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von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

Schlagwort: Perry Rhodan (Seite 38 von 54)

Ein Tag auf der Phantastika 2017 in Oberhausen – mein Rückblick

Für meine samstäglichen Verhältnisse klingelte mein Wecker heute ziemlich früh. Um 5:45 sollte mich eigentlich eine sanfte schottische Ballade wecken, die Aufregung hat mich aber schon um 5:30 im Bett stehen lassen. Vielen Dank, Unterbewusstsein.
Gestriegelt und gespornt ging es dann um 6:15 nach Brühl, wo ich von Volker mit Kaffee und einem reichhaltigen Frühstück bewirtet wurde. Vielen Dank noch einmal dafür.
Gemeinsam machten wir uns um 8:00 auf den Weg zum Bahnhof, von wo uns der RE 5 bis fast vor die Tore des Kongresszentrums Oberhausen brachte. Der Andrang war vor zehn Uhr noch nicht besonders groß, sodass wir ohne großes Warten an unsere Karten kamen. Den Preis von 18,00 € für eine Tageskarte fand ich mehr als fair. Im ersten Augenblick etwas ärgerlich war das Verbot von mitgebrachten Getränken in der Halle – aber klar, der Veranstalter hat hier geltende Verträge mit dem Caterer des Kongresszentrums. Dafür waren die Verpflegungspreise in der Halle echt fair.

Kaum hatten Volker und ich die Halle betreten, stolperten wir auch schon über die erste Rhodan-Prominenz. Robert Corvus ist mit seiner Haarpracht und Baumlänge nicht zu übersehen, Kai Hirdt und Madeleine Puljic begrüßten uns herzlich; ein schönes Wiedersehen. Die angenehme Stimme hinter mir, entpuppte sich schnell als die von Norbert Fiks. Fein, dass wir uns jetzt auch endlich einmal persönlich getroffen haben, nachdem wir unser Interview für die SOL ja per Mail und Twitter geführt hatten.

Überhaupt bot die Phantastika im Laufe des Tages mehrere Möglichkeiten, sich endlich einmal mit Menschen zu unterhalten, die ich bis jetzt nur digital kannte. Stefan Wepil, dessen tolle Perry-Rhodan-Kunstwerke leider nicht ausgestellt werden konnten, lernte ich genauso kennen, wie Stephanie Braun vom kleinen Kometen. Und endlich, endlich konnte ich auch Ralf Entz die Hand schütteln. Ralf, dein Detailwissen über einzelne Perry-Rhodan-Zyklen ist wahrhaft beeindruckend. Hut ab!

Martin, Ralf und Volker – Ort und Zeit für ein gemeinsames Treffen knobeln wir demnächst aus

Überhaupt war das eine der Stärken der Phantastika 2017: die Begegnung. Phantastische Autoren begegnen phantastischen Fans und kommen miteinander ins Gespräch. Durch die schiere Angebotsfülle ergaben sich immer wieder anregende Kontakte, und dennoch war die Veranstaltung klein genug, um Gespräche über die obligatorische Begrüßung hinaus zu ermöglichen. Dieses Flair darf in einer Neuauflage gern erhalten bleiben.

Aber der Reihe nach.

Gleich um 10:30 fand im großen Saal des Kongresszentrums ein Perry Rhodan Panel statt. Leider erwies sich der Saal als deutlich überdimensioniert. Zu der frühen Zeit waren viele Fans wohl noch nicht angereist. Aber irgendjemand muss ja den Anfang machen. Und solltet ihr jemals das Glück haben, Robert Corvus in einem Panel zu erleben – genießt es!
Die Krachernachricht kam in der letzten Minute: Susan Schwartz verkündete, dass im Januar 2018 unter ihrer Expokratur die neue Miniserie Perry Rhodan – Olymp anläuft. Nähere Informationen hat Klaus N. Frick per Twitter für Montag angekündigt.

Rhodanistisch weiter ging es dann wenig später in kleineren Räumlichkeiten – Ralf Boldt hatte zum Perry Rhodan Neo Panel geladen. Hier erlaubten die Autoren den anwesenden Fans einige Blicke hinter die Kulissen des Perry-Rhodan-Reboots. Kai Hirdt freute sich sichtlich, als er verkünden konnte, dass die laufende Andromeda-Staffel endlich einige lose Enden der ersten 150 Bände verspinnt. Wir dürfen gespannt sein.

Semirhodanistisch, aber nicht minder Unterhaltsames folgte gleich im Anschluss: Robert Corvus las aus “Feuer der Leere” vor.

Robert Corvus weiß nicht nur in einem Panel zu unterhalten – eine tolle Lesung

Volker hat mir das Buch bereits empfohlen, ich kenne es noch nicht. Aber das, was ich hörte, hat mich so neugierig gemacht, dass ich mir ein Exemplar zugelegt habe. Die Geschichte einer im All versprengten Menschheit, philosophische und religiöse Gegenentwürfe und das Bild einer menschlichen Zivilisation auf 30 Raumschiffen, gepaart mit der erzählerischen Breite eines Peter Hamilton – das Buch wird hier nicht lange ungelesen rumliegen.

Nach einer kleinen Mittagspause bei Wurst, Brezel und Kaltgetränk nutzten Volker und ich die Zeit, uns ein wenig durch die verwinkelten Räume und Flure treiben zu lassen. Hier trafen Stormtrooper auf Steampunker und Sternenflottenoffiziere unterhielten sich mit Ents und Lord Vader. Büchertische verschiedenster Verlage boten Druckfrisches und Antiquarisches zum Stöbern. Doctor Who traf auf Professor Zamorra und neben einem Schminkstand für Erwachsene präsentierte sich eine Lichtschwertschmiede. In vielen Seminarräumen wurden Lesungen und Workshops zu unterschiedlichsten Themen der Phantastik angeboten – ein Angebot, das einen mit Sicherheit zwei Tage fesseln kann. Wir hatten nur eine Tageskarte und mussten deshalb auswählen. (Ich kündige für die nächste Phantastika schon einmal meine Übernachtung am Tagunsort an. Ohne Witz, da war dermaßen viel los, dass ich beim nächsten Mal mehr Zeit brauche.)
Natürlich lag unser Fokus auf Rhodan. So konnten wir Lars Bublitz beim Zeichnen zuschauen und Risszeichnungen in Farbe bewundern.

Lars Bublitz arbeitet live am Stand der Risszeichner

Natürlich durfte auch eine Autogrammstunde nicht fehlen, die ich dazu nutzte, einige nette Stücke für meinen Heftehaufen zu bekommen. Neben den obligatorischen Autogrammkarten lagen auch Gratishefte zum Signieren bereit; ein feiner Zug von VPM.

Ein wenig Zuwachs für meinen Autogrammordner

Madeleine Puljic vermachte mir diese beiden Widmungen in ihre Neos.

Zwei signierte Erstauflagen und ein Terminus
Terminus-Autor Dietmar Schmidt ist noch so neu im Team, dass er lediglich Hefte zum signieren da hatte. Auch nicht schlecht 😉

Da wir ja noch eine Bahnfahrt und ich sogar noch eine Autofahrt vor uns hatten, beschlossen wir, am Nachmittag die Segel zu streichen und uns die Gala zum deutschen Phantastikpreis zu schenken. Also verabschiedeten wir uns von allen, von Kai Hirdt sogar gleich zweimal, weil ich noch kurz am Stand der Deutschen Tolkiengesellschaft vorbeischaute und Kai vor dem Kongresscentrum in der Sonne herumstand.
Schnell wurde uns klar, dass er auf eine Lesung von Madeleine Puljic im Original Roadmaster wartete. Natürlich haben wir nicht lange nachgedacht und uns zum Abschluss noch von Madeleine aus “Noras Welten” vorlesen lassen. Eine nette kleine Lesung in tollem Ambiente. Auch auf dieses Buch, in dem die Protagonistin in Bücher reisen kann (klingt ein wenig nach Jasper Fforde, oder?), freue ich mich sehr.

Madeleine Puljic testet die Deckenhöhe im Londoner Roadmaster.

So kam es, dass wir uns bei strahlendem Sonnenschein zum dritten Mal von Kai Hirdt verabschieden konnten. Schön war auch, dass Stephanie Braun ebenfalls im Publikum saß, sodass auch wir uns gebührend voneinander verabschieden konnten. Bis bald, würde ich sagen.

Zu Hause angekommen konnte ich dann meine Ausbeute betrachten, die durchaus auch nichtrhodanistischen Lesestoff beinhaltet:

Wer seinen Blog “Heftehaufen” nennt, sollte auch mal in Zamorra reingeschaut haben.

Meine drei nächsten Ausgleichslektüren sind auch schon an Bord.

Tja, und wie war sie nun, die Phantastika 2017?
Um es in einem Wort vorwegzunehmen: Großartig!

Mike Hillenbrand und Jennifer Christina Michels sind angetreten, um der deutschen fantastischen Literatur eine zentrale Veranstaltung zu verschaffen. Dabei hatten sie den Anspruch, thematische Breite, professionelle Organisation und die familiäre Stimmung eines Cons miteinander zu verbinden.

Ich kann nur sagen, dass die Veranstaltung diesem Anspruch vollauf gerecht geworden ist. Wohltuend war der eindeutige Fokus auf phantastische Literatur in all ihren Spielarten. Da dies deutsche Szene hier zwar thematisch extrem Reich, aber zugleich sehr überschaubar ist, wurde ein all zu bombastischer Rahmen vermieden, ohne in die typisch fanische Jugendzentrums-Con-Atmosphäre abzugleiten. Perry Rhodan war hervorragend aufgestellt und präsentierte sich sehr viel aktiver, als andere, zugegebenermaßen kleinere, Serien, die natürlich auch mit Ständen vertreten waren.

Schön wäre eine Art “Bloggercafé” mit freiem WLAN als Treffpunkt für Literaturblogger jedweder Coleur gewesen. Hier hätte man sich fein austauschen und auch einmal persönlich kenn lernen können. So blieben diese Begegnungen leider auf die Flure beschränkt. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Das Oberdeck des Doppeldeckerbusses wäre beispielsweise ein toller Platz dafür gewesen.
Ich wünsche Mike Hillenbrand und Jennifer Christina Michels den nötigen wirtschaftlichen Erfolg ihrer Veranstaltung, auf dass sie sich als zentrale Veranstaltung für die deutschsprachige Phantastik etablieren möge. Sie hat das Potential dazu, denn eine Veranstaltung dieses Formates fehlte bisher in Deutschland.

P.S.: Ich bin mir noch unsicher, ob der nächste Perry Rhodan Weltcon nicht doch in Brüssel stattfinden wird.

Daily Perry auf der Phantastika

Lars Bublitz zeichnet live auf der Phantastika einen Daily Perry.

Lars Bulbitz und einige der PR-Risszeichner können ihre Arbeit ebenfalls auf der Phantastika präsentieren. Lars Bulbitz zeichnet sogar live und in Farbe.

Perry Rhodan Panel auf der Phantastika 2017

Gleich nach unserer ankunft und ersten Orientierung stand um 10:30 Uhr im größten Saal des Kongresscentrums Oberhausen ein Panel zur größten Raketenheftchenserie der Welt an.

Dietmar Schmidt, Uwe Anton, Hermann Ritter, Ralf Boldt, Susan Schwartz und Robert Corvus (von links) gemeinsam auf der Phantastika 2017
Mit Robert Corvus (Romanautor und PR-Stammgastautor), Susan Schwartz (Verlegerin, Autorin und PR-Teamautorin), Ralf Boldt (Vorstandsmitglied der PRFZ), Hermann Ritter (Erzfan und Fandombeobachter), Uwe Anton (Autor, Übersetzer, Expokrat) und Dietmar Schmidt (Terminus-Autor) (von rechts nach links) berichtete eine interessante Mischung aus erfahrenen und jüngeren Autoren, Expokraten und Fans über Geschichte und aktuelle Umtriebe des Unsterblichen.
Ralf Boldt gab den Zuschauern, die mit Perry Rhodan noch nicht vertraut waren eine kurze Übersicht über das Phänomen Perry Rhodan.
Dietmar Schmidt und Uwe Anton verrieten einiges über die Hintergründe von Terminus. 
Mit dem Neu-Stammgastautor Robert Corvus, der zwischenzeitlich kleinere Werbeeinlagen tanzte, hatte die Ex-Stammgastautorin ein Susan Schwartz einen kongenialen Gesprächspartner. 
Souverän moderiert wurde die Runde von Erzfan und Fandomexperte Herman Ritter und dem PRFZ-Schriftführer Ralf Boldt.
Die Krachernachricht des Panels verkündete Frau Schwartz ganz an Ende der Gesprächsrunde: Im Januar 2018 wird mit Perry Rhodan Olymp die nächste Miniserie erscheinen, für deren Konzeption sie selbst verantwortlich ist.
Leider war das Panel, vermutlich aufgrund der Uhrzeit nur schwach besucht, dafür war es umso lustiger und interessanter.

Erste Eindrücke von der Phantastika

Seit 9:30 bin ich auf der Phantastika in Oberhausen. Bis jetzt bin ich absolut begeistert – eine ganze Veranstaltung nur für phantastische Literatur.

Dass Perry Rhodan da nicht fehlen darf, ist klar. Hier sind ein paar erste Eindrücke:
Robert Corvus ist deutlich größer als ich.

Madeleine Puljic und Kai Hirdt – charmant wie immer.

Norbert Fiks kannte ich bisher nur von unserem SOL-Interview.

Uwe Anton ist natürlich auch da.

Nur ein paar Gedanken über Frauen

“Ist hier etwa Weibsvolk anwesend? – Nein, neeeiin!” Perry Rhodan und die Frauen, eine Diskussion die gefühlt direkt nach dem Thema Perry Rhodan im Film kommt, oder?

Obwohl, ist das nicht bei vielen Superhelden so? George Lazenby war ja auch – na egal. Aber so schlecht war “Im Geheimdienst ihrer Majestät” jetzt auch nicht – von dieser Hochzeitsthematik mal abgesehen.
Superhelden heiraten nicht einfach so, sie sind einsame Streiter für die gute Sache. Und dazu ist Meister Rhodan ja noch relativ unsterblich, also noch eine Spur superer also gewöhnliche Superhelden. Was will so ein Kerl mit einer Frau? Und ist man dieser Ehesache spätestens ab dem 500. Lebensjahr nicht irgendwie überdrüssig? Schwierig.

Trotzdem hatte Perry Rhodan schon früh in der Serie Frauen an seiner Seite, beginnend mit der unnahbaren Blondine von Arkon, die er auf dem Mond aufgelesen hat.
Ein paar Jahre später, nach den Ereignissen auf Plophos ehelicht er Mory Abro – ob aus Liebe oder politischem Kalkül sei einmal dahingestellt.
Mory Abro ist schon ne ziemlich abgebrühte, die sich die Butter nicht vom Brot nehmen lässt. Sie kommt selbstverständlich mit Richtung Andromeda, muss da zwar manchmal in die zweite Reihe, aber das finde ich nicht weiter schlimm. Neben Herrn Rhodan ist nun mal nicht allzuviel Platz in der ersten Reihe. Aber sie ist eine aktiv ins Geschehen eingreifende Figur.

Und wie sieht es zum vergleichbaren Zeitpunkt in Perry Rhodan Neo aus? Andromeda? Na klar!
Frauen? Die unnahbare Blondine vom Mond.
Erste oder zweite Reihe? Pah, nix da! Heimchen am Herd. Perry Rhodan bricht allein nach Andromeda auf und lässt seine Frau daheim bei seinen Kindern.
Das mag eine nachvollziehbare Entscheidung eines Vaterssein, schließlich ist so ein Unternehmen, mal eben in die Nachbargalaxie zu düsen, ja nicht ganz ungefährlich.

Aber Perry Rhodan Neo ist Science Fiction; Moderne Science Fiction. Hätte man da nicht Gesellschaftsmodelle entwickeln können, in denen eine Beteiligung Thoras an der Expedition möglich wäre? Ging auf Herrn Picards Schiff doch auch.
Ich finde, hier haben die Neo-Expokraten eine Chance verpasst, eine gesellschaftliche Vision abseits des klassischen Rollenverständnisses zu entwickeln und so eine starke Frauenrolle in die Romanhandlung einzubauen.

Blues

Im Moment hab ich irgendwie den Rhodanblues.

Nach dem Sprint am Neusiedler See und der darauf folgenden Pause finde ich das Lesen im Moment sehr zäh. Dabei ist es nicht so, dass mir der MdI-Zyklus so gar nicht gefällt – ganz im Gegenteil. Mit dem Schrotschussdingsbums und der Story um Grek 1 scheint die Sache ja nun endlich Fahrt aufzunehmen.
Vielmehr fühle ich mich an die langen Wanderungen erinnert, die ich zu Studienzeiten unternommen habe. Da war der Vormittag nach dem Ruhetag auch ein einziger Kampf. Kein Schritt schien selbstverständlich, alles wirkte irgendwie schwerer und träger. Jedes Mal war das so. Und geholfen dagegen haben letztendlich nur Weiterlaufen und Durchbeißen.

In diesem Sinne: Weiterlesen und Durchbeißen. Wir sehen uns demnächst Samstags auf der Phantastika, oder?

Bis dann.

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