegen seiner Beteiligung am Mercury-Programm als Vorlage gewählt wurde. Innerhalb dieses US-amerikanischen Raumfahrtprogramms waren S-55 an der Bergung der Weltraumkapseln beteiligt.
Und bevor jemand aufschreit, was ein Hubschrauber, dessen Erstflug 1949 stattfand, in einem Roman zu suchen hat, der 1962 veröffentlich wurde und 1980 spielt – ein paar dieser Dinger wurden noch im Jahr 1987 umgebaut, um sowjetische Mi24 zu spielen.
Die Wikipedia ist hier wie immer ein Quell steten Wissens. Wer einen S-55 sehen möchte, dem sei das Deutsche Museum in München empfohlen. Da steht er aufgeschnitten rum und wurde von mir auch schon bestaunt.

Bei dem Flieger aus Band 20 habe ich mich schwerer getan. Ich dachte zuerst an eine Messerschmitt Me 323 “Gigant”, aber die stimmt die Form des Bugtores nicht.
Vielmehr hat sich Johnny Bruck abermals von Sikorsky inspirieren lassen. Auf der Venus steht eindeutig ein Sikorsky S-56 rum, allerdings ohne Rotor und mit leicht geänderten Tragflächen.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Sikorsky_S-56_loading_jeep.jpg – Dieses Bild wurde von einem Mitglied der United States Army während der Ausführung seiner Dienstpflichten erstellt. Als eine Arbeit der Bundesregierung der Vereinigten Staaten ist dieses Bild in public domain.

8 Kommentare

  1. Anonym

    Das sich Johnny Bruck gerne bei realen Vorbildern bedient hat, wirst du auch in Zukunft noch zur Genüge feststellen können. Das gilt nicht nur für die sehr guten Innenillustrationen, sondern auch für die Titelbilder. Und was die Qualität der Romane angeht, so ist das eben immer wieder ein Auf und ab, da gibt es auch mal schlechtere Phasen, selbst in den sonst so hochgelobten Zeiten der Serie, wie ich gerade selbst erfahren darf, während ich mit Hilfe der drei Schienen der Silber Edition die alten Zeiten nacherlebe.Ralf

    • Martin

      Na da freue ich mich schon drauf, bei den Illustrationen weiter auf Entdeckungsreise zu gehen. Anklänge habe ich immer mal wieder gefunden, aber bei den Sikorskys war es offensichtlich, zumal ich eine davon ja schon gesehen habe. Und so etwas lässt mich dann nicht los, bis ich es gefunden habe.Tja, und auch die altvorderenhaben nur mit Wasser gekocht und waren Kinder ihrer Zeit. Und solche Kaltkriegsdschungeldramen lese ich einfach als historische Dokumente des damaligen Geschmacks. Wer weiß, was Leser in 50 Jahren über die atopischen Richter sagen, bei denen ja aktuelle politische Bezüge durchaus auch nicht zu verleugnen sind.

  2. Anonym

    Oh mein Gott. Sheldon Cooper in deutsch. Solche Nerdarbeit verblüfft mich immer wieder. Schon vor Jahren gab es in der SOL (PRFZ) eine ganze Artikelserie zu Jonny Bruck, seinen Zeichnungen und den Hintergründen. Wer weiß den jetzt nach 70 Jahren noch was eine Me 323 war.Wo zu der ganze Aufwand? Da dauert es doch ewig um mal den Anschluß zu bekommenMatthias

    • Martin

      Danke für das Kompliment 😉 Ich denke, da wird es höchste Zeit endlich mal die SOL zu abonnieren. Du weißt nicht mehr zufällig, welche Nummer das war, oder?Tja, und wozu der ganze Aufwand? Weil ich es kann! Ich hab da einfach Bock drauf. Außerdem sind die projektierten zehn bis fünfzehn Jahre ja auch keine Ewigkeit 😉

    • Anonym

      Weil ich es kann, bei solchen Bemerkungen stehen mir die Haare zu Berge. Wer hat sich damit schon gebrüstet und was ist daraus geworden. Sorry, aber die Nummern habe ich nicht mehr im Sinn. Wegen solcher meiner Meinung nach unsinnigen Artikel habe ich aufgehöhrt diese Zeitschrift zu lesen. Übrigens gab es da auch Artikel zur Archivierug von PR Heften.Zu interessanten Hintergründen der Serie kann ich nur die PR Chronikempfehlen. Da stehen sehr nette Dinge zur Serie, vor allem Jahrgangsweise.Matthias

    • Martin

      Hallo Matthias,na da reiche ich dir doch mal einen Kamm für solche Bemerkungen. Es steht dir jederzeit frei, Sinn oder Unsinn zu lesen, oder eben nicht. Ich habe eine Menge gelesen, Sinniges und Unsinniges, übrigens auch einiges zur Archivierung von Heften.Tja, und was den Sinn oder Unsinn meines Geschreibes angeht, empfehle ich dir den allerersten Artikel. In erster Linie ist das hier mal meine persönliche Dokumentation meines eigenen Projektes. Schaffe ich es, eine ganze Heftromanserie zu lesen? Wie gehe ich damit um? Wie gefällt sie mir persönlich? Woran habe ich beim lesen gedacht? Also im besten Sinne – ein Tagebuch. Wenn das jemand lesen mag, bitteschön. Wer mir Tipps und Hinweise geben mag – immer gern, deshalb ist es ja öffentlich. (Danke für den Tipp mit der Chronik, die habe ich schon gelesen)Wem nicht der Sinn danach steht – bitteschön.Ich hoffe, du findest für dich anregende Lektüre in diesem Universum, im Perryversum, bei Star Trek, Star Wars, in Mittelerde oder ganz woanders.Liebe GrüßeMartin

  3. Enpunkt

    Die SOL-Artikel sind alle in dem Buch zusammengefasst worden, das Frank Gerigk über Johnny Bruck geschrieben hat …

    • Martin

      Ich danke dir für den Hinweis. Das sieht interessant aus, aber da werde ich dann erstmal drauf hinsparen müssen 😉

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