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von Einem, der auszog, um 3000 Perry-Rhodan-Romane zu lesen

Auch so eine Art Robotregent

Am Sonntag war Gratiscomictag, also der Tag, an dem Comichändler und -verlage eine Reihe von Sonderdrucken unters Volk werfen, um für das Medium Comic in Deutschland zu werben. Wie ich finde, eine tolle Sache.
Natürlich nahm mein Haus-und-Hof-Dealer von der Sammlerecke in Koblenz auch daran teil.
Dummerweise führt dieser Tag trotz seines Namens bei mir immer zur Geldausgabe. So will es das Gesetz.

Zufällig stand auf der Theke so ein Pappaufstellerpräsentationsdings des Carlsen-Verlages, der gerade sein 50-jähriges Jubiläum zelebriert (unter anderem mit einer Blake & Mortimer Sammelausgabe (mein armer Geldbeutel)). In dem Aufsteller präsentierten sich optisch sehr hübsch aufgemachte Two-in-One Bände populärer Carlsen-Comics. Am “Yoko Tsuno” Doppelband konnte ich dann nun doch nicht vorbei gehen, da ich die Serie schon lange auf meinem Radar hatte. Und bei knapp 10 € für zwei Abenteuer – das ist ja immerhin fast gratis.

Und was hat das jetzt bitte mit dem Erben des Universums zu tun?

Jetzt habe ich ja kürzlich den Handlungsbogen um Arkons Robotregenten verschlungen. Diese komplett degenerierten Dekadenzler, die alle Macht an einen logisch entscheidenden Computer abgetreten haben und irgendwie nichts mehr auf die Kette bekommen, bis der Einsame der Zeit auftaucht und mit Kumpel Perry dicke Hose macht – ihr kennt das.

Yoko Tsuno wiederum trifft im Abenteuer “Unterirdische Begegnung” auf die Vineaner, die seit Jahrtausenden im Erdinneren Leben und von einem allmächtigen Computer terrorisiert werden, der keinerlei Fehltritte erlaubt und erst von Yoko Tsuno und einer jungen Vineanerin, die übrigens lange weiße Haare hat, abgeschaltet werden kann.

Wie sich die Universen doch ähneln …

Ich habe die Lektüre der beiden so unterschiedlichen und doch so ähnlichen Robotregentenabenteuer auf Arkon und im Erdinneren in vollen Zügen genossen.
Yoko Tsuno ist im Gegensatz zu Perry keine Astronautin, obschon es wohl einen Haufen Weltraumabenteuer auf Vinea gibt. Vielmehr ist sie eine extrem toughe Frau, Japanerin, bestens gekleidet, intelligent, studiert und fit in allerlei fernöstlicher Kampfkunst. In mancher Hinsicht scheint Yoko Tsuno eher Freund Bond zu gleichen. In einer oft stereotypen Abenteuergeschichtenwelt hebt sich Yoko Tsuno als selbstbestimmte Frau wohltuend vom Einheitsbrei so mancher Comics ab. Unbedingte Leseempfehlung für alle Freunde klassisch franko-belgischer Abentuergeschichten.

Die einzlenen Bände erscheinen bei Carlsen im Softcover. Alte Bände sind als Hardcoversammelbände erhältlich. Ich werde dann demnächst da mal tätig werden. (Da meine Gattin mitliest: Ja, die stehen auf der Geburtstagsliste.)

4 Kommentare

  1. Ralf Entz

    Ja, Yoko Tsuno hatte ich als Kind schon mal gelesen und zwar ebenfalls die erste Vineaner-Geschichte. Die hatte mich mit ihrem unterirdischen Lebensraum und den Lavaströmen damals so fasziniert, dass ich immer wieder dran gedacht habe. Und vor einiger Zeit, als die Hardcover rauskamen, habe ich mir dann nach und nach alle Bände besorgt und natürlich auch die neu erschienenen danach. 🙂

    • Martin

      Darauf wirds wohl rauslaufen. Hatte die Tage einen Sammelband in der Hand. Allerdings muss ich sagen, dass ich den etwas glänzenden Druck der Jubiläumsausgabe schöner finde, als den mattten Druck der Gesamtausgabe.

  2. KingLouis

    Ich hab mich ja schon immer gefragt, wieso du soviel lesen (jetzt auch noch Comics) und dabei ein "normales" Leben nebenher führen kannst.Aber jetzt hab ich den entscheidenden Hinweis bekommen: da der Gratis-Comic-Tag bei uns am Samstag bei dir aber am SOnntag war, gibt es nur eine mögliche Schlussfolgerung:du lebst in einem Paralleluniversum mit verändertem Zeitablauf und sendest deine Posts durch einen Riss im Raum-Zeit-Kontinuum! 😉

    • Martin

      Erwischt! Meiner war auch am Samstag 🙂 Aber ich hab am Sonntag gelesen, wie ein Weltmeister.Allerdings, um mal meinen Leserhythmus etwas zu erklären. Ich führe ein kleines Familienunternehmen als CEO, aka Hausmann. Das gibt mir mit schöner Regelmäßigkeit früh morgens und spät Abends ein Zeitfenster von jeweils einer Stunde zum Lesen.

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