Klaus N. Frick und Herr Rhodan |
Es wird mal wieder Zeit, über den Tellerrand zu schauen. Diesmal liegen da allerdings weder Weltraum noch dystopische Welten. Vielmehr habe ich einen Abstecher in die Fantasy gemacht.
Normalerweise bin ich kein besonders großer Freund dieses Genres. Conans Abenteuer haben mich nie für sich gewinnen können und Tolkien hat mit seiner Ringtrilogie alles gesagt, was für sehr lange Zeit in der Fantasy wichtig war. Erst George Martin hat es meiner Meinung nach geschafft, sich vom Übervater freizuschwimmen und etwas Neues zu schaffen.
Wenn aber der Perry-Rhodan-Chefredakteur persönlich einen raushaut, dann will ich es wissen.
Wie tickt die Phantasie des Mannes, der mir mit seinem Team wöchentlich ein Raketenheftchen ins Haus schickt.
Worum geht es?
Das blutende Land von Klaus N. Frick zeigt uns das Land Patloren, das vom Imperium der Eskoher besetzt ist. Gegen einen fiesen imperialen Statthalter samt seiner ebenso widerlichen Gespielin tritt der Bauernjunge Sardev an. Dabei wird Sardev nicht nur in die heraufziehende Rebellion der Patlorenier gegen die eskohischen Herrscher verwickelt, sondern gerät auch in die Fänge eines Magiers, der mit dem Jungen fürchterliche Experimente anstellt, um den Krieg gegen die Rebellen zu gewinnen.
Wie hat es mir gefallen?
Wenn man die Fantasy zwischen Tolkien und Martin aufspannt, bewegt sich Klaus Frick ganz eindeutig in der Nähe von Westeros. Das Auenland ist weit weg. Begangene Gräueltaten werden mit voller Härte geschildert, ohne dass diese Szenen überhandnehmen. Es herrscht nun mal Krieg in Patloren, und der ist Scheiße. Klaus N. Frick nimmt da zum Glück kein Blatt vor den Mund.
Geschickt finde ich, die entscheidende Schlacht eher am Rande darzustellen und dafür lieber das Schicksal Sardevs in den Fokus zu nehmen. Das erspart dem Leser eine Menge Darm und Gekröse, ohne dass die Geschichte an Düsterkeit einbüßt.
Bei all dem ist die Geschichte geradeaus erzählt und verliert sich nicht in den genretypischen Verwicklungen und Endlosszenarien. Sehr fein.
Kann ich das Buch empfehlen?
Mein Exemplar mit Signatur |
“Das blutende Land” ist hart, schonungslos und definitiv nichts für
Menschen, die in der Fantasy gern putzige kleine Elfen und Feen haben. Wer aber westeros’sche Bildgewalt haben möchte, ohne gleich zehn muskelermüdende Schinken lesen zu müssen, der ist in Patloren ganz gut aufgehoben.
Die Details
Titel: Das blutende Land
Autor: Klaus N. Frick
Erscheinungsjahr: 2017
Umfang: 537 Seiten
Verlag Droemer-Knaur
Preis: 12,99 € (Taschenbuch)
ISBN: 978-3-426-52106-9
Und sonst so?
Vor einiger Zeit schon hat Klaus N. Frick eine Erzählung verfasst, die im selben Kosmos, aber zeitlich nach “Das blutende Land” spielt. Ich habe das Hörbuch hier, tu mich mit dem Sprecher allerdings etwas schwer. Ich werde berichten.
Ach ja: Ich habe mein Exemplar selbst gekauft und bekomme für diesen Artikel nur meine Freude am Schreiben als Lohn.
Martin liest sich seit dem 1. Januar 2017 vom ersten Heft an durch die Perry-Rhodan-Heftserie und hat sich vorgenommen, mit dem Heftehaufen ein öffentliches Lesetagebuch zu führen.
Wenn er mit dem Kopf nicht im Weltraum steckt, stromert er mit seiner kleinen Familie durch die Eifel, das Universum und den ganzen Rest.
Ich habe mir das Buch für die Zeit "Zwischen den Feiertagen" vorgenommen. Mal weg von Perry Rhodan und Atlan. Habe aber die Leseprobe vorab schon mal angelesen. Was mir gefallen hat ist die Tatsache, dass Klaus N. Frick ALLE Sinne anspricht. Zu Anfang ganz besonders der Geruch. Daher freue ich mich da schon sehr drauf.
Oh ja, das tut er. In der Tat.Ich wünsche viel Spaß beim Lesen.
Frick hat niemals einen Bogen geschossen. Er hat niemals gejagt. Ein Schriftsteller sollte nur über Dinge schreiben, die er recherchiert hat, oder selbst erlebt hat. Alles andere wirkt peinlich und dumm. So auch in diesem Roman. Vielleicht sollte Herr Frick einen Roman über einen Tankwart schreiben.